19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Grundsätzlich stimme ich dir und der Tomate absolut zu und diese 20% sind ein absoluter Witz mit dem immer argumentiert wird.
Leider hat sich diese Zahl so in den Köpfen festgesetzt.

Man muss aber auch dazu sagen, dass diese Sachen wie “Dauer der Anstellung” & “Höhe der Position” oftmals doch mit dem Geschlecht korrelieren. Nicht umsonst wird die Anzahl an Frauen immer dünner, je weiter es die Hierarchiebenen hoch geht. Irgend ne Quote von 25% weiblichen Aufsichtsräten ändert da erst mal auch nichts.

Ebenso ist es bei der Arbeitszeit. Oft fallen Frauen durch Schwangerschaft aus und sind auch immer noch eher die, die dann zu Hause bleiben, da sie ja eh mindestens 1 x raus müssen aus dem Job.
Das führt natürlich automatisch dazu, dass in einer vergleichende Statistik die weiblichen AN schlechter da stehen.
Wenn man vermutlich nur kinderlose Frauen, ohne irgendwelche Auszeiten nimmt, sollten zumindest bei gleicher Position auch ähnliche Gehälter rauskommen (mal die kleinen Abweichungen durch “was verdienen meine Peer”-Bias und andere Art zu verhandeln ausgenommen).

Im Endeffekt müsste es ja darum gehen, es strukturell zu ermöglichen, dass Frauen aus einer Schwangerschaft kein Nachteil erwächst (was aber nahezu unmöglich ist, solange man sich nicht entschließt das Kind im Reagenzglas außerhalb seines Körpers zu zeugen).
Das ist aber gerade die Krux, denn an der Biologie an sich kann man erst mal nichts ändern und es ist nun mal nur logisch, dass Arbeitnehmer, die ca. 1,5 Jahre aus dem Job sind (und dementsprechend anderen Gleichaltrigen hinterher hängen) auch weniger verdienen.

tl;dr: Ja, die 20% sind Schwachsinn als Zahl. Nichts desto trotz weißen diese Studien auf strukturelle Nachteile für Frauen hin, die man zumindest versuchen kann so gut wie möglich einzudämmen (sollte die Frau es denn wollen)

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Das ist doch genau der Punkt, dass es nicht als „richtige“ Arbeit gezählt wird, nur weil damit kein Profit erzielt wird.

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Und wie soll man mit diesem Misstand die Bezahlung anpassen? Es ist ja gerade der Vorteil für die Gesellschaft, dass sie es unentgeltlich machen.
Niemand will den Frauen diese Leistung schlecht reden, aber wer sich dazu entscheidet alte/Kranke/ wen auch immer aus dem Familien/Freundeskreis zu pflegen Verdient Anerkennung und kein Vermögen. Frauen entscheiden sich eher fürs erstere Männer fürs letztere.
Wie soll man da einen Ausgleich schaffen?

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Oder eher: Warum sollte man einen Ausgleich schaffen? So lange die freie Entscheidung steht sich zwischen diesen Dingen zu entscheiden, sehe ich nicht warum der Staat da eingreifen sollte.

Aber nicht für ihre Rente und das ist das Problem.
So sehr man damals über die Mütterrente, gelacht hat, sie macht in der Hinsicht sinn das die Frauen für ein Gesellschaftsystem bestraft werden (insbesondere wenn der Mann auch so schon nicht viel verdient hat) aus dem sie nur schwer ausbrechen konnten.

Weil der Staat aber auch weiterhin Bürger haben möchte und aktuelle sieht eher so aus als will er das gar nicht. Kinder bekommt man nun mal nicht in 10 min und sich um Kinder kümmern ist auch ne bissel mehr als um ne Yukkapalme auch wenn man flächendeckende Kitas und alles hätte.

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Dann geht es aber nicht um einen Ausgleich, sondern darum die Entscheidung für ein Kind (oder die private Versorgung von Verwandten) attraktiver zu machen.

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Was aber auch oft aus strukturellen Gründen passiert. Wenn die Frau beispielsweise eh schon nur Teilzeit arbeiten kann, oder evtl. nach dem Großziehen der Kinder keinen Job mehr gefunden hat, oder ihr Gehalt dadurch sehr viel niedriger ist, als dass ihres Partners sind dies alles strukturelle Gründe dafür, dass die Frau die Pflege übernimmt.

Ob sie das jetzt „will“ oder nicht.

Mal ein ganz Praxisnahes Beispiel aus meinem Leben:

Meine Eltern sind beide Lehrer gewesen. Meine Mutter ein wenig schneller, mein Vater hat als Sohn einer Arbeiterfamilie einige Umwege auf sich genommen und sich dann später aus Überzeugung nicht Verbeamten lassen. Dadurch hatte er sein Leben lang ein geringeres Einkommen als meine Mutter.

Jetzt rate mal, wer sich später eher frei genommen hat bzw. länger auf Teilzeit geblieben ist, um sich um die Kinder zu kümmern? Oder wer von beiden in eher in Altersteilzeit gegangen ist, um sich nebenbei noch um die eigene Mutter kümmern zu können (das war kein muss, aus finanziellen Gründen in dem Fall. Sie wäre auch so gut versorgt gewesen)?

Richtige Antwort ist in beiden Fällen mein Vater. Da es einfach dumm gewesen wäre, wenn meine Mutter mit dem höheren Gehalt dies gemacht hätte.

Zweites Beispiel ist meine eigene Beziehung. Langsam aber sicher unterhalten wir uns auch mal übers Kinder bekommen (beide um die 30 und bald wieder beide mit festen Jobs). Zur Zeit sieht es erstmal so aus, als ob wir wohl Kinderlos bleiben werden.
Der Grund ist ganz einfach: Sie hat bei Freundinnen (die den ganzen Kram schon früher mitgemacht haben) und Kolleginnen gesehen wie sehr sie das später im Berufsleben belastet hat und hat da selber einfach kein Bock drauf. Sie findet es explizit völlig nachvollziehbar, dass Arbeitgeber Leuten mit weniger Erfahrung weniger zahlen.
Sie will aber eben nicht immer die dumme sein, die weniger als alle anderen bekommt, weil sie mal ne Pause (zum Kinder kriegen) hatte.

Ich finde beide Beispiele zeigen, dass es eben doch ein strukturelles Thema ist und nicht einfach so vom Tisch gewischt werden kann.

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Ich behaupte nicht dass es keine strukturellen Unterscheide gibt, aber alle sind auf eine Sache zurückzuführen: Es sind Frauen. Das ist jetzt nicht als chauvinischter Spruch gemeint sondern einfach biologischer Fakt, dass es eben die Frauen sind, die Kinder bekommen. Solange das der Fall ist, werden sich alle Frauen entscheiden müssen: Kinder oder Geld. Das nennt man Arbeitsteilung.

Ich bin sonst nie auf Seiten der Arbeitgeber und man kann ihnen sicherlich viel zumuten, aber diesen Nachteil nicht finanziell ausgleichen zu dürfen halte ich für zu viel.
Auch wenn man anreize schafft pflegerisch aktiv zu werden, wird sich immernoch derjenige Partnerteil zurücknehmen, der weniger verdient.

Der Osten hat es allerdings gezeigt, wie man diese Lücke schließen kann: Die Erziehung nahezu gänzlich in staatliche/externe Hände geben. Dann fallen Frauen nur noch während der Hochschwangerschaft und kurz danach aus. (Risikoberufe mal außen vorgelassen)

Das ist aber dann ein Problem, wenn die Gesellschaft nicht mehr genug Kinder produziert und sich (so hart es auch klingen mag) das Prekariat immer weiter vermehrt (deren Kinder wiederum nur äußerst schwer aus ihrer sozialen Schicht raus kommen), während „Akademikerhaushalte“ kinderlos bleiben oder maximal 1-2 Kinder bekommen.
Auf Dauer ist das für die Wirtschaft/Gesellschaft weit weniger tragbar.

Kinder sind heute keine Alterssicherung mehr wie früher. Das heißt Kinder zu bekommen wird heute (durch ein mehr oder weniger gut strukturiertes Rentensystem) maßgeblich zum Kostenfaktor.

Bin da ganz bei dir, ich würde auch nicht vom Arbeitgeber verlangen, dass er den entsprechenden Erfahrungsmangel bei AN selber ausgleicht. Aber dann muss der Staat eben doch regulierend eingreifen.
Strukturelle Probleme müssen eben mit Strukturveränderungen angegangen werden. Um diese hervorzubringen, muss aber erstmal das Problem ganz konkret und offen benannt werden und nichts anderes tut die Studie ja (auch wenn die Zahlen wie gesagt mal wieder etwas zu plakativ gewählt sind).

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Mhh ja theoretisch, wenn du aber, so ein Kind war ich, ein Kind hat was ständig Krank ist, dann muss man trotzdem oft genug zuhause bleiben, weil man das kranke Kind nicht in die Kita bringen kann.

Ich kenne Frauen die u.a. als Grund dafür das sie keine Kinder bekommen wollen sage „warum sollte ich ein Kind bekommen, ein neuen Bürger für den Staat in dem ich lebe und mich dann noch bestrafen lassen“ und ich kann die Argumentation verstehen.

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Das sieht irgendwie geil aus. Wäre dafür, wenn man sowas wirklich einführen möchte:

Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich hässlich, so rein was die Optik und die Aufteilung angeht. Vor allem sehen dann Slowenien und die Slowakei gleich aus, oder irre ich mich da?

Nein eben nicht. Die Studie bricht das auf Gehalt und Geschlecht runter, was nunmal, wie du selber doch schon ausgeführt hast, nicht die tatsächlichen Probleme sind. Deswegen regt mich dieser „Gender Pay Gap“ Bullshit ja so auf, weil er nicht die tatsächlichen Probleme benennt. Kapitalismus ist eben nicht emanzipatorisch. Aber vielleicht könnte auch hier ein Grundeinkommen wunder wirken, wenn man eh nur noch Teilzeit arbeiten muss um über die Runden zu kommen.

Ja stimmt. Das ist etwas blöd. :smiley:

Auch Dänemark und Australien (höhö) müsste man noch besser unterscheiden können.

Jedem designaffinen Menschen blutet bei dem Anblick das Herz…

Ja… zum Beispiel in dem man die Flaggen so lässt wie sie derzeit sind :slight_smile:

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Das könnte Ärger geben, wenn man den Ländern ihre (teils jahrhundert alten) Flaggen wegnimmt :nun:

Ja wenn sich alle zur nächsten WM neue Deutschlandfahnen für ihr Auto kaufen müssen :frust:

Und wo packt man da noch den Reichsadler drauf?

Eine Weiterentwicklung von Flaggen hat es immer gegeben. Aber eben nicht gestaltet von einem, der keine Ahnung hat. Dann kommt nämlich so ne Grütze bei raus.
Abgesehen davon finde ich das Ziel “Europa” als Einheit zu etablieren - zumindest so wie es sich derzeit gestaltet - immer noch eine beschissene Idee.

:unamused: Das ist genau der Schmarrn, den ich im Forum hier erwartet habe…

Das war ein Witz. Das ist dir hoffentlich bewusst :smiley:

Wenn ich (außerhalb der WM) Deutschlandflaggen hängen sehe dann zu 90% mit Reichsadler drauf.

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