Aber nur, wenn man so wie du und ich nicht von einer omnipotenten Gottheit ausgeht.
Ok…
Dein Beitrag stärkt das Argument das ich im Bezug auf Homosexualität gemacht habe eigentlich nur:
Jeder kann die Bibel so interpretieren und das daraus ziehen, was er/sie will. Weswegen die Idee, dass das irgend ein göttlicher Text ist oder dass es ein Text ist, welcher Gottes Willen wiederspiegelt, eher weniger Sinn macht. Und wenn es ein Text von Gott ist, wo er uns seinen Willen wiedergeben wollte, dann hat er als Kommunikator absolut versagt, und seine Idee, mit uns über eine alte Textsammlung kommunizieren zu wollen war absolut unsinnig.
Das einzige, was halt trotzdem bestehen bleibt ist, dass die Verurteilung von Homosexualität und die Einschätzung dass Homosexuelle für ihre Sexualität den Tot verdienen relativ eindeutig ist (oh, sorry: MÄNNLICHE Homosexualität… denn DEINE Interpretation des Textes ist so, dass sie sich nur auf Männer bezieht… denn diese alten Texte sind ja so offen im Bezug auf weibliche Sexualität und Partnerwahl, dass man ihn SIIIIICHER so interpretieren kann, dass er weibliche Homosexualität absolut akzeptiert ), während das Akzeptieren von Homosexualität ziemlich zwischen den Zeilen gesucht werden muss und man halt gewisse Stellen ignorieren muss.
Da sagst du im Prinzip alles dazu.
„Och, nach Jesus kann man wählen, welche Gesetze man beachten will und welche nicht…“
Denn darfst nicht vergessen: Die berühmten „Zehn Gebote“ welche auch zu diesen alt-Testament-Gesetzen gehört, die werden von Christen rauf und runter zitiert… da vergessen die Christen dann gerne wieder, dass die alten Gesetze nicht mehr gelten.
Nicht zu vergessen: Auf dieser Erklärung bin ich weiter oben ja auch schon eingegangen. Was es bedeutet, dass Jesus das Gesetzt „beendet“ hat ist EXTREM Interpretationssache! Da kannst du wirklich ALLES lesen.
UND Jesus hat nur das „Gesetz“ beendet, dass Homosexuelle (Männer) hingerichtet werden müssen… die Einschätzung, dass es eine Sünder ist, welche den Tod eigentlich verdient wird NIRGENDS revidiert.
Jep.
Was eine ziemlich absurde Vorstellung war. Was ist also hier Wahrscheinlicher? Das Gott, als er diese Gesetze diktiert hatte, im Biologieunterricht einfach nicht aufgepasst hat… oder dass diese Gesetze halt das Wissen und die Vorurteile der damaligen MENSCHEN wiederspiegelt, und dadurch erklärt werden kann, dass die Bibel halt von MENSCHEN verfasst wurde, und nicht von Menschen unter Gottes Führung?
Sobald man den Text aber unter der Idee liesst, dass er von Gott inspiriert ist, und nicht einfach ein Text ist, der eine MENSCHLICHE Kultur wiederspiegelt, dann fallen viele deiner Erklärungen halt leider auseinander. Und das ist genau der springende Punkt. Das ist genau das, was die ursprüngliche Kritik war.
[quote=„Truchsess, post:1623, topic:27561“]
Das einzige, was halt trotzdem bestehen bleibt ist, dass die Verurteilung von Homosexualität und die Einschätzung dass Homosexuelle für ihre Sexualität den Tot verdienen relativ eindeutig ist (oh, sorry: MÄNNLICHE Homosexualität… denn DEINE Interpretation des Textes ist so, dass sie sich nur auf Männer bezieht… denn diese alten Texte sind ja so offen im Bezug auf weibliche Sexualität und Partnerwahl, dass man ihn SIIIIICHER so interpretieren kann, dass er weibliche Homosexualität absolut akzeptiert ), während das Akzeptieren von Homosexualität ziemlich zwischen den Zeilen gesucht werden muss und man halt gewisse Stellen ignorieren muss.[/quote]
Homosexualität wird nicht verurteilt, weil das Konzept Homosexualität relativ neu ist - im Gegensatz zu einer ca. 2.500 Jahre alter Gesetzgebung. Im Übrigen bezieht sich der gesamte Gesetzestext nur auf Juden, die sich im Heiligen Land befinden - nicht für alle Menschen aller Zeiten und Orte (Kontext, Leute!). Die Forderung bezieht sich auf kultische Reinheit und nicht auf sexuelle Dispositionen. Und das ist relativ eindeutig und hat mit Interpretationen herzlich wenig zu tun.
