ich/wir habe(n) bisher keinerlei Erfahrung mit P&P Rollenspielen, habe aber überlegt, meiner Mutter (66) zu Weihnachten eine Einsteigerbox zu schenken. Hintergrund: Sie liest schon seit Jahrzehnten ein Fantasy-Buch nach dem anderen, und wir sitzen bei Familientreffen regelmässig stundenlang am Tisch und spielen Karten/Brettspiele/sonstige Gesellschaftsspiele.
Da dachte ich, man könnte das Fantasy-Thema doch mal mit einem Spiel verbinden, was an Tiefgang ein bisschen über 200 stupide Runden Kartenspielen hinausgeht, und Anfangen seine eigenen Fantasy-Bücher zu spielen, anstatt nur zu lesen. Also: Pen & Paper Rollenspiele.
Nun bin ich schon eine weile am Googeln bzw. YouTube Videos schauen, um herauszufinden a) ob das überhaupt was für uns (Gruppe von 4-6 Spieler) ist und b) welches System bzw. welche Box am geeignetsten wäre.
Natürlich schrecken große Regelwerke bzw. Komplexität erstmal ab. Bei den Einsteigerboxen, zu denen ich bisher Reviews gesehen habe (D&D Einsteigerbox bzw. Basis Set, Pathfinder 2e) schien es sich allerdings im Rahmen zu halten, und doch einigermaßen interessant zu sein. Das Preis spielt erstmal eine untergeordnete Rolle; ich hab kein Problem damit, 40-50€ auszugeben.
Nun hätte ich da allerdings eine Reihe von Fragen, um herauszufinden, ob das was für uns ist, und wenn ja wie. Ich hoffe, ihr könnt mit die Beantworten:
Sich selbst Abenteuer auszudenken wird uns sicherlich überfordern, eventuell ist das auch eher gar nichts für uns. Man müsste also entsprechend auf „fertige“ Abenteuer zurückgreifen. Ist das prinzipiell ein gangbarer Weg, oder sollte man sich dann gleich nach einer anderen Art Spiel umsehen?
Es wäre gut. wenn man nicht gezwungen wäre, viele Stunden am Stück zu spielen. Zwar sitzen wir in der Regel netto schon einige Stunden zusammen, wenn man Karten spielt, kann man aber leichter unterbrechen. Wir werden nicht die Zeit haben, für dedizierte P&P Spieleabende über viele viele Stunden zusammen zu kommen. Sowas spielt sich dann zu Familientreffen (Geburtstage/Feiertage) ab, wo es auch andere Themen gibt. Ich würde daher sagen, dass wir potentiell vielleicht 2-4 Abende à 2-4h Stunden hätten (ganz grob). Potentiell kann ich mir auch vorstellen, bei mir zu Hause mit meinen Freunden ebenfalls zu spielen, und so Wissen und Charaktere zusätzlich aufzubauen.
Welches System ist zu empfehlen? Mein Favorit ist aktuell das D&D Basis Set, gefolgt von der Pathfinder 2e Einsteigerbox. Bekommt man hier ausreichend Zusatzinhalte (insb. fertige Abenteuer) auf Deutsch? Oder ist hier vieles nur auf englisch zu bekommen? (wäre ein no-go) Ideal wäre es, wenn man ohne zu viel Regelwerk-Theorie und Bücher wälzen zum Spielen kommt, und langsam rangeführt wird.
Inwiefern ist es dann auch möglich, solo weiter zu spielen? Wenn „alle wieder heim fahren“, wäre es natürlich toll, wenn meine Mutter weiterhin was davon hätte. Eine Gruppe im Freundeskreis meiner Mutter wird sich auf keinenfall gründen lassen. Eventuell hat mein Vater interesse, denke aber eher nicht. Sofern sie Solo-Abenteuer bestehen könnte, könnte der Rest auch separat bei sich zu Hause fortschreiten, und sobald man wieder zusammenkommt, zusammen weiter spielen. Wäre sowas möglich?
