Mein Sohn (12 Jahre) möchte Youtuber werden! Ich unterstütze ihn natürlich dabei erste Videos zu produzieren und gebe ihm Tipps wie und was gut funktionieren könnte. So gut ich natürlich kann. Bin ja jetzt auch kein Medienprofi. Naja gut, meinen Konsum der unterschiedlichsten Medien könnte man schon fast als semiprofessionell bezeichnen
Das ist doch sicher kein exklusiver Berufswunsch den er da hat, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass viele Kids die mit YouTube und Co. aufwachsen diesem Ziel nacheifern.
Könnte das Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben? Werden normale Handwerksberufe noch genügend junge Menschen für die Ausbildung erreichen, oder sitzt bald der Großteil dieser Generation vor dem PC und versucht den Durchbruch als Internetikone zu schaffen? Die Gefahr dass dies passiert halte ich nicht für komplett aus der Luft gegriffen, denn alle Handwerkszeuge die man als Streamer benötigt sind immer und sofort erreichbar (Handy, Laptop etc.) und über die benötigten Talente lässt sich sicher auch streiten
Wie denkt ihr zu dem Thema? Was sind denn die Berufswünsche eurer Kids? Was war euer Berufswunsch als Kind?
Ich wollte Schauspieler werden und arbeite jetzt als Krankenpfleger in der Psychiatrie
Ich finde bei dem Wunsch, YouTuber zu werden (man möchte dann ja auch ein Berühmter werden. Denke 50 Abonnenten wird wohl kaum jemand als Endziel haben), ist es schwer, das so zu erreichen. Nahezu alle berühmten YouTuber haben es nicht angefangen, weil sie YouTuber werden wollten, sondern weil sie einfach Spaß an der Sache hatten. Und nach vielen Jahren ist dann oft durch Zufall mehr draus geworden. Daher würde ich es als Hobby akzeptieren, es aber nicht als „Berufswunsch“.
Wenigstens hat dein Sohn einen ersten Berufswunsch.
Ich hab nicht ans arbeiten gedacht, bis es ab der 9ten mit Bewerbungen schreiben im Deutschunterricht begann.
Vielleicht entwickelt sich ja aus „Youtuber“ zu werden einfach Cutter zu werden oder Produzent von Fernseh / Videoinhalten.
Mit 12 ist die Welt noch so groß und die Pupertät beginnt erst, da kann noch einiges passieren.
Also Berufswunsch „Youtuber“ ist immer etwas schwer, weil Youtuber zu sein ja oft von den Leuten, die damit angefangen haben, ja kein Beruf war, sondern Hobby.
Ich glaube das wichtigste ist eben, dass er es nicht als ein Art Job, sondern als Hobby ansehen soll. Also er soll nicht traurig sein, dass er wenige Klicks oder wenige Abonnenten bekommt. Hinzu ist es schwierig, da man ja Leuten ausgesetzt ist, die Anonym Kommentare verfassen können, die bestimmt nicht immer „nett“ sind und auch beleidigend sein können.
Aber wichtig ist, dass er Spaß hat und nicht, dass er „ich muss jetzt ein Video produzieren!!“-Gefühl aufkommt.
Aber ich würde mal sagen, dass es positiv ist, wenn er eben Videos macht und dadurch lernt wie man richtig Schnittprogramme benutzt oder eben vielleicht sogar sich ausweitet und lernt wie man Bildbearbeitungsprogramme benutzt. Ebenso lernt er etwas wie Tontechnik, Videotechnik etc. funktionieren und kann sich ja immer weiter verbessern. Er muss nicht glauben, dass seine Videos direkt perfekt oder reibungslos funktionieren müssen oder aussehen müssen.
Sowas braucht eben Zeit und er könnte auch jeden, noch so kleinen Erfolg feiern. Sei es 10 Abonennten, Sei es 100 Klicks bei einem Video o.Ä.
An sich finde ich dieses „kreative Austoben“ bei Youtube sehr sehr gut, nur muss man eben denken, dass es sehr viel Glückssache ist um den durchbruch zu starten. Aber meistens ist es ja schon toll eine kleine „Community“ zu haben und dann auch nur für 50 oder 100 Abonennten videos zu machen, die damit Spaß haben.
„Videos zu produzieren“, ist ein cooles Hobby und wenn er da Leidenschaft für entfalten kann: Go for it!
