Miauz, genau!
Einspruch.
Gerade dadurch, dass mir z. B. im Showdown von TLOU2 ein Kampf aufgezwungen wird, ätzt sich für mich der Gehalt dieser Rachegeschichte auf eine viel unmittelbarere Art und Weise in mich hinein, als dass ein Roman, ein Theaterstück, ein Film oder eine Serie dies bewerkstelligen könnte. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels stecke ich ganz tief in beiden beteiligten Figuren drin, weil ich in den Schuhen beider Hauptfiguren gegangen bin und mir das Spiel grundsätzlich keine Wahl lässt. Ich tue etwas, was ich nicht will, wogegen sich in mir alles sträubt, bringe es zu einem Ende, auf dass ich keinen Einfluss habe. Das ist grandios. Nicht ich habe am Ende das Spiel gespielt, nein, das Spiel hat mich gespielt.
Und dadurch, dass der Showdown ebenfalls nur auf eine Weise enden kann, werden gerade all die, die genau dieses Ende nicht wollen, emotional viel mehr herausgefordert - was auch in einer intellektuellen Herausforderung mündet, wenn man sich nicht versperrt oder schlimmstenfalls abgestumpft ist -, als wenn sie diese finale Konfrontation einfach zu ihrem eigenen - „frei“ gewählten - Ende hätten bringen können. Und das ist ebenfalls großartig.
Dieses Spiel transzendiert - trotz konventionellem Gamepay - das Medium des Videospiels … und zwar in eine andere Richtung als viele Spieler sich das vorstellen.
Neil Druckmann ist ein durchaus plakativer Autor, aber dabei ist er gleichzeitig - und das ist erstaunlich - zugleich ein tiefgründiger Autor.
nein v.a. TLOU2 is nix tiefgründiges, das is einfach nru ein schlecht geschriebener racheplot. Nicht mehr und nicht weniger. Das heißt nicht das man damit keinen Spaß haben kann aber TLOU2 ist nichts tiefgründiges
TLOU2 erzählt aber mehr als eine Rachestory.
Wenn man sowas mag, oder sich auf sowas einlassen will ja
Mich hat dieser Punkt das Spiel abbrechen lassen, weil ich nicht mehr die Figuren gesehen habe, sondern Druckman der seine Rachestory mit aller „Gewalt“ erzählen will.
Allerspätestens nach der Szene im Farmhaus mit ihrer Freundin und Tommy
stimmt es erzählt 2 rachestorys
wie revolutionär
Okay
Spiderman meme das Spiel?
Das war tiefgründig, weil die Story irgendwann aufgezeigt hat, dass Ellie mit ihrem Racheakt viel zu weit geht und Abby eben kein 0815 Charakter ist, sondern durchaus Substanz besitzt.
Die Story hat gezeigt, dass nichts schwarz und weiß (gut gegen böse) ist, sondern beide Parteien in der Grauzone agieren und beide Seiten schwerwiegende Fehler begangen haben.
Die TLOU2 Diskussion erinnert mich an die zu Attack on Titan. In beiden Fällen gibt es Leute die sauer sind dass der Hauptcharakter seine Rache nicht vollzogen hat und zufälligerweise sind es meist auch die, die die Geschichte schlecht reden. Wobei TLOU2 das deutlich besser gemacht hat als AoT.
doch die story zeigt klar: abby = gut, ellie = böse. Das macht sie sehr eindeutig und versucht es auch etwas uneindeutiger bzw. unterbewusster zu machen
abby hat keinerlei substanz. Was sie hat ist das der autor sie mehr mochte als ellie und deswegen werden abbys grausame taten als gut dargestellt während ellie als schlechte person dargestellt wird.
zu attack on titan ende kann ich nix sagen habs nur gelesen
Die Szene am Ende zeigt eigentlich eindeutig warum Ellie eine solche Rache verspürt. Für mich zeigt es auch eindeutig, dass sie nicht das Böse ist. Das wurde hier nicht vermittelt. Das sehe nicht nur ich so, sondern haben viele aus meinem Freundeskreis so interpretiert. Kann sein, dass du das so siehst, alles fein. Es gibt Menschen, die es auch so sehen, wie du. Aber ich glaube es sind überwiegend die, die sich nicht auf Abby einlassen wollten und den Tod von Joel nicht akzeptieren wollten. Ellie war gegen Ende ein Spiegelbild von Abby am Anfang der Geschichte. Sie brauchten beide die Rache um mit sich selber im Reinen zu sein.
