Zu wenig Freizeit, zu viele Interessen

Wenn mal wieder jemand erzählt, welche tollen Bücher er vor kurzem gelesen hat, denke ich mir oft: ach, ich müsste auch mal wieder mehr lesen. Oder mich intensiver mit Fußball beschäftigen und nicht nur alles so gefühlt oberflächlich verfolgen. Nur gilt das in Bezug auf vieles: Lesen, Filme, Serien, Zocken, Fußball und wohl wie für die meisten hier geht auch noch kein unerheblicher Teil der Freizeit für Rocket Beans und anderes auf YouTube/Twitch drauf. Allein das reicht bereits um das Gefühl zu bekommen, dass meine Freizeit viel zu kurz ist um all diese Interessen zu befriedigen. Und da ist Sport und Freunde/Beziehung, Haushalt usw. ja noch gar nicht mit eingerechnet. Zeitintensive Spiele wie Fallout fange ich deswegen gar nicht erst an. Da würde viel zu wenig Zeit für anderes bleiben.

Ich wundere mich daher, dass das andere offenbar besser hinbekommen. Wie viele z. B. so viel zocken können, aber trotzdem zu anderen Themen wie Filme, Serien, Fussball, Rocket Beans mitreden können. Nur damit wir ein Beispiel haben, das alle kennen: Etienne. Er verfolgt intensiv die Bundesliga, zockt viel, schaut Filme und Serien. Klar, viel läuft auch während der Arbeitszeit und ich weiß nicht, wie lange er was in seiner Freizeit macht. Geht mich auch nichts an, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass er mehr aus seiner Freizeit macht, vor allem wenn man beachtet, dass er einen Sohn hat.

Ich glaube, es liegt auch daran, dass ich mich für die oben genannten Dinge fast gleich stark begeistern kann und es zu viele sind. Interessiert man sich z B nur für Fußball und zockt gern, kann man das natürlich intensiv ausleben. Hat man aber viele Interessen (und dabei kommt es mir vor, dass es gar nicht so ungewöhnlich viele sind. Ist das so?) und kann diese auch nicht einfach priorisieren ohne das Gefühl zu haben, bei den niedrig priorisierten dann was zu verpassen, ist es halt schwierig.

Nun. Geht das anderen auch so? Wie händelt ihr das?

Mir geht es auch so - und ich handle das überhaupt nicht, was mein Problem ist.

Ich arbeite ca. 50 - 60 Std. die Woche plus einfach 20 Minuten Anfahrt. Dann daheim noch was kochen und futtern und dann schaff ich es ab und zu noch entweder was kleines zu zocken oder mal 1-2 Folgen einer Serie oder einen Film zu gucken. Man hat definitiv viel zu wenig Freizeit.
Wenn man noch dazu in einer Beziehung ist kann man im Grunde alles vergessen.

Ich habe das Glück, dass ich zumindest auf der Arbeit ab und zu mal nebenbei RBTV oder ein Lets Play gucken kann. Müsste ich das auch noch in der Freizeit machen, könnte ich mich direkt einsargen lassen.

ich bin alt. Ich hab zwar nicht mehr viel zeit, aber ich hab dafür viel zeit.

10 „Gefällt mir“

Als ich noch Student war hatte ich Zeit im Überfluss und wusste nichts damit anzufangen. Jetzt arbeite ich 40+ Stunden die Woche und meine Freizeit verschwindet wie Budi, wenn er eine Spinne sieht.

Man muss sich diese Zeit einfach nehmen. Ich weiss zwar nicht wie alt du bist, aber wenn du jetzt keine 40 bist und 3 kinder hast, muss man sich einfach viel mehr zeit für sich selbst nehmen, wann willste das sonst machen ?

Dann wird halt essen in der Mikrowelle gemacht, das staubsaugen auf nächste Woche verschoben oder sonst was.

Mit freunden treffen, zocken, Fernseh schauen…was auch immer du willst, dafür sollte man sich einfach zeit nehmen. wenn ich schon nen kumpel (24) höre, der mir manchmal auf eine Woche nicht sagen kann, ob er es mal für eine stunde zocken schafft wegen 100 anderer dinge die er machen MUSS, dann schüttel ich nur mit dem kopf.

WOMBO !

Ich würde behaupten, dass das einfach ein Problem der Neuzeit ist. Heutzutage hat man einfach so ein Überangebot, dass es schlicht unmöglich ist alles zu konsumieren oder an allem teilzuhaben.

