Nur weil du ihre Finger nicht abkannst.
Schmutzfinger sind okay, die hab ich selber, aber vom süßen Glühwein pickig ist eher nervig.
Wie gesagt, Plinius der Ältere wird einst davon berichten. So kann jeder dabei sein.
Ich stelle mir die Maria aber schon wild tanzend zur Musik vor.
Aber Hiob kann Gott nicht verurteilen und kommt am Ende zur Einsicht, dass ihm Gottes Gedanken zu hoch sind.
Edit: Dass Gott sich selbst richtet soll wohl zeigen, dass Gott gerecht ist.
Ich glaube auch nicht an einen allmächtigen Gott, zumindest nicht in dem Sinne, dass er alles kann - im übertragenen Sinne gibt’s also einige Mjölnirs, die Gott nicht stemmen kann. Gott ist mächtiger als ich, kann mehr (bzw. andere Dinge) als ich und weiß auch mehr als ich, aber die Silbe „all-“ passt für mich nicht davor.
Einer dieser Mjölnirs ist der Wille des Menschen. Wenn Gott den aktiv beeinflussen könnte, hätte das Wort „Weltanschauung“ keinen Plural. Gott traut uns zu, dass wir als seine Stellvertreter*innen diese Erde gut verwalten, leidet aber mit uns, wenn wir als seine Kinder uns gegenseitig an die Gurgel gehen.
Ich muss ehrlich antworten: Das kann ich nicht wissen. Wenn mein begrenzter Verstand versucht, die Eigenschaften Gottes zu denken, dann kommen Begriffe wie „Allmacht“ vor, ja. Diese spielen für meinen Glauben jedoch eine untergeordnete Rolle. Denn es ist nicht Ziel des Glaubens, Gott zu verstehen.
Aber dann muss ich wirklich fragen was du als Rechtfertigung nimmst ihn anzubeten?
Wenn ich etwas oder jemanden anbete, dann würde ich sicher sein wollen, dass das jemand gutes ist, ein Wesen welches meine Bewunderung verdient. Und dafür ist es nötig dieses Wesen zu verstehen.
Wenn du Gott nicht verstehst, wenn du nicht einmal weisst wie du sein Verhalten moralisch einschätzen kannst… was betest du denn dann an? Denn dann könnte es genauso gut sein dass Gott ein abgrundtief bösartiges Wesen ist… welches du nun anbetest.
Irgendwie sehe ich nicht, wie du beides haben kannst. Wie du Gott als so unnahbar und unverständlich sehen kannst, dass du seine Entscheidungen und deren Konsequenzen nicht mal beurteilen kannst… und dann gleichzeitig urteilen kannst dass er anbetungs- und verehrungswürdig ist.
Diese beiden Dinge wirken vollkommen inkompatibel.
Hätte er während dem Holocaust dafür sorgen können dass die Waffen und Tötungsmaschinerien der Nazis einfach nicht mehr funktioniert hätten?
Wäre kein Eingriff in den WILLEN der Nazis gewesen, die hätten noch immer alle Juden töten wollen… sie hätten einfach die Mittel nicht mehr gehabt, zumindest nicht für die Effiziente Massentötung die wir gesehen haben.
Und ich glaube, dass er könnte, es aber nicht tut. Aus Gründen, die mir vielleicht auf immer verborgen bleiben.
Ihr Lieben. Die Unterhaltung war äußerst anregend, aber sie muss für mich vorerst enden, wenn ich heute Abend noch etwas anderes tun möchte. Vielen Dank und gehabt euch wohl!
Hast mich nicht gefragt, aber wo ich noch jünger war und an Gott geglaubt habe, da war es eher für mich der Gemeinschaftsgeist zwischen Gläubigen, der für mich das Göttliche war. Ich hab halt später festgestellt, dass man so etwas wo anders auch finden kann und das da wahrscheinlich kein Gott dahinter steckt.
Deswegen fällt es mir such schwer Menschen für ihren Glauben zu verurteilen, wenn sie das ähnlich sehen und sich in ihrer Gemeinde gut aufgehoben fühlen. Schwerer fällt es mir bei denen, die an das allmächtige allwissende Wesen mit Rauschebart auf einer Wolke glauben, der die Marschrichtung vorgibt.
Würdest du sagen, dass der größere Teil der gläubigen Christen, sei es in deiner Gemeinde oder auch generell diesen Gottesglaube teilt, oder glaubt ein größerer Teil an eine größere Allmacht, oder auch an gar keine größere Macht?
Naja, da wäre ich etwas weniger pauschal.
Leute welche zum Beispiel Flugzeuge in Gebäude fliegen machen dass auch, weil sie in der Gemeinschaft welche sie dazu veranlasst haben „gut aufgehoben gefühlt“ haben… und ich werde mir deswegen trotzdem noch absolut die Freiheit nehmen diese Menschen für ihren Glauben zu verurteilen. Oder Leute, welche Homosexuellen ihre Rechte streitig machen wollen, weil das Teil ihres Glaubens ist, der ihnen eine Gemeinschaft gibt in denen sie sich aufgehoben fühlen.
All diese Glauben be- und verurteile ich trotzdem, auch wenn ich den psychologischen Aspekt dahinter durchaus verstehen kann.
