Hallo liebe Bohnencommunity,
Aus gegeben Anlass (das heutige MoinMoin zum Thema Reiten) würde ich Euch gerne mal fragen, ob Ihr auch Reiten UND Zocken zu euren Hobbies zählt. Dabei ist es egal, ob englisch, Western, Working Equitation oder Voltigieren etc.
Speziell würde es mich interessieren, wie ihr eure Hobbies unter einen Hut bekommt und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.
Ich selber reite (englische Reitschule) mit meinem eigenen Pferd und hatte schon paar mal das Problem beide Hobbies unter einen Hut zu bekommen oder sowas dann seinen Bekannten aus dem Stall erklären wenn man abends noch ein ESL Match schauen möchte und deshalb kein Bier mehr trinken kann abends.
Ist die “Reit-Community” denn da anders als irgendeine andere Gruppierung? Letztlich gilt Zocken gesellschaftlich doch auch heute noch als kinderkram und minderwertig. Im Kegelklub und Fußballverein wirst du vermutlich auch nicht auf großes Verständnis treffen, wenn du statt 'nem Bier mit den Jungs (oder Mädels), lieber Abends alleine zu Hause (Internet-) Fernsehen gucken willst.
Ist doch schön wenn man verschiedene Hobbys hat, die nicht nur in eine Richtung gehen. Ich zocke, schaue viele Filme, gehe Badminton spielen und schaue Fußball.
Hatte bis jetzt noch nie Probleme, dass ich mich da irgendwo großartig rechtfertigen musste, aber es ist schon teilweise schwierig, alles (zusätzlich zu Arbeit, Haushalt achja und dann ist da ja noch diese Frau) unter einen Hut zu bekommen.
Grundsätzlich finde ich aber, dass Leute die vieles Verschiedenes machen eher gute Gesprächspartner sind.
Du hast natürlich (das ist jetzt aber nur mein subjektiver Blick) das Problem, dass du in zwei recht “elitären” Szenen unterwegs bist. Die Leute die ich kenne die im Reitsport aktiv waren, waren häufig sehr darauf reduziert und waren auch recht eingeschränkt, was ihre Weltanschauung angeht, weil sich am Ende des Tages alles ums Reiten gedreht hat.
Ebenso habe ich die Bekanntschaft mit einigen eSport-affinen Menschen gemacht, die genauso sehr auf dieses eine Thema reduziert waren und auch nichts anderes mehr kannten, was teilweise echt schade ist, aber jeder darf sich ja seine Freizeit gestalten wie er das möchte.
Mhm, Also FIFA und COD sind da schon längst angekommen. So Rückständig ist die Gesellschaft nun auch nicht mehr.
Es gibt halt viele Leute die nur ein Hobby haben und da ihre gesamte Freizeit reinstecken. Für die ist es zumeist schwierig zu verstehen das man noch andere Interessen hat.
Tja, da antworte ich auf die Frage „Reiten und Zocken?“ mal ganz wahrheitsgemäß
Unter einen hut bekomme ich sie, indem ich das eine nicht überhand gewinnen lasse und eben abstriche mache, wenn mir was anderes grad wichtiger ist.
(bzw. hilft es auch enorm, dass ich jetzt nicht mehr viel zocke und noch weniger reite )
edit: Wie der @Nullinger0 geschrieben hat.
Es gibt immer ein paar elitäre K@ckbratzen, denen man nicht taugt, wenn man nicht hardcore mitziehen mag. mal auf den Punkt gebracht
An denen darf man sich nicht orientieren, sondern muss seinen eigenen Wünschen nachkommen.
Und wenn du dir gern n ESL-match reinziehst und deshalb nicht trinkst, dann tu das aus
Ich bin Landkind. Hier ist reiten nix außergewöhnliches.
Ich plane selbst das in Zukunft wieder häufiger zu machen.
Ich mag Pferde und reiten macht unglaublich Spaß finde ich.
Wenn ich mir die Reiter hier ansehe (Onkel und Tante sind Westernreiter) sehe ich vorallem ein ausgewachsenes Rassismusproblem. Kann mich über alles mit denen unterhalten aber sobald es um Flüchtlinge, AFD und so weiter geht muss ich ganz schnell weg um nicht auszurasten.
Das hat mMn nix mit dem Reiten an sich zu tun.
Es ist einfach so, dass tendenziell eher ein konservativer und finanziell eher gut gestellter Personenkreis diesen Sport ausübt.
Gerade in diesen Kreisen ist die Stimmung aber bezüglich Flüchtlingen & Co. eher… schwierig.
Konservativ ja, besser gestellt in dem Fall eher nicht (Mittelschicht) war auf dem letzten Geburtstag meines Cousins, (der mit Pferden nichts am Hut hat, aber zockt) bei dem sonst nur Reiter waren doch sehr erschrocken welche Einigkeit bei dem Thema herrschte.
