Proteste in den USA gegen Polizeigewalt nach dem Todesfall von George Floyd

Am 25. Mai verstarb in der US-Stadt Minneapolis der Afroamerikaner George Floyd aufgrund eines Polizeieinsatzes. Einer der vier Polizisten des Einsatzes wurde am 29. Mai verhaftet und mittlerweile des Mordes (Third Degree Murder) und Totschlags (Manslaughter) angeklagt
(Anklageschrift findet sich hier: CNN)
Aufgrund des Vorfalls entwickelten sich erst lokal, dann auch in anderen Bundesstaaten der USA Demonstrationen und Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus.


Tathergang im Tagesspiegel

Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video von Floyds Tod, das sich am Montag rasant auf Facebook verbreitete: Es zeigt einen weißen Polizeibeamten, der minutenlang auf dem Hals des am Boden liegenden George Floyd kniet. Man hört und sieht diesen im Verlauf des Videos nach Atem ringen. „Ich kann nicht atmen“, hört man ihn sagen. „Mein Bauch tut weh, mein Hals tut weh.“ Und: „Töte mich nicht.“
Währenddessen stehen Polizisten und Passanten um Floyd herum, aus der Menge wird der Polizist immer wieder aufgefordert, von ihm abzulassen.
Zum Schluss des Videos wirkt Floyd leblos, der Kopf immer noch unter dem Knie des Beamten eingeklemmt. Ein Sanitäter kommt, das Opfer wird auf eine Trage gehoben und abtransportiert.
Er stirbt nur wenig später in einem Krankenhaus von Minneapolis. Er wurde 46 Jahre alt.

Genaue Schilderung des Vorfalls findet sich auf Wikipedia-eng
oder deutsch https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_George_Floyd

Das war ein weiterer Fall ähnlicher Fälle von getöteten Afroamerikanern durch Polizeieinsätze die große Aufmerksamkeit erlangten. Schon 2014 verstarb Eric Garner der ebenfalls bei einer Polizeifestnahme „I can’t breathe“ rief.

Dem Vorfall in Minneapolis folgten am 26. Mai spontane Proteste in der Stadt, gegen Polizeigewalt, die sich immer weiter ausweiteten und nun tägliche Demonstrationen zur Folge haben

die auch zu politischen Auseinandersetzungen von Trump rund um die Aussagen und das Handeln von Bürgermeister Jacob Frey und den Demonstranten führten. Frey erklärte dass es keinen Rassismus gegenüber Afroamerikanern geben dürfe und entschuldigte sich bei der Familie von Frey.

Die aktuellen Proteste sind aber auch Teil der allgemeinen Wut über die Jahrzehntelange Polizeigewalt und Rassismus der Polizei gegenüber afroamerikanischen Bürgern.


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Man darf gespannt sein, ob es dieses mal wirklich juristisch Konsequenzen nach sich zieht oder ob wieder ein Polizist nach so einem Ereignis freigesprochen wird. In der Vergangenheit kamen viele Polizisten ja ohne große Strafen davon. Ob sich manche-/r davon bei seinem handeln bestätigt fühlte ?

Ich kann die Wut, die sich bei einigen aufgesaut hat auf jeden Fall verstehen, aber Gewalt mit Gegengewalt beantworten ist nicht meine Art. Frage mich ob sich dieses mal wirklich etwas ändert oder ob es wie so oft nach ein paar Wochen bzw. wieder weitergeht wie immer.

So schnelle Festnahme und Anklage auf Todschlag, diesmal kommt da keiner mit ein milden Strafe davon.

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Ich wills hoffen. Sollt das nicht passieren, könnt das der Tropfen sein, der das Fass endgültig zum Überlaufen bringt.

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Was ist falsch bei denen? Die Polizei hat sich einfach null im Griff…

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Ich dachte, die Festnahme vor einer Live-Schalte wäre schon dumm. Aber das Schießen auf Reporterin und Kamera live ist noch weitaus dümmer.

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Mich würd ja interessieren, wenn ich so Bilder seh, ob die Leute bei der Polizei da jemals sowas wie Deeskalation gelernt haben. Ich hab so meine Zweifel dran.

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hier ein sehr sehenswertes Video von Trevor Noah mit seinen Gedanken dazu:

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gelernt vielleicht schon, aber denen geht halt einfach einer ab wenn sie es den “kommunistischen Arschlöcher” zeigen können und ihre Macht ausspielen.

Schaut so aus. Als ob die ne Ahnung haben, was kommunistisch ist.

Es wird doch jetzt schon argumentiert dass Floyd krank war und nur deshalb gestorben ist. Das wird laufen wie immer, solange bis die situation endgültig eskaliert.

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Ich hab mal so ´ne Frage: Was, wenn es einfach eine Tatsache ist, dass seine Krankheit einen maßgeblichen Teil dabei gespielt hat, dass er an den Maßnahmen gestorben ist? Wenn Gutachter feststellen, dass das ein Gesunder durchaus überlebt hätte?

