Ich finde auch im Mittelteil das Szenario in der zerbombten französischen Stadt (mit Edith Piaf-Musik im Hintergrund) sehr intensiv und zum Ende in der finalen Schlacht gibt es noch 2-3 harte Szenen Messermord, junger Soldat traut sich nicht den bekannten deutschen zu erschießen.
Die wissenschaftlich stark löchrige, aber philosophisch interessante Frage, was geschehen würde, wenn man statt 10% die vollen 100% der Leistung des menschlichen Gehirns nutzen könnte, wird hier anhand von Scarlett Johansson dargestellt. Hand und Fuß hat hier im wesentlichen die Action, die von Luc Besson gut visualisiert wird, inklusive zerstörerischer Verfolgungsjagd, der man stets sehr nah beiwohnt.
Eine hochwertige, teils stark überzeichnete Stilistik und schöne Bildmontagen und ein Over the top - Storytelling sorgen für gut unterhaltende 89 Minuten.
Da ich etwas wesentlich schlimmeres erwartet hatte und obwohl der philosophische Ansatz nur an der Oberfläche kratzt, bin ich am Ende der Sichtung sehr zufrieden gewesen.
Es ist filmisches Fast Food, aber es gibt eben McDonald’s und auch richtig gute Burger. Man sollte dann aber auch auf Burger stehen.
8,5/10
You were never really here / A Beautiful DayNetflix
Ein Joaquin Phoenix wandelt mit PTSD durch amerikanische Straßen und Gebäude, verdient sich als Auftragskiller und ähnlichen Aktivitäten sein Geld, wenn er sich nicht gerade um seine alternde, gebrechliche Mutter kümmert. Gute Laune sucht man hier vergeblich, er ist ein gebrochener Mann und seine Umgebung spiegelt ihm das wider.
Ungeschönte Gewalt und sperriger Score täuschen aber nie darüber hinweg, dass es immer noch ein Licht in seiner Seele gibt. Selbst als alles in eine Abwärtsspirale gerät.
Dabei erinnert Phoenix stets an einen etwas übergewichtigen Joker.
„Marrowbone“ hatte ich gar nicht auf dem Zettel und wäre mir denke ich auch entgangen, da es nicht unbedingt dem zu entsprechen scheint, was mir gefällt, aber irgendwie wurde mein Interesse geweckt. Kommt auf meine Liste, danke dafür!
Und „Her“ ist einfach ein schöner, runder und facettenreicher Film, da kann man schwer meckern!
Abgesehen davon, dass das mit „100% des Gehirns nutzen“ kompletter Blödsinn ist, mag ich den Film auch sehr. Könnte ich mir auch mal wieder anschauen… hmmm…
Aus der Reihe: Kultfilme, die ich bisher noch nie gesehen habe, Teil 666.
Ein Film über eine Frau, die wohl zu den am schlechtesten vor-etwas-weglaufen-Menschen gehören dürfte, die es in der Filmgeschichte gab. Also besonders unauffällig hat sie sich während ihrer Flucht niemandem gegenüber verhalten.
Und ein Film über einen Motelbesitzer, der sehr offensichtlich und überdeutlich als Creep dargestellt wird.
Was den Film zu einem Allzeitklassiker macht, sind die unzähligen Motive und Szenen, die dieser Film bietet: das Motel als gruseligen Handlungsort, das Haus auf dem Hügel, das Spannerloch in der Wand hinter einem Bild versteckt, die ganze Badezimmerszene, die Musik …
Was den Film dann sicherlich (zumindest damals) auch einmalig macht, ist, dass die Hauptdarstellerin bereits in der Mitte des Filmes ermordet wird (für die meisten wohl sehr unerwartet) und natürlich auch die Auflösung mit der Mutter.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie gruselig und grausig der Film wohl beim erscheinen 1960 war, aus heutiger Sicht ist es wohl einfach etwas zu lang(atmig) und man zollt ihm eher Respekt, für das, was dieser Film dem Horror/Thriller-Genre gebracht hat.