Das nicht. Vielmehr: Gesetze haben keine Heilsfunktion. Wenn ich Gesetze befolge, bringt mich das kein Stück näher zu Gott. Zumal die Frage nach „Sünde“ im religiösen Kontext eben keine juristische Frage, sondern eine Beziehungsfrage ist. Sünde ist, was dich von Gott trennt, aber durch Jesus gibt es diese Trennung nicht mehr.
Och, mal aus dem Nähkästchen geplaudert: An mich wurde in der Ausbildung die Aufgabe herangetragen, die 10 Gebote unseren Konfis zu vermitteln. Vollkommen sinnlos. Es gibt ein bis zwei Gebote, die die Konfis nachvollziehbar finden: „Du sollst nicht töten“ und für die Scheidungskinder „Du sollst nicht ehebrechen“. Und Ersteres leuchtet ohne große Diskussion ein, Zweiteres ist zumindest nachvollziehbar, wenn Konfis über entsprechenden Krach im Elternhaus berichten. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum ich den Leuten erzählen soll, dass sie bitte keinen Sex mit den Ochsen ihrer Nachbarn haben sollten.
War nicht Jesu Verdienst. Das Gebot „Du sollst nicht töten“ wurde im antiken Judentum u. a. so interpretiert, dass das Vollziehen von Todesurteilen den Juden untersagt war (deswegen wird Jesus auch von den Römern gekreuzigt).
Geht wie gesagt nicht um Homosexualität, sondern kultische Reinheit. Homosexualität hat absolut gar nichts mit Götzenfrömmigkeit zu tun.
Ich behaupte kein Gott-Diktat und habe es noch nie getan. Die Bibel ist ein über einen sehr langen Zeitraum hinweg entstandener Flickenteppich aus Erzählungen, Legenden, Sagen, Überarbeitungen, nachträglichen Einschüben, Copy & Paste aus umliegenden Religionen und und und.
das ist falsch. homosexualität war lange vor dem christentum schon weit verbreitet.
Die Begrifflichkeit und die Idee gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bzw. romantischen Empfindens gab es aber bis Mitte 19. Jahrhundert schlicht und ergreifend nicht. Das meinte ich damit - natürlich gab es homosexuelle Menschen zu allen Zeiten und Orten.
die ablehung von homosexualität in der bibel hat nichts mit der von dir dargestellten vorstellung zu tun, sondern bezieht sich ganz klar auf die homosexualität selbst.
Nein. Immer noch auf kultische Reinheit.
ja du hast recht, die bibel verurteilt nicht nur homosexualle aufgrund ihrer handlungen zum tode, das macht es natürlich deutlich besser.
Wo ist da jetzt der Bezug zu dem, was ich geschrieben habe?
darauf?
Die Frage stand ja auch noch im Raum.
Ich wollte nach dem Abitur ins Lehramt gehen, hatte dann aber im Zivildienst nochmal genug Zeit, darüber nachzudenken; wenn mein Lebensinhalt daraus bestünde, Jahr für Jahr aufs Neue pubertierenden 14jährigen den Satz des Pythagoras beizubringen, würde mich das auf Dauer nicht glücklich machen. Also bin ich dann nochmal ein Jahr nach Paris gegangen, wo ich in einem deutschfranzösischen Kindergarten ein Volontariat gemacht habe. So kam ich halt dazu, über den christlichen Glauben nachzudenken und wie ich ihn für mich selbst gelten lassen kann. Die Berufswahl stand letztlich auch an und mit dem Pfarrberuf bzw. dem Theologiestudium kann ich eben viele Dinge unter einen Hut bringen, die mich interessieren (Musik, Psychologie, Fremdsprachen, Philosophie, Geschichte, Kontakt zu Menschen). Und dann bin ich direkt im Anschluss daran mit dem Feriensprachkurs Hebräisch gestartet und nu bin ich mit allen Prüfungen durch.
Und was genau ist jetzt dein Punkt? Willst du Christen zum Mord an Homosexuellen anstacheln? Willst du daran festhalten, dass Gott es sich einfach mal so aus heiterem Himmel überlegt hat, Schwule töten zu wollen?
Sorry, DAS ist einfach falsch.
