Die Brutalität des Patriarchats spüren die meisten heterosexuellen, weißen cis Männer im Alltag kaum. Im Gegenteil, sie profitieren davon. Sie bekommen mehr Geld für die gleiche Arbeit. Sie werden nicht für ihre Sexualität oder ihr Geschlecht verfolgt oder ermordet. Doch im Krieg zeigt sich, dass auch sie unter einer patriarchalen Ordnung der Gesellschaft leiden. Sie dürfen nicht vor dem Tod fliehen. Es ist offensichtlich, wie unmenschlich das ist.
Sie leiden auch im Alltag darunter, indem wir schon Jungs dazu erziehen nicht zu emotional zu sein, nicht zu weinen, sich brügeln und wir sagen „Jungs sind halt so“ und Männer später mit selbstgefälligen Lügen in Beziehungen dominieren und durchkommen lassen, und in der Wirtschaft gilt ja grundsätzlich der „Stärkere“ setzt sich ja durch…
Und die ganze Außen- und Sicherheitspolitik basiert ebenfalls auf dieser patriarchalen Ordnung, in der es nur um Dominanz und Machtstreben geht. Gerade mit dem Schadenspotential von Atomwaffen hat man(n) eine irrationale Drohgebärde geschaffen. Und auf der Ebene des Kapitalismus werden ebenso diese patriarchalen Werte durchgesetzt: Unser Wohlstand ist das Resultat gewaltvoller Ausbeutungen durch den „Stärkeren“, der nicht so „zivilisiert“ ist, wie er glaubt. Diese rassistischen Berichterstattungen sind einfach offenbarend…
Ich hab wirklich Angst, dass sich die anfänglichen Befürchtungen bewahrheiten: Der Zusammenhalt den wir sehen, ist nur symbolisch und die Ukraine wird ein „Bauernopfer“ zwischen dem Machstreben der USA und Russlands…Und Europa hängt mittendrin, hat Teilhabe daran und rein gar nichts aus dem zwei Weltkriegen gelernt. - Im Grunde ist es das bereits. -
Wenn wir sehen, wie uneinig die Afrikanische Union abgestimmt hat und wie sich doppelte Standards und die doppelte Moral offenbaren, kann das zu noch mehr Spaltungen führen und die Weltordnung, wie wir sie kennen, zerbricht gerade… Als wäre Putin das Produkt der NATO selbst. Die hätte sich 1991 auch auflösen müssen und man hätte neue Wege finden müssen in der Außenpolitik. Und die ständigen Einmischungen der USA, war über Jahrzehnte Bestandteil ihrer Politik (F-ck the EU,)… Im Grunde führt Putin der USA einen Spiegel vor: Ihr habt gelogen Irak 2003 und nennt es „Intervention“, ich kann das auch. Ihr verletzt Menschenrechte? Ich kann das auch… Ihr manipuliert Wahlen, ich kann das auch. - Es ist frustrierend.
Dieses ganze System hat den Despoten Putin ermöglicht.
Und das Schlimmste: Die Rechnung zahlen jetzt die Menschen in der Ukraine… ich bin so wütend…
Entweder, die militärische Stärke der russischen Armee wird sich durchsetzen und die Besatzung wird hohe Kosten haben - was dann folgen soll ist auch nicht klar - oder die NATO mischt sich ein und steht der Ukraine zur Seite, was einer weiteren Eskalationsspirale entspricht. Oder, Putin wird belohnt für diesen Angriffskrieg und bekommt seine Forderungen… Ich wünsch mir hier wirklich einen unvorhersehbaren Kipppunkt herbei, wie Militärputsch.
Ich frag mich nur, ob die USA hier ihre Rolle auch stärker hinterfragen oder sie immer noch denken, sie hätten mit irgendetwas recht gehabt und den selbstgefälligen Bullshit glauben, der in jedem Hollywood Film mit einer US Flagge fetischisiert wird: Wir sind eine Großmacht, wir sind die geilsten…