Leider ist Vieles an Hobbies heute instant mit Verwertungsabsicht und dem Wunsch nach Fame verbunden. Natürlich sollte man da als Eltern wohl darauf achten, den Kiddies von heute bei der Einordnung zu helfen. Ja, Videos oder Musik zu produzieren, ist heute für jedermann möglich, deshalb für viele zum Hobby geworden. Bei Abos sammeln oder Reichweite aufbauen, also sein Hobby stetig nach Erfolg zu messen, da hätte ich dann aber schon meine Bedenken, ob das noch in die richtige Richtung geht oder ob sich da jemand verliert. Ich weiß aber nicht wie verbreitet das als Problem sein könnte oder ob es überhaupt eines ist. Bei uns hat damals auch jeder zweite Junge Fußball gespielt und ich wäre auch gern Profi bei meinem Lieblingsverein geworden - darauf war das Hobby aber nie ausgelegt.
Das stimmt natürlich! Aktuell ist es sicher mehr Hobby als Berufswunsch. Habe es vielleicht etwas zu vereinfacht ausgedrückt. Und ich möchte auch dass der Spaß am kreativen Austoben im Vordergrund steht und er sich das ein oder andere bei mir in Sachen Photoshop und Co abschauen kann. Es ist schön so ein gemeinsames Projekt zu haben
Das hast du sehr gut zusammengefasst, sehe ich eigentlich genauso wie du!
Der Spaß und nicht der Druck sollte an erster Stelle stehen. Wobei mein Sohn mir letztens schon erzählt hat, dass einer seiner Freunde meinte es wäre mal wieder Zeit für ein neues Video. Das ginge dann ja schon in die falsche Richtung, wenn er sich daraufhin dazu drängen ließe. Stimmt, dass man als Elternteil sehr gut aufpassen sollte in welche Richtung das Pendel ausschlägt.
Gut, dass du mich in diesem Punkt sensibilisierst. Fame und Verwertungsabsichten sollten nicht der Ursprung der Motivation sein, da gebe ich dir Recht!
Solange es nicht ins kritische driftet, dass er sich irgendwie genötigt fühlt ein Video zu machen, ist es ja nicht schlimm, wenn er vielleicht Pläne setzt oder indirekt sagt, dass er an diesem Tag ein video machen will.
Solange dadurch andere Sachen, wie Schule, Freundeskreis, Family, eigene Gesundheit etc. nicht in den Hintergrund gerückt werden, sehe ich es nicht problematisch an.
Aber ich sage mal so, dass er durch Videoproduktion und Youtube ja schon einigermaßen Know-How sammeln kann wie man eben Video produziert. Er weiß dann wie Schnittprogramme funktionieren und zeigt, dass er Kreativ arbeiten kann und Konzepte erstellen kann. In meinen Augen viele Sachen, die in der Zukunft von Vorteil sein können.
Er ist ja erst 12 und Wünsche ändern sich ja recht schnell. Ich habe als ich 12/13 war auch vorgestellt irgendwas mit Videospiele zu machen
Jobvorstellung ändern sich irgendwie sehr schnell und nach der Schule wissen einige auch nicht genau was sie machen wollen und schnuppern oft in verschiedene Job oder Studiengänge rein
@BurnBart Man sollte auch bedenken, dass es das Internet ist. 1. Es vergisst nie, Der Spruch ist platt, aber trifft halt auch so zu. 2. Es ist voll von Idioten, die reale Welt auch, aber da bleibt man mit Glück vor vielen dieser Gestalten verschont.
Man sollte sich also auch darüber Gedanken machen bzw. das vielleicht vorher mit deinem Sohn durchsprechen was passieren kann und wie man damit umgeht wenn es dazu kommt.
Ich denke nein, spätestens wenn man es eben nicht schafft, wird man sich einen anderen Beruf suchen. Ich habe selbst eine Ausbildung im Handwerk hinter mir und bin irgendwann als Geselle ausgestiegen. Ich finde das größte Problem, was das Handwerk hat, ist nicht, dass alle einen „besseren“ Beruf haben wollen, sondern dass das Handwerk allgemein einerseits einen schlechten Ruf in der Gesellschaft hat (sowas in die Richtung wie „Dort landen nur die Bildungsverlierer, lern lieber, damit du einen gescheiten Beruf findest“) und dass das Handwerk keine wirklichen Anreize schafft, dort überhaupt einsteigen zu wollen. In den meisten Handwerklichen Berufen wird man als Geselle schlichtweg zu schlecht bezahlt im Vergleich zu der (meist Körperlichen) Arbeit, die man dort verrichtet.