Und alles andere hat @Doomac91 schon gesagt. Das Spiel ist viel mehr als eine simple Rachestory. Das sehen nur die Leute nicht, die es nicht sehen wollen.
Dass nun ein „The Last of Us Part II Remastered“ angekündigt wurde, stört mich nicht, aber es hinterlässt erneut das Geschmäckle, dass Naughty Dog die TLOU-Chash-Cow so lange weitermelken wird, bis diese irgendwann ausgedörrt umfällt. Mir wäre es lieber, man würde die Entwicklungsressourcen in neue Projekte stecken.
Genau so geht es mir auch. Ich bin großer Fan der „Uncharted“-Reihe, aber Teil 4 und „The Lost Legacy“ haben gezeigt, dass das Gameplay in seiner aktuellen Form nur noch auf der Stelle tritt. Ja, es macht Spaß, aber nach ein paar Stunden mache ich nichts Neues mehr und bin im Gameplay-Loop sehr limitiert. Ehrlich gesagt ist selbst ein „Shadow of the Tomb Raider“ dagegen pure Abwechslung und Kreativität. Da habe ich deutlich mehr Mechaniken, die mich auch nach 15-20 Stunden noch motivieren.
TLOU Part II hat mir in Sachen Story und Inszenierung größtenteils sehr gut gefallen (auch wenn ich die Inszenierung stellenweise definitiv zu drüber fand), aber das Gameplay hat mich irgendwann nur noch gelangweilt. Ja, die Animationen sind state of the art. Ja, die Umgebungen sehen super detailverliebt aus. Ja, auf einem höheren Schwierigkeitsgrad ist das Stealth-Gameplay relativ spannend, aber man macht immer und immer und immer wieder das gleiche. Ich ziehe in den ersten paar Stunden genau so oft an Schubladen für Munition wie auch in Stunde 25. Ich schleiche um dieselben Gegner herum, ich weiche den gleichen Hunden aus, ich bastle ein bisschen an den Waffen und dann geht’s wieder von Areal zu Areal, um weitere endlose Wellen an Zombies oder Menschen zu erstechen oder zu erschießen. TLOU Part II war für mich (!) ein Edellangweiler.
Ich bin in einer technisch beeindruckenden, düsteren Welt. Lasst mich Shelter bauen, Essen suchen, meine Ausrüstung selbst basteln und mich mit den anderen Charakteren unterhalten sowie Entscheidungen treffen. Klar, TLOU Part II stellt Story und Inszenierung über alles und ist in diesen Punkten top, aber dann muss es eben kürzer sein. Für 10-15 Stunden fresse ich das limitierte Gameplay und beschwere mich nicht, aber bei einem 25-30 Stunden Spiel schlafe ich irgendwann ein.
Strenggenommen wird Abby zu einem Spiegelbild von Joel, dem Mann, den sie am meisten hasst(e). Das wird durch Lev verdeutlicht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch Joel vor seiner Begegnung mit Ellie ein gewissenloses Arschloch war, dass Menschen hat eiskalt über die Klinge springen lassen. Das zeigt der erste Teil nur leider nicht, sondern legt es Joel selbst in den Mund. Tell, don’t show … gewissermaßen. Vielleicht eine inszenatorische Fehlentscheidung, aber da bin ich unentschieden. Joel ist KEIN guter Mensch, das missverstehen viele. Joel kämpft einfach für die, die er liebt. Und meistens für sich … in dem emotional erbärmlichen Zustand, in dem er ist, aus dem ihm Ellie einen Ausweg verheißt. Weil Joel so voller Fehler ist, so abgrundtief menschlich in seiner Schwäche, lieben wir ihn so. Er erscheint uns wie ein Held, der seine Dämonen bekämpft und besiegt, aber er berührt uns, weil er uns - ohne dass es uns bewusst wird - an all unsere Schwächen erinnert, inklusive all der auch schrecklichen Dinge, die wir selbst zu tun bereit wären, um die zu schützen, die uns am wichtigsten sind. Liebe kann korrumpieren, uns jeder Moral berauben, weil sie eben niemals selbstlos ist … und genau das sehen wir in Joel. TLOU hat damals den Vater in mir berührt, der ich im wirklichen Leben gar nicht bin. Ich bin - bewusst - kinderlos. In diesem Spiel wurde mir klar, dass auch Elternliebe niemals(!) selbstlos ist. Auch diese Liebe zum Kind kann ohne eine wie auch immer geartete Liebe zu sich selbst gar nicht entstehen … geschweige denn bestehen. Joel rettet Ellie auch aus den Rudimenten seiner ruinierten Selbstliebe heraus. Er tut es für sich. Ohne das kann seine Liebe zu Ellie gar nicht existieren.
