Vielleicht gehst du da zu viel von dir aus. Lebenserfahrungen und Sozialisation sind da doch sehr unterschiedlich. Und reden wir nicht ständig über toxische Männlichkeit, die zu einem solchem Verhalten führt? Da können wir doch jetzt nicht sagen, wenn jemand das als Erklärung (nicht als Rechtfertigung! ganz wichtiger Unterschied hier), für sein Handeln anführt, dass das nicht zählt, weil er ja schon dieses oder jenes Alter hatte.
Macht es nicht besser, was er (beide) getan haben, aber ja. Er ging darauf ein.
das stimmt, merke auch, dass es nichts mit dem Alter zu tun hat. Es gibt auch genug Menschen älter als 25, die sich wie die letzten idioten sich aufführen und unreflektiert denken.
und ich will auch nicht sagen, dass seine Erklärung schlecht ist. Im Großen und ganzen ist es plausibel und okay, nur stören mich bestimmte Sachen wie eben Alk und Drogen, was recht oft im Text kam.
Die Stelle hat mich auch gestört
Einzuschätzen, wann eine Frau aufrichtiges Interesse für mich zeigt und wann es in Ordnung oder sogar erwünscht ist, den ersten Schritt zu machen, war für mich damals, als junger, einsamer und wenig selbstbewusster Mann nicht immer klar zu beantworten.
ich weiß, dass Signale manchmal schwer ist zu erkennen. Ich persönlich habe seit heute Probleme damit, nur wirtkt es eigenartig, wenn die eine Partei sagt „ich habe mehrmals ‚nein‘ gesagt“ und die andere sagt, dass die Signale so aufgefasst wurden, dass man bereit war. Dazwischen liegen in meinen Augen schon eine gewisse Distanz.
Am Ende werden soweiso nur die beiden genau Wissen wie es abgelaufen ist, nur finde ich bestimmte Passagen im Text etwas eigenartig.
Ansonsten war es in meinen Augen kein schlechtes Statement per se.
Ich finde den ersten Tweet sowas von grenzwertig. Die Formulierung „aufgrund von Anschuldigungen so auseinandergerissen wird“ + kurz danach das Wort Opfer in Anführungszeichen zu setzen…ey, no go. Ich verstehe nicht wie man so etwas in die Welt hinauswerfen kann.
also Mahluna hat nun auch einen gewissen Schlussstrich (fürs erste) gesetzt.
Es gibt einen Grund für „CW“ bzw. „CN“ und ich habe mir deswegen nicht sein ganze Statement durchgelesen, einfach weil ich lernen muss, wo meine Grenzen sind.
Meine Meinung - soweit ich es gelesen und mitbekommen habe - er war betrunken, sie war betrunken und dann ist halt Dummes passiert. Für das er sich nun schämt. Dass nicht hätte passieren dürfen. Aber he - wir waren beide betrunken und natürlich tut es ihm leid.
Ich glaube ihm ganz ehrlich, dass es ihm leid tut. Dass er einsieht, dass das ne dumme Idee war er sich schämt, wie dumm er damals war.
Mir als Juristin tut es weh, wenn er sagt, dass das keine [strafbare sexuale Handlung] war, weil nach geltendem deutschen Recht ist das nicht strafbar. Es war zwar scheiße. Aber keine [strafbare sexuale Handlung].
Das zeigt mir einfach, wie bescheiden unser Recht in diesen Dingen funktioniert, dass es mit sowas kein Problem hat. Als asexuelle/aromantic Person: Dass solche Handlungen vom Recht wie es die meisten (auch Gesetzgeber und -sprecher) verstehen, zu „leisten“ sind und auch wenn ich nein sage, gilt das nichts, es ist ja die Person, mit der ich in einer Beziehung bin. Es gibt einen Grund, warum ich kaum auf Partys etc. gehe. Weil das verlangt wird. Und ich damit Probleme habe.
Und auch wenn keiner der beiden aro/ace sind - ich muss akzeptieren, dass die andere Person sexuelle Handlungen tätigt (die mir massivst gegen den Strich gehen), weil das unser Recht „nicht verbietet“ und als konform angesehen wird.
Ich kann mit einer solchen Begründung nicht mitgehen.
