Ich habe Urlaub. Und das bedeutet: Ich habe zu viel Zeit. Und das bedeutet: Ich hänge teilweise stundenlang im Internet rum und habe beim Prokrastinieren mal in ein paar alte Game One Folgen reingeschaut. Also die wirklich alten. Die „Wir hatten doch nichts“-Folgen.
Und so spannend ich es finde, wie sich das Team und die Produktion RBTV allgemein entwickelt haben und man weiterhin mit wenigen Mitteln immer wieder versucht, das Beste herauszuholen – und sich dabei gerne immer mal wieder selbst übertrifft – vermisse ich (und manche andere hier) doch manchmal ein wenig diese komplette Reduzierung, mit der man einfach irgendwie kreativ werden musste, weil man keine andere Möglichkeit hatte.
Als jemand, der die Meinung vertritt, dass Einschränkungen die Kreativität fördern wie nichts anderes, würde ich gerne mal wieder diese komplette Reduzierung bei den Bohnen sehen. Eben das berüchtigte „Hauen und Pappe“.
Und da kam mir der Gedanke, dass man das doch eventuell als eine Show umsetzen könnte und habe ein wenig darüber nachgedacht, wie das vielleicht aussehen würde. Ich bin kein Show-Konzeptioner und das alles ist nicht komplett zu Ende gedacht. Aber vielleicht dient es ja als Inspiration oder Fundament für ähnliche Ideen. Also hier ist:
HAUEN UND PAPPE – DIE SHOW
Die Grundidee ist, dass es ein kompetitives Format wird, in dem zwei Teams von jeweils 3-5 Personen gegeneinander in 3 Runden antreten. Das Ziel ist es, einen besseren Beitrag innerhalb einer bestimmten Zeit live zu erstellen als das gegnerische Team.
Im Detail: Ein Studio wird im Grunde in zwei Hälften geteilt und jedes Team hat seine eigene Hälfte, um darin miteinander zu arbeiten. Die Bereiche müssen nicht zwingend durch eine Wand oder sowas getrennt sein, es geht nur darum, dass nicht alle durcheinander wuseln und sich gegenseitig die Ideen oder Requisiten klauen.
Jedes Team hat nämlich in seinem Bereich eigene Requisiten, Kostüme und Objekte, die genutzt werden dürfen. Es ist alles oldschool. Kein Greenscreen, sondern einfach nur das Set und der Kram, den man zur Verfügung hat.
Der Ablauf
In jeder der 3 Runden bekommen die Teams jeweils ein Spiel zugelost, zu dem sie innerhalb einer bestimmten Zeit einen möglichst informativen, aber auch unterhaltsamen/lustigen Beitrag live kreieren und am Ende auch darstellerisch umsetzen müssen.
Dafür hat jedes Team einen Computer in seinem Bereich, auf dem die entsprechenden Spiele installiert sind und angespielt werden können, um sich Inspirationen zu holen.
Sinnvoll wäre natürlich eine Aufteilung innerhalb der Teams: Eine Person spielt, zwei Personen brainstormen Ideen, zwei Personen schauen nach, was man an Requisiten und Objekten zur Verfügung hat oder so. Aber das wäre den Teams selbst überlassen.
Damit es für die Zuschauenden zwischenzeitlich nicht zu langweilig wird, könnten zwei Kommentatoren die Planungsphase begleiten, falls mal Leerlauf entsteht. Mindestens sollte es eine Moderation geben, die durch die Show führt.
Die Zeit
Bei der Zeit bin ich unschlüssig. Ich würde so 30-45 Minuten pro Runde für die Planung ansetzen. Anschließend müssen dann die Beiträge auch noch ausgespielt werden. Also wäre man bei ner knappen Stunde pro Runde, was zu einer ungefähr dreistündigen Show führen würde.
Fraglich ist, ob das ausreicht, aber a) soll es auch nicht zu lang pro Runde sein, weil es dann zäh werden könnte und b) geht es ja weniger darum, Perfektion abzuliefern, als insgesamt zu unterhalten.
Die Requisiten und Objekte
Hier bin ich unschlüssig, ob es sinnvoller wäre, beiden Teams den gleichen Kram zu geben oder einfach nur die gleiche Anzahl an Kram und Krempel, aber dann eben mit dem gearbeitet werden muss, das da ist. Man könnte eventuell sogar erlauben, dass die Teams Gegenstände miteinander tauschen.
Ich denke dabei jedenfalls an Kostüme, Möbel, Schmuck, Accessoires, Alltagsgegenstände, Plastikwaffen, Küchenutensilien, Deko etc. Eben alles, was man irgendwie im Set oder an der Person verwenden kann, um einen kreativen Beitrag umzusetzen.
Natürlich muss dabei irgendwo eine Grenze gezogen werden. Man wird wohl kaum eine komplette Wohnungseinrichtung bereitstellen können. Aber die Idee hier ist ja auch: weniger ist mehr.
Das Ergebnis
Damit ein Team am Ende gewinnt, muss es Punkte geben. Da darf natürlich die Community nach jeder Runde abstimmen, welches Team ihnen besser gefallen hat.
Allerdings gibt es nicht einen oder zwei Punkte für eine gewonnene Runde, sondern die Prozentzahlen selbst aus der entsprechenden Umfrage sind die Punkte. So bleibt es nämlich in der Theorie auch in Runde 3 spannend, selbst wenn ein Team die ersten beiden Runden verloren hat. Außer natürlich, wenn ein Team bereits über 100 % vorne liegt nach zwei Runden, was aber eher unwahrscheinlich sein sollte. Zumindest nach meinen eingeschränkten mathematischen Fähigkeiten.
Die Runden
Hier habe ich mir noch nicht so richtig Gedanken drum gemacht. Ich würde es schon irgendwie so machen, dass man ein wenig Abwechslung reinkriegt. Eine Möglichkeit wäre, bestimmte Genres bei den Spielen pro Runde abzudecken oder vielleicht auch über die Bekanntheit der Spiele zu gehen. In der ersten Runde gibt es Spiele, die jeder kennt und in der letzten beispielsweise komplette Crap-Spiele Marke Indie Tonne.
Wie gesagt, nicht komplett ausgearbeitet und es gibt noch einige Lücken. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das Konzept so funktionieren würde, aber ich persönlich fänd es interessant, den Bohnen dabei zuzuschauen, wie sie innerhalb einer vorgegebenen Zeit was halbwegs informatives und unterhaltsames auf die Beine stellen müssen.
Am Ende muss das Ergebnis ja auch nicht mal wirklich korrekt sein. Der Spaß an der Show steht selbstverständlich im Vordergrund.
Was haltet ihr davon? Umsetzbar? Dumme Idee, die von zu viel Freizeit kommt, an die ich einfach nicht gewöhnt bin und meinen Verstand zu sehr in nostalgische Verklärung schiebt, die hier ein Ventil erschaffen hat, um sich selbst auf die Schulter zu klopfen? Voll Bock drauf? Was ginge besser, was ginge schlechter, was ginge gar nicht?