Seh ich jetzt eigentlich nicht so. Der Unterschied ist in meinem Empfinden eher marginal.
Was denn?
Ich befürchte der Zug richtung Eugenik ist schon lange abgefahren.
Das kann man gut oder schlecht finden.
Das ist aber sehr romantisiert. In dem einen Fall hast du jemanden der sehr wahrscheinlich irgendwann komplett für sich alleine sorgen kann und in dem anderen Fall hast du recht sicher ein Kind um das du dich dein Leben lang kümmern musst und wahrscheinlich nie alleine Leben kann.
Das stimmt doch aber so auch nicht, das kannst du nie wissen. Es gibt Menschen mit Downsyndrom die ihr Leben komplett allein bestreiten.
Ja aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür? Nicht wirklich hoch, ist halt die Hoffnung aber für die meisten nicht die Realität. Man muss da einfach auch ehrlich sein und sich um ein geistig behindertes Kind zu kümmern ist einfach unfassbar schwer und anstrengend.
Das kann dir keiner sagen und so gering wie du sie darstellst ist es nicht. Das ganze System hängt an ganz anderen Dingen, zb starrer und veraltender staatlicher Erziehungsmodellen, aus den Eltern nur schwer ausbrechen können.
Wilkommen in der Diskussion um lebenswertes Leben.
Ich hab zu genau und zu oft gesehen wie schwer es ist und wenn ich die persönlich die Wahl hätte, würde ich mich dagegen entscheiden.
Ich schrieb ja bereits, dass für mich persönlich vor der Abtreibung das Leben noch nicht begonnen hat.
Ist doch okay das du das für dich so siehst und entscheidest.
Aber das hat eben nichts damit zu tun wie lang und oder intensiv man sich dann um eine Menschen mit Behinderung kümmern muss.
Natürlich ist jeder Fall individuell und es ist gut wenn mehr Bewusstsein für Behinderungen in der Gesellschaft existiert.
Aber wenn wir die Möglichkeit hätten, dass es keine Menschen mehr mit schweren Behinderungen gibt, dann würde ich diese wahrnehmen.
Natürlich ist jeder Mensch gleichwertig, egal mit welcher Einschränkung er lebt, aber ein Leben mit Behinderung (ich meine vor allem Geistige) ist einfach unfassbar schwer, vor allem für die Angehörigen.
Ist ja auch dein recht das so zu sehen.
Der Gesetzgeber, zumindest verstehe ich es so, sieht das ungeborene auch erst nach der Geburt als Menschen an. Aber das Wort Leben ist ja auch sowieso sehr dehnbar.
Ist halt eine schwerwiegende Aussage. Damit öffnest du halt alles was zum Thema Eugenik gehört.
Theoretisch weiß ich was du meinst, ich weiß aber auch das viele Menschen gibt mit Behinderung, die ziemlich normal leben, auch mit geistigen Einschränkungen.
Ich kann verstehen das du es für dich nicht möchtest. Aber ich finde besonders das Argumentieren um das ganze Thema sehr schwierig und man darf nie vergessen das es Menschen (und nicht wenige) gibt die mit Einschränkungen leben müssen und mit diese Leute muss man klar kommen und sie sind teil der Gesellschaft.
Oft wird die Diskussion dann schnell über bestimmte Gruppen anstatt mit Gruppen geführt.
Am ende bin ich voll bei @Fimbulthulr, die Eltern tragen die Aufgabe und egal welche entscheiden sie treffen, man muss sie Akzeptieren.
Mich persönlich Ärgert es aber, das unser Staat (hauptsächlich) und aber auch die Gesellschaft es denn Eltern sehr schwer macht die Entscheidung allein anhand der frage ‘wollen wir es für und ja oder nein’ zu treffen.
Wie meinst du das genau? Sorry, verstehe nicht so ganz was du meinst.
Aber wie würde da eine gute Lösung aussehen? Irgendwie müssen die Eltern, die meistens wenig zu Behinderungen wissen, aufgeklärt werden. Man kann ja nicht nur die Hoffnung verkaufen, dass alles gut wird.
Selbst wenn man für sich als Eltern sagt, das schaffen wir, das trauen wir und zu, darf man nicht nicht vergessen was staatliche dann auf ein zukommt. Angefangen von der Krankenkasse, Pflegekasse, Gesundheitsamt über eingeschränkte Betreuungsmöglichkeit, einseitige Betreuungsmöglichkeit. Will man bestimmte Förderung muss man Schauen ob es die in der Region überhaupt gibt, auf dem Dorf ist man viel eher völlig Aufgeschmissen usw.
Deutschland ist leider ein nicht gerade Behinderten freundliches Land.
Natürlich müssen sie aufgeklärt werden, aber der Staat ist keine echte Hilfe wenn man sich für das Kind entscheidet.
Naja, also dann könnten wir auch darüber diskutieren, ob wir Menschen impfen sollten oder nicht. Weil es gibt ja auch welche, die ohne Impfung super klar kommen. Oder ob wir Brillen herstellen. Oder ob wir Brüche behandeln. Genetische Erbkrankheiten sind für mich eine Krankheit wie jede andere auch. Und wenn man eine Möglichkeit hat diese zu behandeln, warum sollte man es nicht tun? Oder anderes gefragt, was ist das positive an Trisomie 21 im Vergleich zu einem Leben ohne?
Ja das stimmt leider. Und die Fördergelder für die Beratungsstelllen sind leider auch weniger geworden :-/
Komischer Vergleich.
Es geht doch in der Diskussion gerade um die Frage, ob Menschen mit Trisomie 21 überhaupt geboren werden sollten, oder ob man abtreiben sollte. Nicht darum, ob man Krankheiten behandeln sollte.
Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, Kinder mit einer Dioptriezahl über 1 abzutreiben, o.ä.
Gegen eine Behandlung von Trisomie 21 oder gar eine Heilung (auch wenn ich nicht sehe, wie das in naher Zukunft gehen sollte) hat vermutlich niemand etwas.
Das würde ich so nicht stehenlassen. Es geht meiner Meinung nach eben nicht um die von dir formulierte Frage. Es geht darum, ob der Staat Eltern bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen sollte. Nicht mehr, nicht weniger.