In Zeiten von Corona sind Leute die Sex haben eine Minderheit
Da bin ich letztens über den Podcast vom Fastfoodguru gestolpert
Afaik (bin da aber auch nicht tief drinnen), wie oben zitiert:
Asexuell sein heißt allerdings auch nicht, dass man nicht trotzdem Sex oder enge Beziehungen haben könnte, oder gar, dass man keine Libido hätte. Schließlich ist etwa Masturbation auch ohne sexuelle Anziehung zu einer anderen Person möglich.
bzw.
Aromantisch bezeichnet Menschen, die kein Interesse an romantischen Beziehungen haben und wird auch oft im Ace-Kontext verwendet.
ZB ist einer meiner Väter zwar homosexuell, aber hat sich nicht im klassischen Sinne „verliebt“ (zumindest nicht so, wie es dauernd dargestellt wird).
Ist (wie zB auch Transgender, das auch Non-Binary miteinbezieht, obwohl nicht alle nichtbinären Personen sich als transgender bezeichnen und umgekehrt), eine Regenschirmdefinition.
Wofür steht denn Ace?
Aces - Asexuell
Aros - Aromantik
Kommt das ausm Englischen?
A_sexuel (wird im englischen wie Ace ausgesprochen) - dann gibt es noch A_romantic (Aro). Und da kannst Ace-Aro, nur Aro, nur Ace, Ace-trans, Ace-gay, Bi-Aro, … Leben ist bunt.
Uii.
Keine Ahnung ehrlich nicht, ist mir so geläufig, dass ich da gar nicht drüber nachdenke.
Ah okay, also quasi 'ne phonetische Abkürzung
Es geht nicht darum, ob es okay ist.
Es geht nicht darum, ob es nicht eigentlich egal ist.
Es geht darum, dass wir da sind. Und ein Teil der Gesellschaft. Wir sind Geschwister. Wir haben alle unsere Träume. Und es gibt keinen Grund, uns zu verstecken, uns deswegen schlecht zu fühlen oder uns nicht auszuleben (oder gar zwangsweise behandeln zu lassen).
Danke für deinen Mut und das Vertrauen.
Ich finde es großartig, dass du nun auch hier dazu stehen magst.
Um auf die tollen Worte von @Taku aufzubauen:
einer der besten Sachen, die mir mein Vater mitgegeben hat ist: Liebe Dich Selbst.
Ich glaube es ist gerade in diesen Zeiten extrem schwierig, mit all den Floskeln, Stimmungen etc. Und auch den gesellschaftlichen Zwängen mitzukommen. Aber am Ende, so egoistisch es sein mag: Liebe Dich Selbst.
Für das was du bist. Für das, wen du liebst.
Nur, lasst euch nie einreden, wer oder was ihr sein müsst, wen oder was ihr lieben dürft.
Und versucht nie, jemanden einzureden, was er sein darf oder wen er lieben darf.
Ist heute mit ü30 auch einfacher zu verstehen.
Aber wenn man (ich) in einer so stark sexualisierten Welt aufwächst, durch Werbung, Umfeld, Medien den Eindruck gewinnt, alles in deinem Leben muss und wird sich immer um Sex drehen (fängt ja schon beim Aussehen an, als Frau muss ich gut aussehen, um begehrenswert, sexy und somit wertvoll zu sein), es keien offene Kontrameinung gibt (gab es in meiner prägenden Teenagerzeit einfach nicht)… ja uff, dann ist der Schritt zur Identitäts- oder Wahrnehmungsstörung kein großer.
Damals gabs dann noch den „Skandal“ um Britney Spears, die Diskussion um Enthaltsamkeit, und im Gegenteil dazu die öffentliche Meinung, ab wann Mädchen denn das erste Mal masturbieren oder Sex haben.
Und die Zeiten verstreichen und man wartet, dass all die Begierden endlich mal anklopfen.
Eltern wollen einen aufklären, und man selbst steht nur da und denkt sich „Thanks, but no thanks“.
Inzwischen bin ich damit ziemlich cool und der Natur dankbar für diese Option, weil ich für mich persönlich das Gefühl habe, mehr Zeit für wichtige Dinge zu haben.
