Ich habe jetzt nicht alle nominierten Filme gesehen. Brooklyn und Spotlight (vor allem Letzteren) muss ich noch nachholen und Room sagt mir persönlich gar nichts aber meiner bescheidenen Meinung nach hätte man Bridge of Spies gerne gegen Sicario tauschen können. Bridge of Spies ist zwar ein guter Film aber ob der wirklich besser ist als Sicario wage ich zu bezweifeln. Das Problem ist aber nun mal das langatmige Verfilmungen von historischen Ereignissen bei den Oscars lieber genommen werden als Fiktion da man so nochmal das Geschehene “würdigen” kann. Und wenn wes nichts historisches ist dann doch wenigstens was gesellschaftspolitisches wie z.B. Dallas Buyers Club. Ich will das jetzt gar nicht werten aber so wie ich das sehe ziehen Filme die auf reiner Fiktion basieren gegen Filme die auf geschichtlichen Ereignissen und/oder gesellschaftlichen Problemen basieren immer den kürzeren Strohhalm.
Geht mir genauso. Habe den auch gestern Abend geschaut und bin nach dem Gehype in Kino+ n bischen enttäuscht. Der Charakter von Emily Blunt irgendwie komplett unnötig. Film ist ganz OK , aber ein Oscar hat der mMn nicht verdient.
Ich habe meine Meinung schon kurz geäußert, allerdings muss ich noch etwas anmerken. Alle die Blunts Charakter oder Rolle bemängeln haben ihre Bedeutung nicht deuten können, oder haben es nicht versucht. Das ist wahrscheinlich der Erwartungshaltung geschuldet, die zu Beginn sogar noch verstärkt wird. Warum sollte sie auch einen Schwächling spielen.
Eine einfache Interpretationsmöglichkeit ergibt sich, wenn man Blunt mit einem durchschnittlichen (ahnungslosen) US-Bürger gleichsetzt, der von seiner Regierung hinters Licht geführt wird usw. Dahingehend macht der Film durchaus Sinn, er lässt sich auch insgesamt gut politisch deuten. Leider wurde kein stichfester Plot gefunden, der das Ganze abrundet.
Stimme ich @niqstar zu. Blunts Charakter ist nicht unnötig, er ist genau so, wie er sein soll und spielen tut sie ihn gut in meinen Augen. Es ist keine Charakterrolle, die sich in den Vordergrund spielen soll (wie man es aus Actionfilmen gewohnt ist) und die Figur spielt für den Inhalt, der transportiert werden soll, kaum eine Rolle. Das kann man dem Film also nicht ankreiden. Mich hat der Streifen einfach nicht mitgenommen, mich hat das Thema auch nicht wirklich interessiert, meine Probleme mit dem Film sind rein subjektiver Natur^^
Hab mir den Film letztes Wochenende auf Blu Ray besorgt und auch gleich angeschaut…war aber eher ein Spontankauf, heisst ich wusste eigentlich nicht was ich da kaufe.
Schlecht war er definitiv nicht aber richtig vom Hocker gehauen hat er mich nun auch nicht…es ist ein solider Film aber einen Oscar hat er definitiv nicht verdient.
Als ob ein Oscar ein Prädikat wäre. Kann höchstens ein Indiz dafür sein, dass es ein guter Film ist, ansonsten sollte man sich davon nicht lenken lassen. Meine Ansprüche an Film und Kunst decken sich in der Bewertung selten mit dem Oscarkram.
Hier wurde Birdman schon gescholten. Mich hat der Film richtig geflasht, weil er Ansprüche und Bezüge bedient, mit denen ich viel anfangen kann (auch durch Kunst-Studium), das hat mir gefallen. Wer etwas mehr als oberflächliches Wissen und Interesse an Wirtschaft mitbringt, kann mit Margin Call oder aktuell The Big Short sicher viel anfangen, andere werden da einschlafen.
Warum ist Sicario nicht als bester Film nominiert? - Weil ein bestimmter Personenkreis dies völlig subjektiv enschieden hat. Es gibt keinen objektiven Grund dafür, dass z.B. Mad Max oder The Revenant stattdessen aufgelistet sind. Wer das versucht zu erklären, macht sich fast lächerlich^^
es sei noch angemerkt dass nur 8 von 10 möglichen filmen nominiert sind, es ist also keine “statt” sondern eine “gegen” Entscheidung
Naja, zumindest bei The Revenant muss man anmerken, dass der handwerklich sehr gut gemacht ist. Es arbeiteten ja auch einige der besten Leute auf ihrem jeweiligen Gebiet daran. Allein die Kamera: Du kannst den Film gefühlt in jeder Sekunde pausieren und bekommst ein wunderschönes Bild präsentiert. Gut, ab und zu hast du mal das schmerzverzerrte Gesicht von DiCaprio im Bild.
Auf der anderen Seite hab ich Sicario noch nicht gesehen und kann daher nicht beurteilen, was der Film in Punkto Handwerk so drauf hat.
Sicario hat sehr satrk angefangen , nachder Überführung ( die Brückenszene ) dann leider nachgelassen.
Ich hab leider Sicario noch nicht gesehen und kenne nur den ersten Trailer sowie die Thematik des. Das Thema Drogenkrieg, USA, Mexiko, Behören und alles was da zum Thema gehört, interessiert mich eben sehr. Wenn ich nun diese Worte von Villeneuve lese:
Für mich geht es um den Film, nicht um den Drogenhandel, auch nicht um Mexiko. Es geht um ein Phantasma. In Amerika meinen wir – ich sage wir, weil wir ein Teil des Problems sind –, Konflikte außerhalb unserer Landesgrenzen ließen sich lösen, indem wir Gesetze anderer Staaten verletzen. Ich muss zugeben, dass mir die Vorstellung, ein Problem durch Härte aus der Welt zu schaffen, nicht völlig fremd ist. Härte ist eine Versuchung. Sie schafft aber andere Probleme – und der Film wirft Fragen danach auf.
http://www.deutschlandradiokultur.de/regisseur-denis-villeneuve-ueber-sicario-in-juarez-habe-ich.2168.de.html?dram:article_id=332213
Dann erwarte ich nun kein 0815 Actionthriller mit Drogenkartellen, wo die USA/Protagonisten hinter der Grenze “aufräumen”. Aber na gut, ich werde mir den Film so oder so ansehen. ^^
Aber ob ein Film nun eine Oscar Nominierung verdient hat oder nicht, da scheiden sich immer die Geister. Es wurde auch schon gesagt, dass da eben viele Dinge einfließen. Wie hätte man Boyhood gesehen, wenn der Film nicht über Jahre hinweg mit denselben Darstellern gefilmt wurden wäre, sondern mit unterschiedlichen Darstellern? Dort gehen die Meinung eben auch auseinander von Meisterwerk bis Müll.
Auf der anderen Seite könnte ich nun auch wieder Spring Breakers nennen, der eben doch audiovisuell fantastisch ist, aber eben in der Story und nun auch Charaktere nichts Weltbewegendes ist.