Philosophische Sachbücher bzw. Sachbuch-Belletristik 😉

Hallo zusammen,

ich würd Euch gern ein paar Bücher vorstellen die ich persönlich ganz gut zu lesen fand.
Vor allem da Sie mich ein bisschen näher an die Philosophie gebracht haben und das in einer laienverständlichkeit die ich sehr begrüßt habe.

Autor: Michael schmidt-salomon

Zum Einstieg das Buch von Michael Schmidt-Salomon und seiner Tochter.

Klappentext:

Gibt es einen Grund dafür, dass wir existieren? Warum gibt es so viel Leid in der Welt? Wie finden wir den Weg zum Glück? Und warum macht Sex Spaß, Sterben jedoch nicht?
Im Gespräch mit seiner Tochter Lea behandelt Michael
Schmidt-Salomon die großen und kleinen Fragen des Lebens. Ein Buch, das
Lust aufs Philosophieren macht – für alle, die es wissen wollen und die
Neugier nicht verloren haben, danach zu fragen.

Persönlicher Eindruck:
Das Buch ist aus der sicht eines Dialogs zwischen dem Autor und seiner Tochter geschrieben die selbst mit philosophie nicht viel am Hut hat und sich, wie vermutlich viele, alltägliche Fragen stellt auf die sie von ihrem Vater, der ja nun mal Philosoph ist, entsprechende Antworten erwartet.
Das Buch gilt ausschließlich als leichter Einstieg in die Thematik und hat daher auch keinen Anspruch darauf als Studienbegleitung herzuhalten.


Zusammen sind wir erst richtig blöd! - Eine Streitschrift

Klappentext:

Finanzakrobaten, die mit Milliarden jonglieren, aber das kleine Einmaleins nicht beherrschen. Politiker, für die nur Stimmen zählen – statt Argumente. Religiöse Fanatiker, die uns mit modernsten Waffen ins Mittelalter zurückbomben wollen: Hinter der globalen Misere steckt, so Schmidt-Salomon in seiner mitreißenden Streitschrift, eine einzigartige,
weltumspannende Riesenblödheit. Ein Aufruf zum Widerstand gegen den Irrsinn unserer Zeit.

Persönlicher Eindruck:
Wunderbar geschriebene Polemik die einen kleinen Rundumschlag in die Welt der Bekloppten und Bescheuerten liefert.
Auch wenn durchaus viele der Dinge bereits bekannt sind ist es schön eine Zusammenfassung gesammelter Blödheit in den Händen zu halten.
Friedrich Nietzsche fasst es da gut Zusammen: „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel“


Als nächstes Buch, ein ausführlicheres Werk über Memplexe und Axiome als auch warum Osama Bin-Laden kein böser Mensch gewesen sein muss.

Klappentext:

Die Moral ist es, die uns zu zivilisierten Menschen macht – so die gängige Überzeugung. Aber was wäre, wenn uns gerade die Unterscheidung von Gut und Böse ins Unglück stürzte? Wenn wir ohne Moral die „besseren“ Menschen
wären? Und wenn wir uns von der Idee der Willensfreiheit lösen müssten, um den „blinden Instinkt der Rache“ zu überwinden? Wo Friedrich Nietzsches „Umwertung aller Werte“ einst endete, setzt Michael Schmidt-Salomon neu an. Er nimmt uns mit auf eine Reise, die von Adam und Eva bis zu Adolf Eichmann, von den Protozellen der Ursuppeüber die Terrorzellen von al-Qaida bis hin zu den Folterzellen in Abu Ghraib führt. Er mutet uns die Ungeheuerlichkeit des Gedankens zu, dass Auschwitz nicht „böse“ war, sondern dass die Idee „des Bösen“ Auschwitz erst ermöglicht hat. Aber nicht, um uns von jeder Verantwortung freizusprechen, sondern vielmehr um zu zeigen, wie befreiend wahres ethisches Verhalten sein kann.