Der Text bezieht sich auf Sexuelle Handlungen zwischen einem Mann und einem anderen Mann. Ich habe keine Ahnung, was du damit meinst, dass das „Konzept“ der Homosexualität „neu“ ist… denn Homosexualität hat es bei den Menschen schon immer und überall gegeben. Welches Wort in einer Gesellschaft gebraucht wurde ist mir relativ Wurst, aber Sexuelle Anziehung zwischen zwei Individuen des gleichen Geschlechtes hat es schon immer gegeben, und darum hatte auch jede Gesellschaft der Menschheitsgeschichte ein Verständniss dieses Konzept.
Auch wenn es in gewissen Kulturen (wie die Kultur, welche die Bibel hervorgebracht hatte) verteufelt wurde.
„Greuel“ oder „Greueltat“, oder welche Übersetzung du auch immer wählen willst ist NICHT neutral oder so. Das ist die Bezeichnung, welche gewählt wurde um den Akt des Beischlafs zwischen einem Mann und einem anderen Mann zu bezeichnen.
Und, wie gesagt, das verdiente laut dieser Texte die Todesstrafe. Welche absurden Grund dafür gegeben wurde („Oh nein… die Samen wurden verschwendet“) ist mir da eigentlich egal.
Danke, ist mir durchaus bewusst. Und meine Reaktion dazu ist:
Und das macht es besser weil…? Also, schwule JUDEN verdienen den Tod dafür?
Nicht wirklich besser…
Lass dir nicht einfallen, dass ich den Kontext ignoriere.
Der Kontext ist hier nur leider völlig egal. Die Idee, dass Homosexuelle (Oh, stimmt… homosexuelle MÄNNER, denn das macht es ja scheinbar besser) den Tod verdienen ist NICHT akzeptabel, WAR NIE akzeptabel und ändert auch nichts daran, wenn die Männer Juden sind!
Die Kritik des mangelnden Kontextes ist eine durchaus valide Kritik…WENN DER KONTEXT etwas an der Kritik ändert. Was es hier nicht tut! Ich argumentiere nicht, dass Homosexualität HEUTE nichts schlimmes ist und HEUTE nicht die Todesstrafe verdient, ich argumentiere, dass es IMMER SCHON falsch war… und ein Gott das hätte verstehen sollen. Wenn der Text von ihm stammte.
Sorry, das ist einfach Quatsch. Wenn dem so wäre hätte man es nicht so klar und separat definieren müssen.
UND wenn du „kulturelle Reinheit“ damit gleichsetzt mit: „Lebe deine Homosexualität nicht aus“, dann änderst du vielleicht das Label, welches du dran setzt, aber es ändert NICHTS am Inhalt. Diese Ausreden finde ich wirklich extrem schwach und beziehen sich wirklich fast nur noch auf technische Details, welche absolut nichts daran ändert, dass homosexuelle Männer basierend auf dem Text für ihre Sexualität zum Tode verurteilt werden können. Was FALSCH ist. Was GRAUSAM ist. Und was wir heute verstehen, weswegen moderne Christen alle möglichen Ausreden erfinden, warum diese Textpassagen nicht grausam sein sollten. Als ob es für die homosexuellen Juden in der damaligen Kultur eine Rolle spielte, ob sie jetzt hingerichtet wurden, weil sie nicht „kulturell rein“ waren, oder ob sie hingerichtet wurden weil ihre Homosexualität sie „nicht kulturell rein“ machte. Tun wir hier wirklich so, als mache das einen Unterschied?
- In DEINER Defintion und unter DEINER Interpretatione des Textes. Was meine Kritik genau wieder validiert.
- Dann können wir das Buch ja ganz wegschmeissen. Wenn wir nicht in der Bibel nachschauen sollten, was Gott will, dann könnten wir ja einfach die Christen fragen, was Gott will, denn ihre „persönliche Beziehung“ gibt ihnen ja Infos darüber, oder?
Weisst du, was passiert, wenn wir das machen? Wir kriegen eine Million Antworten von einer Million unterschiedlicher Christen, welche alle überzeugt sind, dass IHRE „persönliche Beziehung“ zu Gott die richtige ist. Fast so, als bestehe da kein echter Kontakt zu einem Gott, sondern eher so, als interpretiere jeder Christ einfach seine persönlichen Gefühle als „Gott-gegeben“.
Nun, dann sind wir ja gleicher Meinung…
Und dann würde ich halt eben Argumentieren dass, wenn das so offensichtlich ist, warum soll dieser Text denn als Gott-gesehen angesehen werden?
