Six Feet Under

Perfektion. Wenn man Kunst erschafft, ist dies häufig jenes Ziel, welches man mit seinem Werk erreichen möchte. Leider ist es selten einem Künstler vergönnt, auch nur ansatzweise an Perfektion heranzukommen. Alan Ball hat dies mit seiner Serie „Six Feet Under“ geschafft, wenn nicht sogar vollendet.

Six Feet Under ist ein Epos über eine Familie, welche durch den tragischen Tod des Familienvaters dazu gezwungen ist, sich zusammen zu raufen und das familiäre Bestattungsunternehmen zu leiten. Würde man die Familie auf den ersten Blick bewerten müssen, so würde man sie als verkorkst beschreiben. Doch umso mehr man von den Fishers sieht, Ihre Hintergründe versteht, neuen Erfahrungen miterlebt und Brücken zu seinem eigenen Leben baut, umso mehr merkt man, dass die Fishers am Ende des Tages eine völlig normale Familie sind. Alan Ball vermittelt uns durch Six Feet Under beeindruckend stark, was Zusammenhalt in einer Familie bedeutet, trotz all der Probleme und Macken die wir mit uns rumtragen. Die Palette von Themen reicht von schweren Depressionen, Angstzuständen, Homosexualität, Rassismus, Liebe, Sexualität und Drogen, bis hin zum Ende von allem: dem Tod. Dabei wird aber jedes Thema mit einer Sorgfältigkeit angepackt, welche im TV bis dato seinesgleichen suchte. Dadurch, dass der Tod in der Serie ein stetiger Begleiter ist, wird einem eindrucksvoll vermittelt, welchen Wert der Tod für uns Menschen eigentlich hat. Dass er nichts ist, vor dem wir uns grundsätzlich verschließen und weglaufen müssen, sondern der Grund dafür ist, weshalb wir dem Leben solch große Wertschätzung zuteilen sollten. Allan Ball will uns sagen: Würde es den Tod nicht geben, so würde uns ganz einfach der Sinn fehlen, jeden Moment des Lebens auszukosten. Und würden wir keine charakterlichen Fehler haben und Fehltritte machen, so wären wir keine Menschen, sondern lediglich Maschinen.

Im Gegensatz zu vielen Serien, waren sowohl Drehbuch und Regie eine Teamarbeit, weshalb die Serie wie aus einem Guss wirkte. Die Autoren skizzierten gemeinsam mit Ball die Handlungstränge der Charaktere vorab, und erst dann wurde das endgültige Drehbuch einer Folge geschrieben. Jede Kameraeinstellung, jeder farbliche Effekt, jede Soundanimation wirkte durch die Serie hinweg perfekt abgestimmt und strahlte eine konsequente Ruhe aus. Die Serie wirkte optisch nicht wie eine Serie, sondern mehr wie Kino, mit einer sich nicht bewegenden Kamera, welche die Szenen wie Theater wirken lässt. Auch die Schauspieler der Serie hatten fast alle einen Theater Background und überzeugten ausnahmslos. Wenn man Hintergrundmaterial der Serie sieht, merkt man auch deutlich, welch starke Verbindung der Cast hatte und wie sehr Ihnen diese Arbeit am Herzen lag.

Über 5 Staffeln erlebt man also die Fishers dabei, wie sie ganz einfach leben. Dies wird durch die Bank weg realistisch dargestellt und durch großartige Dialoge getragen. Ebenso schafft es Six Feet Under, einen sehr schwarzen Humor einzubauen, der der Ernsthaftigkeit und dem Realismus aber keineswegs Schaden zufügt. Abgerundet wird die Serie mit einem Ende, welches in Film und Fernsehen wohl mit Abstand seinesgleichen sucht. Man durchlebt eine so starke emotionale Achterbahnfahrt, dass man mindestens noch Tage damit verbringt, das gesamte Erlebte zu verarbeiten. Six Feet Under ist Philosophie. Six Feet Under ist Perfektion. Six Feet Under hat Herz. Und wie alles mit einem Herz, stirbt auch Six Feet Under.

You can’t take a picture of this, it’s already gone

2 „Gefällt mir“

Eine super Serie mit dem emotionalsten Ende, das es je bei einer Serie gab.
Wer sie noch nicht kennt, sollte sie schnell nachholen! Mich hat eine Serie selten so sehr berührt. Nach manchen Folgen, saß ich erstmal eine halbe Stunde wie paralysiert auf der Couch und dachte nach.

Wäre auch mal was für ein Bada Binge Special :wink:

Damit auch mal alle sehen, dass wir nicht übertreiben :smiley:

„_Greatest Series Finale ever made and probably ever will be. I’ve never felt so emotionally impacted by anything on television the way this finale hit me._“

„_I just came here to make sure… yep, still the most emotional finale ever! I cry every time like a bitch_“

„_Quite possibly the only perfect ending to a TV show ever made. I cried for at least ten minutes after it finished._“

The only TV finale that actually changed who I was as a person after I had watched it. I have never ugly cried that hard, or spent a week pondering an ending that much, in my entire life. It leaves you empty with the thought of our own inevitable death, yet full with the opportunities of life. “

„_The last 10 minutes of this show are the most intense I’ve ever seen, and I think Six Feet Under is one of the greatest TV show ever. I’ve seen several series in the past years (BB, GOT, Dexter,…) but what I’ve felt during the last minutes of this show is something really emotional, not comparable to any other movie or show. It gave you a feeling that you’ll keep forever. Best ending ever, thanks HBO for this amazing TV show._“

Still the best finale of all time, and to which all other finales are measured. “

„_Picked up HBO Now and was looking for something to watch so I binged this over the last 2 weeks because I’d heard years ago it was good. I’ve always been a guy’s guy, not one for „mushiness“ at all. But even I was choked up after this last scene in the finale. I can honestly say this is the only show that really made me look at life a little differently and love the people in my life even more._“

„_This is the ONLY series in my entire life I have felt compelled to follow from the very first episode to the last one. A true work of art about life, death and all complications in between. And the finale was unbeatable!!_“

„_I remember the first time I saw this, I was totally overwhelmed. To this very day, I don’t quite understand my reaction. I don’t mean to sound corny, but for me this was the most profound moment I’ve ever experienced in all my years (50 Plus) of television viewing. I’m getting choked up as I write this._“

This is my favorite piece of artwork. Not just show, not just finale- just my favorite work of art across all mediums. I wish there were some way to frame these minutes and put them on my wall… but they’re already gone. It’s so like the message of the show that I can only enjoy this finale in the moment but can never keep it. My favorite work of art will always be fleeting- sand slipping through my fingers, just like everything else. It’s perfect. “

1 „Gefällt mir“

oh ja - ist meine lieblingsserie.

wie son gutes Drama über viele staffeln. kann mich auch kaum an schwächen erinnern. vielleicht nur dass mir manche Figuren leicht auf die nerven gingen.

aber allein die Tatsache , dass man nicht weiss ob man es mit geistern zu tun hat - bei den verstorbenen - oder aber es quasie die Gedanken der leute sind. das fand ich so unterhaltsam. auch der Humor war sehr erfrischend. das tolle ende war dann ein würdiger abschluss.

die Story selber war auch unterhaltsam - hatte viele interessante ebenen - und ne Entwicklung.

krass dass das schon 10 jahre her ist.

Das tolle an der Serie ist, dass sie 1:1 so irgendwo auf der Welt passieren kann. Trotzdem bleibt die Serie dabei spannend. Ich mag auch diese melancholische Atmosphäre, die die Serie versprüht. Sicher nichts für jedermann aber wenn man sich drauf einlassen kann, ist es eine Top Serie.

Tolle Serie, wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Zum einen, weil sie mich durchgehend berührt und unterhalten hat.
Andererseits, weil es für mich die erste Serie im modernen Stil (episodenübergreifender Handlungsbogen mit Fokus auf Charakterentwicklung, nicht wie die klassischen Serien, bei denen die Episoden so eigenständig sind, dass quasi am Ende jeder Folge alles wieder auf Anfang resettet ist) war. Hatte sowas zuvor noch nie in solcher Qualität gesehen, geschweige denn erwartet, dass so etwas überhaupt existiert.

Immer noch eine meiner Lieblingsserien.

Dramatisches Thema, aber alles manchmal humorvoll und faszinierend merkwürdig umgesetzt. Das Geschlechterverhältnis gefällt mir gut: Es gibt „normalere“ und merkwürdigere Charaktere auf allen Seiten. Der Beginn jeder Folge ist immer wieder… ein Hingucker („So möchte ich nicht sterben.“). Das Serienende ist definitiv toll gewesen.

Mich hätte interessiert, wie die Serie im „Black Mirror“-Universum zurecht käme. Der Beruf des Bestatters wird sich in den nächsten Jahrhunderten wandeln und ich frage mich, inwieweit die Gesprächsgestaltung und die Bestattungszeremonie sich verändern. Social Media und digitale Produkte hätten irgendwie zu „Six Feet Under“ gepasst.