Persönlicher Eindruck:
Dieses Buch hat mir ein wenig mehr Einblick in menschliches handeln gegeben und warum Schubladendenken vor allem wenn es darum geht eine Aktion als gut oder böse einzuordnen so furchtbar falsch ist.
Dieses Denken gab es nicht schon in der Antike oder im Mittelalter, es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Weltgeschichte bis hin zu aktuellen Ereignissen. Daher auch Michael Schmidt-Salmon’s provokante Aussage "Warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind’ Dabei geht es aber nicht ausschließlich darum Moral ersatzlos abzuschaffen sondern durch eine sich weiterentwickelnde Ethik zu ersetzen.
Das Buch setzt an wo Friedrich Nietzsche damals mit seinem gleich betitelten Buch aufgehört hat.
Der Schreibstil ist sehr kurzweilig, es gibt viele Referenzen zu weiterführenden Literatur.
Aus meiner persönlichen Sicht ein muss für alle die sich dem Moraldekret religiöser oder ideeller Vorgaben nicht so ohne weiteres ergeben wollen.


autor: rolf dobelli

2 Sachbücher die (hoffentlich) zum nachdenken (aber nicht zu viel!) anregen.

Klappentext:

Unser Gehirn ist für ein Leben als Jäger und Sammler optimiert. Heute leben wir in einer radikal anderen Welt. Das führt zu systematischen Denkfehlern - die verheerend sein können für Ihr Geld, Ihre Karriere, Ihr Glück. Wer weiß, wie leicht man sich irren kann, ist besser gewappnet: Rolf Dobelli nimmt die tückischsten „Denkfallen“ unter die Lupe, in die wir immer wieder tappen. Und so erfahren wir, - warum wir unser eigenes Wissen systematisch überschätzen (und andere für dümmer halten, als sie sind), - warum etwas nicht deshalb richtiger wird, weil Millionen von Menschen es für richtig halten, - warum wir Theorien nachhängen, selbst wenn sie nachweislich falsch sind. Rolf Dobellis Texte sind nicht nur inhaltlich ausgesprochen bereichernd, sie sind ein echtes Lesevergnügen.

Persönlicher Eindruck:
Wenn man denkt das man selbst der Herr im Haus ist, entlarvt dieses Buch viele Irrtümer denen man sich selbst nur zu gern unterzieht. Vor allem regt es dazu an Entscheidungen die man trifft bewusster und überdachter zu treffen da man nun den inneren Übeltäter besser zu packen bekommt. Aber es hilft auch dabei diese innere Fehlorientierung bei Anderen zu erkennen und denen dabei zu helfen bessere Entscheidungen zu treffen.
Gut finde ich an dem Buch das sie keine echten Lösungen anbietet sondern eher die Probleme gut beschreibt. So kann man situativ selbst entscheiden welchem Fehltritt man wohl gleich aufgelegen sein wird.
Konzentriert folgt dieses und das folgende Buch meiner Einstellung, das wir letztendlich alle zu faul zum Denken sind und uns gern einfachen Lösungen schnell ergeben da diese den geringstmöglichen Energieaufwand haben.


Der Nachfolger zum Erstwerk.

Klappentext:

Unzählige Leser begeistern sich für Rolf Dobellis gescheite Texte über unsere häufigsten Denkfehler. Doch wer Dobellis Ratschläge zum klaren Denken beherzigt, ist noch lange nicht aus dem Schneider, denn auf dem Weg vom Denken zum Handeln lauern weitere Fallstricke. Glücklicherweise kann man die umgehen - wenn man weiß, wie. Genau das verrät „Die Kunst des klugen Handelns“: In 52 Kapiteln zeigt Dobelli, warum es sich lohnt, Türen zu schließen und auf Optionen zu verzichten, warum Informationsüberfluss zu unklugem Handeln anstiftet, warum Geld stets in emotionale Kleider gehüllt ist und wir es darum oft unbedacht ausgeben.Rolf Dobelli gibt Ihnen das nötige Rüstzeug: Schlagen Sie nicht jeden Irrweg ein, nur weil andere ihn gehen. Lernen Sie aus den Fehlern, die andere freundlicherweise für Sie machen. Denken Sie klar und handeln Sie klug!

