Zivildienst, wie war es bei euch ?

was genau sind “schweine-eimer”? ;D wenn es das ist was ich denke zb essensrest von tellern kratzen find ich auch eklig, wäre aber auch nur ne sache der gewöhnung wenn du damit täglich konfrontiert bist

Genau das

Der Schweine-Eimer war nie ein Problem. Ich bin in den 9 Monaten auch ziemlich resistent geworden, was Geruch angeht. Windeln wechseln musste ich selbst zwar nie machen, aber daran vorbei bin ich oft genug.

war in nem Krankenhaus.
Morgens Patientenbringdienst (Leute die nicht selbst laufen können zu Untersuchungen bringen), mittags Essen auf Rädern, nachmittags IT.
War ne schöne Zeit, würd ich wieder machen.

2014 gab es noch Zivildienst? Wurde der da nicht bereits abgeschafft?
Edit: Hab gerade gesehen, dass du offensichtlich Österreicher bist.

Also mein Zivildienst war 2005 und ich fand ihn super. Ich wusste eh nicht was ich sonst machen wollte. Ich war in einer Werkstatt für Behinderte und es war einfach eine super Erfahrung. Die Meisten in der Werkstatt waren einfach soviel positiver und offener, als man das sonst gewohnt ist. Neben der Betreuung bei der Arbeit durfte ich auch Waren ausfahren, mit dem 3,5 Tonner. Ich hatte echt eine gute Zeit dort.

1 „Gefällt mir“

Zivi gab es für mich nicht, da Frauen damals, glaube Ich, noch gar nicht zugelassen waren.
Jetzt im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich eine Art Zivi gut hätte gebrauchen können. Habe zwar ähnliches später im Fachabitur nachgeholt, aber es hätte mir mit 18,19 schon gut getan, mal ordentlich Disziplin und n geregelten Tagesablauf abzubekommen und über meinen Tellerrand zu schauen.
Und ich wäre besser auf das vorbereitet gewesen, was mich danach im Leben noch erwartet hat.

2 „Gefällt mir“

30tage am stueck? Das glaube ich nicht Tim. Nachmachen 14tagen muss Schluss sein

Zudem hast du von Beginn an Aufgaben erledigen sollen die ein zivi niemals machen durfte. Spaetestens nach seinen Post ist die Anzeige raus .

was laberst du denn?

theorie und praxis liegen halt oftmals weit auseinander. normalerweise darf man zb auch nicht länger als 10 stunden arbeiten, als ich im baumarkt gearbeitet habe hab ich immer wieder doppelschicht gehabt (12 stunden). klar man kann sich beschweren und auch weigern, überlegt man sich aber 2x wenn man nur begrenzte arbeitsverträge kriegt.

und natürlich dürfen zivis als pfleger arbeiten, sie dürfen nur nicht solche sachen wie fieber oder blutdruck messen oder medikamente richten. in der notaufnahme waren es nur hilfstätigkeiten wie patienten fixieren oder stützen und für die autopsie hab ich mich freiwillig gemeldet. war ja froh das ich so viel mitnehmen konnte und es abwechslungsreich war, 9 monate im keller betten putzen ist doch der horror.

Dann müssen unterschiedliche Bundesländer unterschiedliche Vorgaben haben .hier haette waere sowas definitiv nicht zustande komen koennen und den Zivildienststellen wurde sehr deutlich auf den Fingern geschaut

ist halt auch schon 25 jahre her, vielleicht lief da auch noch einiges anders.

1 „Gefällt mir“

Seh es vielleicht etwas idealisitischer, aber bei der Wahl Bundeswehr oder Zivildienst, fand ich letzteres wesentlich sinnvoller. Was aber auch gleich zum Ärger in der ersten Stelle geführt hat.
War erst in einer Jugendherberge, in der die Zivis als Putz- und Küchenhilfen eingesetzt wurden. Das war so ziemlich das stupideste, was ich bisher machen musste. Bin dann zu einer Schule für körperlich und geistige Behinderte gewechselt, was wesentlich angenehmer und vor allem fordernder war als Betten machen und Zimmer putzen.
Und da mir niemand gesagt hatte, das ich während der Ferien auch anwesend sein sollte, gabs noch mal extra frei. War zwar allein da, weil die Schule nur einen Zivi zugesprochen bekommen hatte (dafür die JHB drei), aber die Kollegen waren super und die Kinder, bis auf ein paar Extremfälle, recht einfach zu bändigen.
Ich glaub, das Gehalt war dafür, das ich noch bei meinen Eltern wohnte, auch recht ok. War zwar nicht so hoch wie bei ISBlern, aber dennoch so 900DM im Monat. Und auf jeden Fall hab ich mich sinnvoller aufgehoben gefühlt als die Soldaten im Freundeskreis, die als Trapos irgendwo in der Niedersächsischen / Brandenburger Pampa versauerten.

