Wie jedes Jahr:
Ich weiss nicht, was die Bookies sagen, und wo die Wettquoten sind.
Ich gehe rein nach meinem Bauchgefühl.
Darum hier die Liste meiner Vermutungen. Welche Kandidaten ICH mag, und welche Kandidaten ich denke werden gewinnen.
Beste Effekte:
Bin hier sehr beeinflusst von der Corridor Crew. Wenn ich eine Meinung von Leuten habe, welche in der industrie drin sind und ein bisschen Erfahrung haben, dann hat das für mich eine gewisse Aussagekraft.
Mein Favorit hier ist „Kingdom of the Plante of the Apes“. Die Corridor Crew hat mich zwar ein bisschen beeinflusst, aber ehrlich… der Film hat unglaublich beeindruckende Effekte. Einfach, weil er praktisich 100% Spezialeffekte ist und trotzdem nie künstlich aussieht.
Ich denke aber, es geht an „Better Man“. Tolle Effekte, und gefühlsmässig mehr Publicity. Das ist, wie gesagt, einfach mein Bauchgefühl.
Best Editing:
Für mich ist die einzige Option der einzige Film den ich gut geschnitten fand UND der sich nicht zu lange anfühlte. Weswegen es an „Conclave“ gehen müsste. Ich denke aber „The Brutalist“ hat gute Chancen hier. Wenn man im letzten Drittel nicht das Gefühl erhält, dass er zu lange ist, dann ist dieser Film sehr gut geschnitten. Und ich bin glaub einer der wenigen Leute der denkt (oder zugeben will), dass dieser Film im letzten Drittel absolut zu lange läuft. Und wenn man Längen fühlt, dann liegt das in der Regel am Schnitt.
Best Costume Design:
Starke Kategorie dieses Jahr, Aber „Conclave“ und „Complete Unknown“ sind typische Beispiele wo man einfach die Kleider der Realität nachmachen musste. Das ist in meinen Augen einfach nicht so spektakulär. Ich finde Nosferatu hier verdammt genial. Das wäre mein Favorit, primär wegen Orloks genialen Kosümen welche ihm einfach eine geniale, ikonische Postur geben. Ich denke aber, dieser Oskar geht eher an „Wicked“. Was ok wäre, die Kostüme sind wirklich gut.
Best Make-Up and Hairstyle:
Hier ist es für mich klar: Der soll an „The Substance“ gehen. Das Makeup in dem Film ist so verdammt essentiel und hervorragend gemacht, dass ich einfach hoffe, die Künstler kriegen dafür eine Auszeichnung.
Aber ich denke, der Oscar geht hier eher an „A different Man“. Ich weiss, dass die Maske in dem Film sehr gut angekommen ist, weil sie das Gesicht einer realen Person auf eine Fiktive Figure überzeichnet haben. Tolle Leistung… nur hatte ich das Gefühl, man sah den den Unterschied. Weswegen ich persönlich den Film nehmen würde, wo man den Unterschied zwischen Maske und realer Person weniger sah.
Best Cinematography:
Gute Kategorie. Mein Favorit wäre hier Nosferatu. Der Film macht eine unglaubliche Leistung, bezütlich Beleuchtung und Framing der Szenen. Ich denke aber der Award wird an „The Brutalist“ gehen. Ist einfach ein viel „auffälliger“ Film, was der Einsatz der Kamera angeht.
Best Production Design:
Auch hier bin ich wieder sehr beeinflusst von der Corridor Crew. Denn sie haben absolut recht: Eine Menge dessen, was man „Wicked“ bezüglich Effekte zuschreiben würde, ist vermutlich eher die Arbeit der Bühnenbildner. Und dem kann ich nicht wiedersprechen. Die Bühnenbildern verdienen hier absolut eine Auszeichnung. „Wicked“ wäre der verdiente Gewinner und mein Tipp.
„Nosferatu“ wäre aber auch nicht unverdient.
Best Sound:
Immer eine schwierige Kategorie die es einzuschätzen gibt.
„Dune 2“ ist hier stark, und ehrlich gesagt ja… wäre eine sehr gute Wahl, fand den Sound im Kino auf jeden Fall spektakulär. Darum sage ich „Dune 2“.
Best Song:
Sehr schwache Kategorie dieses Jahr.
