edit:
und noch einer, über den ich vor kurzem gestolpert bin:
Auch auf die Gefahr hin, dass ich damit nicht ganz das treffe, von dem ich glaube, dass es ausschlaggebend für die Erstellung dieses Threads gewesen ist, möchte ich doch ein wenig schwerere Kost in die Runde einbringen. Vor allem da ich glaube, dass es für Menschen, die keinen film-theoretischen Background haben, schwer ist, auf solche Filme zu stoßen.
Aber jetzt zum Punkt: Ich möchte gerne zwei Video-Essays einbringen. Zum einen Harun Farockis’ Meisterwerk Schnittstelle, das quasi DER Video-Essay schlecht hin ist. Farocki beschreibt dabei auf teils etwas kryptisch, teils auf sehr pragmatische Art und Weise, wie er persönlich beim Schneiden seiner Filme vorgeht und welche Bedeutung eine solche Behandlung des Filmmaterials für das Endergebnis hat. Ist quasi „Metaebene - Der Film“
Als zweiten Film möchte ich Là-Bas (2006) von Chantal Akerman anbringen. Zum einen, weil Akerman eine unglaublich bedeutsame und einflussreiche Filmemacherin ist (am bekanntesten ist vielleicht noch das Drama Jeanne Dielman, 23, quai du commerce, 1080 Bruxelles (1975), welches gerade in der feministischen Theorie eine bedeutsame Rolle einnimmt), zum anderen, weil dieser Film mich wie kein anderer vor ihm als Zuschauer herausgefordert hat. Obwohl quasi nichts passiert, ist dieser Film mit das anstrengendste, dadurch aber auch eindrücklichste, was ich vielleicht je gesehen habe. Wer sich wirklich für das Medium Film und die Grenzen dessen interessiert, sollte sich auf jeden Fall mal dadrauf einlassen! Mich hat der Film tagelang beschäftigt und die Tatsache, dass ich ihn jetzt weiterempfehle zeugt für mich für die Besonderheit des Ganzen.
Kurze Zusammenfassung: Eine Kamera nimmt in schier endlos vorkommenden Einstellungen das Innenleben und die unmittelbare Umgebung eines Apartments in einer vorerst nicht näher bestimmten Stadt auf. Nach einigen Minuten der Stille (in der nur die Umgebungsgeräusche zu hören sind), beginnt Akerman selbst einen Monolog zu führen, der dem Zuschauer zunächst eher verwirrt, als das er Antworten liefert, nach und nach aber dazu führt, dass sich Teil um Teil des Puzzles zusammensetzt. Dann ist der Film einfach aus - egal ob man nun etwas von dem, was einem gezeigt wurde, verstanden hat oder nicht.
Quasi Experminetal-Film noch und nöcher. Relevant für diesen Thread natürlich deshalb, weil diese Art Film ganz einfach Video-Essay genannt wird, unabhängig davon, was nun durch Youtube aus dem Genre geworden ist. Quasi „the filmmakers idea of a video-essay“.
Hier ein Ausschnitt:
Schöner Thread! Lindsay Ellis, Wisecrack und Movies with Mikey schaue ich regelmäßig. In Ergänzung noch etwas leichtere Kost, die sich womöglich aber zu weit vom Thema entfernt (in dem Fall mir kann mein Post natürlich weg): Cinemawins.
Der Kanal ist mehr oder weniger als Reaktion auf den Kanal Cinemasins (bzw. die generell hochnäsig-negative Einstellung vieler Selbsternannter Kritiker im Internet) entstanden und zählt teils technisch, teils persönlich begründet positive Dinge an Filmen auf, sowohl bei Blockbustern, als auch bei Filmen, die nicht unbedingt als Höhepunkte menschlichen Schaffens betrachtet werden. Dabei reichen die Kriterien von guter Bildkomposition, cleveren Dialogen usw. zu Dingen, die Lee oder seiner Frau einfach gut gefallen.
Am Ende der Aufzählung der guten Dinge gibt es dann meist noch eine einordnende Erklärung, bzw. ein Gesamtfazit, gelegentlich mit Vermutungen oder Erklärungen warum ein Film trotz der positiven Aspekte kein Meisterwerk, aber vllt sehenswert oder unterhaltsam ist.
Wenn man mal ne kleine Dosis Positivität braucht und Filme mag, genau das richtige.
Ich glaub die beiden sind noch nicht expilzit mit ihren Kanälen aufgetaucht:
Und noch mit Jenny Nichols eine Frau unterzubringen, die (bei den Sachen, die ich mir bisher nebenbei angesehe habe) weniger filmtechnisch argumentiert, aber dennoch recht witzig ist und ein paar gute Punkte zu z.B. Solo liefert:
http://www.youtube.com/channel/UC7-E5xhZBZdW-8d7V80mzfg
Und zu Cinema Sins… irgendwie schräge, wie da der Erfolg zu deren “Untergang” beitrug. Am Anfang fand ich die schon irgendwie pingelig witzig und man merkte deutlich, dass Sie nicht alles ernst nehmen, bis dann plötzlich alles für bare Münze genommen wurde und die Witze sich wiederholten oder wirklich ins lächerliche abgeglitten sind.
Fand die Reaktion von Honest Trailers mit dem Regieseur von Kong prima - zeigt, dass selbst die Macher ihre Fehler kennen und hassen:
BeHaind haut ab und zu auch n paar coole raus
(und dass er auf Iko Uwais, Martial Arts und so eingeht ist natürlich umso erfreulicher )
Evan Puschak aka Nerdwriter1, absolut empfehlenswert!
Hey Leute, ich habe vor ein paar Tagen auch mein erstes Film-Essay veröffentlicht Ich hasse es, so Werbung in eigener Sache zu machen, aber ich weiß ja, dass die Bohnencommunity viel Ahnung hat und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mal reinschaut - und auch gern ein Feedback da lasst
Ich schließe mich hier einfach mal Moritztheman an und will auch ein bisschen Eigenwerbung machen
Mein Essay fokussiert sich im Speziellen auf Türen in Horrorfilmen und deren Funktionen.
Konstruktives Feedback natürlich bei mir auch jederzeit erwünscht und auch gewollt!
Hab auch noch ein video essay über Boromir und seine Relation zum tragischen Helden gemacht! Konstruktives Feedback ist jederzeit erwünscht und auch gewollt!