Mir geht das genau so. In den letzten Jahren hat dies dazu geführt, dass ich eigentlich nur noch Multitasking betreibe. Ich zocke, schau mir eine Serie/einen Film an, esse, lese mir Forenbeiträge durch oder chatte und das alles simultan.
Früher habe ich mich immer nur auf eine Sache konzentriert, was für mich heute unvorstellbar, gar langweilig ist, da mir dann richtig was fehlt. Irgendwie merke ich auch dabei, dass man die Dinge dabei gar nicht mehr so aufnimmt, als wenn man sich vollständig darauf konzentriert.

In letzter Zeit hat sich das bei mir allerdings auch relativiert. Es ist halt schlicht weg unmöglich alles zu konsumieren oder überall dabei zu sein. Daher versuche ich mich nur auf bestimmte Sachen zu konzentrieren und diese dann bewusster wahrzunehmen, sprich Qualität über Quantität.

2 „Gefällt mir“

Ich hab im Grunde nur ein dominierendes Interesse - Games.
das reicht mir auch. Arbeit + Kinder lässt mir oft kaum Freizeit.

Gerade meine 2 jährige Tochter. Die schaut Utra gern Shaun das Schaf auf Amazon Prime.

Dann kann Papa aber nicht am TV die Ps4 spielen.

Wenn ich dann gegen 22 Uhr nach Hause komme, wo alle Kinder schlafen, merk ich die Müdigkeit und geh eher ins Bett als jetzt noch paar Stunden zu zocken.

Ja, furchtbar ist das. Bei mir ist es tatsächlich auch so, dass mich die Arbeit doch ziemlich beansprucht. Während ich mir also denke, ach demnächst zockst du mal wieder wenn du Zeit hast, ist es in dem Moment, in dem ich Zeit habe so, dass ich dann doch lieber blödes Fernsehen schaue um runter zu kommen…

Aber beim Fußball bin ich doch sehr drin und beschäftige mich viel damit. Bei Games und Büchern hab ich bestimmt jeweils 10 Titel die ich angefangen, aber nur bis zur Hälfte durch habe. In meinem DVD-Regal stehen mindestens noch 6 Filme, die geschaut werden müssten, Netflix zeigt auch lauter angebrochene Serien an… Das Leben ist schon hart :smiley:

Ich denke auch, hier ist eher “Du hast die Zeit - nimmst sie dir nur nicht” am Start. Bspw. die Zeit die du im Forum verbringst könntest du auch anders verbringen.

Lösung: Weniger Zeit in irgendwelchen Foren verbringen

Ich arbeite jetzt nur 20h (vllt 23) in der woche und studiere nebenbei (wobei studium soweit ist das es nur phasenweise wirklich zeitintensiv ist) und habe daher nicht so viel freizeit wie früher als ich nur studiert hab aber an sich immer noch sehr viel. Meine Haupthobbys sind: Zocken, Animes schauen, Filme. Früher kam noch dazu lesen, serien ect.

Ich finde die bohnen zum teil ein wenig schlechtes beispiel dafür wie tief man in hobbys drinnensteckt. Ich zeig das kurz an etienne auf:

Fußball: das verfolgt er vmtl wirklich stark
Zocken: hier muss man sagen das is wie filme gucken sein job, d.h. wenn jemand 8h am tag arbeitet und in der zeit nicht seinen hobbys nachgehen kann kann eddy vllt nicht 8h am tag zocken aber vllt 2 oder 3. Dazu kommt sie zocken auch nicht alle spiele durch was meist auch nicht nötig ist um an grundlegendne unterhaltunge teilzunehmen und seine meinung zum spiel kundzutun (ka ob das alle hier machen aber ich zocke z.b. immer spiele durch)
Filme: filme find ich insofern ein schwieriges hobby weil hier gibt es grundsätzlich 2 punkte wie leicht/schwer es ist auf den aktuellen stand zu sein. Einerseits das man einfach oft ins kino geht und eben zu speziellen zeiten zeit zu haben, andererseits kommt dazu wann hat man angefangen filme zu gucken udn wie viele hat man nachzugucken um zumindestens die bandbreite der klassiker abzudecken. Für serien gilt das gleiche, jemand der got von anfang an verfolgt der guckt jetzt vllt 1 mal die woche (wenn die season läuft) wenn ich aber jetzt anfange muss ich vmtl irwas um die 60h nachgucken, man schneidet sich leichter 1h in der woche als 60h innerhalb von ein paar wochen aus den rippen.