Ich hab Zivi gemacht und bin an sich auch recht zufrieden damit.

Als ich mit meinem Abi (2008) fast fertig war bekam ich den Bescheid und habe verweigert um Zivi machen zu können.
Da ich sowieso nicht sicher war, was ich nach dem Abi machen sollte kam es mir sehr gelegen.

Meine Zivi Stelle war dann als Hausmeistergehilfe im Krankenhaus im Nachbarort, wir waren dort 3 Zivis.
Blöd war nur mein Abschluss, mein Chef war der Meinung, dass ich als Abiturient natürlich handwerklich eine absolute Niete bin. Was dazu geführt hat, dass ich einige Dinge nicht machen durfte, andere nicht musste.
Habe viel Papierkram erledigt, täglich mit den Anderen einmal ums Gelände gekehrt und immer Nachmittags den Müll raus gebracht (Aus allen Stationen gesammelt).

Für mich waren die ca. 500€ viel Geld, die festen Zeiten eine echt gute Vorbereitung auf die Arbeit und meine Aufgaben nicht verkehrt.

Die Schwesternschülerinnen im Haus nebenan waren noch dazu fast alles sehr freundlich und haben mich auch mehrfach zum Essen im Wohnheim eingeladen.

Zudem waren 2 meiner Klassenkameraden im Altenheim direkt nebenan, was dann natürlich noch mehr Spaß gemacht hat.

TL;DR
Ich habe wenig soziales gelernt, da wenig Kontakt zu Patienten bin aber dennoch sehr froh

Ich hab meinen Zivildienst 2004/05, klassische 9 Monate im Altersheim gemacht. Mit Fäkalien und ähnlichem hatte ich überhaupt keine Probleme, obwohl ich auch 2 männliche Bewohner zu versorgen hatte die im Laufe meines Dienstes immer mehr Hilfe benötigt haben. Es hat mich auch den Umgang mit dem Tod von Menschen gelehrt (“inser Pathos”), was mir, beim Tod meiner Großmutter 2012, die Möglichkeit gegeben hat distanziert damit umzugehen, bzw. sie in ihrer Blütezeit, und nicht in ihrem Ende in Erinnerung zu behalten.
Meine Vorgesetzten waren durch die Bank nette und Sympathische Menschen, die sich auch den einen oder andren Scherz mit mir erlaubt haben (L förmiges Gebäude 75m In jede Richtung, ich am einen Ende, Klausi am andren, er ruft lautstark nach dem ZIVI, ich sprinte hin und frag was denn los sei, er nur: “Wollt nur wissen ob du noch da bist”; Ich: “Arsch”) Scherzanrufe über die interne Leitung, oder das Verbot von Wasser über den ganzen Dienst, da ich rotzevoll und verkatert ziemlich direkt vom Nockherberg zum Dienst gefahren bin (6.45 morgens).
Ich hab dort viel über moderne Verbandsmedien gelernt, und wurde auch von den Kollegen darin geschult, habe mich mit Diabetikerbeschwerden auseinandersetzten dürfen/müssen und hab mit dem perversen Fritzi den wohl notgeilsten 92jährigen aller Zeiten kennengelernt, der absolut lustige Geschichten kannte, und Donnerstags (DUSCHEN) die schönsten Geschichten von seinem besten Stück erzählt hat… (und warum die Pflegerinnen blöd sind, weil sie ihm das Viagra gestrichen haben)

TL;DR
Ich habe viele interessante Dinge gelernt und erfahren, und möchte diese Erfahrung nicht missen.

War alles in allem Cool! :slight_smile:

recht haben und recht kriegen sind eben zwei paar stiefel,

beim roten kreuz haben ich und andere auch teils mal 4 wochen durchgearbeitet.
War so ca 2005 oder 6 ca.

2 Zivis waren im Urlaub, 2 waren krank (also nicht immer die gleichen, aber eben so das 2 fehlten), einer auf Fortbildung und wir restlichen 4 mussten dann eben unter der Woche das nötigste machen und am wochenende eben ganz normal auch ran.

Der Witz ist ja das man sowas nicht eplizit beigebracht bekam bei den Schulungen,sondern eher viel Bullshit. und wenn der Chef eben sagt “Ihr seit Zivis, den Soldaten gleichgestellt, also geht das mit 4 Wochen durchschaffen klar und Ihr kriegt ja die Überstunden aufgeschrieben,”

Im Nachhinein hätte ich es anderen gleichtun und öfter mal krankmachen sollen, aber da war ich wohl einfach noch zu freundlich und ehrlich damals

War zwar grundsätzlich pro Bundeswehr eingestellt, aber da ich absolut keinen Bock hatte, mit Pech irgendwo in eine Kaserne in die Wallachei oder sonstwo zu kommen, wo man beim Heimurlaub quasi direkt wieder in den Zug einsteigen kann, sobald man daheim angekommen ist, hab ich eben Zivi gemacht.

