WIR SIND SCHON DA! - Die Ecke rund um LGBTQIA+ Themen

Ich habe keine Ahnung, wer Charles Barkley ist, aber ich mag ihn. :beancute:

Die Geschichte mit Dylan Mulvaney ist jetzt schon eine Weile her (Anfang April), auch dass Bud Light sich danach von ihr distanziert hat. Dazu meinte sie, es wäre besser gewesen, wenn sie die Promotion mit ihr gar nicht gemacht hätten, als erst mit ihr zu werben und dann den Rückzieher zu machen, wenn die Kernkundschaft durchdreht.

Und Kid Rock hatte eine MP5 :wink:
Aber es gab genug Vollidioten mit diversen Schusswaffen.

nba-legende, einer der besten basketball spieler aller zeiten und heute wahrscheinlich einer der besten tv-basketball-analysten der welt.
stabiler typ, der nie ein blatt vor den mund genommen hat und für seine überzeugungen eingestanden ist.

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Ich werde zu 99.9% der Fälle als Mann gelesen. Ist verständlich, da ich halt meist sehr danach aussehe. Mich stört das aber trotzdem irgendwie, da ich kein Mann mehr bin. Nun habe ich das Problem, dass ich halt auch nicht wirklich eine passende Antwort habe, was ich bin. Irgendwie nonbinär oder genderfluid. Eigentlich ist es mir aber auch egal, ich bin einfach ich und brauche keine Bezeichnung dafür. Ich will mir da keinen Druck machen.

Nun aber ist mein Problem, dass ich nicht als Mann gelesen werden möchte. Und wenn ich da eine alternative Bezeichnung hätte, wäre das viel einfacher (so denke ich jedenfalls). Mittels Kleidung ist ein unschöner Weg wie ich finde, da ich dann nur die binären Stereotypen reproduziere, indem ich mich „unmännlich“ anziehe. Naturlich mag ich hin und wieder typisch weibliche Kleidung, und dann ist das Problem auf jeden Fall kleiner, weil ich die Mitmenschen meist verwirre und sie mich dann immerhin nicht ständig als Mann lesen. Aber ich will mich gar nicht immer so anziehen, nur halt zwischendurch, und wenn ich es nicht mache bin ich halt wieder ein Mann für die Welt um mich.

Hat hier jemand Tipps dazu, wie ich das besser klappt? Ist irgendwie ein Dilemma, welches unlösbar auf mich wirkt.

Ich hoffe, ihr versteht was ich meine, ist etwas kompliziert zu beschreiben.

blöde Frage, aber woher willst du wissen wie Leute dich „lesen“ ?

Klar, irgendwo wird man eventuell mal mit „Herr“ angesprochen, aber im Alltag sonst ??

Unsere Gesellschaft ist komplett durchgegendert. Bei jeder Pizzabestellung muss man Herr oder Frau angeben. Sobald Leute auf Arbeit über eine andere Person reden, kommt spätestens im zweiten Satz ein Pronomen. ‚Angrist hat diese Aufgabe richtig toll gemacht. Er sollte das öfter tun.‘
Beim Aufrufen im Wartezimmer kommt ein ‚Herr Angrist bitte‘. Dafür gibt’s nichtmal ne gängige genderneutrale Alternative auf Deutsch.
Wenn du mit jemandem bei einer Party auftauchst ‚Oh ist das den Bruder oder dein Freund?‘
Wenn du am Wochenende zu deinen Eltern fährst ‚Oh kommt deine Tochter auch zu Besuch?‘.

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Doch, man nennt einfach Vor- und Nachname.

Ich mach das zB immer, wenn ich Mails an Personen schreibe, deren Vorname sich geschlechtlich nicht so leicht zuordnen lassen. Gerade im asiatischen Bereich immer schwierig. Also schreib ich sowas wie „Guten Tag Vorname Nachname“. Klingt immer ungewohnt und holprig, aber so vermeidet man das Geschlecht komplett.

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Sollt mMn der Standard werden. Dass Herr/Frau blabla zu Beginn ist in 99 von 100 Fällen im Grunde nutzlose Info.

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Klar, damit umgeht man es aber komplett. Das kann man natürlich bei Pronomen auch machen, stattdessen den Namen zu nennen.

Ändert aber dennoch nichts daran, dass es keine genderneutrale Variante von Herr oder Frau gibt. Also sowas wie ‚Person Müller, Sie sind als nächstes‘.

Okay, aber trifft einen das so ?

