Ich bin schon ewiger Zuschauer von Rocketbeans, Giga und selbst auf MyVideo hab ich sie verfolgt!
Nun meine Frage, da ich es auch nicht wirklich finden konnte.
Ich habe vor kurzem ein geliebtes Familienmitglied verloren und ich kann momentan nicht wirklich arbeiten und muss oft daran denken.
Ich weiß, der Tod gehört zum Leben wie Tonrobleme zu Rocketbeans.
Ich bin 27 Jahre alt, mein Großvater ist 80 Jahre alt geworden, was natürlich ein schönes Alter ist, aber der Gedanke ihn nie wieder zu sehen ist irgendwie komisch & traurig.
Ich hatte einen sehr engen Draht zu ihm.
Allerdings möchte ich Wissen wie ihr mit sowas fertig werdet?
Kommt halt immer auf die Umstände an. Ich lasse Trauer nie so wirklich an mich ran… Zumindest nicht lange.
Auch wenn es brutal klingt, aber der Tod meines Vaters nahm nicht nicht so mit, wie der meines Hundes.
So hart es klingt, bei meiner Mutter sehe ich das ähnlich wie Du bei Deinem Vater, denke ich.
Wohingegen ich bei meinem Vater, falls er sterben sollte nicht wüsste was ich tue.
Ich hab zu meiner Mutter ehrlich gesagt auch kein Kontakt, da sie mich und meinen Bruder mit Vater allein gelassen hat. Daher haben mich und mein Bruder auch die Großeltern väterlicherseits “aufgezogen”, da mein Vater Arbeitnehmer war.
Wir gehen mit dem Tod unseren Großeltern offen um.
Unsere Großeltern haben schon vor Jahrzehnte ihrem Tod in Auge gesehen und den Holocaust überlebt. Und uns vieles davon erzählt und aufgeklärt.
Wir vermissen sie sehr. Besonders unsere Mutter ihre Eltern, die sie trotz widerstände an ein Studium durchbekommen haben das eigentlich nur für Männer damals bestimmt war.
Nach Ihrem ableben haben wir uns dazu entschlossen ihre Namen als Zweitnamen bei den Ur/Enkel/Kindern zu verwenden.
Ich finde das kommt zu 100% auf die Umstände an. Als mein Opa mit 82 oder so gestorben ist, habe ich nicht getrauert. Das ist halt das Leben und ich wusste, dass er ein echt geiles und erfülltes Leben hatte. Oft sagt man ja “er hätte nicht gewollt, dass ihr trauert”, aber für mich war es wirklich so und ich habe mich dann auch dran gehalten. Meine Erinnerungen an ihn werden mir bis zu meinem Tod erhalten bleiben. Das ist für mich persönlich das beste was passieren kann.
Ja definitiv auf die Umstände bezogen. Meine Oma ist vor 3 Jahren verstorben hatte vorher aber nach langer Dialyse eine neue Niere erhalten. Hat also da auch noch Zeit geborgt bekommen und ist dann nach mehreren Aufhalten im KH gestorben. Ich war im Zimmer anwesend, da war das natürlich erstmal ein Schlag, aber eigentlich konnte man sich mental schon vorbereiten, dass es passieren wird. Von daher konnte ich damit wohl ganz gut umgehen.
Mein Großvater väterlicher seits, hatte Alzheimer, da war es auch einfach besser, weil er am Ende nicht mehr der Mensch war den man so lange kannte. Auch da ging es ganz gut, obwohl ich da noch jünger war.
Denke ganz anders wäre es, wenn auf einmal ein Elternteil zur früh verstirbt, aufgrund von äußeren Umständen oder so etwas. Dann ist der Schock wohl wesentlich größer.
Tja ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Meine Grosseltern sind halt irgendwann gestorben und ich hab auch schon 2 Freunde durch Selbstmord und 1ne Freundin durch Unfall verloren. Ich persönlich bin nicht fähig da irgendwelche Gefühle zu zeigen. Ich bin ein Typ ich aktzeptier das einfach was nicht viele verstehen.
Mein Vater ist jetzt mittlerweile seit einem Jahr wegen einer problematischen Operation im Krankenhaus, er ist über 70 und laut den Ärzten ist alles was man tun kann warten und hoffen.