Persönlicher Eindruck:
Es gibt eben nicht nur Dinge die wir falsch denken sondern auch tun. Ein kleiner Abriss an Handlungen die bei näherer Betrachtung ziemlich Absurd sind aber über die man sich selten Gedanken macht, da unser gesunder Menschenverstand dann gern doch mal mit Grippe im Bett liegt :smiley:
Wer würde denn schon freiwillig Hitler’s Pullover anziehen wollen. Oder ist das nicht eigentlich egal?
Ich ertappe mich immer wieder dabei das ich Dinge mache die ich besser hätte lassen sollen, aber schön darüber zu lesen und es vielleicht doch nicht mehr ganz so oft zu machen.
Insgesamt mag ich die kurzen Beschreibungen der Problematiken in beiden Büchern was schon fast als Nachschlagewerk dienen könnte. Aber ständig sich selbst auf seine Fehler hinzuweisen macht dann am Ende auch keinen Spaß. :stuck_out_tongue:


Eventuell habt ihr ja noch Bücher aus diesen Bereichen die ihr mit Anderen teilen wollt. Nur zu!

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Vielleicht nicht wirklich passend zum Thema, allerdings habe ich folgendes Werk erst kürzlich gelesen. Es ist nicht wirklich philosophisch hat allerdings oft Aussschläge in Thematiken die durchaus auch Philosophen interessiert. Zudem werden auch immer wieder Philosophen und deren Philosophien erwähnt und teilweise auseinander genommen. Das Werk ist relativ bekannt und wahrscheinlich hat der ein oder andere schon davon gehört oder es gar gelesen.

RICHARD DAWKINS - DER GOTTES WAHN (The God Delusion)

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51S9D8zqQwL.SX314_BO1,204,203,200.jpg

Klappentext:
Richard Dawkins, einer der einflussreichsten Intellektuellen der Gegenwart, zeigt, warum der Glaube an Gott einer vernünftigen Betrachtung nicht standhalten kann. Ein wichtiges Buch, das zu einem brennend aktuellen Thema eindeutig und überzeugend Position bezieht - brillant und bei aller Schärfe humorvoll.

Hier ein Link zum Vorwort (englisch):
The God Delusion Preface

Meine Gedanken zum Buch:
Das Buch ist für Atheisten, Agnostiker und Gläubige gleichermaßen interessant sofern man, denn Argumenten Dawkins, einem Gegner der Religion, wie er sich selbst bezeichnet offen gegenüber ist. Dawkins versucht in erster Linie die Menschen die agnostisch Denken und Diese die nicht wirklich Gläubig sind davon zu überzeugen ihre Zweifel nicht für sich zu behalten sondern auch offen darüber nachzudenken, Religion zu hinterfragen und logisch zu denken. Dabei greift er verschiedenste Themen auf, z.B. Was überhaupt schlimm an Religion ist, Argumente gegen die Existenz und vermeidliche Argumente für die Existenz Gottes, Kindesmisshandlung (Indoktrinierung). Eines der spannendsten Themen sind aber seine Gedanken zum Thema Ethik und Moral, ist Moral religiös, die Frage nach dem Gut und Böse und wie Religion nicht ausschlaggebend dafür ist sie zu beantworten und wie unmoralisch heilige Schriften sein können. Das Anwenden von interessanten Aussagen der Kollegen und Gegner, sowie interessanter Studien und Befragungen lassen selbst überzeugte Atheisten noch mal erstaunen und führen auch den ein oder anderen Lacher hervor.
Der Schreibstil ist meiner Ansicht nach sehr passend, etwas rau und hart aber sehr nah am Leser. Und bei allem Ernst und aller Härte musste ich doch des öfteren schmunzeln. Wer gerne mal über ähnliche Fragen nachdenkt oder sich ab und zu damit beschäftigt, darüber diskutiert der könnte Dawkins’ Werk mögen. Ihm wird vorgeworfen bei aller Kritik gegenüber fundamentalistischen Religionsanhängern selbst ab und an etwas fundamentalistisch zu klingen.

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„Die Kunst des klaren Denkens“ fand ich ziemlich unnötig. Hab das Buch glaub ich auf einmal durchgelesen, aber mir 0 davon mitgenommen. Die Sichtweise des Autors war mir zu stark wirtschaftsbezogen. Irgendwie schon fast zynisch, als würden wir keine anderen Probleme haben. Außerdem lagen viele Probleme auf der Hand und wurden nur in irgendwelche Kategorien mit lustigen Namen gepackt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass manchen das Buch gefällt.