Aber zum eigentlichen Thema:
Ich denke auch, wie schon gesagt wurde, dass dein Sohn da an einem coolen Hobby dran ist, das ich unterstützenswert finde. Ich sehe „YouTuber“ nicht als einziges berufliches Ziel was man damit verfolgen kann, es gibt auch andere Berufe, die mit Video etc. arbeiten.
Ich sag mal so, solange er es unter einem Alias macht, und sich dabei nicht in einer Art zum Depp macht, die vielleicht noch als Meme in 10 Jahren rumgereicht wird, kann man es als Hobby ja zulassen.
Bedeutet immerhin das er sich mit Technik und co beschäftigt.
Klar wird es in 99,999% der Fälle nie zum Beruf werden, aber solange er währenddessen Schulbildung und co nicht verweigert, wieso nicht.
Sprich Age of Empire oder Cod streamen, wieso nicht.
COD streamen in SS Uniform (selbst ohne Hakenkreuz), oder Mario zocken als „sexy Peach“ verkleidet, NEIN
Man sollte als Eltern eben nur ein Auge drauf haben, dass er sich nicht selbst da in die Scheisse reitet, also sich nicht selbst doxt oder illegalle Dinge macht (gerade auch Music copyrights) und man auf einmal eine Abmahnung im Briefkasten hat.
Achja und mit 12 dürfte er glaub auf Twitch nichtmal agieren oder , da nicht geschäftsfähig ??
Und sobald es doch mal Donations oder Subs gibt, (falls je soweit kommt) das Thema Steuern im Auge behalten.
Die große Schwierigkeit die ich habe, wenn ich sowas höre ist, dass den Kids ja nicht bewusst ist, dass das auch jede Menge Arbeit ist.
Ich glaube viele Kinder wollen Youtuber oder Influencer werden, weil sie nur sehen, dass die Leute da vor der Kamera schöne/lustige Sachen machen und das ihr Job ist.
Das wirkt halt anziehender als ein 9 to 5 Job im Büro.
Was mir wichtig wäre, wenn mein Kind sowas machen möchte, wäre, dass es erstmal noch nicht selber „live“ geht. Ihr wisst ja wie toxisch YT sein kann. Da kann so ein Knirps schnell mal Komplexe bekommen, wenn auf einmal 100 Leute darüber spotten, dass z. B. eine Augenbraue etwas höher sitzt.
Dann bitte erstmal Videos mit Avatar oder ohne Bild.
Wenn meine Kleine irgendwann mal mit sowas käme, wäre mir wichtig erstmal auszuloten, was sie an dem Job so interessant findet. Youtuber kann ja alles sein. Zwischen „Mailab“, „Die da oben“, „Gronkh“, „BIbis Beauty Palace“ und „JP Performance“ passen bekanntlich Welten.
Dann kann man ja schauen, ob es etwas außerhalb von YT gibt, was als Berufswusch interessant wäre und trotzdem den Kern des Interesses trifft.
Zum Thema Handwerksberufe:
Ich glaube es wird immer genug Leute geben die keinen Bock darauf haben 5-9 Stunden am Tag am Rechner im Büro zu sitzen.
Evtl. müssen die Handwerksbetriebe auch auf Sicht mal am Image und/oder Klima arbeiten um genug Personal zu finden, aber ich glaube jede Branche muss sich irgendwann dem Wandel stellen.
Aber ist das nicht mit allen kindlichen Berufswünschen so?
Das ist beim Polizisten / Astronaut / Feuerwehrmann / Busfahrer doch das gleiche Thema. Kinder sehen halt irgendwas und verbinden damit was und sagen „das will ich mal werden“
Es sollte auf jedenfall erstmal ein Hobby im Zentrum stehen, und nicht „yo ich mach jetzt auch mal Fortnite/Rust weil das gerade erfolgreich ist“
Youtube wäre als einstieg auf jedenfall erstmal besser als Twitch, weil nicht live.
Aber wie gesagt, ich glaube streng genommen dürfte er mit 12 da doch noch gar nicht agieren, ausser es läuft alles über die Eltern rechtlich ???
