Nein, diese sich selbst entlarvende Doppelmoral von Links gibt gerde den Rechten Oberwasser. Man bestellt Munition für diesen ohnehin wenig hilfteichen „Kulturkampf“, gibt aber als Lieferadresse die Anschrift des Gegners an. Die können dann nämlich einfach nur sagen: „Schaut euch diese verlogenen (Setze rechten Kampfbegriff deiner Wahl ein!) an!“ Deswegen sollte man seinen Kampf eben ohne dieses hohe Ross führen, von dem Hotz - und Böhmermann - nur äußerst ungerne absteigen. Das ist einfach dumm. Und das macht mich auch sauer. Es ist höchstens(!) gut gemeint, aber eben nicht(!) - qualitativ - gut. DAS ist es, was mir auf meinem Schlips liegt: Es macht in diesem modus operandi die falsche Seite stark.
Es ist halt utopisch von Linken zu erwarten fehlerfrei, selbstlos und perfekt zu sein, damit Rechte kein Futter bekommen. Als würde das was ändern.
Du magst die Art von Böhmermann nicht, ändert aber halt nichts daran, dass er mit seiner Art und Reichweite viele Leute abholt und für wichtige Themen sensibilisiert.
Aber ich sehe halt nun immer noch nicht wieso nun Böhmermann im Mittelpunkt geraten ist.
Nein, aber doch bitte nicht so leichte „Wehrkraftertüchtigungsziele“ abgeben.
Ich vermute, dass sich ein Martin Sellner ein Alice-Weidel-Gedächtnis-Schnitzel freut, dass es jemanden wie Jan Böhmermann gibt, der sich eben genau so inszeniert, wie er es tut.
Und süffisant grinsend hat er bestimmt eben auch den sprichwörtlichen Fall El Hotzo zur Kenntnis genommen.
Das ist so, als würde man zur Selbstbestätigung in der eigenen Echokammer ausgerechnet den Troll füttern, der vor selbiger lauert.
Ausgerechnet dafür sollte es den Linken nicht an der nötigen Phantasie fehlen, um sich diese überaus realistische Situation mahnend zu vergegenwärtigen.
Und ich vermute es gibt unzählige Linke die sich ein Erbsenprotein freies Soja Schnitzel freuen, dass Jan Böhmermann tut was er tut.
Er passt dir nicht, dass ist doch okay, doch er schafft auf seine Art Aufmerksamkeit für wichtige Themen.
Es ist halt nicht jeder gleich.
Ich habe die ganz starke Vermutung, dass dieses Predigen vor den längst Bekehrten andernorts zu sehr viel Zustimmungsverlust führt, wenn das mit diesem selbstgefälligen „Mensch von morgen“-Habitus passiert. Gerade weil es eben nicht nur in der eigenen „Kirche“, sondern auch an allen möglichen anderen Orten lautstark geschieht. Ich glaube, Menschen wollen überzeugt werden. Das funktioniert aber eben mit Spott nicht. (Den Beweis trete ich selbst hier ja regelmäßig an. Für diese Erkenntnis opfere ich mich gerne. … Und jetzt mal einen Schritt weiter und größer denken …) Metaphorisch gesprochen: Man bekehrt nur wenig erfolgreich mit dem Schwert, auch wenn dieses nur eine scharfe Zunge auf X ist. Sas ist allerdings sehr problematisch, wenn das Maß irgendwann übervoll wird, weil eine Demokratie auf Mehrheitsfähigkeit angewiesen ist. Und leider kommt es dabei auf mehr an, als einfach mal nur ein paar unangenehme Wahrheiten selbstgewiss herauszuposaunen.
Vielleicht gibt es aber auch keinen perfekten Weg und ein breites Angebot führt auch zum Ziel. Vielleicht sollte man eher die Gegenseite kritisieren, dass ihre großen Gegenargumente nur funktionieren sofern man sich als missverstanden hinstellen kann.
Ein Arsch zu sein ist eine persönliche Entscheidung.
Bislang eine sehr erfolgreiche Strategie.
Erinnert mich an Zapp Brannigan aus Futurama, der dem Feind einfach Welle um Welle seiner Männer als Kanonenfutter entgegengetrieben hat, bis dieser besiegt war. Die Rechtsextremen in unserer Welt sind aber nicht so eindimensional wie die Killbots aus der Serie, die einfach ein Kill-Limit einprogrammiert hatten.
Ich dagegen denke, ein Strategiewechsel wäre dringend notwendig - weg vom Kulturkampf, denn auf dessen Schlachtfeld … ähm … 4D-Schachbrett ist der Rechtsextreme die Taube, der man auch mit Selbstinszenierungs-Satire und sonstigen aktionistischen Aktivismen nicht beikommt. Vielleicht eher die - übrigens heterogene - Mitte im Dialog mit ihr … oh, jetzt wird es (Triggerwarnung!) potenziell demütigend … gewinnen, als sie mit seltsamen Grabenkämpfen irritieren.
(Falls man die sogenannte Mehrheitsgesellschaft indes insgeheim verachten sollte, wird der Funke nicht überspringen, man spürt als Mensch meistens, wenn dir dein Gegenüber mit stiller Verachtung begegnet und zugleich auch noch Veränderungen von dir erwartet.)
Als ob das mittlerweile ernsthaft eine Seite wirklich interessiert. Spätrstens eit dem Fall von Twitter sind „links“ und „rechts“ doch ziemlich auseinander getrieben. Jede hat seine Plattformen und diskutiert da mit sich.
Zu ElHotzo, naja was soll man sagen. Sein Twitter Zeug hab ich immer Satire verstanden und nicht das er so lebt.
Zu dem direkten Fall, joa blöd. Finde seine Entschuldigung gut und am ende sind wir alle „Opfer“ unserer Sozialisation. Tun lange dinge die nicht gehen, wo wir evtl. sogar schon bei andeten die Probleme erkannt haben.
Ich weiß gerade nicht ob deine Strategie ist, dass man Nazis in Ruhe lassen soll, damit es weniger Nazis werden?
Irgendwie steigt ich langsam aus bei der ganzen Rhetorik.
Das schreibt @Funksoulbrother nun wirklich nicht. Er fordert doch offensichtlich, eine Diskussion auf Augenhöhe, ohne sich moralisch zu überhöhen und abschätzig auf die kritisierte Partei herabzublicken, während man seinen eigenen Standards nicht gerecht werden kann.
Mir erschließt sich dabei bisher noch nicht so ganz, was dieses moralisch Überhöhen im Konkreten sein soll.
Wie gesagt ich bin irgendwann ausgestiegen als wir nach Futurama nun 4D Schach mit Nazi Tauben spielen.
Deswegen meine Nachfrage. Ich halte es halt für unglaublich verblendet so zu tun als müssten wir nur mit den Leuten auf Augenhöhe reden und schon verschwindet das rechte Problem.
Aber das war ja meine Frage, wie man das als kritisierende Partei überhaupt anstellen soll, wenn dieser Vorwurf ja von der kritisierten Partei automatisch erfolgt, sobald die persönliche Befindlichkeit berührt wird.
Da wird eine Voraussetzung für Kritik geschaffen, die entweder nur dann gerechtfertigt sein soll, wenn derjenige, der kritisiert wird, diese auch als berechtigt einordnet; oder einfach an sich nicht gerechtfertigt ist, weil man seinen eigenen Standards ohnehin kaum oder nicht gerecht werden kann (siehe oben).
Im Endeffekt wird das dann zu einem Totschlagargument gegen jede Kritik, wenn dem Kritisierten der Ton, das „Wie“, nicht passt oder sobald man nur ein einziges Fehlverhalten der kritisierenden Partei nachweisen kann (Doppelmoral, Heuchelei schlägt alles).
Ob die Kritik in der Sache gerechtfertigt ist, ist dann egal.