Ja und das reicht mir dann auch als Reaktion aus der „Bubble“ Mahluna hat halt Vlesks Reaktion abgewartet und dann darauf reagiert. Sie hat sowohl Leslies Wunsch respektiert als auch Vlesk die Chance gegeben seine Sicht darzustellen. Darauf reagiert sie nun so, wie sie es für am sinnvollsten hält.
Alle die nach den „Statements der Bubble“ rufen haben ihnen nicht die Chance gegeben die Situation einschätzen zu können, bevor sie darauf eingehen.
Matteo hat ja auch erzählt Vlesk hätte ihn per Voicemail gebeten erst seine Sicht anzuhören. Er hat sich zwar geäußert, sogar sehr reflektiert, aber trotzdem ohne irgendwelche Urteile vorschnell zu fällen.
Der Anspruch der Leute, dass sich da nun jeder klar positionieren muss ist ja auch fehl am Platz. Wer verpflichtet die Leute dazu?
Hier ist ja auch für einige Leute aus ihrem engsten Umfeld sicherlich eine Welt zusammengebrochen, was erwartet man dann von denen? Statements ohne Kontext? Ohne mit den Personen gesprochen zu haben? Bevor auch Vlesk eine Chance auf Äußerung hatte und auch Leslie nochmal nachbessert?
Ich kann nicht beurteilen wie authentisch das Statement ist oder ob es ihm wirklich leid tut. Meine Antwort bezog sich hierbei vor allem auf die Aussagen von Broeki, die ich in diesem Zusammenhang als einseitig und falsch wahrnehme.
Grundsätzlich habe ich allerdings auch ein schlechtes Bauchgefühl beim Lesen des Vlesk Statements. Besonders schwierig finde ich folgende Passage (es geht um den Vorwurf dass eine Freundin von Farbenfuchs sexuelle Gewalt erfahren hat), die ich einfach mit meinem Leseverständnis nicht begreifen kann:
„Eigentlich würde ich gerne detailliert auf diesen Vorfall eingehen, weil hier extrem viel Interpretationsspielraum hergestellt wurde, der viele seit Tagen nur mutmaßen lässt. Allerdings besteht hier bei der betroffenen Person NICHT der Wunsch, den Vorfall öffentlich aufzuarbeiten. Es wurden Grenzen überschritten, aber es handelt sich hier nicht, wie fälschlicherweise behauptet, um eine Vergewaltigung. Im Rahmen unserer gemeinsamen Aufarbeitung innerhalb der einjährigen Beziehung haben wir beide die Bezeichnung zwar mehrmals gewählt, allerdings haben wir uns heute bei einem klärenden Gespräch einvernehmlich darauf geeinigt, dass diese Bezeichnung dem tatsächlichen Ablauf nicht gerecht wird“
Die Passage färbt für mich das ganze Statement in ein schwieriges Licht. Für mich liest es sich verkürzt: „Wir beide haben eigentlich mehrfach gesagt es war sexuelle Gewalt, haben allerdings heute geredet und beschlossen es war keine.“ Ich kann hier halt nicht nachvollziehen wie man zu so einem Gespräch und Neueinschätzung überhaupt kommen braucht, ohne dass zumindest hochproblematisches Verhalten vorher gepflegt wurde. Ich weiß aber auch dass meine Einschätzung a) scheißegal für die betreffenden Personen ist und b) auf Interpretation fußt.
Es ist wichtig hierbei zu sagen, dass er da für sie gesprochen hat und damit ihre Einschätzung der Lage ggf. relativierte. Nur, weil er durch Alk anscheinend das wenigste verstand, heißt das nicht, es ist für sie ebenso der Fall. Zumal Farbenfuchs selbst nie von Alkohol u.ä. in ihrem Tweet sprach, Edit: der dazu führte, dass sie die Lage falsch einschätzte.
Das, was er behauptet, nachdem er sich mit Betroffenen getroffen und neuverhandelt hat, wie die Situation gewesen sein könnte.
Es macht imo schwierig den Tweet einzuschätzen, weil er besonders formuliert.
Ja, aber nie im Kontext dadurch die Lage falsch eingeschätzt zu haben. Habe es oben nochmal korrigiert und klargestellt.
