“Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass sie “sich bewiesen hat” bzw. weiß ich nicht was genau du damit meinst.”
ich meine damit, dass unser momentanes schulsystem darauf fußt. es ist einfach relativ fundamental. deshalb stimmt es übrigens auch nicht, dass es elitär ist: wie gesagt kommen die allermeisten aufs gymnasium. zudem beruht dieser elitarismus wenn überhaupt auf der (zumindest der ermittelten) leistung.
unter der prämisse, dass chancengleichheit in der schule besteht, von der man zweckgebunden ausgehen muss, selbst wenn sie de facto nicht besteht aufgrund unterschiedlichster elternhäuser, ist ein solcher leistungsgebundener selektionsprozess denke ich durchaus sinnvoll.
“Vieles in der Sek 2 ist ja schon die oben angesprochene Spezialistenausbildung, die so in der Form meiner Meinung nach nicht notwendig wäre und ineffektiv ist.”
das soll tatsächlich aufs studium vorbereiten.
weswegen ich aber auch komisch finde, dass man ab hier nicht einfach die schüler wählen lässt, in welche richtung sie denn studieren und sich entsprechend vorbereiten wollen…
andererseits habe ich beispielsweise erst in einem optionalen (!) kurs in bio das thema evolution gehabt. ich hab mich auch so schon dafür interessiert, deshalb war es im grunde nicht mein schaden, aber dass andere das thema einfach nicht halbwegs detailliert durchnehmen finde ich schon mehr als bedenklich…
dass man aber diese letzte zeit in der schule mit weiterem wissen, dass für alle statt nur für studenten in ihrem themenbereich bildung bringt, füllt, ist denke ich jedoch deshalb sehr sinnvoll, weil eben erst in diesem alter auch von den schülern gewisse themen ordentlich durchdacht werden können. die nötige reife ist vorher in manchen themen einfach nicht da.
und auch hier muss ich sagen, ja, vieles erscheint als völlig unnötiges expertenwissen, aber andererseits ist das eben auch allgemeinbildung, die interessant und wissenswert sein kann. hab nicht allzu lange rumüberlegt, wie das in der praxis funktionieren würde, aber vielleicht würde es tatsächlich eine lösung darstellen, wenn man diese masse an stoff im abitur den schülern mehr als eine auswahl an themen mit ähnlichem komplexitätsgrad/schwierigkeitsgrad und ähnlichem grad an expertise/themenspezialisierung bietet, aus denen sie dann im kurs ihre eigene wahl treffen. problem: abitur ist zentral. was auch für einen fairen leistungsvergleich sinnvoll ist… vielleicht kann man manches zentrieren, anderes als auswahl gestalten…
“dass zu oft Kinder aus finanziell schwächere Familien bei der Aufnahme ins Gymnasium benachteiligt werden oder ihnen nahe gelegt wird doch lieber auf die Realschule zu gehen, obwohl die schulischen Leistungen ausreichen würden.”
ist das belegt? höre ich zum allerersten mal, und ich vermute, ich sollte mal davon gehört haben, immerhin studiere ich auf lehramt…
deine ausführungen zur informatik - gut, du hast einen punkt.
die von dir vorgeschlagenen mengen (vor allem schon in der 7. klasse? dann sollte es wohl eher medienkompetenz sein, was jedoch nicht notwendiger weise als “informatik” bezeichnet werden sollte, genaugenommen fällt das unter den deutschunterricht) halte ich dann aber nach wie vor für stark übertrieben.
“Doch gerade verpflichtend. Viele werden sich zwar bewusst sein, dass bestimmte Berufsfelder wichtig sind aber würden sich nie freiwillig in diese begeben. Des Weiteren halte ich es für sehr sinnvoll in Notfällen (Wie Hochwasser oder ähnliches) als durchschnittlicher Bürger gut genug ausgebildet zu sein, um sofort weiter helfen zu können.”
ja, aber denk mal an die wirtschaft.
ein jahr lang fehlt JEDER potenzielle arbeitsnehmer. klar, der leistet dann dafür was anderes. aber:
- gibt es überhaupt SO viele stellen? der organisatorische aufwand erscheint mir enorm, falls dem nicht so sein sollte.
- sind diese stellen dann auch produktiv? wenn man nicht die wahl hat? wenn das dann nämlich wirklich nur als die zwangsarbeit am ende der schulischen ausbildung empfunden wird, dann haben wir wie oben beschrieben nur eine lücke in der arbeitswelt geschaffen, die wir anders hätten füllen können.
besser wären dann vielleicht praktika oder etwas in mittlerem zeitlichen ausmaß, dass ab einem ausreichenden alter, aber nicht am ende der schulzeit stattfindet, vielleicht als eine art ferienjob.