Unterschied Film und Dokumentation

Hallo, mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass Filme einen anderen Look haben als Dokumentation. Das Bild bei Dokumentation sieht flüssiger aus. Kann es sein das diese 2 Arten von Bildmaterial mit verschiedenen Kameraeinstellungen gedreht werden? Ich glaube Kinofilme haben 23 fps. Wieso eigentlich nicht 60 fps? :smiley: … Bei Dschungelbuch gab es im Kino schon extreme Schlieren bei Kamerafahrten.

Wisst ihr da mehr?

Das ist mir auch schon öfter aufgefallen. Genau so sieht man mMn den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Serien in der unterschiedlichen Bildqualität. Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich würde mal behaupten, dass das etwas mit dem unterschiedlichen Budget, den dadurch gegebenen Equipment und der Nachbearbeitung zu tun hat.

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Der Look eines Films, Serie oder Doku hängt von ganz vielen Faktoren ab. Dazu gehören, dass Dokus oft andere Belichtung haben, weil man halt nicht alles Perfekt ausleuchten kann. Außerdem ist Brennweite, Blende und somit auch die Schärfentiefe anderes, weil man für Dokus flexibler sein muss, als bei Filmen. Die Framerate ist aber eigentlich immer die selbe.

Wo der Unterschied, den du beschreibst herkommen könnte sind unterschiedliche Shutterspeeds. Wenn du mit 24fps filmst, wird nicht der Frame automatisch für genau 1/24 von einer Sekunde belichtet, sondern es gibt die Freiheit alles kleiner oder gleich als 1/24stel einer Sekunde zu wählen. Dadurch wirkt das Bild, wenn ich eine kürzere Belichtungszeit wähle “stotteriger” als bei einer Belichtungszeit, die nah an der Framerate liegt. Durch die längere Belichtungszeit hat man wiederrum mehr Freiheit bei der Blende, Brennweite usw.

Hier kann man das Ganze gut sehen:

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filme werden dazu auch noch anders nachbearbeitet als dokus.

das ist einfach absicht, weil filme sonst aussehen würden wie soaps. Und das will man nicht.

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Wenn man sich jedoch einen UHD-Fernseher kauft, sieht alles aus wie eine Soap…Musste ich kürzlich feststellen :sweat_smile:

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Und genau das hat die Hobbit-Filme für mich mit ruiniert. >_<

Ich hatte gehofft, man gewöhnt sich irgendwann daran :worried:

was ist der unterschied an uhd? die farben oder was

Nein, die Auflösung ist höher und die Fernseher bearbeiten das Bild noch so, dass Personen mehr im Vordergrund wirken. Dadurch entsteht dann dieser Doku/Soap Effekt. Kann man zumindest bei meinem Fernseher aber auch leider nicht abschalten(hab zumindest noch keine Möglichkeit gefunden).

Hohe Bildraten spielen für diesen Effekt auch mit rein. Bei Fernsehern gehts, da gewöhn ich mich nach einiger (für meinen Geschmack zu langer) Zeit dran. Aber im Kino, wo ich nur max. 3 Stunden Zeit hab… da klappt das nicht. :frowning:

Der “Soap”-Effekt kommt daher das viele Menschen das flüßigere Bild, das von einer höheren Framerate erzeugt wird, unterbewußt mit Soaps verbinden, die diese schon länger in dieser eigentlich besseren Qualtiät gedreht werden. Es handelt sich also um einen reinen Gewöhnungseffekt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht mal ins Filmmuseum nach Frankfurt. Da bekommt ihr diesen Effekt bestens erklärt.

In der Zeit der ersten Filme, die noch in Theatern liefen, wurden die Filme glaube ich mit 6-10 Bildern pro Sekunde gezeigt und das Ganze wirkte auf die Menschen wie echt.

Kann man auch mit der Grafik von alten Games vergleichen: wie oft hat man diese sehr viel besser in Erinnerung, als sie tatsächlich wahr?

Hinzu kommt, dass bei Dokumentationen natürlich das gesamte Bild hochaufgelöst und scharf sein soll, damit man die Landschaften etc. bewundern kann.
Beim Film wird für den Effekt in der Regel mit Tiefenschärfe gearbeitet, sprich, es soll aussehen, wie wenn man mit seinen echten Augen schaut, also vorne oder hinten scharf und umgekehrt.

Dann musst du die 23420 Bildverbesserer ausschalten, wenn es bei diesem Fernseher nicht geht, war es ein Fehlkauf.
In der Regel sind diese 4 drillionen hz Features an dem Effekt schuld. Ne ernsthaft, diese 200hz Effektscheisse die vielleicht für Fußball gut ist, fliegt bei mir direkt raus, kann mir das auch nicht dauerhaft anschauen.

Muss ich mal ausprobieren, danke für den Tipp :wink:

In der Kino+ Folge mit Christian Alvert erfährst du ein wenig darüber. Wie schon gesagt, liegt das sowohl an technischen Details als auch gestalterischen Mitteln. Ein “Aguierre - Der Zorn Gotte” fühlt sich aus diesen Gründen auch mehr als eine Doku an als ein “Samsara”. In einer Doku muss man Einiges auch so nehmen, wie es kommt, während man bei normalen Filmen so etwas wie 'ne Mise en Scène hat.

Alles eine Frage der Intention und Wirkung. Bei einem Spielfilm hast du viel mehr Freiheiten und Optionen was die Bildgestaltung angeht, vor allem auch in der Nachbearbeitung. Das hat nicht einmal zwingend etwas mit der Framerate zu tun.

Eine Dokumentation wird ganz anders definiert und soll Sachverhalte möglichst authentisch und realitätsnah abbilden, dieses Ziel verfehlst du in aller Regel jedoch, wenn du dich stilitisch komplett an Sin City orientierst, um mal einen etwas krasseren Vergleich zu ziehen. (;

Den “Soap-Effekt” würde ich nochmal ganz anders einordnen, an dieser Stelle hat Rauschi bereits richtig eingeworfen, dass dort durchaus mit dem Budget und dem Arbeitsaufwand zu tun hat. Der Soap-Effekt entsteht meistens dadurch, dass am Set vergleichsweise schlechtere Kameras verwendet werden, mit weniger Blendenstufen und einem geringeren Dynamikumfang, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es einfacher ist, einfach alles hart und flächendeckend auszuleuchten, um die Schwachstellen der Kameras zu kompensieren. Dadurch entsteht letztendlich dieser relativ glattgeschmirgelte und “einfache” Bildlook.