Jaaa, das Thema war groß in den Medien. Und was man vermutlich definitiv sagen kann - der Alkoholkonsum ist bei Reitern vermutlich schon mehr verbreitet als bei anderen Leistungssportlern. So sehr Reiten wirklich als Sport gezählt werden kann, aber die Belastung und Anforderung an den Körper ist dann doch nochmal eine andere als bei einem Triathlon… Ich bin selber bei den Studentenreitern dabei (Hochschulsport), und man sagt ja immer - Studenten und Reiter können gut trinken, wenn beides zusammenkommt kann man sich denken was raus kommt… Aber wenn man das jetzt mal mit den normalen Kreisligaspielen im Fußball vergleicht - da wird mit Sicherheit nicht weniger Alkohol getrunken, bei uns gilt immerhin noch, dass betrunken nicht aufs Pferd gestiegen wird…
Zu dem Belästigungsproblem - habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört, dass das ein Problem ist. Aber ich glaube absolut nicht, dass das ein Reitsport-eigenes Thema ist, schwarze Schafe gibt es definitiv überall.
Und auch zu dem Rassismus-Vorwurf, der hier so ein bisschen unterschwellig durchkommt - das wäre mir auch komplett neu, dass das ein Reiterproblem sein soll. Zumindest sind mir solche Äußerungen noch nie begegnet - dafür schon eher von Rentnern oder älteren Leuten, die alles haben was man zum Leben braucht, aber Angst vor keine Ahnung was haben…
Nochmal speziell dazu:
Ich selbst habe auch etwas „widersprüchliche“ Interessen und Hobbys.
Ich steh auf den ganzen Nerdkram, ich bin auch eben auch Landkind, ich mag Pferde, ich mag Kühe, ich bin aber auch Fußball-Fan und arbeite in einer IT-Firma.
Ich mag Schützenfest und Karneval, genau so wie ich GamesCom und Programmkino mag.
Ich habe damit aber irgendwie nie ein Problem. Ich steh zu alldem völlig offen und „blöd“ kommt mir da eigentlich nie einer.
Das war aber vielleicht auch immer schon ein „Talent“ oder sowas von mir. Ich konnte schon in der Schule mit allem Gruppen und Personenkreisen. Nerds, Streber, „Assis“, Sportler, Partyvolk, Kiffer, und die ganzen anderen Cliquen und Gruppen…ich hatte nie Probleme mit denen und die nie mit mir.
Es kommt wohl auch immer drauf an, WIE man so was vertritt. Ich denke, ich vermittle recht klar, dass es mir scheißegal ist, ob der Zimmermann aufm Schützenfest mein Videospiel-Hobby lächerlich findet, oder ob meine Fußball-Kumpels reiten kacke finden.
Es ist 2018 - wer da Leute noch in Schubladen stecken will aufgrund ihrer Hobbys und Interessen, soll sich bitte zum Mond schießen.
Ist bei Musik übrigens das Gleiche. Ich höre nun wirklich ALLES. Also wirklich wirklich alles.
Diskussionen über Schlager, Hiphop, alte Musik, neue Musik, 90er, 80er, Punk, Klassik und was weiß ich gehen mir SOWAS von am Hintern vorbei.
Ich höre was ich will und finde es einfach sowas von lächerlich, dass immer noch Leute mit ihrem „Wie du hörst…XXX??“ aus ihren Löchern kommen.
Hmm…Wall of Text mit sehr viel Ich-Bezug. Sorry. Es überkam mich gerade.
Ich muss sagen mir geht es sehr sehr ähnlich wie dir.
Es ist nicht so, dass ich mich mit meinen Hobbies überfordert fühle. Ganz im Gegenteil.
Auch beim Musikgeschmack sprichst du mir aus der Seele. (Und das mit den Fussball Kollegen.)
Ich wollte mit diesem Thread nur Leuten einen Anstoss geben, sich auszusprechen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass das oft zu kurz kommt.
Aber auch hier auf dem Land ist es doch eher ein Sport der Kinder mit gut verdienenden Eltern, einfach durch die Kosten für das Pferd und Ausrüstung.
auch wenn es natürlich auf dem Land, wo die Reitschülerien eben viel machen und dafür weniger Zahlen müssen, doch günstiger ist als in der Stadt.
Dafür muss man aber eben auch X mal die Woche Zeit haben, was eben wieder für Familien spricht wo die Kinder nicht zwingend im Haushalt so viel mithelfen müssen.
Okay sagen wir es ein bisschen anders vielleicht. Es ist auch hier nicht so, dass “alle” reiten würden oder so.
Aber eben schon “einige”, auch Jungs. Ist einfach kein großes Thema für das man sich irgendwie rechtfertigen müsste oder so.