@puluminati: The God Delusion wollte ich auch schon mal Bestellen. Hab mir dann aber gedacht, muss ich mir wirklich von einem Atheisten auf 500 Seiten erklären lassen, warum Religion scheiße ist. Dass er dabei, wie du schreibst, selbst etwas fundamentalistisch klingen soll, find ich interessant. Vll leg ich es mir noch zu.

Mein Tipp passt auch den ersten Blick nicht ganz zum Thema. Hab es gestern erst fertig gelesen und muss sagen, dass es eine interessante und sehr philosophische Blickweise auf die Geschichte der Menschheit gibt.

Yuval Noah Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit

Amazon-Link

Kurzes Meinung: Der Autor beschreibt in dem Buch die Geschichte der Menschheit beginnend mit der kognitiven Revolution vor ca. 70 000. Anstatt chronologisch aufzuzählen und mit Jahreszahlen um sich zu schmeißen, sucht er sich die wichtigtigsten „Turning Points“ (Sprache, Landwirtschaft, Wissenschaft,…), die den Menschen zu dem machen was er heute ist, heraus und beschreibt detailliert welche Auswirkungen diese hatten. Das ganze ist nicht nur sehr veranschaulich, echt lustig und verständlich geschrieben, sondern offenbart auch eine philosophische Sicht auf die Geschichte. Dabei ist der Autor selten wertend sondern versucht die DInge immer auf mehreren Perspektiven zu sehen.

Klare Empfehlung für jeden der sich etwas für Geschichte interessiert oder Philosophie interessiert!

Ganz so arg ist es nicht, ich hab überhaupt nicht so empfunden, allerdings bin ich schon Atheist vielleicht beurteile ich das auch mit meinem Anti-Gott-Hut.

Ein Buch das ich auch noch erwähnen kann in Anlehnung an das von dir vorgestellte ist Eine kurze Geschichte von fast allem von Bill Bryson.

Ich besitze es schon hab aber noch kaum was drin gelesen. Allerdings wurde es mir immer wieder von Dozenten empfohlen in den ersten Semestern meines Geschichtsstudiums.

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Nicht falsch verstehen, bin selbst nicht nicht religiös und mir den Missständen die Religion mit sich bringen bewusst. Muss kein Buch lesen nur um mich in meiner Meinung bestätigen zu lassen. Ich würde auch nicht lesen „Warum Nazis scheiße sind“. Hinkender Vergleich aber vll weißt du was ich mein :wink: aber vll bestell ich es mir doch, mal gucken.

Habe ich erst gelesen. Gerade der Anfang (Urknall, Entstehung der Universums, Physik, Atomphysik, usw) ist extrem interessant. Das von jedemanden der mit dem Gebiet normal nicht sehr viel anfangen kann :wink:
Ist allerdings teilweise anstrengend zu lesen und wird hinten raus etwas zäh. Obwohl ich oft lachen musste beim Lesen weil der Schreibstil und die Vergleiche echt genial sind.
Ist im Prinzip eine Abhandlung der Wissenschaftsgeschichte bzw. der Naturwissenschaften.
Super um sich ein Grundverständis in Sachen Naturwissenschaften anzueignen. Find ich cool, dass es von Dezenten empfohlen wird.

Kann dir auf jeden Fall empfehlen anzufangen!

ich hatte viel Spass mit den Büchern von Watzlawick

Vorallem: Anleitung zum Unglücklichsein. Das ist fast mein Lieblingsbuch.

Richard david Precht schreibt auch schön.

Sofies Welt muss hier auch erwähnt werden.

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Precht’s Bücher müsste ich auch noch mal mit erwähnen, die sind sehr gut zu lesen.
Ansonsten hat er auch noch einen unregelmäßigen Sendeplatz auf dem ZDF: http://precht.zdf.de

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Kann ich nur empfehlen. Kahneman erklärt euch, wie euer Denken funktioniert und das es zwei unterschiedliche Arten des Denkens gibt. (Ratet mal welche! :D)

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