Und ich muss sagen, bei der Abschlussszene, wo Norman Bates verkleidet auftaucht, ist mir schon ein Schauer über den Rücken gelaufen.
Derzeit läuft eine David Fincher-Werkschau in einem der örtlichen Kinos. Da ich sowohl Sieben als auch Fight Club jeweils nur einmal gesehen habe und das auch schon locker zehn Jahre her ist, dachte ich mir, das wäre eine gute Gelegenheit, beide einem Rewatch zu unterziehen (Fight Club steht noch aus).
Bei Sieben konnte ich mich nur noch an den Anfang (der Fettsack) und das Ende erinnern, der Rest des Films war mir nicht mehr präsent. So konnte ich ihn ein Stück weit neu für mich entdecken. Dabei trat das gleiche Phänomen auf wie bei „Leon, der Profi“ vor kurzem: Der Film ist im Vergleich zu heutigen Thrillern ziemlich langsam erzählt, was den Charakteren zugute kommt. Aber hier liegt für mich auch der größte Knackpunkt: Brat Pit bzw. dessen Figur - irgendwie konnte ich sie ihm nicht abnehmen. Noch dazu fand ich sie als Plot-Ziel unglaubwürdig. Auch wenn er (Pits Charakter) manchmal etwas aus der Haut fährt, ist das meinem Verständnis und auch im Vergleich zu den anderen Opfern noch weeeiiit davon entfernt, als „Verkörperung“ von Jähzorn dienen zu können. Das wirkte zu konstruiert auf mich. Warum mich der Charakter generell nicht überzeugt hat, kann ich nicht mal genau sagen. Ich würde es am ehesten an der Synchro festmachen, die passt irgendwie nicht. Nicht zu Pit als Typ, nicht zum Charakter, nicht zu der Emotionalität. Es ist wie bei Leon, das war wohl einfach die Zeit damals. Andererseits würde es mich jetzt etwas erschrecken, wenn in der Hinsicht diese Art von Filmen aus der Zeit nun für mich synchrontechnisch nicht mehr funktionieren würden, weil ich mittlerweile anderes gewohnt bin. Vlt. sollte ich ihn mir aber auch irgendwann einfach mal auf Englisch angucken.
Andererseits hat Freemans Charakter super für mich funktioniert, da hab ich nichts auszusetzen.
Nunja, insgesamt ist Sieben ein guter Film mit dichter Handlung. Obwohl ich das Ende kannte, habe ich mitgefiebert - wenn ich deswegen nicht daran denke, auf Kameraeinstellungen etc. zu achten, ist das ein gutes Zeichen.
Außerdem ist es der einzige Film den ich kenne (bzw. mir fällt sonst keiner ein), bei dem der Abspann von oben nach unten läuft.
Danke! Kann ich so nur unterschreiben. Als ich ihn vor 2 Jahren zum ersten (und letzten) Mal geschaut habe, musste ich mich echt durchquälen und fand eigentlich nichts wirklich positives an dem Film (außer halt das er damals technisch sehr beeindruckend war, bringt mir nur heute nichts ^^) und finde ihn hochgradig überbewertet.
Der Pate am Samstag im zdf, nachts beim durchzappen entdeckt und kaum was vom anfang verpasst ^^
Was soll ich sagen, sehr guter Film und als jemand der das Buch auch mal vor ewiger Zeit gelesen hat, kann ich mich an die Szenen auch immer wieder gut erinnern und finde die auch gut umgesetzt. Toller Mafia Epos, vor allem das Ende finde ich sehr gut gemacht. Und obwohl der film sehr lange geht, war er für mich zu keiner zeit langweilig oder langatmig.