Wie ich damit umgehe? Gar nicht.
Ich versuche momentan nur präventive Dinge, da ich bisher “nur” einen Opa verloren habe. Der war nicht krank und hatte auch ein erfülltes Leben - daher habe ich nicht viel getrauert.
Heißt zur Zeit versuche ich einfach mit allen im Reinen zu sein und zu zeigen, dass ich sie gern habe. Einfach um zu verhindern, dass ich nicht plötzlich mit Schuldgefühlen und einem “Hätte ich doch mal…” dastehe.
Aber keine Ahnung wie sehr mir das dann mal im Falle des Falles wirklich hilft.
Da ich auch gerade jemanden verloren hab kämpfe ich auch noch mit genau diesem Thema, irgendwann drehen sich die Gedanken nur noch im Kreis, deshalb versuche ich mich abzulenken, mit Arbeit, Sport oder Leuten etwas zu unternehmen.
Tja, wie geht man mit sowas um? “Seltsam” ist es irgendwie immer, den Tod zu begreifen und zu akzeptieren ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ein anderer ist tot und das eigene Leben muß weitergehen.
Manchmal ist das ganz seltsam. Meine Oma war nachdem ich kein Kind mehr war nicht mehr oft nett zu mir oder meiner Mutter. Trotzdem hab ich geheult wie ein Schloßhund als sie gestorben war (und da war ich schon erwachsen). Als mein Vater vor ein paar Jahren gestorben ist, hat sich das einige Zeit lang angekündigt. Da war es härter, als fest stand, dass es ihm so schlecht geht, dass er es vielleicht nicht mehr lange schafft. Auch weil wir keinen so engen Kontakt hatten und ich das nicht so richtig kommen gesehen habe. Gestorben ist er ein paar Tage vor meinem Geburtstag, der ist seither auch nicht mehr dasselbe. Ich komm damit klar, für mich hat sich nicht viel geändert. Manchmal aber, war es seltsam, zB als ich auf Arbeit kurz danach einen bärtigen, alten Lehrer gesehen hatte, der ihm ähnelte, oder ein Jahr später in einer Drucksituation auf Arbeit.
Ganz geht das nicht weg, aber es wird einfacher und dann bleiben eher die Erinnerungen.
Ich hab schon ein paar Todesfälle hinter mir und am schlimmsten waren aus der Familie tatsächlich mein Hund, dicht gefolgt vom Großvater väterlicher Seite und mein bester Freund im Alter von 14 - beim letzteren haute es mich 2-3 Jahre komplett aus der Bahn aber bin selbst damit fertig geworden, meine Eltern wissen sogar bis heute nichts von der Sache und schoben es auf die Pubertät = wäre ein guter Schauspieler geworden
Hund bleibt immer tragisch, Nasti, Greg, Olli etc werden auch am Boden zerstört sein da ein Hund einen immer begleitet also mir springt noch oft wenn ich zu meinen Elternhaus gehe die Erinnerung in den Kopf das mein Hund sich immer wie bekloppt gefreut hat wenn ich nach Hause kam und das ist gute 12 Jahre her und das zaubert mir keine Tränen in den Augen sondern ein Lächeln ins Gesicht auch wenn ich sie vermisse.
Gehöre aber auch zu den Fällen wo man den Hund im jungen Alter bekam und 14 Jahre also quasi komplette Kindheit Seite an Seite verbrachte
Ganz ganz schwierige Kiste! Ich persönlich habe bis jetzt 3 Meerschweinchen, eine Katze und meine beiden Großmütter verloren. Bei denen bin ich aber immer relativ gut darüber hinweg gekommen.
Was mich damals als Teenager viel krasser mitgenommen hat war der Suizid von einem sehr guten Freund von mir, was völlig unerwartet kam. Eventuell hat mich das aber auch für den Rest meines Lebens etwas abgestumpft.
Was ich persönlich schlimm finde ist, dass ich mir teilweise schon ausmale, wie es ist / wäre, wenn andere mir nahestehende Personen plötzlich aus meinem Leben treten. Da erwische ich mich leider immer wieder bei und mahne mich zur Selbstbeherschung.