Wenn man an Stelle von @LeowindPilz eben so aussieht, dass Leute denken man ist X, ist das eben so.

Man kann den Leuten ja schlecht ansehen was sie wollen sondern geht nach dem was man sieht …

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Es sind halt in allen genannten Fällen nutzlose Genderinformationen, die in unserer Sprache stecken, obwohl sie für den Inhalt und die Aussage gar keine Rolle spielen.

Das kann man schonmal feststellen und hinterfragen, wieso das so ist und was da in einer patriarchal geprägten Gesellschaft der Nutzen von ist.

Kannst dir ja mal überlegen, ob dir das auch einfach egal wär, wenn du die ganze Zeit als Frau bezeichnest wirst. Kann dir doch egal sein. Vielleicht fändest du es ja doch nervig, wenn du gar keine Frau bist.

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Wenn du die ganze Zeit „Frau Angrist“ genannt wirst, würde dich das stören? Wenn nicht, dann ist das echt toll (wirklich), aber damit gehörst du zur Minderheit. Auf Dauer ist das halt einfach nervig, auch wenn man ja weiß, dass die Leute es nicht besser wissen und nix dafür können.

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Kurze Antwort: Ja
Lange Antwort: Ja

Gefühle sind der Horror und ein falsches Wort zur falschen Zeit kann (auch wenn es nicht böse gemeint ist), dir so richtig den Tag vermiesen. Nicht immer, manchmal steht mensch darüber. Aber gerade in Stresssituationen oder wenn andere Sachen daneben gehen, sind es solche Kleinigkeiten, die den Topf zum Explodieren bringen.

@LeowindPilz Kann da nur aus meiner Erfahrung als binäre trans Person reden: Selbstvertrauen und Selbstachtung. Gibt Tage, da versuch ich mein Bestes zu passen [Passing = in der Geschlechtsidentität identifiziert werden, die mensch ist], und werde noch immer auf dem Klo komisch angeguckt, an anderen Tagen gehe ich in Schlabberklamotten unrasiert in der Früh zum Bäcker um mir einen Morgencappucino zu holen - und höre gerade dann so Sachen wie, „Nene, die junge Dame war vor mir da“. Das kann mensch nicht steuern.

Eine befreundete Person gab mir den Tipp: die Augen zu schließen und vorzustellen, wie man idealerweise ausschauen würde. Und dann mit guten Freund*innen shoppen gehen (jetzt nicht direkt zum teuersten Laden und auch nicht gleich alles kaufen), aber einfach raus in die Welt und ausprobieren, was dir steht. Worin du dich wohlfühlst (im Sinne von: seht her - DAS BIN ICH).

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber bei uns in Innsbruck veranstalten wir zwei Mal im Jahr einen Kleiderkreisel, offen für alle, aber gerade für trans Personen, damit die einmal in sicherer Umgebung die Möglichkeit haben, ihren Stil zu finden. Ansonsten Flohmarkt bzw. 2nd Hand Läden abklappern (und ja, ich nehme immer Freund*innen mit, damit die mir den Rücken frei halten, warum ich in jener Abteilung Outfits für mich aussuche, das war gerade am Anfang sehr wichtig). Ja, Kleider sind nicht wichtig, aber sie können eine gute Leinwand sein, dich auszudrücken.

Du willst dich Schminken? - Schminktutorias gibt es auf YT (angeblich) zu Hauf, ich kann mir die Fingernägel lackieren (Tipp: davor ordentlich die Nägel feilen und polieren, nur die Mitte (nicht bis alle Rände) lackieren und am Ende Top Coat rauf, damit es lange hält. Und was die dominante Hand betrifft: die nicht-dominante Hand hält den Pinsel mit dem Lack fest. Malen tut die dominante, indem die Finger bewegt werden.)

Aber das sind alles deine Entscheidungen - wichtig ist, wie du dich wohl fühlst. Die Frisur, die dir gefällt. Die Stimme die dir gefällt (wie lange wurde ich gehänselt, weil ich zu weiblich spreche). Weil erst wenn du dich wohl fühlst bis du auch darauf vorbereitet, den Leuten zu Sagen, dass du @LeowindPilz bist und bitte damit angesprochen werden willst; keine Pronomen (oder halt deine Pronomen). Bei mir verwenden viele Leute einfach ihren Namen als Pronomen.