Zuvor hat man sich natürlich versucht ausmustern zu lassen, was aber nicht geklappt hat, da ich im Gegensattz zu den ganzen Fußballern, die auf einmal alle Ihre alten Akten bzgl Sportverletzungen rauskramten, ich nie etwas dergleichen hatte, da total unsportlich.

Dann eben beim rotzen Kreuz meine 9 Monate gemacht. Essen auf Rädern, behinderte Kinder und alter Leute im Rolli rumkutschieren, alte Leute zur Demenzgruppe abholen und heimbringen, Altkleidercontainer leeren und die Kleidercontainer für afrika packen.

Kurz gesagt, man lernt dabei die Organisation rotes Kreuz sowie Menschen zu hassen. Hass abgrundtiefer Hass.

Mit uns Zivis konnte man ja jeden Scheiss machen.

Samstag zb um 9 anrücken, Essen in die Öffen.
Dann 2 Stunden “Pause”
Dann 90 Minuten Essen ausfahren.
Dann 2 Stunden Pause.
Dann eine alte Frau im Rolli abholen, sie 15 min entfernt zu einem Lokal fahren und dort 4 Stunden warten, während Sie drin sich mit Freundinnen trifft. = 4 STunden Pause. Dann wieder 15 Min zurückfahren und das Auto dann noch zum Rot Kreuz zurück.

Effektive Arbeitszeit 4 oder 5 Stunden, je nachdem wie kreativ man im Stundenzettel aus füllen war aber trotzdem einen ganzen Tag verbrannt. Und das gab es dauernd.
Damit wir Zivis nicht zu viele Überstunden bekamen und dies abfeiern konnten, hatten wir eben sehr viele “Pausen” die aber eben absolut nutzlos waren, da das Rot Kreuz Gelände mitten im Industriegebiet war, es dort unbeheizte Garage, Kühlraum und Öfen gab, aber eben nichts wo man sich hätte aufhalten können. Und oben in den beheizten Büros der Verwaltung durften wir uns nur aufhalten wenn wir dort etwas zu erledigen hatten und nach 15 Uhr und am Wochenende war es abgeschlossen.

Auch war es eben noch vor Smartphones und bevor Laptops günstiger wurden (zumindest Laptops die Gamingtauglich waren)

Dazu eben noch so dinge wie 4 Stunden Pause, währende eine Frau irgendwo in einem Lokal war, in derm an zwar zum RK Hauptquartier hätte zurückfahren dürfen, aber dann wäre man dort fest gehockt und da mann ja kaum was verdiente, konnte man es sich eben auch nicht leisten, sich jeden 2ten Samstag und Sonntag irgendwo in irgendwelche Kaffees zu hocken und 45 Minuten heim fahren lohnte sich dann auch nicht.

Das Rote Kreuz war auch der einzige Zeitpunkt wo wir über den Tod eines MEnschen erfreut waren (besagte Dame die uns jeweils die Sonntage versaute in dem sie sich 15 Minuten zu einem Restaurant fahren lies vor dem wir dann 4 Stunden “Pause” hatten)
Das hörrt sich jetzt hart an, aber so dachten wir eben damals.
Im nachhinein haben wir uns dafür etwas schlecht gefühlt, aber waren trotzdem froh, dass man jetzt nicht mehr eine 50/50 chance hatte am Sonntag Nachmittag chaffeur spielen zu müssen sondern man Sonntags meist nach der Essensausfahrt mittags Schluss hatte

1 „Gefällt mir“

Hab im Prinzip das gleiche gemacht wie @Ziagl, nur sind meine Erfahrungen positiver. Hab’ 9 Monate Patienten transportiert, viele nette Gespräche miterlebt, war sportlich dadurch ausgelastet und hab’ für meine Verhältnisse viel verdient (davor nur Ferialjobs in der Schulzeit). Man muss halt einsehen dass man es machen muss und ich hab’ mich wegen der Kollegen die Vollzeit angestellt waren und mehr bekommen haben nie geärgert. Die waren/sind dort ja ihr Leben lang und dementsprenden geschunden. Hatte auch im Durchschnitt 4 Zivi-Kollegen über die Monate mit denen wir zwischen unseren Aufträgen N64 und Xbox im Warteraum gezockt haben. Außerdem hatte ich in dem Jahr Zeit den Führerschein zu machen und mich auf das Studium vorzubereiten. Nur zickige, verbitterte Krankenschwestern waren die Kehrseite der Zeit.

Ich war da leider alleine, weil das Krankenhaus einfach nicht so groß ist. Ist sicher angenehmer wenn man ein paar Zivi Kollegen hat :smiley:

Und bei mir waren die Krankenschwestern eigentlich alle sehr nett :smiley: