19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

Ist das mit dem N-Wort staatlich verordnet worden oder sind die Menschen von alleine auf die Idee gekommen, dass es ein schlechtes Wort ist? Das sich Sprache verändert stimmt natürlich und bestreitet auch keiner, aber es sollte meiner Aufassung nach organisch geschehen und nicht staatlich verordnet werden.

Dein Japan beispiel hinkt leider sehr gewaltig. Weder war Japan zu Zeiten der Missionierungsversuche säkulär noch hat sich das Christentum da durchgesetzt. Die westlichen Waffensysteme haben Sie gerne angenommen, als sich die Christliche Missionierung aber als Destabilisierend auf das japanische Kastensystem und Herrschaftssystem erwies, wurde darauf mit guten alten Römischen Methoden reagiert. Wenn dich das Topos interessiert kann ich dir nur den Film Silence (scorseses) empfehlen.

Häää es ist doch aber so das sich die Sprache verändert hat und nun soll das umgesetzt werden. Das das nicht alle passt ist eine ganz andere Geschichte, aber das hier was völlig neues gesetzlich Verordnet werden soll ich schlicht weg falsch.

hmm doch eigentlich schon. ich kenne niemanden, der gender-sprache verwendet. und ich bin ja eher im intellektuellen umfeld unterwegs, in dem das ganze noch deutlich präsenter sein soll.

Du meinst ernsthaft es macht bei dem Regierungsprogramm keinen Unterschied wer den Spitzenjob stellt? Ganz davon abgesehen, das auf beiden Seiten mehr Erfahrungspunkte mit SPD geführten Koalitionen bestehen. Bei derzeitiger Aufstellung der SPD hätte ich übrigens auch sehr an dem Zustandekommen an einer SPD-Grüne-FDP Regierung gezweifelt.

ja. die grünen werden natürlich ihre kernpunkte als ziel setzen, aber da die gewichte in der koalition ja kaum verändert sind, dürfte zumindest bei einer intelligenten verhandlung auf allen seiten ziemlich das selbe ergebnis rauskommen.

Meinst du mündlich oder schriftlich?

Schriftlich kenn ich es schon lagen, mündlich tatsächlich fast gar nicht.

Aber weil es eben zwischen den ganzen Bindestich/Sternchen/Binnen-I ein zimeliches Chaos gibt und nun aus den USA extra thon, xe, ze herüberschwappt, muss es nun langasm klarheit geben.

weder noch.

Darüber streiten sich noch die Geister, ob es so ist und man ist zu dem Schluss gekommen, dass man die Entwicklung noch ein wenig beobachten will bevor es umgesetzt wird.

Ich kenne genug Leute. Grade im Bereich der Queer-AG unserer Uni (die sich relativ stark auch in Gremien engagiert) zeigt sich das sehr deutlich.

Na dann möchte ich dir nur als Gegenbeispiel diverse Merkel geführte Koalitionsregierungen nennen. Was da die kleineren Koalitionspartner umsetzen konnten, hängt doch ernorm von der Führungsperson ab und wie die selber zu den entsprechenden Projekten steht.

naja, das die das benutzen ist nun nicht wirklich überraschend oder? viel relevanter ist doch aber die verbreitung im breiten feld.

Es ist vorallem in den Geisteswissenschaften und Teilen der Sozialwissenschaften sehr präsent.

Das sind aber auch die Leute, die es sehr stark pushen.

Und weil es von denen gepusht wird, die es betrifft und interessiert, ist es weniger sinnvoll? Grade diese Personen sind doch diejenigen, die man in diese Diskussion einbeziehen muss.

der eigentliche diskussionspunkt war aber, dass es sinnvoll ist, es jetzt verbindlich zu machen, weil es inzwischen weit verbreitet sei. dem ist eben nicht so.

Einer Minderheit Interpretations- und Diskurshoheit zu gewähren ist auch keine Lösung und wird früher oder später zu Gegenbewegungen führen (ala Trump).

Mal davon, ab, dass ich die Aussage auch umdrehen könnte: Wieso halten diese Menschen das überhaupt für ein Problem? Wieso fühlen sie sich von einer geschlechtsneutralen Bezeichnung angegriffen? Wieso differenzieren sie nicht zwischen Genus und Sexus?

Ich empfinde “Bürger*Innen” im Vergleich zu “Bürger” definitiv als unhandlich.
Besonders in einer Zeit, wo wir wieder anfangen, die Sprache deutlich zu kürzen und Anglizismen verwenden, weil sie einfacher sind, ist diese Entwicklung schon ziemlich “nervig”.

Die Queer-AG ist nebenbei schon eine sehr spezielle Gruppe bzgl. des Themas. Daraus kann man sicher nicht auf die Allgemeinheit ableiten.

Ich glaube persönlich, dass es schriftlich nur verwendet wird, weil man nicht der Arsch oder die eine Firma sein will, die es nicht tut. Anschließend kommen dann kleine Minderheiten und verbreiten einen Shitstorm über die sozialen Medien, dass Firma X frauenfeindlich sei, weil sie einen Begriff nicht gegendert haben. Also macht man es einfach aus Prophylaxe.


@Lassic Wenn du nur die negativen Seiten einer Religion betrachtest und ihr dann auch noch Dinge zuschreibst, die mit ihr nichts zu tun haben, kann ich dir auch nicht helfen. Besonders, wenn du argumentierst, dass es Nächstenliebe auch ohne Religion gäbe, müsstest du auch schreiben, dass es z.B. Fremdenfreindlichkeit auch ohne Religion gäbe.
Aber noch mal deutlich: Hier behauptet niemand, dass das Christentum der Ursprung der Nächstenliebe ist, sondern dass es diese weiter verbreitet und ins Bewusstsein der Menschen gebracht hat.

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Es ist aber in meiner Sicht keine “Diskurs-Hoheit”.
In meinen Augen ist die Einstellung vieler Gender-Gegner (überspitzt dargestellt) die folgende:
“Dass du dich von dieser einen Form nicht angesprochen, respektiert oder sogar dich angegriffen fühlst, ist mir egal. Ich bin zu faul, zu bequem mir eine Variante anzugewöhnen, die dich mit einschließt”

Ich verliere nichts, wenn ich “Bürger*innen” schreibe. Ich bin da beleibe aber auch kein Sprach-Purist

Was halt bullshit ist. Dein einziger “Beleg” dafür ist “Ja Christentum bedeutet Nächstenliebe. Und Christentum war verbreitet also hat das Christentum Nächstenliebe verbreitet.” Was halt nicht funktioniert im Angesicht von Homofeindlichkeit, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus, Sklaverei und was es sonst noch so gibt. Kann mit der Nächstenliebe nicht so weit her sein, wenn es diese Dinge in christlichen Regionen nicht nur gab, sondern mit christlichen Texten gerechtfertigt wurde.