Bei aunt jemima verstehe ich es aber ich dachte Uncle Bens käme von dem Reisbauern der besonders guten Reis angebaut hat und so hieß?
Weil das Thema Statuen hier mal diskutiert wurde, ein Artikel mit Aussagen von ExpertInnen.
Ich gebe zu nur die Überschrift gelesen zu haben, aber würde das sofort so unterschreiben. Es muss nichts zerstört werden, aber abbauen und in ein Museum damit wäre schon mal ein Anfang. Wenn die Museen vorher ihre gestohlenen Kunstschätze wieder zurückgeben würden, hätten sie auch genug Platz für die ganzen Statuen.
Im Artikel finden sich auch andere Vorschläge zur Kontextualisierung von Statuen, auch welche an die ich gar nicht gedacht habe, wie Statuen schief stellen. Aber das kommt im Artikel besser rüber, als wenn ich das jetzt erklären würd.
wär auch ne erstklassige möglichkeit, schiefliegen endlich aus der vermaledeiten wintersportnische zu befreien.
Ja, aber sie kann scheinbar nicht durch dessen Ursprung oder spätere Verwendung unproblematisch werden. Das ist ja der entscheidende Teil. Es geht nur in eine Richtung, wo zwei Richtungen angebracht sind.
Etwas verbannen ist genau das Gegenteil von sichtbar. Lasst Statuen dun Namen wie sie sind und sorgt dafür, dass jeder weiß, was sie bedeuten. Darin sehe ich die weitaus bessere Strategie gegen Rassismus.
Du tust ja gerade so als würde bisher nichts gegen Rassismus getan werden und man müsste doch endlich anfangen (Auch wenn ich deutliche Probleme sehe). Ich überlasse niemanden einfach so die Deutungshoheit über irgendein Thema, das ist fahrlässig und undemokratisch. Entscheidungen sind in einem Diskurs zu fällen, und, ob es euch da gefällt oder nicht, da sind die Weißen mit beteiligt und auch zu beteiligen. Ist immerhin auch deren Sprache und auch deren Lebenswelt.
Es benötigt nicht immer zwei Richtungen. Wenn bestimmte Aspekte geschichtlich belastet sind, ist es zurecht sehr schwierig diese zu normalisieren und in den meisten Fällen einfach besser, sie aus dem Alltag zu verbannen.
In einem diskurs sollte man dann aber auch gute Argumente haben, wenn man sich weiter für die Verwendung von Begriffen einsetzt, die von Minderheiten als verletzend wahrgenommen werden. Diese konntest du bisher nicht anbieten.
Ich plädiere hier offen für eine Positivbesetzung des Wortes, Empowerment nanntet ihr es bei anderen Wörtern, und eine historische Einordnung. Du sagtest selbst, Sprache ändert sich. Das Argument geht eben in beide Richtungen. Meine Ansatz ist dabei deutlich nachhaltiger, denn wenn man Wörter einfach verbannt, bleiben sie so negativ wie sie jetzt sind. Dann wird man auch in 100 Jahren Schwarze noch mit Neger und Mohr beleidigen können und sie werden das gleiche Problem haben wie heute. Versuch man einen schwulen mit „schwul“ zu beleidigen, das geht nicht mehr.
Was ist daran besser? Es ist schlicht der einfachere, bequemere Weg. Das Ende ist da noch lange nicht qualitativ höherwertig. Und man schlägt da einen gefährlichen Weg ein. Während ich es bei Mohr/Neger wirklich nachvollziehen kann, warum sie entfernen will, auch wenn ich diese Ansicht zumindest bei Mohr nicht teile, verstehe ich sie bei Blacklisting z.B. überhaupt nicht. Da soll auch einfach verboten werden, eben weil es so wunderschön bequem ist, weil man sich so gut an Worten aufhängen und drauf zeigen kann.
Aus meiner Sicht führt dieser Weg geradewegs in eine Sackgasse. Da ist es auch leider egal, was die schwarze (oder andere betroffene Minderheit) dazu sagt.
Zumindest die offiziellen Stellen scheinen mir einfach nur Aufmerksamkeit damit zu suchen, um gesehen zu werden. An sich nicht verwerflich, aber da nimmt man eben was anfällt, egal ob sinnvoll oder nicht.
Die positivbesetzung dieser Wörter ist aber eben aufgrund ihrer Geschichte und dem Umstand, wie sie heute wahrgenommen werden nahezu unmöglich. Eine neubesetzung von Begriffen kann mmn erst gelingen, wenn sie zwischenzeitlich komplett vergessen wurden und auf positiven Wegen zurück in die (Alltags-) Sprache kommen.
Diese Einschätzung teile ich überhaupt nicht. Es entsteht kein gesellschaftlicher oder kultureller Schaden, wenn Wörter verschwinden und durch andere Begriffe ersetzt werden. Im Gegenteil, es ist wie gesagt ein völlig normaler Vorgang, der in den aller meisten Fällen nicht mal wirklich Erwähnung findet.
Empowerment bedeutet, marginalisierten Gruppen Selbstbestimmung und Einfluss zu geben und ihren Stimmen ein stärkeres Gewicht bei Belangen zu geben, die sie betreffen.