Gibt nur zwei Nominationen welche überhaupt legitm sind. Beides die „Emilia Perez“ Lieder. Denn die anderen drei sind keine „best Song“ nominationen nach MEINEN Kriterien. Lieder, die einfach nur über die Kredits laufen oder nur für einen Trailer gebraucht werden sind hier, in meinen Augen, einfach keine legitimen Kandidaten.
Darum gibt es nur die „Emilia Perez“ Lieder.
Beide Lieder sind meiner Meinung nach durchaus gut. Zum Glück nicht so schlecht wie andere Lieder dieses Filmes.
„El Mal“ könnte ein gutes Lied sein, wenn es dafür eine gute Präsentation gäbe, aber im Kontext des Filmes ist der Film einfach zu schwach vorgetragen. Darum gehe ich einfach mit „Mi Camino“. Ist ein gutes Lied und im Film, im korrekten Kontext, gut vorgetragen.
Aber wie gesagt: Die Kategorie ist dieses Jahr einfach wirklich schwach.
Best Score:
„Wicked“ ist hier einfach sehr stark. Ist ein Musical, fühlt sich wie ein Musical an, braucht die Musik sehr gut um die nötige Energie zu bringen, auch ausserhalb der gesungenen Lieder. Darum hier einfach „Wicked“, realtiv unkompliziert.
Best Animate Short:
Habe hier nur drei der fünf Filme gesehen. „Beautiful Men“, „Yuck!“ und „Wander to Wonder“. „Beautiful Men“ wirkt wie ein Gewinner dieses Jahr, weil der Film sehr den Zeitgeist trifft. Geht um unsichere Männer und deren Leiden… passt dieses Jahr sehr.
Mein Favorit ist „Yuck!“. Sehr süss, sehr universel, einfach insgesamt toll.
Best Life Action Short Film:
„The Last Ranger“ konnte ich leider nicht sehen.
Von den Filmen die ich gesehen habe ist mein Favorit „Čovjek koji nije mogao šutjeti“ (Der Mann der nicht schweigen wollte). Unglaublich emotional und packend. Vermutlich einer dieser Filme, welcher Leute dazu bewegt, sich den historischen Hintergrund dazu durchzulesen.
Aber ich denke, der Award wird an „A Lien“ gehen. Was ich ganz ok fände. Ist eine Amerikanische Show und in dem Land ist DAS im Moment wichtig. Und ich finde, die Menschen sollten dort diesen Film sehen um mal wieder ein bisschen Kontext ihrer eigenen Politik zu erhalten.
Best Documentary Short Film:
„Death by Numbers“ habe ich nicht gesehen, aber vom Kontext her denke ich, der wird wohl gewinnen. Vielleicht. Nur so ein Bauchgefühl.
Mein Favorit hier ist „I am ready, Warden!“
Ist einfach zeitlos und ein gutes Stück um zu zeigen, warum die Todesstrafe einfach bescheuert ist und niemandem etwas bringt.
Best International Feature Film:
„Emilia Perez“ war hier lang der Favorit. Aber inzwischen gab es genug Backlash, dass es mich überraschen würde.
Nummer zwei und drei sind „Für Immer hier“ und „Flow“. „Für immer hier“ ist ein genialer Film, dem ich den Award nicht misgönnen würde und bei dem ich denke, dass er gewinnen wird.
Mein Favorit ist „Flow“. Ehrlich gesagt, ist vermutlich mein Lieblingsfilm dieses Jahres. Einmalig, emotional und wunderschön. Auch wenn er vermutlich nicht gewinnt, ich nutze diese Zeilen um nochmals Werbung dafür zu machen.
Best Animate Feature:
„Flow“.
„Flow“ ist mein Favorit, und „Flow“ wird auch gewinnen.
Ist keine schlechte Kategorie dieses Jahr. Aber „Flow“ ist einfach Meilen über der Konkurenz.
Best Adapted Screenplay:
„Conclave“, „Nickel Boy“ und „Sing Sing“ sind alle drei extrem gelungen und toll geschrieben.
Ich denke, „Nickel Boy“ wird gewinnen und ich würde es ihm gönnen. Mein Favorit wäre „Conclave“. Extrem spannend und unterhaltsam.
Best Original Screenplay:
Fantastische Kategorie dieses Jahr. Der einzige Film, bei dem ich hier denke, er verdiene es nicht ist „Anora“.