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Vielleicht noch ein Gedanke, der mir gerade gekommen ist.
So egal einem vielleicht die Meinung Anderer über einen selbst ist, so sehr einem die Anderen vielleicht am Arsch vorbeigehen, so wenig will man sich vielleicht ständig erklären müssen.
Es ist einfacher als cis Mann oder Frau mit Herr oder Frau angesprochen zu werden (bzw eben im gespräch über einen gesprochen wird, er hat, sie will …usw…), weil es eben diese Form dafür gibt und diese so selbstverständlich verstanden wird, das so Beiläufig geschieht, dass man das kaum bemerkt.
Wenn man sich mit seiner Identität auch immer wieder dadurch zusätzlich auseinandersetzen muss, obwohl man das für sich vielleicht schon längst geklärt hat und diese allein durch (noch?) keine selbstverständlich angenommene Form, kein Verständnis dafür(damit meine ich nicht nur bewusste Ignoranz, sondern auch die ganz naive Form von Unverständnis, weil man selbst vielleicht eben kaum mit nonbinären Personen in Berührung gekommen ist) immer wieder aufs Neue infrage gestellt wird und man sich immer wieder in der Situation findet sich erklären zu müssen, dann trifft das einen sicherlich.
Zumindest denk ich mir das so.

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Mir ist das auch erst aufgefallen, als es halt nicht mehr passte, wie oft die Menschen das Geschlecht als Bestimmungsmerkmal nutzen. Gerade Männer definieren sich sehr oft über das Mannsein, vor allem in Gruppen als vereinendes Element (Frauen vielleicht auch, aber da werd ich halt nicht eingeschlossen, darum kriege ich es weniger mit). Oder halt auch sonst viel häufiger als mir lieb ist.

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Genau das ist ja mein Dilemma. Ich verstehe die Menschen sogar, wenn es passiert. Trotzdem fühlt es sich je länger je schlechter an. Ich will von der Welt als das gesehen werden, was ich bin. Oder immerhin zwischendurch und nicht nur in meinem allerengsten Kreis. Die wenigen Male, als ich richtig gelesen wurde, war ich so gerührt und es fühlte sich so gut an, dieses Gefühl möchte ich öfters.

Und gerade wenn ich einen eher unsichereren oder in mich gekehrten Tag habe, wenn ich vielleicht nicht so top drauf bin, da zieht mich das falsch gelesen werden so unglaublich runter und ich gerate in eine Spirale von negativen Gedanken.

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Wobei eine neutrale Anrede ja nur einen Teil des Problems lösen würde. Natürlich wäre es eine Verbesserung für die betroffenen Personen, nicht ständig falsch angeredet zu werden.

Das würde aber nicht zwangsläufig etwas daran ändern, dass man falsch gelesen wird, worum es @LeowindPilz ging. Man würde es dann nur nicht mehr so offensichtlich mitkriegen, was die Leute denken. (So gut wie) jeder Mensch ordnet das Gegenüber ein, in Sekundenbruchteilen und automatisch. Ungefähres Alter, Mann/Frau/vielleicht trans Person usw.

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Aber es macht offensichtlich, dass es neben Mann und Frau weitere Menschen gibt.
Kenne das aus der ganzen Debatte um die zusätzlichen Geschlechtseinträge neben Mann und Frau auf österreichischen Formularen. Da wissen viele Menschen oft nicht, was gemeint ist. Wenn du sie dann aufklärst, dass das halt die Kästchen für die Personen sind, die nicht Mann oder Frau sind (zB deren eigenes Kind), fällt ihnen gleich auf, dass das gar nicht so eine dumme Idee ist.
Ja, es geht langsam. Wir reden hier über Jahre. Aber alles, was das Leben besser macht, sollte angegangen werden.

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Was ja erst mal nicht schlimm sein muss. Wir sind damit groß geworden und wenn wir nicht selbst davon betroffen sind, lässt sich zumindest der erste Reflex nur schwer wegtrainieren. Wichtig ist aber, wie man sowas nach außen kommuniziert und da hat man ja doch mal 1 oder 2 Sekunden, darüber nachzudenken. Nennt man überhaupt eine Anrede, könnte man darauf verzichten? Was wäre eine neutrale Alternative? usw.
Statt „Guten Tag der Herr, wie kann ich Ihnen helfen?“ einfach nur „Wie kann ich Ihnen helfen?“
oder statt „Die Frau da hinten in der roten Bluse“ dann eben „Die Person da hinten im roten Oberteil“

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„I wear pride bc you make them hike.“

Erst verlesen und dachte sie reden über meine Eltern :beansad: