Weltpolitik: Ausbeutung in der Moderne

Das ist so nicht richtig, da unser Luxus ja auch extrem ungleich verteilt ist.

Die Frage ist also dann noch, welchen Luxus wir aufgeben. Wenn es der Luxus ist, superreich zu sein, dann trifft das die wenigsten.

Das Argument ist dann natürlich immer, dass man den Luxus nicht gerechter verteilen kann, ohne der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung so sehr zu schaden, dass am Ende alle darunter leiden. Ich meine, dass dieses Argument nicht stimmt. Aber wer bin ich schon.

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Geld regiert die Welt. Und wir leben in einem Zinssystem mit einer ungedeckten Papierwährung die auf Schuldbasis funktioniert. Solange wir dieses System haben wird es niemals soziale Gerechtigkeit geben, denn es beruht auf Ausbeutung.

Wie sagte Henry Ford: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

Oder noch besser, Berthold Brecht: „Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“

Es ginge schon, aber nur wenn alle an einem Strang ziehen. Ein Unternehmen, das nicht unter fragwürdigen Bedingungen in China oder Indien produzieren lässt, hat einen signifikanten Wettbewerbsnachteil. Ein Staat, der Leiharbeit verbietet und Reichtum besteuert, hat das Problem, dass Konzerne und Millionäre ins Ausland abhauen.

sämtliche fabrikations- und förderprozesse werden immer weiter automatisiert, es wird der punkt kommen, an dem lohnkosten kein preistreibender faktor mehr sind. das fängt ja jetzt schon an. denn wären für ford die lohnkosten tatsächlich noch ein problem, hätten sie gar nicht vor trump kuschen können.

da wären wir wieer bei komplett überflüssigem luxus. vor allem da leitungswasser annerkannt bei uns sogar eine höhere qualität besitzt als das teure abfüllwasser.

wir hatten einfach glück. während in den meisten regionen [quote=„anon22600747, post:3, topic:19850“]
andere Länder in der Entwicklung stehen geblieben
[/quote]

sind, weil religionen und kulte, aber auch die lokalen vorkommen und umwelteinflüsse dafür gesorgt haben, das kluge köpfe nicht zur entfaltung kommen konnten und miteinander in kontakt kamen. so etwas geht in stammesgesellschaften natürlich nicht, wenn jeder, der außerhalb deines stammes lebt, erstmal ein feind ist.

dadurch entwickelte europa einen technologischen vorteil, der schluss endlich ausreichte um die meisten regionen zu dominieren. und da der mensch von gier getrieben ist, teilt er sein wissen auch nicht mit den weniger entwickelten, sondern nutzt es dafür aus. die aktuelle situation ist ja grundsätzlich immernoch genau die selbe.

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Umweltschutz ist kein Luxus. Wenn wir nicht rechtzeitig die Notbremse ziehen rotten wir uns mit unserer Umweltverschmutzung irgendwann selbst aus.

Nein.
Allerdings nicht weil ich ein Empathie-loses Stück Scheiße bin, sondern weil es das Problem nicht lösen würde. Wenn wir auf unseren Luxus verzichten würden, gäbe es in der dritten Welt auf einmal viel weniger Arbeitsplätze = noch mehr Menschen müssen hungern. Alternativ selbst wenn dadurch keine Jobs vernichtet würden, würde es uns danach weit schlechter gehen aber der dritten Welt nur minimal besser. Und am meisten davon würden wie auch sonst immer die Super-reichen profitieren.

Deswegen sollte es eine Obergrenze geben wie viel eine Person an Besitz haben dürfte, solange es aber keine Weltweite Regierung gibt, ist der Gedanke leider äußerst naiv. Vor einigen Jahren bin ich auf das Prinzip der Meritokratie gestoßen welches mich persönlich sehr anspricht:

Maximale Obergrenze was man an Geld/Besitz haben kann.

100% Erbschaftssteuer, dafür bekommt jede Person mit der Volljährigkeit einen größeren Fixbetrag mit dem es einen Start ins Leben hat um sich zb Ausbildung, Startup etc finanzieren kann.

Fixes Einkommen für jede Person, die ausreicht um zu leben. Mit Arbeit kann man sich dann etwas hinzuverdienen.

In Politischen Ämtern darf nur jemand wirken der auch Ahnung von der Materie hat (zb Handelsminister muss früher auch etwas Beruflich in diese Richtung getan oder studiert haben etc).

Ist absolut Utopisch und ich bezweifle das wir es jemals so weit schaffen, aber man wird ja noch Träumen dürfen. :smiley:

Allerdings gehe ich davon aus das es so weitergehen wird wie bisher, die Reichen werden Reicher*, manche haben es recht gut (wie wir in Europa zb) und andere sind leider arme Schweine. :frowning:

Der Ansatz ist ja ganz interessant, aber 100% Erbschaftssteuer? Willst du dann Leuten das Elternhaus wegnehmen, in dem die Familie seit Generationen lebt, damit sie keinen unfairen Vorteil gegenüber anderen haben?

ich glaube das ganze ist eher auf vererbte finanz-/vermögenswerte gemeint.

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Dann stecken die Eltern die Finanzen halt vor ihrem Tod einfach in Immobilien oder Goldbarren und entgehen so der Steuer? :slight_smile:

das wären ja dann vermögenswerte :wink:

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Kenn mich da nicht so genau aus. Erbschaftssteuer ist jedenfalls ein schwieriges Thema, find ich. Da die richtige Balance zu finden…

Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten. Du kannst es ihnen ja abkaufen, bzw könnte man engen Verwandten den Vorzug beim kauf des Grundstückes geben ehe es öffentlich ausgeschrieben und ausgeräumt wird. So bleibt es in der Familie, aber der Wert geht trotzdem an die Gemeinschaft über.

Die Frage ist eben, warum irgendwer noch motiviert sein sollte, hart zu arbeiten und sich etwas aufzubauen, wenn einem am Lebensende alles vom Staat weggenommen wird.
Dass das aktuelle System, das Gier und Egoismus belohnt, nicht gut ist, steht außer Frage. Aber gute Arbeit und Eigeninitiative müssen auch belohnt werden, da profitiert letztlich jeder davon.

was interessiert es mich, was mit meinem eigentum nach meinem tot passiert? ich habe mir einen lebensstandard erarbeitet und der geht ja für meine nachfahren nicht verloren. nur müssen sie dann eben auch dafür arbeiten, diesen zu halten und leben nicht weiter von der arbeit der vorherigen generationen.

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Es gibt mittlerweile einige Studien und Versuchsstädte (in Schweden und Kanada soweit ich weiß) dazu in denen man allen ein Grundeinkommen Auszahlt egal ob man arbeitet oder nicht. Bisher scheint es das die Menschen dann sogar motivierter sind sich arbeit zu suchen, weil sie nicht mehr den Zwang haben irgendetwas zu arbeiten um Leben zu können, sondern die Freiheit haben das zu arbeiten was sie wollen und auch ohne Angst schlechte Jobs kündigen können.

In der Position sind doch jetzt schon allen kinderlosen Menschen, z.B. arbeitet man “hart” um im Alter ein schönes Leben zu haben.

Ja, das Konzept finde ich auch super und würde das befürworten, wenn es umsetzbar ist. Ich denke, spätestens wenn durch den weiteren technologischen Fortschritt noch mehr Arbeitsplätze obsolet werden, wird sowas kommen (müssen).

Aber ich glaube, wir schweifen etwas vom Thema ab. :wink:

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„Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wir haben doch nichts falsch gemacht”: Hossein Khoshbakhty wartet am Flughafen in Los Angeles auf seinen Bruder. Dieser wird wegen Donald Trumps Einreiseverbot für viele Muslime aber nicht in die USA gelassen:

So hab den Artikel extra noch einmal gelesen und bin immer noch auf dem Standpunkt das gerade Südkorea ein unglaublich schlechtes Beispiel für Demokratie+Rechtsstaat=Wohlstand.
Ohne einen funktionierenden Rechtsstaat läuft mit Sicherheit nicht viel, aber es ist auch schwer vorstellbar das eine vom Krieg verwüstete Agrarnation innerhalb von wenigen Jahrzehnten eine funktionierende Industrie aufbauen kann ohne Investitionen von außen. °-°’

In weiten teilen Afrikas sieht man das krasse Gegenbeispiel, Nationen deren Wirtschaft sich fast ausschließlich aus dem Primärsektor zusammensetzt werden durch Freihandelsabkommen und Hochsubventionierte Lebensmittel aus der EU überschwemmt.
Aber diese Länder müssen einfach demokratischer werden dann kommt der Wohlstand von ganz allein ^o^

Das sind wenige Ausnahmen wo Freihandel keine guten Ergebnisse liefert, aber das liegt vorallem daran, dass es in diesen Ländern keine ordentliche Demokratie gibt bzw. keine effizienten Insitutionen die Ausverkauf und Handelsbeschränkungen durchsetzen könnten. Es ging aber bei den Sachen von Trump um Freihandel unter Insdustrieländern, die ungefähr das gleiche Entwicklungsniveau haben und hier sind hohe Strafzölle und Barrieren kontraproduktiv, da sind sich die Ökonomen, die davon was verstehen und auch Arbeiten verfasst haben recht einig, siehe Paul Krugmann.
Lies dir den Artikel von Acemoglu nocheinmal genau durch, darauf geht er nämlich ein, warum es auch unter Autokraten Wachstum geben kann, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt.
Die empirische Evidenz für seine These der Institutionen ist bisher nicht widerlegt worden, zumindest nicht in einem Ausmaß das man sie kippen könnte und unter Autokraten oder Diktatoren kann es eben auch effiziente Institutionen geben, aber am besten läufts unter der Demokratie, gibt dazu auch Graphen bzgl der Offenheit von Institutionen und den Wohlstandgrad des jeweiligen Landes, Demokratien sind da mehrheitlich vor Autokratien und Diktaturen.
Südkorea hat sich nach dem Ende seiner Militärdiktator nochmal deutlich besser entwickelt, das militärregime brach in Korea Ende der 80er zusammen mittlerweile ist es aber 2017, schau dir einfach die Zahlen dazu an:


ab 1990 schießt es nach oben, mit einer Militärdikatur wäre das Wachstum ab einem gewissen Punkt stagniert oder sogar zurückgegangen. Die Türkei und Russland nehmen aktuell diesen Weg, China wird auch noch große Probleme bekommen, wenn das Regime sich nicht selbst reformiert. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch das Indien, China mittel bis langfristig überholt, wenn China eben sich nicht hin zur Demokratie öffnet.

Eidt: Bzgl Investitionen von außen, klar benötigt du diese Investitionen, die gibt es aber eben nur wenn die Investoren wissen das ihr Geld vor staatlicher Willkür geschützt wird.
Gib dazu mehrere Modelle, einmal das klassiche Solow Model, das aber leider in der Realität nur sehr begrenzt zutrifft und das von Romer entwickelte Romer-Modell das endogenes Wachstum berücksichtigt.

Okay habs verstanden, mit dem Ende der Diktatur bekam die Südkoreanische Wirtschaft über Nacht einen Boost der nichts mit dem zu tun hatte was davor geschah weil in der Politik immer alles unglaublich schnell umgesetzt wird, weil wegen Demokratie und so. .-.

Russland ist auch wieder ein suppa Beispiel, politische Interessen spielen da überhaupt keine Rolle wie bei Südkorea zur Zeit des Kalten Kriegs .___.’

Damit ich auch mal irgendeinen random Artikel gepostet hab (;

Ums nochmal ganz einfach zu formulieren: Du bist Bauer und lebst von dem was du selbst anbaust und verkaufst, dann kommen günstigere Lebensmittel aus dem Ausland auf den Markt, hmmm Freihandelsabkommen sind super, so what?

Äh, wenn wir in einer Welt mit begrenzten Ressourcen leben aber Global gesehen deutlich mehr Verbrauchen(oder wegwerfen) als pro Mensch verfügbar ist dann wird bei anderen zwangsläufig etwas fehlen.
Sehe ich zumindest so, lese aber warscheinlich überdurchschnittlich viel linkes zeugs oder so :x