In meiner ersten Therapie, die ich mit 18 gemacht hab, war das Wort übrigens noch nicht bekannt. Da wurde die fehlende Libidio eifnach mit andauernden Depressionen begründet.
Selbst in der Klinik war man der Meinung, dass das auf jeden Fall ein psychisches Problem sei.
(Und auch hier wurden dann wieder Vergleiche zum Problem, wenn eine Freundin eben mit viel Sex langsam aus ihrer Depression herauskam. An dem Punkt dachte ich dann „F*ck you, nature“)
Fand diese kleine Szene in „Sex Education“ damals stark. Fasst das Thema Asexualität eigentlich sehr schön zusammen
Und durchs rumklicken hab ich dann dieses Video gefunden, was so schön und kurz und knapp und treffend alles erklärt * ^ *
Danke Internet.
Ich bin eben gerade auf den Thread gestossen und möchte euch nun auch noch meine persönliche (ziemlich langweilige) Geschichte erzählen. Langweilig ist sie, weil halt irgendwie nicht viel passiert ist, da alles noch recht frisch ist. Zudem ging ich 24 Jahre als Hetero durchs leben, ohne mir Gedanken über meine tatsächliche Sexualität zu machen, und seit ich die Wahrheit weiss, hat sich für mich trotzdem nicht viel geändert.
Wenn ich mich in eine Schublade stecken müsste würde wohl das Wort Pansexuell am besten zu mir passen. Aber eigentlich mag ich dieses Schubladendenken nicht, weshalb ich mich auch davon fern halte. Fakt ist einfach, dass ich auf Menschen stehe und das Geschlecht dabei keine Rolle spielt. Für mich braucht das jetzt eigentlich auch kein Label, aber ich merke, dass es für Andere einfacher zu verstehen ist, weshalb ich es auch hier verwende.
Doch nun zu meiner Geschichte. Ich bin mittlerweile 25 Jahre alt und nun seit 5 Jahren in einer Beziehung mit einer Frau. Ich bin in einem sehr dörflichen und konservativen Umfeld aufgewachsen. Spielte lange Fussball. Alles war also sehr bürgerlich geprägt. Wenn ich zurückdenke habe ich wohl schon immer auch Gefühle für Männer gehabt, meist einfach in kurzen Fantasien welche ständig ignoriert wurden von mir. Das ganze überdeckte ich dann auch mit homophoben Witzen / Äusserungen und passte mich damit einfach der Mehrheit an. Bin nicht stolz darauf heute. Die Augen wurden mir geöffnet, als sich vor etwa 4 Jahren einer meiner besten Freunde als Schwul outete. Ab da Begann ich meine Sprache zu ändern und ich wurde auf einen Schlag sensibilisiert für dieses Thema, welches ich zuvor stets ignorierte.
Bis ich allerdings die Wahrheit über mich erkannte dauerte es noch eine Weile. Wirklich eingesehen und darüber gesprochen habe ich das erste Mal vor ziemlich genau einem Jahr. Zuvor habe ich hin und wieder sowohl vor meiner Freundin aber auch mit meinen Kumpels betont, wenn ich einen Mann attraktiv finde. Ich sagte mir einfach stets, nein ich stehe nicht auf Männer, aber ich kann halt einfach erkennen ob einer gut aussieht oder nicht. Ob ich mich da selbst belogen habe oder ob ich es wirklich nicht besser wusste kann ich nicht sagen. Aber egal, ist ja auch nicht so wichtig.
Der Punkt der Einsicht kam vor einem Jahr. Meine Freundin startete im Januar 2020 ein Auslandsemester für ihr Studium. Ungefähr nach einem Monat kam das Thema auf, dass wir doch eine offene Beziehung machen könnten, da wir beide eigentlich Lust darauf hatten noch einiges auszuprobieren im Leben und diese Gelegenheit dazu eigentlich ideal wäre. Ich habe dann meine Freundin explizit gefragt, ob es für sie okey wäre, wenn ich auch mal was mit Männern versuchen würde, einfach aus Interesse. Das war dann natürlich okey, nur brach dann 2-3 Wochen nachdem wir es beschlossen haben eine weltweite Pandemie aus und ich konnte vorher nichts mehr ausprobieren. Ab dem Moment ging es mir einige Wochen echt schlecht, da ich plötzlich ein enorm starkes Verlangen hatte und es nicht mehr austesten konnte, was es damit auf sich hat. Ich ging dann in mich und dachte viel über mich nach, bis ich halt die Wahrheit über mich erkannte.