Zumal sich „Rechte“ an diese Ansprüche ja nicht halten und nicht halten müssen, die gelten nur für „Linke“ Ein eindeutiger Vorteil für eine Seite in meinen Augen.
Bitte beachtet das Threadthema. Wie man am Besten gegen Extremismus bzw. Rechtsradikale vorgeht passt dann doch besser in andere, gesellschaftspolitische Threads.
Ich verstehe leider mal wieder nicht was einen Teil der Diskussion durch Aufsätze hier erforderlich macht.
Jemand, der teilweise offensiv von anderen fordert kein Arschloch zu sein, sollte halt idealerweise auch selbst kein Arschloch sein.
Und klar wird das Echo und die Häme entsprechend größer sein, wenn sich derjenige dann doch als Arschloch herausstellt, als wenn es ein Rechter ( ? ) ist, der von anderen kein arschlochfreies Dasein fordert, sondern es viel mehr eventuell sogar von vorne herein offen gutgeheißen hat, also alles nur den Erwartungen entspricht.
Ja klar sollte er das nicht sein. Ändert halt aber an den Aussagen von ihm nichts. Seine Glaubwürdigkeit ist hinfällig, doch das gesagte sollte nicht weniger Wert besitzen.
Wenn das alles so stimmt, dann hat es als Person der Öffentlichkeit den höchsten Erwartungswert, selbst ein Arschloch zu sein, das auch offen zu kommunizieren, aber selbst niemanden für deren Arschlochverhalten zu kritisieren.
Ich weiß nicht, aber ich finde das keinen erstrebenswerten Zustand.
Aber sinkt nicht automatisch der Wert des Gesagten bei Verringerung der Glaubwürdigkeit des Autors? Vor allem wenn es sich alles im gleichen Themenfeld bewegt.
Wenn ich mich als Messeexperte verkaufe und behaupte das seien 10 Meter. Es stellt sich aber am Ende heraus, dass ich keine Ahnung habe und es auch 2 oder 100 Meter sein könnten. Dann beschädigt das die Glaubwürdigkeit weiterer Expertisen, selbst wenn es in diesem Fall tatsächlich 10 Meter waren.
Aber niemand ist doch El Holtzo gefolgt, weil er die Moral-Koryphäe war, sondern weil man ihn witzig fand oder er das Tagesgeschehen kurz und pointiert rüber bringen konnte.
Ich sehe jetzt nicht, warum die Aussage, wenn du keinen Shitstorm als Mann haben willst, sei halt kein Arschloch zu den dich umgebenden Frauen, dadurch weniger wahr wird. Eher bestätigt er durch seine eigenen Taten diese Worte.
Und das heißt Geodät oder Vermessungstechniker.
Der Vergleich hätte auch eher bei einer Institution wie der Kirche funktioniert. Hier hinkt er schon sehr stark.
Definitiv würde ich dem Gesagten weniger Wert zu gestehen wenn El Hotzo Bauingenieur wäre. Er hat aber auf humoristische Art auf Fehlverhalten gezeigt.
Er hat halt niemals gefordert sein Leben nach seinen tweets auszurichten.
Es ist vor allem frustrierend, wie rechte Politiker und rechte Content Creatoren die Kritik an ihren menschenfeindlichen Aussagen einfach mit einem Schulterzucken von sich weisen können (Höcke oder Trump bspw.), während von linken Politikern und Content Creatoren erwartet wird, dass sie wie Heilige leben und wenn irgendein Twitter-Linker seinen Freundinnen fremdgeht, dann wird der gesamten Linken Community gleich Heuchelei etc vorgeworfen. Sieht man ja hier im Thread, wie dem ganzen linken Spektrum jetzt Doppemoral vorgeworfen wird. El Hotzo ist eine Einzelperson die sich im nachhinein als Arschloch herausgestellt hat. Dass daraus jetzt wieder ein kleiner Shitstorm gegen Links allgemein gefeuert wird, ist absolut lächerlich.