Aber ich verstehe was du meinst, ich weiss dass viele Leute in ihrer Kirche primär die Gemeinschaft zu schätzen wissen, und der theologische Glaube ist dann etwas, was da einfach „mitkommt“… und ehrlich gesagt wo viele dann nicht gross die philosophischen Konsequenzen der Prämissen hinterfragen und so.
Das verstehe ich alles. Und ehrlich, es gibt diese Art von „religiösem Glauben“, den ich nicht per se schädlich finde.
Seltsame Brücke, aber nur als Beispiel im Film „Don’t Look Up“:
Ich kenne Leute welche den Film gesehen haben und sich über den Religiösen Aspekt am Ende etwas genervt haben… Mich hat der nicht gestört. Denn im Moment wo alle am Tisch sitzen und beten ging es eben genau nicht darum ob jetzt alle an einen Gott glaubten oder an welchen Gott sie glaubte, etc, etc…
Es war rein ein Moment des Friedens für diese Leute, wo man sich einfach der Gemeinschaft und für einen kurzen Moment der Hoffnung hingab, dass es da etwas transzendentes gibt, welches den aktuellen, finalen Horror überschreiben kann.
Und das ist durchaus ein Aspekt, wo ich sehe dass ein religiöser Glaube einen Wert für eine Person haben kann.
Ich denke einfach nicht, dass er auf etwas reales (wie einen tatsächlichen Gott) hindeutet.
ich glaube eher, dass es v.a. das sinnangebot ist. also dass alles was ist, was war, was sein wird, mein leben und erleben, das universum und der ganze rest in ein sinnzusammenhang gegossen werden kann.
alle mosaikteilchen ergeben gemeinsam ein bild, auch wenn ich selbst nicht in der lage bin oder jemals sein werde, das ganze bild zu erblicken.
aber die gewissheit, der glaube, dass es ein ganzes bild gibt, ist ein trost.
denn sonst wäre mein dasein auch sinnlos.
Ja das trifft es denke ich sehr gut.
Ist ja unerheblich dafür.
Ist auch ein Effekt davon, aber halt auch, dass Gott Fehler machen kann.
Gottes Ebenbildlichkeit bedeutet, dass wir alle zu Stellvertreter*innen Gottes auf Erden berufen sind. Das bedeutet, dass wir mit seiner Schöpfung verantwortungsvoll umgehen sollen. Das bedeutet auch, dass wir die Schöpfung missbrauchen können (und z. B. Waffen zur industriellen Vernichtung herstellen können). Von daher: Nein, Gott hätte das (meiner Einschätzung nach) nicht tun können. Wir haben aber die Verantwortung, dass wir die Schöpfung nicht missbräuchlich verwenden und gerade mit unserer deutschen Geschichte, dass so etwas in diesem Ausmaß nicht noch einmal passiert.
Hat er biblisch bei Feinden ja auch getan (hat z. B. das Herz des Pharaos verstockt). Ich glaube aber, dass Gott dazu lernt (ist halt nicht allwissend) und davon Abstand nimmt (dann ist das Wort „Mjölnir“ vielleicht auch blöd gewählt) - dadurch, dass seine Verheißung durch Jesus Christus nun nicht mehr allein dem Volk Israel gilt, sondern allen Menschen.
Da der größte Teil der Christen, wie wir oben festgestellt haben, die Katholiken sind, glauben sie ja auch an die Deutungshoheit des Papstes. Von daher glaube ich das nicht. Was so in meiner Gemeinde abgeht - weiß ich ehrlich gesagt nicht (um so was zu diskutieren, ist eine globale Pandemie halt eine denkbar blöde Zeit und ich hab hier am 1. April 2020 angefangen ). Aber ich schätze unsere Gemeinde so ein, dass man das durchaus entspannt diskutieren kann.
Ich dachte eigentlich, dass es logisch ist, dass ich fanatisch Gläubige ausschließe ^^. Da gebe ich dir recht. Fanatismus oder Extremismus ist ja nie etwas gutes. Das gilt ja auch für die Politik.
Muss jetzt nicht nur das unreflektierte Geschwätz sein. Man kann sich ja auch über den Glauben austauschen.
Hab den Film leider noch nicht gesehen, liegt auf meinen Pile of Shame.
Mal sehen, wie lange sie noch Mitarbeiter sind…
Bin beim zappen grade im Ersten bei der Doku „Wie Gott uns schuf“ vorbei gekommen. Ich finde das schon irgendwie befremdlich, wie homosexuelle Menschen an ihrem Arbeitgeber, der katholischen Kirche festhalten, und ihr Privatleben verheimlichen, um keine Konsequenzen dafür zu bekommen. Aber gut, ich bin halt auch nicht gläubig. Aber das muss schon schwer zu ertragen sein, für jemanden zu arbeiten, der einen gar nicht akzeptiert.
Meine Erklärung dafür ist, dass es eben diese mehrere Ebenen von Kirche gibt (hab weiter oben schon mal was dazu geschrieben). Das Bekenntnis zu einer Kirche als Glaubensinstitution geschieht halt auf einem anderen Level als das Bekenntnis zu einer Kirche als Arbeitgeberin.
Aber das ist ein zugegeben auch ziemlich loser Ansatz, den ich so für mich auch niemals wählen könnte - aber ne bessere Erklärung hab ich aktuell auch nicht.