Es ist hoffentlich offensichtlich, dass die beiden den Alkohol komplett anders für sich, in ihrer Position, bewerten.
Erinnerst du dich noch an die Mädchen auf dem Pausenhof, die von den Jungs geneckt wurden? Die Mädchen haben da immer gesagt „Du bist ja voll doof“, haben dabei aber süß gelächelt und sich an den Haaren gespielt, weil sie eigentlich was ganz anderes meinten. Zwei Jahre später wurden diese Leute immer ein Paar. Wie man etwas sagt, ist genauso wichtig wie, was man sagt.
Ich will Vlesk nicht in Schutz nehmen, aber anmerken, dass Kommunikation durchaus missverständlich sein kann und ich denke die Gesellschaft stellt nicht nur Privilegien an das männliche Geschlecht aus sondern auch Erwartungen, proaktiv zu agieren. Sei es im Club oder auf Datingplatformen. Gemeinsam vor der Cam einschlafen, dann zu ihm fahren, Netflix & Chill zu Hause. Der Typ interpretiert da natürlich schon etwas rein. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich „damals“ vor MeToo gar keine Gedanken als Mann gemacht hat und sich sagen konnte: „Sie kann ja auch jederzeit gehen.“ Das soll Leslies Erfahrungen aber in keiner Weise niederreden und es ist schlimm, dass Frauen immer wieder solche Erfahrungen machen müssen. Wie da kommuniziert wurde, müssen die beiden und ggf. ein Gericht klären.
Ist mehrmaliges Nein nicht offensichtlich? Oder ist es ernsthaft so, dass dies erst durch metoo verstanden wurde? Das kann ich nämlich nicht glauben.
Naja, manche hatten es schon vorher verstanden. andere dadurch - und wieder andere trotzdem nicht.
Dass „Nein“ nicht eindeutig genug ist, ist ja im Prinzip der Punkt hinter dem ganzen Gequatsche über Signale beim Flirten.
Naja vielleicht „gute“ Erfahrung mit " Frauen wissen nicht was sie wollen und muss sie zu ihren Glück zwingen" gemacht
Erklärungsansatz und keine Entschuldigung
Aber ist für diejenigen den Weggehen offensichtlich genug? Das könnte doch genauso als „Spiel mit der Distanz“ verstanden werden. Und gerade weggehen ist imo in Räumen gar nicht mal so einfach.
Es geht ja gerade nicht darum, das Ziehen klarer Grenzen zu ermöglichen.
Diesseits einer schallenden Ohrfeige und „Lass mich in Ruhe, du Arschloch“ kann in diesem Mindset so ziemlich alles als Spiel interpretiert werden (oder zumindest kann man es hinterher behaupten).
Klar, sicher. Ich finde nur, mit dieser Interpretation des Spiels oben, kannst du alles so wenden, dass es passt. Und wenn erst metoo für viele wohl erst bedeutete, dass nein, nein heißt (und hier sogar mehrfach wiederholt), finde ich es erschreckend.
Ja. Das ist der Zweck des „Spiels“. Alles vorher möglichst uneindeutig halten, weil alles andere unsexy ist - und hinterher so drehen, wie es passt.
Interessante Frage auf jeden Fall, wie man jetzt damit umgeht.
War kein Zuschauer von ihm, aber wenn ich Fan gewesen wäre, würde ich trotzdem noch zuschauen oder mich abwenden?
Sollte Leslie nein bzw sogar mehrmals nein gesagt haben, und sollte es zu einer Vergewaltigung gekommen sein bei einer der anderen Frauen, sind das für mich klare nogos und er sollte zumindest nie wieder in der Öffentlichkeit zu sehen sein, alleine aus Opferschutz.
Leider sind genau auch die beiden Punkte die, in denen sich die Statements widersprechen. Und man nur drauf spekulieren kann, wer denn jetzt recht hat oder nicht. Finde ich einfach sehr schwierig hier.
So ein eindeutiges richtig oder falsch gibt es da irgendwie nicht.
Wichtig ist, dass egal wie es jetzt letztendlich war, man den Opfern zuhört, diese auch unterstützt und ein Umfeld schafft, in dem der Konsens das wichtigste ist.