Wir sind wieder beim Punkt angekommen, wo DU ein hervorragendes Argument für das machst, was ich die ganze Zeit schon sage: Die Idee, dass die Bibel irgend ein Gott-gegebenes Buch sein soll, und nicht nur eine Sammlung aus kulturellen Texten, welche die Gesellschaften der damaligen Zeit wiederspiegelt, macht nicht wirklich Sinn.
Welche unglücklicherweise für die Schwulen Juden bedeutete, dass ihre Sexualität sie gesetzlich in Heisses Wasser führte.
Ist ein bisschen wie moderne Christen die Argumentieren: „Och, dass wir Schwule nicht heiraten lassen wollen hat nichts mit einer Anti-Schwulen Einstellung zu tun! Ist halt nur so, dass wir die Reinheit der Ehe schützen wollen, und das passiert halt ZUFÄLLIGERWEISE durch die Diskriminierung schwuler… Aber hat nichts damit zu tun, dass die Leute schwul sind!“
Komm schon… wirklich?
Aber hey, ich bin sicher, alle Schwulen Juden dieser Zeit waren echt froh, bevor sie vom ersten Stein der nach ihnen geworfen wurde niedergestreckt wurden, dass sie NICHT brutal exekutirert wurden, weil sie schwul waren, sondern nur dafür, dass sie nicht „kultisch rein“ waren… Ich bin sicher, dieses Verständniss hilft wirklich
Warum um alles in der Welt hast du dich dann in diese spezifische Diskussion eingeklinkt? Da ging es spezifisch um DIESE Idee! Es ging SPEZIFISCH darum, dass die Idee, dass man diesen Text als göttliches Diktat oder göttlich inspiriert ansieht, einfach Quatsch ist!
nein, dass deine relativierung der menschenfeindlichen passagen in der bibel alles andere als zutreffend sind.
Und das ist dein Verständnis von Homosexualität? Rein auf sexuelle Handlungen bezogen?
Ich meine damit, dass es bis ins 19. Jahrhundert hinein weder den Begriff noch die Idee gleichgeschlechtlichen romantischen Empfindens gab. Gleichwohl gab es immer und überall homosexuelle Menschen.
Habe ich ja auch nicht behauptet.
Mir nicht. Da ich den Grund nämlich tatsächlich für absolut absurd halte und keine Begründung sehe (sei sie nun religiös, gesellschaftlich, politisch oder was auch immer), warum dieses Gesetz für mich in irgendeiner Weise gelten sollte, sehe ich z. B. keinen Grund darin, gleichgeschlechtlichen Paaren die kirchliche Trauung zu verweigern.
Wo liest du aus meinen Beiträgen einen Widerspruch dagegen? Ich bin da absolut auf deiner Linie.
Du hast hier dieses Gesetz ins Gespräch gebracht. Und ich habe keine Ahnung, warum es Geltung für das Christentum von heute haben sollte, worum sich meine gesamte Argumentation gedreht hat.
Was ist denn sonst der Sitz im Leben dieses Textes? Warum sonst kommt man vor ca. 2.500 Jahren auf die Idee, dass ein solches Gesetz sinnvoll wäre?
Ausreden wofür? Liest du meine Beiträge wirklich so, als würde ich eine 2.500 Jahre alte Gesetzgebung verteidigen wollen, die ich nebenbei bemerkt in ähnlicher Weise verwerfen würde wie du und bei der dieses Gesetz nur die Spitze eines riesengroßen Eisbergs darstellt?
Bei Sünde handelt es sich um ein Beziehungsding. Das hat mit Interpretation nix zu tun.
Ich würde diese Aussage „Die Bibel enthält Gottes Willen“ eben aus den von dir genannten Gründen nicht teilen. Ich würde eher sagen „Die Bibel berichtet von Erfahrungen mit Gott“.
Du erntest keinen Widerspruch bei mir.
Du hast mich reingeholt. Ich wollte dir ursprünglich nur 'ne Bibelstelle liefern, wo „Homosexualität“ positiv dargestellt wird.
Ich relativiere gar nichts. Ich lege dar, wie ich die Aussagen biblischer Texte vor dem Hintergrund ihres soziokulturellen Kontexts interpretiere und inwieweit sie für mich als Christen im Jahre 2019 Relevanz haben - oder halt eben nicht.
Nein.
Aber es ist ein zentraler Teil. Nimmst du den Sexuellen Aspekt aus einer romantischen Beziehung, dann verbietest du vermutlich über 95% (keine Ahnung, wie hoch der Asexuelle Anteil der Gesellschaft ist) einen absolut zentralen Teil ihrer romantischen und intimen Beziehungen.
Und ich bin hier nicht ganz sicher, ob diese Frage ernst gemeint war, oder ob du nur ablenken willst vom Rest dessen, was ich geschrieben habe… denn die Tatsache, dass du versucht DAMIT die Idee zu entschärfen, dass die Bibelpassage durchaus Homosexuelle Beziehungen anspricht wirkt, ehrlich gesagt, wie ein recht verzweifelter Ansatz, die Kritik zu entschärfen.
Ich sage nicht, dass du das absichtlich machst, ich sage nur, dass es extrem so wirkt.
Jep.
Und wie ich im Rest meines obigen Textes anspreche: Der Begriff spielt hier absolut keine Rolle. Ist 100%, vollkommen egal.
Zur Idee, dass es die „Idee“ nicht gab ist einfach bizarr. Ok, diese Gesellschaften wussten, dass es sexuelle und romantische Beziehungen zwischen Männern gab… sie kannten aber die „Idee“ der Homosexualität nicht? Was heisst das? Diese Aussage ist vollkommen Inhaltsleer.
Und dennoch behauptest du, dass, obwohl die Bibel den Akt des Homosexuellen Beischlafes als „Greuel“ und „Greueltat“ bezeichnet, die Bibel Homosexualität NICHT verteufelt…?
Muss ich dem noch folgen können?
Und ich sage, es sollte für NIEMANDEN gelten.
Vielleicht bin ich einfach weniger dem moralischen Relativismus verfallen. Du magst vielleicht denken, dass die Idee, dass „Samen verschwenden“ vor 3000 Jahren mit dem Tod zu bestrafen durchaus legitim war, heute und für uns einfach nicht…
Ich sage, das war schon immer falsch! Das war schon immer eine dumme Idee. Und das hätte noch NIE gelten sollen.
Und ein Gott hätte das gewusst.
Und hier muss ich jetzt mal DICH darauf hinweisen, den Kontext eines Textes anzuschauen.
Denn dann wirst du sehen, warum ich dieses Gesetz ins Gespräch gebracht habe. Als ein Beispiel dafür, wie Christen den „göttlichen Text“ je nach Situation und persönlichem Gutdünken verschieden auslegen können.
Warum das relevant für Christen von heute sein soll? Nun… für Leute wie dich, welche die Bibel anscheinend als lediglich einen Kulturellen Text von fehlerhaften Menschen ansieht, wo sich die Werte und Ansichten über Jahrhunderte geändert hat, für solche Leute spielt es tatsächlich keine Rolle.
Für Leute, welche die Bibel aber als Wort Gottes betrachtet tut es dies sehr wohl. Und darüber haben wir geredet: Über den Status der Bibel als Wort Gottes.
Um es mit deinen Worten zu sagen:
Kontext, Leute!
Dass meine Kritik dich nicht betrifft, da DU die Bibel anders liesst und auffasst, als die Christen, die ich zu Beginn des Gespräches kritisiert hatte ist absolut egal im Bezug auf die Validität meiner Kritik. Der Kontext meiner Kritik (an was die Kritik ursprünglich gerichtet war) ist hier relevant.
Ich habe keine Ahnung, wie das eine Antwort meiner Kritik war.
Was der Ursprung dieses Gesetzes war ist ziemlich sicher Vorurteile gegenüber allem was „anders“ ist (wie man es bei der Entstehung der meisten Vorurteile sieht) und dies dann als „Wille Gottes“ definierte.
Was aber egal ist, da der Satz von mir, auf dem du dich hier beziehst nur aussagt, dass sich der Bibeltext auf homosexuelle Handlungen SPEZIFISCH bezieht… wo es egal ist, WARUM man sich auf Homosexuelle Handlungen spezifisch bezieht.
Ich habe keine Ahnung, WAS du mit deinen Beiträgen sagen willst.
Denn offenbar reagierst du hier auf eine Kritik von mir, welche an die Bibel und die Leute welche die Bibel als Wort Gottes sehen… und beziehst sie dann auf dich selber. Ich habe keine Ahnung, WARUM du das machst, aber wenn du es machst ist es nicht mein Fehler, dass du dann plötzlich in dieser Situation landest.