Seither geht es mir auch wieder besser. Unsere Beziehung ist wieder geschlossen seit sie zurück ist und das ist auch gut so, weil keine geographische Distanz mehr zwischen uns liegt. Wir sind beide sehr offen und möchten dies irgendwann wieder machen, wenn die Pandemie vorbei ist und wenn jemand wieder eine Zeit im Ausland ist. Damit bin ich sehr zufrieden, ich weiss, dass ich irgendwann mal noch was Neues austesten kann und habe jetzt auch nicht das Gefühl, mir fehle was. Meine Freundin hat auch Verständnis für das Thema und wir reden hin und wieder darüber.
Und ja, ich habe jetzt stets von Männern geschrieben, da könnte sich jetzt der ein oder andere Fragen wieso ich dann nicht Bi bin sondern eben Pan. Lange gab es für mich halt nur die biologischen Frauen und Männer und nicht viel dazwischen. Nicht, dass ich dies abgestritten hätte, aber ich habe es einfach nicht wahrgenommen und in meinem damaligen Umfeld fand es halt auch komplett nicht statt. Seit ich aber in der Stadt lebe und mich auch in einem linkeren Umfeld bewege habe ich auch Menschen kennengerlernt, die eben nicht in diese zwei Schubladen passen. Und ich habe bemerkt, dass ich mich auch von denen sexuell angezogen fühlen kann, darum passt Bi für mich gar nicht, da es viel zu starr auf Mann und Frau geht für mich. Für mich zählt nur, ob ich jemanden attraktiv finde, das Geschlecht hat darauf aber keinen Einfluss.
Ich schäme mich auch nicht dafür oder so und mit meinen Freunden spreche ich auch offen darüber. Trotzdem fällt es mir sehr schwer dies öffentlich zu zeigen, in welcher Form auch immer. Ich lebe schliesslich ein Leben als kompletter Hetero in einer Heterobeziehung und ich komme mir sehr komisch vor, wenn ich jetzt irgendwie rumerzählen muss, dass ich aber Pansexuell sei und eben nicht hetero. Und weil mir halt die Schubladen auch nicht gefallen.
So das wars, ist wohl sehr umständlich beschrieben und auch nicht sehr spektakulär, wollte es trotzdem mal teilen mit euch hier.
Ich fand es auch erst seltsam mich als bi zu bezeichnen obwohl ich nie was mit einem Mann „hatte“ und auch zur Zeit Single bin. Aber allein zur Representation der Sexualität finde ich es einen wichtigen Schritt damit offen umzugehen auch wenn es grade „keine Rolle spielt“, weil die Beziehungssituation „straight-passing“ ist (sagt man das so?).
Zur Unterscheidung Bi vs Pan: Ich finde auch Enbies attraktiv, habe deswegen überlegt ob Pan nicht eher zu mir passt. Ich habe aber gelesen, dass das Bi nicht ausschließt und es eher persönliche Vorliebe ist, welche Bezeichnung man verwendet. Bi sei da etablierter und wird auch von Personen verstanden, die nicht so sehr in der Szene drin sind. Es gibt ja zusätzlich auch noch Omnisexuell und Polysexuell, was wieder andere Nuancen sind. Das beste, was ich dazu gefunden habe, ist das hier:
Ich muss gestehen, ich finde das auch alles verwirrend - gerade wenn man versucht sich selbst da zu finden: Was mag ich eigentlich? Was zieht mich an? Ich empfinde das manchmal als Überforderung.
Ich finde das so schade und als ernstes Versäumnis, dass solche Facetten nicht Teil meines Sexualkunde-Unterrichts waren und das einfach jeder eine Gillian Anderson aus Sex Education verdient hätte, die einem ganz unaufgeregt hilft, die eigenen Antworten zu finden.
Unpopular Opinion:
Es braucht an Schulen eher das Fach „Sexuelle Vielfalt und Selbstfindung“ als „Religion“.
Wo kann ich unterschreiben?