Sicherlich fallen mir noch mehr Fragen ein, das solls aber erstmal gewesen sein
Erstmal herzlich Willkommen beim schönsten Hobby der Welt!
Wenn dich D&D und vor allem Pathfinder nicht abschrecken, dann könnt ihr nichts falsch machen, viel komplizierter wird es (regeltechnisch) praktisch nicht.
Zu den Fragen:
Es ist vollkommen legitim und auch möglich nur fertige Abenteuer zu spielen. Grade für die großen Systeme ist bereits einiges erschienen. Pathfinder z.B. hat die Adventure Paths, die erscheinen monatlich und jeweils 6 ergeben eine zusammenhängende Kampagne (seit neustem gibt es auch kürzere mit drei Kapiteln). Die lassen sich in der Regel auch einzeln Spielen. Und wenn ihr dann etwas Erfahrung habt, lassen sich auch viele bereits existierende Geschichten für’s Rollenspiel adaptieren, oder Abenteuer von einem System ins andere Übertragen. Grade bei Fantasy, ist das in der Regel kaum Aufwand.
Das bleibt völlig euch überlassen. Komplexere Systeme wie Pathfinder neigen dazu relativ lange Kämpfe zu haben, aber ich leite seit mehreren Jahren eine Runde die „nur“ jeweils 2,5 Stunden am Stück spielt und wir kommen gut voran.
D&D hat auf jeden Fall eine Menge Material auf deutsch und auch von Pathfinder sollte das meiste übersetzt werden. Ich guck grad auf der Seite von Ulisses und sehe z.B. einen kompletten Adventure Path „Die Klippenwacht“ in einem Band, also alle sechs Kapitel. Da hat man auf jeden Fall erstmal was zu tun.
Wenn Englisch no-go ist, guckt euch auch mal Systeme an, die in Deutschland entwickelt wurden. Das Schwarze Auge finde ich persönlich etwas altbacken, hat aber immer noch Fans und ist ein Klassiker, meine Empfehlung wäre Splittermond. Hat ein originelles Kampfsystem (was aber auch schnell zu lernen ist), interessantes Setting, zu dem immer wieder Bücher erscheinen um die Welt auszuschmücken und eigene Abenteuer zu inspirieren und ist komplett und ausschlielich auf deutsch. Und eine Einsteiger-Box gibt es auch: Splittermond Einstiegsbox Neuauflage jetzt im Uhrwerk-Shop bestellen! | Uhrwerk Verlag
Das wird leider schwierig. Die meisten Systeme sind ganz klar auf eine Gruppe ausgelegt. Es gibt immer mal wieder Solo-Abenteuer (wie in der Splittermond-Box), das ist aber die Ausnahme. Die meisten Fans greifen dann eher zu Computerrollenspielen.
Es gibt aber Onlinecommunities, in denen man Runden findet um übers Internet zu spielen. Vielleicht wäre das was für deine Mutter?
So, und jetzt muss ich zu meiner Pathfinder-Runde. Viel Spaß beim stöbern und ausprobieren!
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man spielen sollte, worauf man Bock hat. Freunde und ich (allesamt kaum bis keine PnP-Erfahrung) haben mit Warhammer Fantasy angefangen. Es ist nicht unbedingt das leichtfüßigste Regelwerk, aber wir hatten Bock auf das Szenario und als Spielleiter ergänze ich Schritt für Schritt die Mechaniken und Möglichkeiten, die das Spiel bietet. Zu Beginn alles umzusetzen schaffen vielleicht Veteranen, aber ich war definitiv damit überfordert, so dass ich mich erstmal auf die grundlegenden Dinge beschränkt habe und das hat bislang gut funktioniert.
