Für mich muss man bei der Frage zwei Dinge trennen.
Wie viel pränatale Diagnostik möchten wir als Gesellschaft zulassen?
Sollte pränatale Diagnostik, die wir zulassen, eine Kassenleistung sein?
Der erste Punkt ist für mich sehr schwer zu entscheiden, denn man sollte sich darüber klar sein, wozu diese Diagnostik führt - mehr Abtreibungen und der Entscheidung der Mutter, welches Leben sie als lebenswert erachtet.
Dafür ist der zweite Punkt sehr einfach. Jede Art von pränataler Diagnostik, die legal ist, muss Kassenleistung sein. Wenn sich die Gesellschaft entschließt, dass die Mutter entscheiden darf, ob sie Kinder mit besonderen Herausforderungen zur Welt bringt, darf es nicht der Geldbeutel sein, der ihr diese Entscheidung abnimmt.
In heutigen Supply Chains ist diese Anforderung absolut nicht umsetzbar und dein Vergleich mit dem Urheberrecht läuft ins Leere, da das finale Produkt keinerlei Hinweise auf eine Menschenrechtsverletzung enthält. Im Grunde würde so ein Gesetz die Produktion in großen Teilen der Welt unmöglich machen.
Und wenn wir die Möglichkeit hätten, das Kind schon im Mutterleib durch Genveränderung von Trisomie 21 zu heilen? Wäre das dann für dich okay?
Die Urheberrechtsreform ist ziemlich genauso nicht umsetzbar. Außerdem, was genau ist denn nicht umsetzbar bei der Einhaltung von Menschenrechten? Werden die Firmen dazu gezwungen die Menschenrechte in ihrem Betrieb zu brechen?
Weil solche Sachen früher viel häufiger vorgekommen sind, es nur niemand berichtet hat. Mittlerweile bekommen wir ja zu jeder zweiten Straftat einen 2-Seitigen Artikel. Es ist bezeichnend für unsere aktuelle Gesellschaft, dass du dich von solchen Einzelereignissen in deinem Sicherheitsgefühl beeinflussen lässt.
Klar. Vorausgesetzt man hat die Technik wirklich im Griff und kann die Auswirkungen an anderer Stelle einschätzen, wäre das von allen Alternativen die beste.
Ich glaub nicht dass ich tatsächlich Seehofer verteidige, aber das stimmt ja auch.
Deutschland ist einer der sichersten Länder, Gewaltdelikte sind am sinken.
100% Sicherheit gibt es einfach nicht.
Der Vorbehalt gegen Kinder mit Trisomie 21 wäre doch der gleiche. Wo ist der Unterschied zwischen: „Wieso hast du ein Kind mit Down-Syndrom, wenn du es vorher hättest testen und abtreiben können?“ Und wieso hast du ein Kind mit Down-Syndrom, wenn du es vorher hättest testen und korrigieren können?"
Und den meisten Unternehmen sind Menschenrechte, dann auch eher wichtig, wenn es mal aufgedeckt wird und negative Presse gibt. Sonst macht man halt so weiter.
Tja, wohnst bestimmt in einer feinen pinkel Gegend und willst mir sagen, dass es sicherer geworden ist. Sag das mal den obdachlosen, die von Muslime wegen christenfeindlichket angegriffen wurden. Aber christen, da kann man schon mal drauf hauen, nicht wahr…