Jou, das stimmt.
Aber beim Astronauten etc. kann man dem Kind ja erklären, dass es dafür in der Schule aufpassen sollte - Dinge lernen muss. Das es da ne Ausbildung gibt und darauf hinsteuern.
Auf YT könnte das Kind theoretisch sofort loslegen ohne, die Schule zu beenden.
Okay, ich hab mich doof ausgedrückt.
Was ich sagen wollte war: ich würde das Kind ungerne gleich mit Bild von sich zu YT schicken, egal ob live oder mit voraufgezeichnetem Material.
Das gute ist, wenn er das jetzt mit 12 anfängt und in vier Jahren mit 16 merkt, dass das nicht klappt, kann er immer noch was anderes machen.
Als Jugendliche wollte ich auch Rockstar werden
Aber nun, ich bin 34 Jahre alt und hab immer noch keinen echten Berufswunsch Ich arbeite zwar schon seit 18 Jahren in meinem Beruf, der mich eigentlich aber ankotzt. Da ich aber nicht weiß was ich sonst machen soll, mach ich das halt weiter.
YouTuber ist halt das neue Regisseur, Comedien, Spieleentwickler etc. Ist auf jeden Fall ein nettes Hobby. Wenn sich Kinder für was begeistern und da über längere Zeit mit Eifer dabei sind, dann sollte man das eig immer unterstützen. Ob er das mal beruflich machen will oder nicht ist ja erstmal egal. Da hast er ja noch so einige Jahre bis das wirklich Realität werden könnte. Wenn er zum Ende der Schule immer noch so denkt, dann gibt es ja ne Reihe an Ausbildungen die man da machen kann. Je nachdem wo die Interessen liegen. Weil Schnitt, Kamera etc. sind ja alles legitime Berufsfelder.
Da hat man dann auch was in der Tasche, wenn ein Plan nicht klappt.
Ich finde hier wurde auch echt schon viel gutes gesagt. Vor allem sollte man echt vorsichtig sein was für Content man erstellt. Je nachdem was man da macht triggert man ja auch verschiedene Typen / Art von Leuten.
Und das kann, wenn man nicht aufpasst superschnell nach hinten losgehen.
Da solltest du dann als Elternteil ein Auge drauf haben! Aber da du dich ja in deinem Eingansposting eh schon sehr kritisch äußerst, glaube ich hast du da eh schon ein Auge drauf
Als gelernter Fotograf, der sich auch etwas mit Videoproduktion beschäftigt hat, kann ich dir nur sagen, dass dieses Berufsfeld durchaus gefragt sein kann. Er kann also mit den erlernten Fähigkeiten, wenn es ihm Spaß macht und er dran bleibt, auch durchaus in der Medienbranche Fuß fassen. Sodenn er das denn will.
Allerdings kann ich auch beipflichten zu dem Argument „sowas beruflich zu machen ist richtig viel Arbeit“. Irgendwann, wenn man damit Geld verdient kommt nen Haufen Papierkram dazu. Das sieht man ja bei all den Streamern/YT Artists nicht.
Und auch das Kreiren von Content kann extrem Zeitaufwändig werden.
Als Fotograf hab ich gelernt, dass man mit fotografieren tatsächlich nur 20% der Zeit beschäftigt ist, wenn man das Selbstständig macht. Der Großteil ist Orga, Papierkram, Klinken putzen und Bildbearbeitung (was wiederum ja zur eigentlichen Tätigkeit gehört).
Das wird bei einem YT-Content-Creator ähnlich sein.
Irgendwann geht es ja eben auch darum, die ganze Technik im Hintergrund drauf zu haben. Und wenn ich in meinem persönlichen Umfeld einfach mal z.B. IT-Fachkräfte angucke, waren das alles Leute, die sich da in Ihrer Jugend für begeistert haben.
Ursprünglich war die Motivation halt mal „Ich will den PC selber schrauben können, weil das spart Geld“, aber daraus wurde dann halt irgendwann die Leidenschaft für das Thema, sich da auch so tiefergehend mit zu beschäftigen. Ähnliches kann es ja bei YT genau so sein.
Vielleicht findet das Kerlchen ja auf einmal einfach riesigen Spaß am professionellen produzieren von Videos und entwickelt da dann ein wirkliches Interesse dran.