Ergänzend zu deinen Fragen:
zu 1) Ja, ist natürlich ein gangbarer Weg und zumindest für mich auch der selbstverständlichste. Wobei ich auch hab lernen müssen, dass Einstiegsabenteuer mitunter gut gemeint sind, indem sie vergleichsweise ausführlich beschrieben sind, aber letztendlich bereiten sie einen nicht auf alle Eventualitäten vor und Improvisation ist dennoch gefragt. Beispiel aus meiner Spielrunde: Die Gruppe wird in eine Schlägerei verwickelt, die dazu dienen soll, das Kampfsystem verständlich zu machen. Nur hatte meine Gruppe überhaupt keine Lust dazu an einer Prügelei teilzunehmen, von der sie nicht mal weiß, worum es geht.
zu 2) Einfache Lösung: Finger weg von großen Kampagnen und hin zu kleineren Abenteuern, die für sich alleine stehen.
zu 3) Siehe oben. Schaue vielleicht auch in den Reddit-Faden hinein. Es gibt etliche kleine Systeme, die kaum jemand auf dem Schirm hat. Für dein Anliegen könnte bspw. auch Dungeon Crawl Classics etwas sein.
zu 4) In der Regel ist es nicht vorgesehen, dass die Gruppenstärke im Abenteuer variiert, aber als Spielleiter hat man natürlich sämtliche Freiheiten.
Welche Fantasybücher liest sie denn genau? Vielleicht gibt’s da ja schon passende Rollenspielsettings zu? Dann wüsstet ihr auch gleich, in welche Richtung ihr nach Kaufabenteuern suchen sollt.
Auch wenn das ein sehr komplexes Thema ist, hier meine 2 cents:
Finger weg von unausgereifen Regelwerken (HtbaH) und ebenfalls Abstand nehmen von mechanischen Regelwerken (DnD, DSA, Shadowrun etc.). Narrative Regelwerke sind King in deiner Situation.
Deiner Beschreibung und deinen Anforderungen nach, würde ich dir empfehlen einen erfahrenen GM zu finden und mit dem einfach ein Kaffee-trinken-und-über-PnP-labern Gespräch zu führen, das würde dich wahrscheinlich 10x weiterbringen als in Foren und/oder per YT nach Informationen zu schauen.
Wo grade narrative Systeme erwähnt werden, fällt mir PbtA ein: Powered by the Apocalypse. Unbedingt mal anschauen. Ist ein freies System, das auf viele verschiedene Weisen adaptiert wurde. Die Mitgestaltung der Spielenden steht im Vordergrund und jeder Würfelwurf hat Bedeutung und lenkt die Geschichte in eine interessante Richtung, egal ob kritischer Erfolg oder Fehlschlag. Musste ich mich als alter Hase, der nur recht strikte Systeme kannte, erstmal dran gewöhnen, aber für Einsteiger ist das super.
Das Fantasy-Setting dazu wäre Dungeon World, ist auf deutsch bei System Matters erschienen:
Für PbtA gibt es leider keine (oder kaum) vorgefertigte Abenteuer, da die Geschichten je nach Lust und Laune der Gruppe (oder der Würfel) in ganz eigene Richtungen gehen können. Dafür ist es wirklich leicht zu lernen, hinsetzen, gemeinsam Charaktere erstellen, los geht’s. Da jede*r eigene Ideen einbringt, nicht nur der/die SL, braucht man nur einen guten Startpunkt, der Rest ergibt sich von alleine.
Literally das Regelwerk auf das ich eigentlich hinaus wollte, ohne es direkt zu erwähnen.
Dungeon World ist das nonplusultra als Einsteigerwerk. Ich habe bereits dutzende Gruppen geleitet die speziell nur aus Leuten bestanden die noch nie PnP gespielt hatten und jedesmal den „aha“ Effekt gehabt. Inbesondere der Faktor, dass das Hauptdesignelement „fitction first“ dazu führt, dass jede Kampagne komplett unterschiedlich verläuft und vorgefertigte Abenteuer (oder Vorbereitung überhaupt) somit unnötig sind und wegfallen.
Dungeonworld ist das einzige Regelwerk, das ich kenne, wo ich auf einer normalen Hausparty sofort eine Runde loslegen könnte weil jeder 2 normale d6 im Haus hat und der Rest im Kopf spielt. (hab ich buchstäblich schon gemacht).
Ich könnte nen fucking TED Talk über die Genialität von diesem Meisterwerk halten ey. >_<
Herr der Ringe, Outlander, der 13. Paladin, Vermächtnis der Wölfe, und sicherlich noch viele andere. Witcher hatte sie mal angefangen aber fand sie vom Schreibstil her nicht gut, aber thematisch würde es ihr bestimmt gefallen.
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Aber erstmal danke für die ganzen Antworten, komme erst jetzt zum antworten. Schaue seit Wochen immer mal wieder Reviews und Infos zu diversen Einsteigerboxen an, natürlich von den großen Marken (DND, DSA, Pathfinder, Splittermond). Versuche immer noch herauszufinden, ob und welches davon passen könnte, oder nicht.
Auch die Alternativen hier im Thread habe ich mir angesehen, und scheinbar ist unter allen genannten nach meinem Eindruck nicht die eierlegende Wollmichsau dabei, die ich offenbar brauche. Entweder ist das Regelwerk zu komplex, oder es geht zu viel um eigene Kreativität, oder es gibt keine großartige Hintergrundstory.
Das bringt mich gerade wieder zu der Frage, ob P&P überhaupt in Frage käme.
Ich kann es ja erstmal nur aus meiner Sicht beurteilen, für mich würden sicherlich viele Systeme funktionieren; für meine Mutter/Family sollte es aber wohl dennoch deutlich weniger kompliziert zugange gehen. Ich versuche mal, die wichtigsten Anforderungen aufzulisten:
Nicht zu kompliziertes Regelwerk
Spannende Story / Stories / Abenteuerwelt
Verfügbarkeit vorgefertigter Abenteuer
Es muss alles auf Deutsch sein
Die Idee, weshalb ich überhaupt auf P&P komme, anstatt z.B. ein „normales“ Adventure Game zu kaufen, wovon es ja zu Hauf gibt (z.B. die KOSMOS Adventure Games), ist die Idee, dass man einen Fantasy-Charakter verkörpern kann, den man über mehrere Spieleabende aufbaut, und durch eine übergreifende Welt und Stories hinweg begleitet und spielt. Man erlebt in der Gruppe Abenteuer, sammelt Gegenstände, Erfahrung, erkundet die Welt, das klingt super. Das fände ich persönlich sehr interessant, und könnte mir vorstellen, dass meine Mutter auch Freude daran haben wird, und für sie soll das ja in allererster Linie sein.
Im Prinzip suche ich, wie schon genannt wurde, eher ein Buch zum selber spielen und erleben, im Fantasy-Setting und mit persistenten Heldencharaktern und Abenteuern, um es mal etwas humpelig zu formulieren.
Weshalb ich mich in der Recherche erstmal auf die „großen“ Systeme konzentriert habe, war der Gedanke, dass hier im Zweifel am meisten vorgefertige Inhalte verfügbar sein werden, und am meisten Hilfe & Unterstützung in Form von Communities, YouTube-Anleitungen & Co. zu erwarten sind, die man sicherlich benötigen wird.
Ich hab dann immer wieder zwischen Pathfinder, DSA und D&D geschwankt, und dachte gestern auch, dass ich vielleicht einfach mal alle 3 Einsteigerboxen bestelle, und selbst reinschaue, um einzuschätzen, was mich wieviel abschreckt. Dann hab ich ein bisschen mehr über DSA angesehen, und fand die Vorstellung und Reviews der Einsteigerbox recht gut, zusammen mit einer schönen Lore/Welt und Story scheint das gut zu sein. Dann hab ich mir aber mal ein paar Charakterbögen bzw. auch die selbstrechnenden PDFs heruntergeladen, um zu schauen wie das so aussieht, und mein lieber Scholli, da müsste ja selbst ich erstmal ein Studium ablegen, um damit etwas anfangen zu können. Ich bin mir da relativ sicher, dass meine Mutter damit sofort überfordert wäre, und keine Lust hätte, sich da reinzuknien. Aus den Reviews der Einsteigerboxen bekommt zwar man ein bisschen den Eindruck, dass es für den Einstieg alles stark reduziert ist, und viel einfacher ist (und vermütliche wäre das von der Komplexität her in Ordnung - kann ich nicht sagen, da ich keine der Boxen habe). Aber falls irgendwann dann der Schwenk auf das „richtige“ Regelwerk ansteht, könnte ich mir vorstellen, dass da auch schnell die Resignation kommt, wenn es zur Wissenschaft ausartet.