10/10
Der Pate II auf Amazon Prime (dort ist auch der erste enthalten ^^), gestern
Ja ich glaube es sagt schon alles das der erste Teil mir gleich bock gemacht hat den 2. auch zu gucken und ich hatte ein glück das die tatsächlich in Prime enthalten sind ^^ Auch wieder ein sehr guter Film, aber im Gegensatz zu den meisten (glaube ich), gefällt mir der erste doch besser als der 2. Aber so richtig fest machen an was es liegt kann ich nicht. (vielleicht an den 2 Handlungsstrengen, wobei ich ja die Backstory von Vito Corleone schon interessant fand, aber ich glaube die war zum Teil etwas zu langsam erzählt). Auch wieder ein sehr gutes Ende und fand auch sehr schön wie ähnlich es ist zum Ende des ersten Teiles.
9/10
Der Pate III - auf Amazon Prime, heute
Ich glaube ich habe den 3. Teil tatsächlich zum ersten Mal geguckt und fand ihn auch wieder sehr gut, aber von allen Teilen am schwächsten. Und dieses mal gabs das tragischste Ende von allen teilen und doch hat es sich wieder kurz davor sehr an die anderen beiden Enden gegleicht, was ich gut fand. Und Michael Corleone ist hier vermutlich am interessantesten von allen 3 Teilen als Figur und der film hat es sogar geschafft die ziemlich eigenartige Oper da am Ende doch sehr spannend aufzuziehen.
Ich bin ja eigentlich einer aus der Fraktion „Umso depressiver der Film, desto besser“. Aber ich glaube, ich habe einen neuen Lieblings-Feel-Good-Movie. In diesem Film geht es überwiegend um zwei Themen: Kochen und eine Vater-Sohn-Beziehung. Eine Kombination, die in diesem Film unglaublich gut (und für mich zwei zentrale Themen in meinem Leben anspricht) funktioniert. Ich habe laut gelacht, ich hatte stellenweise Tränen in den Augen, ich wollte zwischendurch meine gesamte Karriere aufgeben und eine Kochausbildung anfangen (das ist…fast eine Übertreibung! )… der Film hat einfach nur gut getan. Denn es gibt im ganzen Film keine größeren Konflikte, keine abgebrannten Foodtrucks, keine Ehestreits, keine Liebesgeschichten. Der Film weiß ganz genau, was er erzählen soll und will.
Ein Koch darf sich in seinem Restaurant nicht so ausleben, wie er gern möchte und wird daraufhin von einem Kritiker verrissen. Midlife-Crisis. Foodtruck. Blabla. Die grundlegende Story reißt keine Bäume aus. Aber dieser Film lebt einfach Essen und zelebriert das viel mehr und besser als andere Kochfilme. Und Favreau wächst immer stärker mit seinem Sohn zusammen.
Auch die ganzen Nebencharaktere erfüllen ihren Zweck und werden wunderbar gespielt. Auch wenn Robert Downey Jr. und Scarlett Johansson nur Mini-Rollen hatten, wussten sie dennoch zu überzeugen.
Nichts schlägt jedoch das Koch-Trio von El Chefe. Und die Gerichte sind einfach auf „Chefs Table“-Niveau inszeniert.
Mir egal, dass es als Horror Klassiker gilt und dem Genre neue Ideen gab.
Ich hab ihn mir eben auf prime angeschaut. Ich kann ihn nicht mit den Augen von 1968 mir anschauen, ich hab schon andere Zmbie Filme wie Train to Busain gesehen.
Mir hat er nicht gefallen. Die völlig apathische Frau hat mich sehr genervt.
Die Zombies waren nur langweilig und die Synchronstimmen haben nicht gepasst. Leider gabs keine englische Tonspur.
Ich hatte kaum Spaß
1,5 von 5
Puh… das ist harsch. Ich bin keiner, der Filme vergöttert, weil sie filmhistorisch auf einem Podest stehen. Einige Hitchcockfiilme habe ich z.B. eher mittelmäßig bewertet und bei denen hat man das Gefühl, dass viele auf Letterboxd denen 'ne 5 geben, weil sich das „halt so gehört“. Texas Chainsaw Massacre hat bei mir nur 2,5.
