Wir haben am Mittwoch eine Gedenkwache für Malte und soll ich ein paar Worte reden.
Einerseits bin ich echt aufgestachelt, wie die Depp*innen seinen Tod als „hat nichts mit trans zu tun, da wollte eine tschetschenischer Rassist eine Frau ermorden“ zu framen versuchen und allgemein meinen Frust abzulassen. Das Paradoxon, wenn ich junge trans Personen kennenlerne und will, dass sie offen leben können - und wurde zwei Tage nach meinem Outing von einem Arschloch zusammengeschlagen, der mir die Hand brach und vor Gericht darüber Witze machte, ob ich eine Frau bin (danke, wirklich danke an die Richterin, die ihn mehrfach belehrte, dass er mich akzeptieren muss).
Es ist nicht auch so, dass ich Bedenken gegen trans Personen - gerade im Sport, weil das ist das einzige, was das Volk so interessiert - wegwischen kann. Auf der anderen Seite kenne ich Männer, die zwangsgeoutet wurden, weil sie zu gut Fußball für einen Frauenmannschaft spielten. Wo der gegnerische Trainer verlangte, dass sie ihre Genitalien untersuchen lassen - es waren trans Männer, die keine Hormontherapie begonnen haben, um weiterhin Fussball zu spielen. Wie eklig ist das.
Und soll ich die ganze Zeit stark sein. Inzwischen soll ich die erste trans Person Österreichs sein, die offen Blut spendete (also nach meinem Outing. Ist nicht so, dass sich in den letzten Jahren zwischen meinem Outing und heute was verändert hat). Der Druck macht mich krank.
Immer das Vorbild. Immer voran. Und ich kann nur mehr schreien.