Daher bin ich jetzt irgendwie wieder etwas am Anfang der Suche angelagt, wollte mir dann aber nochmal Pathfinder näher anschauen, ob das vielleicht ein bisschen weniger komplex ist, aber da finde ich auf Anhieb erstmal weniger Informationen.
Was in diesem Fall für DnD spricht, wäre in meinen Augen dndbeyond.com
Das ist einfach das perfekte Tool, um relativ zügig losspielen zu können als Spieler. Man kann die App installieren und es aufm Handy, Tablet oder Laptop dabei haben.
Mir hat das den Einstieg in DnD super erleichtert, weil es einfach dieses ganze gerechne und das „verlinken“ der Werte zueinander obsolet macht. Da hast hier Wert X und da Wert Y. Die hängen zwar zusammen, aber das errechnet das System einfach für dich.
Insbesondere für Caster ist das eine super Hilfe, wenn es darum geht die Spells zu managen.
Auf Dauer hilft es natürlich, sich die Zusammenhänge zu erschließen. Aber mir gings bei der Einsteigerbox von DnD so wie dir mit der Einsteigerbox von DSA. Man wird von der Komplexität der Charakterblätter irgendwie erschlagen, wenn man sonst nichts kennt.
also wenn es nicht zwingend eine orks-elfen-zwergen high fantasy welt sein muss, wäre evtl. auch Cthulhu eine idee.
das spielsystem gibt’s zum ausprobieren in einer abgespeckten variante umsonst in den Cthulhu Schnellstartregeln.
das regelwerk ist sehr intuitiv, da es ein W100 regelwerk ist, d.h. man würfelt immer auf prozentwerte - zum beispiel: „schlösser knacken: 60 %“ da kann sich jede:r was drunter vorstellen.
es gibt jede menge material auf deutsch und kurze one-shot abenteuer (für ca. 2-5 stunden) für umme im netz; ein gut funktionierendes kurzes einsteiger-abenteuer findest du auch in den oben verlinkten schnellstart-regeln.
und das ganze setting, die idee mit dem kosmischen horror, und dem investigativen ist von sich aus spannend.
ist halt nur die frage, ob man mit horror (meist) in den 1920ern was anfangen kann.
Wie wäre es mit dem Dungeons and Dragons Bretttspiel?
Das ist eine HeroQuest-Kopie, die ein bisschen mehr Rollenspiel ins Brettspiel bringt - „Rollenspiel-Light“ quasi (an die echten Rollenspielenden, bitte nicht lynchen). Die Regeln sind leicht verständlich, jedes Abenteuer dauert so zwischen 0,5 und 1,5 Stunden und das Ganze fügt sich, durch nette Einleitungstexte in eine dreiteilige Kampagne, in der die Gruppe Ausrüstung und neue Zauber sammelt und die Spielfiguren auch durch Levelaufstiege stärker werden. Das Gameplay selbst ist natürlich kampflastig, dafür könnt ihr es ohne jede Vorbereitung mit 2 (lieber mindestens 3) bis 5 Personen spielen und wenn ihr das zu rudimentär und nicht genug Fantasy-Geschichte ist, habt ihr super Dungeon-Karten und Spielfiguren für echte Rollenspielrunden!
Denn wie du schon selbst sagtest, DIE eierlegende Wollmilchsau gibt es in dem Bereich einfach nicht, find ich irgendwie aber auch ganz schön, sonst würden das ja alle spielen und das wäre auch wieder langweilig.