Ich war ja am meisten überrascht, dass TLOU2 ja noch ein PS4 Spiel war. Hätte man mich gefragt, ich wär felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es natürlich PS5 war
Kann ich nachvollziehen wenn man das Gameplay nicht mag und dann 20-30 darin investieren möchte. Ich mag das Gameplay und habe das Spiel bereits über 150 Stunden gespielt. Mit dem Remastered werde ich dann wieder einen nächsten Run starten. Das Gameplay in Teil 2 ist halt in dem Genre perfekt. Es spielt sich sehr gut. Man muss halt auf diese Art Spiel stehen, sonst kann es wirklich sehr anstrengend werden. Aber in 10-15 Stunden hätte Teil 2 nicht so funktioniert, wie es hätte erzählen sollen. Man sollte sowohl mit Ellie als auch mit Abby spielen und deren Geschichte erleben. Man hätte vermutlich ein paar Gameplay Szenen streichen können, aber das wäre dann auch nur ein paar Stunden weniger gewesen. Wenn überhaupt. Abbys Geschichte hätte man vermutlich nicht viel kürzen können, da man sie kennenlernen sollte, dass sie auch nur eine ganz normale Person ist mit eigenen Sorgen, Träume und eine Vergangenheit. Das hätte nicht in wenigen Stunden funktioniert (nachdem sie den Hauptprotagonisten aus Teil 1 killte). Ich denke für die Leute, die nichts mit dem Gameplay anfangen können, aber alles andere interessant finden, sollten sich mit der TV Serie beschäftigen. Sie werden damit glücklicher sein. Ein Dritter Teil wird kommen. Ich empfehle dir dann das Spiel nicht zu kaufen und stattdessen die Serie zu gucken.
@Funksoulbrother Ja, das stimmt was du sagst. Damit meine ich ganz am Anfang der Geschichte und Abbys Zwischensequenzen aus der Vergangenheit. Da verhält sie sich genauso wie Ellie gegen Ende des Spiels. Am Anfang war sie so starr vor Rache, dass sie sich alleine auf die Suche nach Joel machte und Owen alleine ließ. Sowohl er als auch Jess sagten, dass sie nicht Rache um jeden Preis wollten. Ellie und Abby aber schon. Die Zwischensequenzen aus der Vergangenheit zeigen auch, dass Abby ein gutes Leben mit Owen führen könnte, wenn sie nicht so starr vor Rache gewesen wäre. Das hat sie alles aufgegeben. Genau wie Ellie das Leben auf der Farm mit Dina. In Abby steckt ein Teil Ellie und Joel, wenn man ganz genau darüber nachdenkt. Sowohl Ellie als auch Abby waren beide in einer Position der Verzweiflung, in der jeweils Ellie als auch Abby die Ursache waren. Ellie hat kurz vor dem Tod von Joel Abby angefleht Joel nicht zu töten. Das gleiche gilt für Abbyy die Ellie angefleht hat Lev nicht zu töten. Wer hier wirklich nur auf einer Seite das Böse sieht, der hat die Geschichte des Spiels nicht verstanden.
Also ist TLOU 2 nur was für TLOU2 Fans
Alle anderen spielen Probe
Die was mit dem Spiel anfangen können. Wer sich mit Teil 1 beschäftigt hat, der weiß ungefähr was Teil 2 bringt.
Nee ganz und gar nicht. Wer das so sieht der will die Geschichte nicht verstehen. Hier im Thread gab es bereits reichlich faire Kritik aber es gibt auch einfach Leute die übertreiben weil sie vor Release die geleakten Spoiler gelesen haben und danach dem Spiel keine Chance gegeben haben. Leute die sich gegenseitig hochgeschaukelt haben und dann das ganze Spiel in einem extra schlechten Licht gesehen haben…