Die Galaxy Food Fights aus Sicht eines Zuschauers:
Vor laufender Kamera prügeln die Mitglieder einer bisher unbekannten Teilnehmergruppe auf den Publikumsliebling ein und eines stopft ihm eine Perücke in den Hals und brüllt dabei “Vorteil Hendl!”. Während dann drei von ihnen mit einer hysterischen Frau ringen oder den Moderator verkloppen, schiebt ihm schließlich der vierte Angreifer eine Bombe in den Rachen und sprengt sich mit ihm in die Luft. Der Rest entkommt.
Ein gepflegter Spaß für die ganze Familie.
Das ist nicht ganz das Ende, das ich mir erhofft hatte. Ursprünglich war das Ziel der Gruppe ja, die zum Verzehr bestimmte Menschheit zu retten, indem man die GFF gewinnt. Dass nun Evees Mutter und Beavis dort zubereitet werden sollten, hat alles nochmal komplizierter gemacht. Die SC konnten kaum frei agieren, als sie durch die Sendung (die GFF) geleitet wurden. Doch der Punkt, an dem das Ganze gekippt ist, war für mich der Moment, in dem die Pangasius-Crew sich als Menschen zu erkennen gegeben hat - also die Spezies, von der Flagl gerade zwei Exemplare schlachten will - und einfach keine Reaktion darauf kam.
Diese Enthüllung hätte für Entsetzen, oder zumindest für Empörung sorgen müssen. Bis dahin war ich nämlich davon ausgegangen, dass niemand außer Flagls Leuten weiß, dass Menschen eine kulturschaffende Spezies sind, und dass es illegal ist, sie zu töten. Man hätte somit Flagl besiegt, indem man ihn bloßstellt.
Wenn man unbedingt einen finalen Kampf braucht, hätte Flagl dann immer noch auf die Menschen im Käfig losgehen können. Die Security ist mit seinen Schergen beschäftigt und die SC müssen ihn aufhalten. Der Kampf wäre wegen der Bedrohung für die Gruppe bzw. für Kathrin immer noch spannend gewesen. Die irritierende Aktion der Mutter hätte man auch dann gut und gerne rauslassen können. Ob der Kampf mit etwas Unterstützung durch andere Kandidaten besser ausgegangen wäre, weiß man natürlich nicht. Rest in pieces, Heinz-Olaf.
Jedenfalls hätte ich mir gewünscht, die Pangasius-Crew hätte eben nicht fliehen müssen, sondern wäre durch ihre Aktion bekannt geworden. Unabhängig vom Ausgang der GFF hätte sich ihr mutierter Fisch blendend verkauft (echtes Aalien hatten sie ja nur beim Wettbewerb dabei, und das weiß niemand). Der Erfolg hält an, bis sich herausstellt, dass der Genuss nicht ganz unbedenklich ist…
Man hätte auf diese Weise zur Geschichte um Lybon, die Strahlung, die Kinder von Ühn (oder Yn?) und die Al’Darin zurückkehren können. Das wäre evtl. auch was für eine zweite Staffel gewesen. Ich finde es wirklich bedauerlich, dass man diesen interessanten Handlungsstrang nicht nochmal aufgenommen hat.
Außerdem konzentriert Pangasius sich lange auf eine Mission epischer Tragweite, nämlich die Rettung der Menschheit, doch verlagert sich die Handlung dann kurz vor Schluss - durch das Auftauchen der Mutter - komplett auf eine persönliche Ebene (ich musste irgendwie an den GameOne-Clip denken, wo aus Call of Duty auf einmal Call of Mutti wird). Das große Ziel wird zum unbeachteten Seiteneffekt und die Spannung flacht am Ende ab.
Wahrscheinlich ist es der Art geschuldet, wie Florentin Abenteuer Stück für Stück weiterentwickelt, doch sie wirken in der Rückschau irgendwie unrund. Pangasius ist deswegen keineswegs schlecht - mit Abstand besser als Thabor - aber er lässt dadurch mitunter erzählerisches Potential liegen.
Das ist schade, denn die Runde ist durchgehend sympathisch und unterhaltsam, und rollenspielerisch ist das Ganze sehr schön. Die Spieler machen ihre Sache alle gut, selbst der vielkritisierte Gregor, auch wenn sein Charakter in den ersten Folgen nicht viel mehr ist als Gregor im Weltall. Man merkt einfach, dass die Spieler selber Spaß am Spiel haben. Florentins Szenenbeschreibungen sind sowieso immer gut, und wie er im Backstagebereich der GFF mal eben fünf, sechs NSC einführt und ihnen mit wenigen Sätzen so viel Profil verleiht, dass man sie als Zuschauer trotzdem leicht auseinanderhalten kann, ist echt beeindruckend.
Dickes Danke an alle vor und hinter der Kamera. Möge Omis Troddelleuchte immer für Euch scheinen!