Also das sieht ehrlich gesagt perfekt aus. Hab mir ein Review davon angeschaut, wo auch exemplarisch gespielt wurde, und ich glaube das ist ziemlich ideal.
Das Problem ist der echt super hohe Preis. Auktionen auf ebay die bei 50€ starten und dann noch 10€ Versand wollen sprengen hier etwas das Budget. Und die Erweiterungen sind gar noch teuerer. Sehr schade!
Ich werd mal die Augen offen halten, vielleicht finde ich noch was.
Habe mir auch nochmal ein Lets Play von Orkenspalter zu Pathfinder angeschaut, ich denke hier wurde die 1st Edition Einsteigerbox gespielt (das hier: Pen and Paper Let's Play: Pathfinder Folge 1 von 3 - YouTube ). Das war, wie ichs mir dachte, auch weit weniger kompliziert, und hat spassig ausgesehen.
Hat auf mich jetzt so ein bisschen den Eindruck gemacht, dass es nur leicht über dem DND Brettspiel liegt vom Niveau her.
Wäre es denn prinzipiell auch möglich, weitere Kaufabenteuer nach dem Einsteigerset mit den vereinfachten Regeln zu spielen?
Ich denke für den Einstieg wäre es schon wichtig, dass es eine Art Spielfeld mit Figuren und eher vorgegebenem Weg gibt. Bei den DND Lets Plays die ich gesehen habe wars oft so, dass nur über Erzählungen und Rollenspiel gearbeitet wird (oho, welch Überraschung), und ich denke das wäre für uns nichts.
Es gibt eine Menge Kaufabenteuer, die einen vorgegebenen Weg haben. Klassische Dungeon Crawls bestehen eigentlich nur aus einem Gewölbe, das von den Spielern erkundet wird, die Karte dafür ist dann beim Abenteuer mit drin, zum Abzeichnen oder kopieren. Shattered Star (dt. Der zerbrochene Stern) ist ein Abenteuerpfad für Pathfinder, in dem die Spieler die Einzelteile eines uralte Reliktes suchen, es ist quasi Dungeon an Dungeon, aber alle sehr schön und abwechslungsreich.
Soweit ich weiß sind bei der Pathfinder-Einsteigerbox die Regeln unverändert, es gibt nur weniger Optionen für Charaktere. So hört es nach Level 5 auf, das Grundregelwerk geht bis Level 20. Aber auch für die niedrigen Level gibt es etliche Abenteuer (vermutlich sogar mehr, als für die hohen). Aber vielleicht kann das noch jemand bestätigen, der das Einsteigerset und das Grundregelwerk kennt. Ich hab da auf die schnelle nichts genaues zu gefunden.
Vermutlich wurden ein paar Fertigkeiten gekürzt (Reiten, Handwerk, Beruf werden eher selten genutzt) und die Regeln zur Herstellung von Gegenständen sind eigentlich auch optional (und im Pathfinder Organized Play sogar verboten). Das würde ich weglassen in einer Einsteiger-Box.
So, habs tatsächlich an eine Brettspiel-Box geschafft. Ich denke das ist für uns der richtige Einstieg.
Wenn der Family der Spielstil gefällt, würde ich eine Pathfinder Einsteigerbox holen, und dann weiter schauen.
So ne Box ist auf jeden Fall ein schönes Geschenk.
Wobei ich persönlich beim Anblick eines Pathfinder Charakterbogens Schweißausbrüche und Silberblick bekomme.
Wenn du P&P einfach ausprobieren willst, brauchst du vom Ding her noch nicht mal Geld ausgeben.
Ich hatte auch keinen Plan vom Abenteuer entwickeln. Aber es gab für die Regelwerke, mit denen ich anfangen wollte einfach keine Abenteuerbücher, wie man’s von den großen Regelwerken kennt.
Von daher musste ich gezwungenermaßen „eigenes ausdenken“. Bzw. mich aus dieser Liste bedienen. „Eigene Abenteuer“ sind oft genug einfach gut zusammengeklaute Einzelteile, die neu kombiniert werden. Und das ist voll okay.
Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile. Aber ich würde nicht sagen, dass eigene Abenteuer in einem easy Regelwerk schwieriger sind, als vorgefertigte Abenteuer in einem komplexeren Regelwerk. Weniger bewegliche Kleinteile beschleunigen den Prozess enorm. Du musst keine Monstertabellen studieren und dein Abenteuer nicht groß balancen, wenn’s im Regelwerk nur 2-4 Stats für alles und jeden gibt.
Zumal es nie so genau sein muss, wie man es sich vorher ausmalt. Die Spieler werfen ja eh alles über einen Haufen, was man sich in detaillierter Kleinstarbeit überlegt hat, indem sie nach links gehen, statt nach rechts, so wie man es eigentlich geplant hatte.
Bei mir reichen drei-vier grobe Checkpoints für die Story, und ähnlich viele einigermaßen detaillierte NPCs. Der Rest entsteht von alleine im Spiel.
Und das sind dann auch wirklich jedes Mal mehrere Stunden Gameplay, weil die Spieler ja auch noch da sind, und die Story aktiv beeinflussen.
Ich weiß noch, wie ich am Anfang dachte, dass es wichtig ist, mich für „das richtige“ Regelwerk zu entscheiden und wie ich einfach ewig nach etwas gesucht hab, was schnell zu verstehen war und mir gleichzeitig möglichst viel Arbeit abnimmt.
Und weil ich es nicht eingesehen hab, für etwas Geld auszugeben, von dem ich noch nicht mal wusste, ob es mir gefällt, bin ich halt bei diesen kostenlosen Rules Light Regelwerken gelandet.
Einer der Vorteile daran ist der Zeitaufwand. Man kriegt auch mit Rules Light definitiv seine Stunden rum, auch wenn man’s nicht erwarten würde. Aber z.B. in Pathfinder oder D&D kann ganz gerne mal nur ein einziger Kampf (!) mehrere Stunden gehen, weil die Regelwerke recht kleinteilig sind. So wird der Teil des Spiels, der Action sein sollte extrem langgezogen, und ich war irgendwann irritiert und gelangweilt. Und da hatte ich keinen Bock drauf.
Dungeon World wurde hier erwähnt. Das ist gerade für den Anfang echt geil, weil es den Spielleiter komplett an die Hand nimmt. Das ist fast wie Spielleiten mit Stützrädern, weil du für jede Situation ne ganz klare Anweisung hast, was du den Spielern anbieten musst. Und die dadurch gelernten Skills sind so allgemeingültig, dass sie auch bei anderen Regelwerken nützen.
Es ist jetzt keine tolle Geschenkbox mit Figürchen und Karten und haste nicht gesehen. Aber den Kram braucht man für P&P nicht. Das is nur Visualisierung für die Regelwerke, bei denen die Kämpfe 2 Stunden dauern.
Vielleicht auch hier nochmal: Du musst dich um Pen & Paper zu spielen nicht in ein bestimmtes Regelwerk einkaufen.
Auch kostenlose Regelwerke tun’s für den Anfang. Und die Regeln sind ja nur ein kleiner Teil. Viel wichtiger sind die Leute, mit denen du spielst.
EDIT:
Ich weiß, du hast dich vom Ding her schon entschieden, und ich will dich auch eigentlich nicht verunsichern, weil das gerade am Anfang leicht geschieht.
Ich bin nur der festen Überzeugung, dass Pathfinder oder D&D kein idealer Einstieg ins Hobby sind. Weil sie mit ihren Regeln „falsche Werte vermitteln“, wie ich finde.
Zumindest wenn es dir wirklich um die Erzählung geht.
Die beiden im Speziellen haben ihren Ursprung im Wargaming, also so Warhammer-mäßige Miniatur-Schlachtsimulationen. Und das merkt man an dem aus meiner Sicht überflüssigen Detailgrad, speziell der Kampfregeln.