Persönlich merke ich z.b. das irgendein hobby oder die arbeit oder die uni vernachlässigt werden. Ich denke wie alle gesagt haben das wichtigste ist sich gezielt zeit zu nehmen für seine hobbys, je nach typ und möglichkeit kann dasa immer in der woche eine feste zeit sein oder ein fester tag bei mir is z.b. sofern es geht immer dienstag mein kinotag an dem ich in die sneak peak gehe

1 „Gefällt mir“

Der Witz ist ja, dass ich mir bereits viel Zeit nehme. Bei einer 40h Woche hat man ja 4-5h Zeit für Hobbys pro Werktag. Natürlich verplempert man davon ein bisschen für Threads in Foren, wo man sich darüber beschwert, dass man Zeit verplempert. :sweat_smile: Tatsächlich verbringe ich sehr wenig Zeit im Forum, die Anzahl meiner Beiträge ist wahrscheinlich noch einstellig (okay, 16 in 3 Theeads). Ich schreibe gerade in einer Pause von No Mans Sky. Ich würde sagen, dass ich mich schon 90% meiner Freizeit meinen Interessen widme. Aber wie gesagt - dennoch reicht das nicht. Wahrscheinlich würde mir die Zeit ausreichen, würde ich mich bspw. nur auf Serien und Filme beschränken. Nur leider will ich das nicht und kann ich das auch nicht priorisieren.

Btw: mir ist bewusst, dass das ein absolutes 1st World Problem ist und selbst ich würde es nicht mal selbst als „Problem“ bezeichnen. Mich interessiert nur eure Meinung dazu, weil ich weiß dass es vielen ähnlich geht, die nicht ein oder zwei Hauptinteressen haben, sondern viele kleinere.

Schlimm ist auch, dass sich die Ansprüche nach einer Zeit sogar verschieben, selbst wenn man eigentlich jedes seiner Hobbies abdecken und bedienen kann! Ich habe beispielsweise momentan so viel Freizeit, wie ich selten in meinem Leben hatte und schaffe es daher tatsächlich jeden Tag, Filme, Serien und YouTube zu schauen, ein wenig zu zocken, zu lesen, Sport zu machen und sogar frisch zu kochen. Klingt erstmal himmlisch, was es ja auch eigentlich ist, aber irgendwann wird man nichtsdestotrotz so anspruchsvoll was den Medienkonsum angeht, dass man, wenn sich nicht permanent mit in seinen Augen qualitativ hochwertigen Content füttert, das Gefühl hat, seine Zeit zu verschwenden, obgleich man sie zuhauf hat. Es ist wohl das schiere Überangebot an informativen und auch „geisteserweiternden“, kreativen Medien, die einen das stetige Gefühl geben, etwas zu verpassen.
Aber auch Guillermo Del Toro, Mega-Nerd + Regisseur, sagte bereits in einem Interview zu dem Thema: You always gotta have a blind spot… :wink:

So schwer es auch zu ertragen ist. :grin:

1 „Gefällt mir“

Hab eher das Gefühl, dass manch einer im Forum (oder generell Menschen, die soviel Muße und Zeit für Foren(diskussionen) haben) zu viel Freizeit hat/falsch nutzt.

Forum is love, forum is life.
Denke auch, dass es einfach auf die Prioritäten an kommt.

1 „Gefällt mir“

Nun, es gibt auch Leute für die Diskussionen und Meinungsaustausch eine Art “hobby” sind. Ich zähle mich da auch dazu. Wobei ich im Forum fast nur während der Arbeit aktiv bin, wenn ich auf Feedback von Kunden warte oder parallel am Telefon bin.

Ich habe immer das gefühl wenn ich mich auf irgend eine Sache speziell konzentriere, dass ich an anderer Stelle irgendwas verpasse.

1 „Gefällt mir“

Klar, Zeit ist ja grundsätzlich Mangelware. Und wenns nicht die Zeit ist, dann fehlen halt Ressourcen an anderer Stelle.
Zeit hab ich verhältnismäßig viel: 22Std Arbeit pro Woche plus Fernstudium. Dafür fehlt halt die Kohle. Kann mich nicht erinnern, wann ich mir das letzte mal einen Vollpreistitel zum Release gekauft habe. Kino wird auch immer kostspieliger und wenn ich meine Liste an Filmen und Büchern, die ich noch sehen bzw. lesen möchte abarbeite, lasse ich auch noch einige Euros auf der Strecke.
Und trotzdem habe ich auch noch das Gefühl zu wenig Zeit zu haben. Ist dann eben die Herausforderung alles so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen.

1 „Gefällt mir“