Es ist immer noch ein Verbrechen. Die Maßnahmen sind zu hart gewesen und es war sicherlich rassistisch motiviert.

Aber wie schnell Menschen jetzt zu einem juristischen Urteil kommen, finde ich ziemlich erschreckend.

Genauso wie die Menschen, die die “Riots” verharmlosen. Das ist zu einem ganz großen Teil kein Protest, sondern Gewalttourismus. Der Frust der schwarzen Bevölkerung über den sicher bestehenden systemischen Rassismus, der sie oft in keine guten Lebensverhältnisse drängt ist sicher verständlich. Aber es wird nie zu einer entspannten Lage kommen, wenn beide Seiten Gewalt ausüben. Keine eingeschmissene Fensterscheibe eines Geschäfts bringt George Floyd wieder.

Diese “Riots” finden ja meistens in schwarzen Vierteln statt. Was da zu Bruch geht und geplündert wird, sind meistens Läden und Häuser, die selbst Schwarzen gehören.

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Dann hat er ihn immer noch umgebracht.

Ja, stimmt. Vielleicht sollten sie lieber friedlich protestieren. Vielleicht sowas wie bei Footballspielen während der Nationalhymne hinknien oder so? Das würde sicher etwas ändern.

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Vl auf nem Polizeihals knien :eddyclown:

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Sag ich ja.

Nur Menschen schreien gerade ohne die Faktenlage zu beachten es wäre First-Degree-Murder. Es sei also ein geplanter heimtückischer Mord aus niederen Beweggründen gewesen.

Das kann man nicht erhärten. Wie auch? Der Polizist wollte ihn nicht töten, sondern fixieren und es war eine spontane Aktion. Dass Floyd krank ist, kann er nicht wissen.
Dennoch geht der Polizist viel zu hart vor, wahrscheinlich aus rassistischen Motiven. Er nimmt billigend in Kauf, dass der Schwarze Schäden davon trägt.

Das ist meiner Meinung nach Totschlag. Der Polizist ist ein Verbrecher und gehört lange lange in den Bau und falls jemand darauf kommt: Ich leugne keinesfalls, dass besonders Schwarze oft Opfer von Polizeigewalt sind und da systemische Probleme vorliegen.

Nur ich glaube halt an den Rechtsstaat und das jeder ein faires Verfahren bekommt. Und wenn ich jetzt Forderungen sehe von „Der muss für immer in den Knast“ bis „Der gehört auf den Stuhl“, dann fühle ich mich nicht mehr im Rechtsstaat, sondern im Mittelalter.

Hier wird doch jetzt gerade der Grundstein für die nächsten Riots gelegt. Wenn nicht das gewünschte Urteil gefällt wird (und das wird es nicht werden, weil die Fakten dagegen sprechen), dann wird das wieder als „Weiße Verschwörung“ und als Urteil GEGEN Schwarze gesehen. Und dann geht es wieder ab.
Weiße Polizisten kriegen dadurch ein bestimmtes Bild der schwarzen Bevölkerung, der Rassismus verhärtet sich und dann wird wieder irgendein unschuldiger Schwarzer bei einer Polizeikontrolle getötet… etc…

Das ist ein Teufelskreis.

Und das friedliche Proteste nicht erhört werden rechtfertigt Gewalt? Warte, ich geh eben zum Baumarkt einen Baseballschläger kaufen…

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Das mit Kapernick kam sogar in der Tagesschau und war in der FAZ auf dem Titel, er hat nach Michael Jordan den lukrativsten Nike-Deal aller Zeiten bekommen, obwohl er gar kein Football mehr gespielt hat. Wenn das keiner „erhört“ hat, dann lebt man aber in einer Blase.

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Sorry, aber ich habe kein Interesse daran auch nur irgendwie darüber zu diskutieren wie schlimm der Mord tatsächlich war. Dafür musst du dir jemand anderen suchen.

Ganz ehrlich? Ja. Wenn deine Leute umgebracht werden und friedliche Proteste daran nichts ändern muss man eben zu anderen Mitteln greifen. Die Alternative wäre es einfach geschehen zu lassen und das ist nicht akzeptabel.

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Er kann aber höhren, dass ein Mensch nicht atmen kann und nach Luft ringt. Auch nicht der erste Vorfall, in dem so ein Mensch durch die Polizei gestorben ist. Das hätte der Polizist wissen können. Er und seine Kollegen haben weder den Griff gelockert, keine Ahnung ob dieser Griff so überhaupt legal ist, und haben dann auch keine erste Hilfe-Maßnahmen eingeleitet als er offensichtlich das Bewusstsein verloren hat. Sich nur darauf zu berufen, dass man nicht hätte wissen können, dass die Person krank ist, ist dann auch eine schwache Ausrede. Weil man immer noch die Chance hatte richtig zu handeln.

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Der Griff war nicht legal. Zumindest nicht für die Polizisten, da sie eine entsprechende Schulung und damit die Erlaubnis wohl nicht hatten.