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, und ja, ich hatte Spaß beim Spielen. Aber wie gesagt, ganz besonders bei den Kämpfen empfand ich die Regeln als langatmig, unnötig detailliert, und einfach Verschwendung meiner wertvollen Lebenszeit. Ich will coole Action und epische Situationen erleben und nicht jedes Mal meine Rüstungsklasse mit nem anderen Wert verrechnen, um rauszufinden, ob ich getroffen wurde oder nicht. Ain’t nobody got time for that. Wir müssen morgen früh wieder arbeiten.
Aus dem Grund bin ich gerade für Neulinge pro einfache, kostenlose Regelwerke.
Nicht dass du dir was kaufst, womit du direkt überfordert bist. Und vielleicht im schlimmsten Fall noch mehr holst, in der Hoffnung, dass es besser wird.
Das is der beste Weg, sich zu verbrennen, und sich dann vom Hobby abzuwenden, weil man denkt, dass Spielregeln und Abläufe immer so sein müssen. Was natürlich nicht so ist.
Ignorier den folgenden Abschnitt bitte komplett, wenn du nicht meiner Meinung bist, bzw. dir schon sicher bist. Ich will nicht, dass du verwirrter bist als vorher.
Aber wenn wir z.B. über Fantasy reden, hast du direkt Optionen.
Baby’s erstes P&P Regelwerk kommt auf einer. einzigen. Seite. daher. Charaktere bestehen aus 2 Stats, die auf den Polen zwischen 1 und 6, den Werten eines normalen Würfels liegen. Zwischen den zwei Stats balancet man seinen Charakter, indem man ihm einen einzigen Wert gibt. Zum Beispiel ne 3. Und dann würfelt man mit einem bis vier Würfeln entweder über, oder unter seinen Wert. Je nachdem, welches Stat gerade gefragt wird. Dann guckt man, wie viele der Würfel erfolgreich dabei waren und zieht die Konsequenzen.
Das ist die ganze Spielmechanik. Und das reicht zumindest für einen One Shot vollkommen aus. Ich geh jetzt erstmal von One Shots aus, weil ich es für sinnvoll halte, erstmal zu testen, statt direkt in eine monatelange Kampagne zu starten. Du kannst dir sogar eine kleine Story auswürfeln, wenn du so gar keine Idee hast, was du machen willst.
Ich hab hier deutsche Charakterbögen mit ein paar custom Zusätzen gemacht. Die sind DIN A5 groß und zum Ankreuzen. Wenn du die mit 2 vollbedruckten DIN A4 Pathfinder-Sheets vergleichst, weiß ich zumindest, was ich als Anfänger lieber nehmen würde.
Option 2 wäre FU RPG
Komischer Name, aber für mich quasi ein bisschen wie Dungeon World Light, in dem Sinne, dass es ein sehr schönes und einfaches Konsequenzen-System hat. Also du weißt als Spielleiter auch hier genau, wann du welche Konsequenz nach einem Wurf bringen musst.
Knapp 50 A5-Seiten, bzw. ne Webseite, wenn dir das lieber ist.
Das Regelwerk enthält kein Setting, also keine Welt. Es ist also „universell“. Da müsste man dann eine Welt adaptieren, oder sich irgendwo bedienen. Aber hier wäre dann auch die Chance, eine komplett eigene Welt nur für euch zu kreieren. Und wie gesagt, das muss nur so detailliert sein, wie euer eigener „Sichtkegel“ reicht.
Ein kleines Stückchen komplexer als Lasers & Feelings. Aber unter Lasers & Feelings gibt es einfach auch nix mehr.
Auch hier, ein kleiner DIN A5 Charakterbogen VS Dungeons & Dragons
Naja. Wie gesagt, bevor ich irgendwas kaufen würde, würde ich’s vorher ausprobieren wollen. Diese Regelwerke sind gratis und arbeiten nur mit normalen Würfeln, die ja eh jeder zuhause hat.
Andere sind noch in meinem Thread von oben zu finden, aber ich denke, damit lässt sich direkt starten.