Schwarzen Begriffe aufzudrücken, die sie selbst nicht wollen und die sie verletzen, ist selbst mit dem Ziel, den Begriff „wieder positiv besetzen“ zu wollen, das absolute Gegenteil von Empowerment…
Das Problem ist doch, dass aktuell fast ausschließlich Weiße bei diesen Diskussionen beteiligt werden.
Nichtmal bei der Umbenennung von nem lächerlichen Straßennamen können Weiße zurückstecken… wie soll man da jemals den historischen bedingten Rassismus aufbereiten können, wenn es selbst bei so einfachen Dingen scheitert.
Mit Platz machen meine ich, dass entsprechende Straßennamen und Denkmäler z.B. durch Schwarze Deutsche Persönlichkeiten oder Denkmäler zu bestimmten Ereignissen ersetzt werden könnten.
Es ist ein normaler Vorgang, wenn es automatisch passiert, nicht wenn Wörter gestrichen werden. Dann ist es nämlich ein Zeichen, dass wir diese Wörter nicht mehr brauchen. So ist es ein Zwang und es ist ein kultureller Verlust. Zwar ein kleiner, wie jedes einzelne Wort, aber es ist einer.
Versteh und akzeptier ich.
Auch hier, das geht in beide Richtungen. Wie soll man den Rassismus angehen, wenn man die Basis entzieht? Man überwindet ihn nicht indem man ihn verdrängt und die Augen schließt, sondern indem man aktiv dagegen vorgeht. Dazu gehört auch, dass man sowas wie Namen und Begriffe nicht aktiv verschweigt.
Gute Idee, die kann man dann zusätzlich einfügen, statt ersetzen.
Der der gesellschaftlichen Entlastung durch obsolet werden des Wortes gegenüber steht. Außerdem wird er nicht erzwungen entfernt, nur weil man einen strasennamen anpasst und selbst wenn es durch ein absolutes Verbot entfernt werden würde, wäre es auch nicht mehr kultureller Verlust als wenn es „freiwillig“ verschwinden würde.
Mir fehlt übrigens weiterhin der gute Grund, warum man ein problematisches Wort erhalten sollte, der über „es ist halt da“ hinaus geht.
nein, genau das gegenteil ist der fall, wenn man die sprache so organisiert bekommt, dass latenter rassismus größtenteils entfällt, hat man schon viel im kampf gegen rassismus gewonnen.
Yay
Es braucht Begriffe für unterschiedliche Gruppen, um über Rassismus zu reden, auf jeden Fall. Aber diese existieren ja mit Schwarze, POC, usw. schon. Warum braucht es mehrere Begriffe für die gleiche Bedeutung, vor allem, wenn einzelne Begriffe davon als beleidigend verstanden werden (und oft auch so gemeint sind).
Naja, zumindest Straßen können halt nur einen Namen haben. Das funktioniert nur durch ersetzen.
Bei Statuen und Denkmäler gefällt mir aber der Gedanke, sie zwar stehen zu lassen, aber zu verändern. Statuen neben ihren Sockel stellen, anmalen, Inschriften hinzufügen, usw. Gibt sehr viele schöne Möglichkeiten, wie man Denkmälern von Kriegsverbrechern ihre Erhabenheit nehmen kann und sie zu Mahnmälern umwandeln kann.
Ich hatte eher daran gedacht dort ein “Denkmal” zuzusetzen. IM Fall von Bahnhöfen auch ne Foto oder Kunstreihe, ist in Berlin ja üblich. (Ich empfehle jeden urlauber in Berlin einfach mal ne U-Bahnhofstour)
Die Washington Redskins sind auch wieder in aller Munde. Kann man nun auch sagen die heißen aber nun so schon seit Jahrzehnten, ist doch ein cooler Name und das ehrt doch die Rothähh… indigene Bevölkerung.
Washington Native Americans.
Berlin macht da sowieso viel richtig, ist da aber eher die Ausnahme. Berlin ist aber allgemein ein sehr gutes Beispiel dafür, wie historische Orte durch verschiedene Regierungsformen, Kriege und letztendlich Kunst ständig verändert und umgedeutet und dadurch erst interessant werden.
So ne Gedächtniskirche oder East Side Gallery sind ja nur deshalb so bekannt und funktionieren als Geschichtsvermittlung, weil sie eben nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form zu sehen sind.
OK, dann bin ich vllt auch einfach nur zu stark geprägt von der Stadt. Das würde erklären, warum wir so unterschiedliche Wahrnehmungen zum Thema haben.
Ich wollte noch mal einschieben, dass Aktivisten nicht Straßen umbenennen wollen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Sie fordern gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, die viele eben nicht mehr kennen.
Ein Beispiel aus Berlin:
Dieser Aushandlungsprozess war so zäh… Mit dem Ergebnis, dass sich Leute immer noch dagegen wehren.
Ich hoffe, dass die BLM Debatte nicht versackt und man mit mehr Tempo an Umbenennungen und Aufarbeitungen herangehen kann.