Night of the living Dead ist für mich aber einer dieser Filme, der wirklich den Test der Zeit bestanden hat. Ich fand den sauspannend, auch wenn man heutzutage nicht mehr nachvollziehen kann, wie innovativ er war.
Und die apathische Frau war für mich ein Highlight, weil sie endlich auch mal abbildet, wie Menschen wahrscheinlich in der Realität reagieren würden, wenn plötzlich Tote wieder aus ihren Gräbern aufsteigen.
Emanuelle in America (Black Emanuelle - Stunden wilder Lust, 1976)
Inspiriert durch den Thread über verstörende Filme habe ich mal wieder Lust auf Sleaze der übelsten Sorte gehabt und mir diesen Klassiker der Sexploitation angesehen.
Wirklich viel muss man zum Film nicht sagen, es ist ein typischer Joe D’Amato, der die voyeuristischen Bedürfnisse des Publikums gnadenlos ausnutzt und mit billig heruntergekurbelten Soft- und Hardcore-Sexszenen ausbeutet. Emanuelle ist als investigative Journalistin, die eine Reportage über das Sexleben der Reichen und Schönen schreiben soll, unterwegs. Dabei stößt sie auf eine Welt voller Dekadenz und Perversion und verliert sich in diesem Sumpf der Sünde. D’Amato nutzt diese Story, um seine Protagonistin in möglichst vielen Sexszenen zu inszenieren. Soweit, so typisch D’Amato. Doch hat dieser Film noch, die ein oder andere Besonderheit zu bieten, und zwar ein Segment mit unglaublich realistisch wirkenden Snuff-Szenen, die definitiv nicht jeder vertragen wird (keine komische Guinea Pig-Ästhetik, sondern eher so wie echte Videos heutiger Terroristen oder von mexikanischen Drogenkartellen) und Sodomie mit einem Pferd. Selbstverständlich sind besagte Szenen nur in der ungeschnittenen Hardcore-Fassung enthalten.
Hier haben wir es also mit einem richtig schmuddeligem Sexploiter zu tun, der Fans des Genres garantiert nicht enttäuschen wird.
La ragazza del vagone letto (Horror-Sex im Nachtexpress, 1979)
Der zweite Film des Abends ist dann noch mehr Sleaze. Ferdinando Baldi hat hier eigentlich ein perfektes Umfeld für einen grandiosen Horrorfilm gewählt, doch macht er aus der Prämisse einen Sexploiter erster Kajüte.
Die Handlung ist hier natürlich auch wieder nur Aufhänger für möglichst viel (menschen-/frauenverachtenden) Schmuddelschund. Hier die Story in einem Satz: Drei Kriminelle terrorisieren die Passagiere eines Schlafwagons. Tja, mehr ist wirklich nicht.
Natürlich bleibt es nicht jugendfrei und es wird munter belästigt und rumgebumst. Das Highlight des Films ist aber der Cast, der allerhand illustre Gestalten des Euro-/Italo-Exploitationkinos vor der Kamera versammelt.
Der geneigte Sexploitation-Fan greift zu, alle anderen machen einen großen Bogen um dieses Machwerk.
Also ganz ehrlich. In der Pubertät ist man ja ganz gerne mal nachts wach geblieben um sich sowas anzugucken, aber heutzutage geht das doch auf keine Kuhhaut mehr. Ich finde nichts ist so sehr aus der Zeit gefallen wie diese Softporno-Filme aus der 70er und 80er Jahren. Ich finde die kann man nicht mal mehr ironisch oder aus historischem Interesse ansehen.
Vor ein paar Wochen tatsächlich auch nochmal gesehen. Gibt glaube ich kaum nen Film der das Expliotation-Kino so unglaublich gut huldigt wie der. Allein diese saudummen One-Liner ey…
„reiß’ dir 'n Bein aus Kleine!“, „der Typ war ungefähr so nutzlos, wie’n Pimmel am Papst.“
Lieb’s, leider hat Rodriguez danach ganz schön abgebaut. Bin mal auf seine Mandalorian Folgen gespannt.