Ansonsten ist es eben so, wie es immer gesagt wird: Trauern ist nichts Schlimmes! Und dein Umfeld wird Verständnis haben, wenn du so ein gutes Verhältnis zu deinem Großvater hattest, dass du zur Zeit einfach nicht richtig auf der Reihe bist. Zum Anderen musst du dir aber natürlich einfach bewusst machen, dass es für dich weitergehen muss! Und weder dein Umfeld oder dein Großvater hätten gewollt, dass du dich jetzt für immer hängen lässt - wo ich jetzt aber einfach mal nicht von ausgehe.
Nimm dir die Zeit die du brauchst um wieder klar zu kommen. Aber der Schmerz geht vorbei und am Ende wird es bestimmt haufenweise tolle Erinnerungen an die Zeit mit deinem Großvater geben, die dir niemand mehr nehmen kann!!
Und auch wenn der Tipp jetzt vielleicht ein bisschen aus der Hüfte kommt: falls du ihn noch nicht gesehen hast, schau dir den Film “Coco” von Disney an. Der hat für mich nochmal ein ganz spannendes Licht auf die Thematik geworfen und mich echt aufgemuntert was das Thema Tod angeht.
Da es in meiner Familie Tradition ist, schon sehr früh zu werfen, habe ich noch alle meine Urgroßeltern erleben dürfen. Als Kind war das fantastisch, so viele Großeltern und Urgroßeltern zu haben.
Doch in der Zeit während und kurz nach dem Abitur sind sie dann gestorben wie die Fliegen. Der Teil des Lebens, der eigentlich von Aufbruchstimmung bestimmt sein sollte, stand ganz im Zeichen des Endes. Jeder Mensch verkörpert für mich eine Geschichte und es war sehr demotivierend zu sehen, wie jede Geschichte ihr immergleiches, unangenehmes Ende nimmt. Meine Großeltern waren Helden, die weder von schwerer Krankheit noch vom Krieg und anschließender Gefangenschaft in die Knie gezwungen werden konnten. Aber gegen den obligatorischen Lauf der Dinge, im Spiel gegen die Zeit, waren selbst diese alten Haudegen machtlos.
Ich habe nichts gegen den Tod an sich. Habe keine Angst vor ihm und auch keine Hemmungen über ihn zu reden, sei es ernsthaft oder im Spaß. Doch ich habe durch meine Erfahrungen mit ihm gemerkt, dass für einen selbst letztlich alles egal und sinnlos ist. Egal wie man lebt, am Ende beißt man ins Gras wie jeder andere auch. Wenn man Glück hat, geht es kurz und schmerzlos (Udo Jürgens). Wenn nicht, verliert man seine körperlichen Kräfte und seinen Verstand und muss fixiert und dauerhaft betreut werden wie mein Urgroßvater.
Letztendlich gilt der Spruch, den mein Erzfeind einst zu meinem anderen Erzfeind sagte:
„Harry, bedaure nicht die Toten. Bedaure die Lebenden, und besonders all diejenigen, die ohne Liebe leben.“
Die beste Methode, damit umzugehen, ist der, mit anderen darüber zu sprechen (von daher hast du genau den richtigen Ansatz gewählt). Sich über die eigenen Emotionen klarwerden, sie zu- und rauszulassen ist enorm wichtig; da gibt es oft nicht nur Trauer, sondern z. B. auch Verzweiflung (“Wie soll es weitergehen?”), intensive Reflexion über den eigenen Tod oder den anderer nahestehender Personen (“Was ist, wenn XY jetzt auch stirbt?”) oder auch Agressionen (“Es ist echt scheiße, dass du tot bist!”). Allesamt nichts Schlimmes, wofür man sich schämen müsste. Problematisch ist dabei, dass dir unsere Gesellschaft so gut wie keine Trauerzeit einräumt. Die Kulanz der Arbeitgeber ist da in aller Regel nicht besonders hoch, im öffentlichen Dienst sind es zwei Tage (!) für einen Angehörigen des 1. Verwandtschaftsgrades (also Eltern, Ehepartner und Kinder).
