Religion (im Allgemeinen, nicht nur auf Texte allein bezogen) hat in dieser Hinsicht den Vorteil, dass es dir nicht nur dein altes Mindset abtrainiert, sondern dir direkt ein Neues anbietet. Dazu hast du eine Gemeinschaft, bist damit also nicht alleine gelassen. Und du hast vielerorts auch quasi eine „Infrastruktur“, die das an sehr vielen verschiedenen Orten anbietet. Ja, geht aber auch anders (Verhaltenstherapie, Selbsthilfegruppen, so was).
Was mich ja an vielen aktuellen Religionen stört ist diese Beharrlichkeit auf moralische Richtigkeit und der absoluten Wahrheit. Gibt natürlich auch welche, die das nicht tun. Dennoch ist es ein Phänomen, das in den verschiedenen v.a. abrahamistische Religionen weit verbreitet ist. Wenn ich mir da alte Glaubensrichtungen wie etwa die altgriechische (mit Zeus, Hera und co.) anschaue, da gabs das zumindest in meiner Wahrnehmung bei weitem nicht in dem Ausmaß.
Absolut. Auch einer meiner großen Knackpunkte, wie man vielleicht sieht haha.
Bei Moral und Gott kann dann sowieso irgendeiner wieder mit Euthyphron daherkommen.
Das kam dann mit den Römern. Das Problem an der Sache war, dass der Monotheismus ein Konzept war, mit dem man in Europa schlicht nicht vertraut war. Die meisten Kulte und Religionen ließen sich ohne Weiteres einklinken oder assimilieren. Da haben manche eben auch einfach mal ein paar „exotische“ Kulte importiert (Ägypten stand teilweise hoch im Kurs, v. a. mit dem Isis-Kult), die sich auch ohne Weiteres in ein polytheistisches Pantheon gefügt haben. Das Problem entstand dann mit dem Judentum und später dem Christentum.
Die Zeit Jesu (bzw. die Zeit, in der die Evangelien verfasst wurden) war allerdings auch eine Zeit, in der Rom deutliche Duftmarken gegenüber dem jüdischen Volk gesetzt hat. Es sollten Kaisertempel in Jerusalem gebaut werden (zu einer Zeit, in der der römische Kaiser als ein Gott galt) und die Römer hatten sich die einheimische Regierung gefügig gemacht und die Bevölkerung gewaltsam unterdrückt. Am krassesten wohl im jüdisch-römischen Krieg 70 n. Chr., als Titus pro Tag (!) 500+ Jüd*innen vor den Toren Jerusalems foltern und kreuzigen ließ und damit erst aufhörte, als es ringsum schlicht kein Holz mehr dafür gab.
Ist sicherlich ein Faktor, aber auch nicht der einzige. Sonst würde man dieses Phänomen nicht genauso auch im Islam finden, der mitm römischen Reich nur bedingt was zu tun hat (klar gabs den ein oder anderen byzantinischen Einfluss, aber das war eher vernachlässigbar).
Stimmt es, dass das Jesus Kind das im Arm der Maria gehalten ist mehr oder weniger aus dem Isis Kult kommt?
Tja, so ist das nun mal mit der Geschichte. Das Motiv war halt damals sehr beliebt (geht halt um nackte Brüste, die Welt hat sich in der Hinsicht nicht viel weiter entwickelt).
Der Großteil der Marienverehrung hat seine Ursprünge im Isiskult.
Warum mancherorts morgen Feiertag ist
Happy Kadaver!
A scheene Leich hat a nu neamd gschadet
Nun, für Christen spielt die Bibel und der Diskurs um ihre Auslegung nun einmal eine nicht unwichtige Rolle. Ich hatte gehofft, mit meinem Kommentar einen weiteren Einblick zu geben. Nicht mehr und nicht weniger.
Mein Kommentar richtete sich ja auch auf eine innerchristliche Diskussion, die @neithan mit uns geteilt hat. Darum habe ich meinen Senf dazugegeben, wie wenn ich einer seiner Kolleg*innen gewesen wäre.
Zur Erinnerung:
Zieh sofort deine Hose wieder an und hör auf Gimli anzugaffen
Ach menno
Ich hab mich eigentlich nur gefreut, an Fronleichnam frei zu haben, aber in Österreich scheint das ja eine Riesengaudi zu sein.
Bei mir eher nicht so, die Katholischen landen in ihrer Prizession ganz in der Nähe, weil da ein Marienschrein steht. Bin aber da zum Glück eh in Wien bei nem Freund.
Hab ich schon lange nicht mehr gehört. Das hat eine Religionslehrerin von mir immer gesagt ^^.
Ist genau so ein Bubble-Witz wie „Ich studiere Veterinärtheologie. Ich werde Schweinepriester.“