Lustigerweise auch der Film, bei dem ich denke er wird gewinnen.
Ich mag einfach nicht, wie viel Zeit er mit unnötigem, hysterischem Gelabere verbraucht.
Mein Favorit wäre „The Substance“. Sehr geniales Drehbuch.
Best Supporting Actress:
Keine sehr starke Kategorie dieses Jahr. Alle Nominationen sind gut, aber keine Perfekt.
Mein Favorit hier wäre Felicity Jones. Sie ist einfach unglaublich wichtig in „The Brutalist“ und bringt eine Menge Nunace zu ihrer Rolle. Aber ich denke, der Gewinner wird hier an Zoe Saldaña gehen. Eine der wenigen Rollen von „Emilia Perez“, bei welcher der Backlash nicht genug Schaen angerichtet hat um ihr zum Sieg zu verhelfen. Sogar Leute die den Film hassen scheinen ihre Darstellung zu schätzen wissen.
Best Supporting Actor:
Wenn hier Jeremy Strong für „The Apprentice“ gewinnt, dann kriege ich Anfälle. Für mich ist das eine „Razzie“ Darstellung, und dennoch sehen anscheinend eine Menge Leute diese Darstellung als „brilliant“ an.
Mein Favorit hier ist Kieran Culkin. Und ich denke, er wird auch gewinnen. Wäre auch jeden Fall verdient.
Best Actress:
Sehr starke Kategorie. Alle Nominationen haben ihren Wert. Karla Sofia Gascon hat durchaus toll gespielt, aber sie hat sich inzwischen politisch sehr abgeschossen. Dennoch hat sie eine Chance, einfach wegen dem politischen Kontext.
Cynthia Erivo macht in ihrer Rolle alles richtig, aber das Skript gibt ihr in meinen Augen einfach nicht genug zu tun um den Award zu rechtfertigen.
Die verbleibenden drei wären alle verdient. Mein Favorit wäre Fernandas Torres. Sie trägt ihren Film absolut auf ihren Schultern. Aber ich denke, der Award wird an Mickey Madison gehen.
Und ehrlich: Ich mag „Anora“ nicht besonders, aber SIE ist extrem gut darin. Sollte sie gewinnen hätte ich kein Problem damit.
Best Actor:
Timmothy Chalamet ist der einzige, den ich hier nicht sonderlich verdient fände. Seine Darstellung wirkte einfach zu gekünstelt.
Alle anderen vier sind sehr gut. Mein Favorit wäre Sebastian Stan als Trump. Ich mag den Film überhaupt nicht, aber ER macht eine unglaublich gute Figur. So gut, dass ich denke, er wird diesen Award auch nach Hause bringen.
Best Director:
Sowohl „The Brutalist“ als auch „The Substance“ hätten diesen Award absolut verdient.
Ich denke, er wird an „Anora“ gehen, was mich etwas nerven würde. Denn ich halte den Film einfach für nervig, weil er zu viel Zeit damit verbringt Leute hysterisch kreischend rumrennen und szenen improvisieren lässt.
Dennoch: Ich verstehe, dass das offenbar das ist, was vielen Zuschauern gefallen hat. Ich verstehe es nicht, aber das ist die Realität. Und wenn man DAS mag, dann ist dieser Film durchaus gelungen. Mein Favorit sind entweder „The Brutalist“ oder „The Substance“, weil die beide sehr gut umgesetzt sind. Aber ich denke, dieser Award geht absolut an „Anora“, denn…
Best Picture:
… denn dieser Film wird auch hier gewinnen.
Ist nicht mein Favorit, aber ich verstehe, dass der Film offenbar einfach nicht für mich ist. Ausserdem muss ich auch sagen, dass der Film (obwohl er für mich nicht funktionierte) etwas an sich hat, was einfach gut rüber kommt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Film die grossen Awards nach Hause holt und sollte dies passieren, dann kann ich damit leben. Auch wenn ich dem nicht zustimme.
Mein Favorit wäre „Conclave“. Ein echt toller, spannender Film, der auf kleinem Raum spielt, aber dennoch extrem cinematisch rüber kommt. Ich denke „Conclave“ hat keine Chance, aber er wäre auf jeden Fall MEINE Wahl.
Soviel also dazu. Jetzt bin ich mal gespannt, wie das ganze am Sonntag laufen wird.