Wohlfühlen im Horror: Die Anziehung von Lovecraftian Horror in Videospieleni

Hallo,
liebe RocketBeans Community, hallo liebe Bohnen.
Ich befinde mich gerade im Endspurt meines Studiums der Volkskunde/Kulturgeschichte. Zum Thema meiner Masterarbeit habe ich mir unseren lieben H.P. Lovecraft auserkoren, oder genauer, die Präsentation seiner Form des Schreckens und seiner Ideen in Computerspielen.
Dazu möchte ich gerne auch eure Meinung hören. Was macht für euch den Reiz der Lovecraft-Themen, besonders in Computerspielen aus? Warum habt ihr Bock Spiele, die in diese Kerbe schlagen zu spielen? Was denkt ihr, warum sind gerade die Ideen Lovecrafts derzeit so beliebt und warum fühlen wir uns in Ihnen zu Hause? Aber schreibts auch rein, wenn ihr das ganze Cthulhu-Gedöns nicht mehr sehen könnt, und vor allem warum? Es gibt keine falschen Antworten. :wink: Jede Antwort und jedes Feedback sind hilfreich. Und wenn jemand auf den Thread stößt der mit Videospielprofis zu tun hat, oder Bohnen die genauso Lovecraft-begeistert sind wie ich, wäre es super, wenn ihr der- oder demjenigen einen Link schicken könntet. :slight_smile:
Danke schonmal im Voraus.

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Cool! Zum Thema „Lovecraft in Games“ habe ich mal ein Youtube Video gesehen, das ich empfehlen kann: https://www.youtube.com/watch?v=8Ca0vqiSPiw

Selbst gespielt habe ich nur Darkest Dungeon, das es vorzüglich versteht, den Spieler zu dehumanisieren, indem man auf dem Feldzug möglichst gewinnbringend Menschenmaterial verschleißt.

Hiho :slight_smile: Ich kann ja mal meinen senf dazu geben

Ich bin mit Lovecraft bisher in Computerspielen (Call of Cthulhu, Moons of Madness, Amnesia) und auch in Pen & Paper und Brettspiel form begegnet. Ein paar entfernte Ableger wie Carrion (hier ist man mal selber das Monster) sind auch dabei - aber ich bin mir nicht sicher, wie das zum ursprünglichen Erzählstil passt.

Wie viele Leute liebe ich Mysterien, das Ungewisse. Aber selten können wir hinter die Dinge schauen, die wir nicht kennen oder verstehen. Ich denke, Geschichten können uns helfen, diesen Drang zu befriedigen.

Warum also Lovecraft? Ich denke, er schafft es einfach gut, dass Bekannte - also unsere Welt - mit gerade genug Geheimnissen und Unstimmigkeiten zu füllen, dass es sich fast echt anfühlt. Seine Geschichten spielen mit der Furcht, der wir (womöglich) tagtäglich begegnen. Wer sich Nachts durch dunkle Gassen bewegt, sollte das kennen.
Zum anderen ist da aber natürlich der Mythos selbst. In wirklich guten Geschichten muss selbst das übernatürlich Regeln folgen. Und da es regeln gibt, kann man detektivisch auch hinter die Geheimnisse kommen. Im Endeffekt drehen sich gerade die Computerspiele ja darum: ein Detektiv zu sein in einer zunehmend unangenehmeren Umgebung.

Videospiele wirken hierbei - zumindest für mich - besonders gut durch die Bild- und Tongebung. Während Bücher, Tabeltops und dergleichen wesentlich mit mehr Details und Tiefe in der Handlung glänzen, fehlt mir dabei meist ein klares Bild. Vielleicht fehlt mir auch einfach Fantasy :smiley: . Wie dem auch sei, die Immersion ist einfach größer, wenn es mehr audio-visuellen Output gibt.
Im Gegensatz zu Filmen gibt es hier aber noch eine wichtige Komponente: Ein Spieler ist quasi immer aktiv. Man wird vor Entscheidungen gestellt, die teilweise sehr unangenehm sind. Und selbst wenn man eigentlich keine Wahl hat, so tut man es ja quasi doch. Obwohl es sich hierbei um fiktionale Situationen handelt, ist die emotionale Komponente dann teilweise doch stärker ausgeprägt.

Zum Abschluss: Virtuelle Realität wird das ganze womöglich noch ein Stück voran bringen, die Immersion erhöhen, und dadurch auch die Furcht. Aber zu viel Immersion ist womöglich nicht so gut :slight_smile: . Am Ende soll es ja der Unterhaltung und Entspannung dienen.

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