Ich wünsche dir, dass du Zeit und gute Gesprächspartner findest, um damit fertigzuwerden. Wenn es aber auch nach längerer Zeit nicht besser wird, empfiehlt es sich, auch mal professionellen Rat einzuholen, was auch nichts Schlimmes ist. Muss nicht unbedingt ein Psychotherapeut o. ä. sein; es ist ja letztlich das Tagesgeschäft von uns Pfarerinnen und Pfarrern, mit Todesfällen und den trauernden Angehörigen umzugehen. Da mal unverbindlich anrufen und drüber sprechen kann da sicher auch helfen (ohne dass ich jetzt eine Grundsatzdiskussion für das Für und Wider von Religion lostreten will - nimm es als gut gemeinten Ratschlag, nicht mehr und nicht weniger).
Werden Pfarrer/innen eigentlich in ihrer Ausbildung explizit auf Seelsorge trainiert oder müsst ihr das rein praxtisch lernen?
Beim Beerdigungsgottesdienst eine Rede / Predigt zu halten und explizit mit Trauernden zu reden dürften zwei verschiedene Dinge sein.
Meine Mutter ist verstorben da war ich 21 Jahre alt. Meine Brüder 19 und 12.
Ich werde dieses Jahr 30 und kann damit mittlerweile umgehen. Aber es war sehr anstrengend am Anfang und die ersten sechs Monate nach dem Tod meiner Mutter sind komplett verschwunden. Ich kann mich an nichts mehr in dem Zeitraum erinnern. Ich war sehr anstrengend, habe sehr viel geweint, meine Depression hat mir da nicht wirklich geholfen. Und ich habe meinen Freundeskreis verloren.
Es gibt Tage da kann ich locker darüber reden, vor allem weil es ein sehr aktuelles Thema ist. Herzinfarkte bei Frauen werden oft fehl diagnostiziert etc. und an manchen Tagen muss ich immer noch weinen. Aber das ist auch vollkommen okay. Ich halte nichts davon seine Trauer zu verstecken.
Da ich damals wie heute keinen Kontakt zu meinem Vater pflege, war meine Mutter meine einzige Bezugsperson. Der Kontakt zu meinen Brüdern ist auch recht sporadisch. Ich vergleiche das hin und wieder mit deinem Kartenhaus was in sich zusammen gefallen ist.
Was ich gelernt habe ist, Zeit kann Wunden heilen. Auch wenn es sehr kitschig klingen mag.
Der Tod gehört eben dazu, natürlich kann das unheimlich weh tun, aber es lässt sich nicht ändern. Das habe ich daraus gelernt.
Erstmal Danke für die ganzen zahlreichen Antworten, bedeutet mir tatsächlich viel. Heute ist der einwöchige Todestag meines Großvaters.
Wirklich emotionale Zeilen und Danke, dass ihr das mit mir teilt.
Ich kann mit sowas wirklich sehr schwer umgehen, hab enorme Verlustängste aber mir geht es schon etwas besser.
Ich hoffe ihr lasst Euch nicht unterkriegen und habt ein erfüllendes und zufriedenes Leben. Passt auf Euch auf.
Danke.
Ich bin da schon ziemlich ehrlich, mein eigener Tod ist mir relativ „egal“ nur bei Familienmitgliedern und geliebten Menschen tut er mir unfassbar weh.
Ich weiß auch was Du meinst, allerdings empfinde ich wirklich nur Trauer und manchmal leere, da ich damit nicht umgehen kann.
Mag nun zynisch klingen, aber der Tod scheint eine Erlösung zu sein.
Scheint etwas ins philosophische abzudriften.
Zudem finde ich es gut, dass Pfarrer diese Aufgaben übernehmen, allerdings bin ich aus der Kirche ausgetreten und bin kein gläubiger Mensch.
Aber ich habe auch keine Vorurteile gegenüber Menschen die gläubig sind. Jeder soll an das glauben was er mag.
Naja kann noch nicht sagen, wie ich mit dem Tod umgehe. Gerade geht es bei mir darum wie ich mit dem sterben umgehe.
Ich sitze gerade mit meiner Schwester seit 3 Tagen am Bett meiner Mutter und sehen zu bzw warten das sie einschläft und so wie sie gerade atmet wohl nicht mehr lange.
Ich kann nur sagen das dies wohl mit die schlimmsten Tage meines lebens waren.
Nachdem wir jetzt angesehen haben wie sich meine Mutter in den letzten drei Monaten oft gequält hat, hoffen wir das sie keine Schmerzen mehr hat und das es ihr danach besser geht.