Aber es scheint durchaus so, als verteidigst du den Text hier ein bisschen, doch. Du verneinst die offensichtliche Tatsache, dass dieses Gesetz der Hinrichtung gezielt gegen Homosexuelle geht. Das wirkt durchaus wie eine Verteidigung oder zumindest Rationalisierung einer offensichtlich barbarischen Textpassage.
Doch, hat es.
Du kannst das Sündenkonzept in der Bibel nämlich auch als Verstoss von klar definierten göttlichen Regeln interpretieren. Ist ABSOLUT Interpretationsfragen. Weswegen du dich mit deiner Interpretation in einem Konflikt mit millionen von Christen finden wirst, welche das absolut anders sehen.
Tu ich nicht. Nichts was du schreibst wiederspricht irgend etwas, was ich geschrieben habe. Alles was du schreibst bestätigt mein Argument nämlich: Unterschiedliche Leute interpretieren die Bibel unterschiedlich.
Und wenn es von einem Gott käme (was du nicht wirklich zu denken scheinst… weswegen ich verwundert bin, warum du dich überhaupt angesprochen fühlst), dann hätte er das definitiv schlauer machen können.
Dass DU eine eigene Interpretation und Auslegung des Textes hat ist absolut etwas, was zu meiner These passt. Das genau Gegenteil eines Wiederspruches
Und ich habe dir erklärt, warum diese Textpassage das nicht macht. Dann wären wir ja damit fertig.
Mal grundsätzlich: Ich versuche nicht, die (durchaus berechtigte) Kritik zu entschärfen, verharmlosen, verteidigen oder zu relativieren, sondern einzuordnen und darzulegen, wie ich für mich damit umgehe. Dazu gehört eben auch, den genauen Kontext und die entsprechenden Hintergründe für die Entstehung des Gesetzes zu kennen. Die Bibel ist für mich eben ein wichtiges und zentrales Buch und es ist mir wichtig, wie ich verantwortet zu einem bestimmten Urteil kommen kann. Ich interpretiere die Bibel als enormen Zuspruch: Jeder einzelne Mensch ist von Gott anerkannt und geliebt. Das war allerdings nicht immer so - und das zeigt sich nicht nur an solchen Gesetzestexten. Dann wurde in den vergangenen Jahren die Diskussion auf Homosexuelle zugespitzt und die Frage stand im Raum, ob Homosexuelle in Kirchen heiraten dürfen. Aus dargelegten Gründen sage ich ja.
Mag sein, dass ich das überinterpretiere, aber viele Gedanken scheint man sich bis vor ca. 150 Jahren gesellschaftlich nicht zu diesem Thema gemacht zu haben, wenn es nicht mal ein Wort dafür gab.
Ich sage, die Bibel hat schwulen Beischlaf verteufelt. Aber die Gründe dafür sind inzwischen hinfällig (das ist wohlgemerkt die rein theologische Argumentation - bei allem, was darüber hinaus geht, wären wir, behaupte ich mal, exakt auf einer Linie).
Sehe ich ganz genau so. Mich interessiert, was zu bestimmten Bewegungen und gesetzlichen Festlegungen geführt hat. Das heißt nicht, dass ich das teile oder entschuldige.
Wenn er halt allwissend wäre.
Dafür sind die Gesetze ja da - um einen verbindlichen Katalog dafür zu haben, was von Gott nicht gerne gesehen wird. Da habe ich aus christlichen Kreisen jetzt noch nicht so richtig den Widerspruch gegen gehört und das ist meines Wissens nach ziemlicher Konsens - und das Wort „Gräuel“ ist ja deutlich emotional konnotiert. Da könnte auch einfach stehen „ist verboten“. Oder kurz gesagt: Jeder Gesetzesverstoß ist Sünde. Aber nicht jede Sünde findet sich im Gesetz festgelegt.
Da muss ich dir widersprechen. Es gab bereits im alten Rom und Griechenland Begriffe für homosexuelle Personen (kinaidoi/cinaedi).
…was laut LSJ so viel wie “Lustknabe” bedeutet. Naja.
Meines Wissens heißt das so viel wie “verweiblichter Mann”, was du meinst ist doch der “eromenos” wenn mich nicht alles täuscht
Wie gesagt, LSJ schlägt “catamite” vor. Bei “eromenos” bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was du meinst - sieht für mich eher nach 'nem Partizip Präsens Medium von eromai aus.