19. Legislaturperiode - Regierung: CDU/CSU/SPD

wer kennt sie nicht, diese fürchterlichen marodierenden, brandschatzenden und plündernden banden von neugeborenen, säuglingen und kleinkindern?

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Ich glaube er hat sich da mehr auf Thomas Hobbes bezogen.

Weißt du eig. wer den gesellschaftlichen Diskurs, der zum 30-jährigen Krieg und damit zu den “Werten der Aufklärung” führte, maßgeblich befeuert hat (auch wenn das nicht seine Absicht war) und welche Religion bei seinem Handeln eine Rolle spielte?

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Könnte es nicht auch sein, dass die Werte der Aufklärung aus den christlichen Werten entwickelt wurden(als nach der Reformation endlich das Vatikan Monopol auf Deutung gebrochen war)? Der Gedanke das jeder Mensch vor Gott gleich und wervoll ist, lässt sich ja leicht auf das Politische übertragen. Kaum einer der Vordenkung der Aufklärung war Atheist und viele der sozialen Bewegung gegen die Ungerechtigkeiten der Zeit (Standeswesen, Fürstentum, Sklaverei) wurden hauptsächlich von religiösen “Fanatikern” getragen.

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aua. luther hatte mal so überhaupt nichts mit der aufklärung zu tun, das ganze wurde durch staatlich geschützte philosophische überlegungen forciert. vor allem auch um den einfluss der religion loszuwerden.

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Na dann lies mal was die Jäger und Sammler, die ja unseren soziologischen Urzustand leben, sich gegenseitig so antun. Die Primatenforschung ist leider ebenso deprimierend.

Ja was tun sie den? :beanomg:

hat hobbes mit seiner verwendung des “homo homini lupus (est)” nicht das verhältnis von staaten untereinander beschreiben und nicht den umgang einzelner menschen miteinander pauschalisieren wollen?

na dann lies mal nach ob sich solche von dir angedeuteten jäger-und-sammler- (oder primaten-) kulturen innerhalb ihrer stammesgemeinschaft umbringen oder ob das evtl vornehmlich streitigkeiten zweier verschiedener stammesgruppen sind.

mir scheint es, als würde hier mal wieder extrem verkürzt und vereinfacht dargestellt, um es passend ins weltbild zu machen.

Vermischst du hier nicht gerade die Religion mit jenen die sie ausübten pardon missbrauchten? So wie du es mir ständig vorgeworfen hast.

Naja, im Sinne von einem Gegenentwurf zur christlichen Gesellschaft. Insofern kann man dem Christentum vielleicht zugestehen auch “ihren Teil” dazu beigetragen zu haben. Und selbst wenn man so argumentiert wie du, dass die Werte der Aufklärung aus dem Christentum hervorgegangen sind, so stehen sie doch deutlich im Widerspruch zu selbigen. Und die Grundaussage: dass unsere heutige Gesellschaft nach den Werten der Aufklärung und nicht nach denen des Christentums lebt, bleibt davon ja komplett unberührt.

Mord und Totschlag in Frequenzen, die heutige Brennpunkte friedlich erscheinen lassen.

man siehts ja auch daran, dass mord und totschlag seit dem ursprung in afrika der technologietreiber schlechthin ist.

na wenn du das sagst

Natürlich verkürtzt, wollen hier ja auch keine Doktorarbeiten verfassen. Ich will auch das Christentum nicht verteidigen. Ich find nur man macht sich das etwas leicht der Religion alles Böse und Schlechte, was der Mensch so macht, anzulasten. Ich hab auch ein positives Weltbild: das Aufklärung und Moderne uns wahnsinng viel weiter gebracht haben und wir heute von vielen exentiellen Bedrohungen verschont sind, die das menschliche Dasein bis dahin charakterisert haben. Dafür müsste man dankbar sein und nicht immer mit heutigen Werten auf die Vergangenheit sehen und sich anmaßen (be)urteilen zu können.

Aber das ist ja auch gar nicht der Punkt der Diskussion. Viel eher ist doch das Gegenteil der Fall. Hier wird die Vergangenheit verklärt und das Christentum als Heilsbringer von Nächstenliebe und unseren heutigen Werten inszeniert.

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Ja sicher, aber wir sind ja heute in einem Zustand wo die Wahrscheinlichkeit Opfer von Mord und Totschlag zu werden, so gering ist wie nie zuvor. Solange es keinen 3ten Weltkrieg gibt, wird das hoffentlich auch so bleiben.

„Homo homini lupus“ („Der Mensch ist dem Menschen Wolf“)

Kritiker werfen Thomas Hobbes gerne vor, er sei ein Misantroph gewesen, also ein Menschenfeind. Wohlgesonnenere Kritiker erwidern darauf, er sei einfach nur realistisch gewesen. Ob Hobbes nun ein Menschenhasser war wissen wir nicht, aber auf alle Fälle bestimmt dieses ziemlich negative Menschenbild maßgeblich seine Theorie. Sicherlich ist sein Bild dabei auch durch den damaligen historischen Kontext geprägt worden und natürlich ebenso durch seine eigene Lebensbiographie, die sehr stark von Angst geprägt war.

Hobbes geht in seinem Werk davon aus, dass in einer menschlichen Gesellschaft, in welcher es keine menschlichen Gesetze und Regeln gibt (Naturzustand), das menschliche Handeln bestimmt wäre vom jeweiligen egoistischen Eigeninteresse der Menschen, welche ihrem Selbsterhaltungstrieb entspringen. Die Tatsache, dass der Mensch allein seinem Selbsterhaltungstrieb folgen soll, steht dabei nicht im Widerspruch mit Hobbes Annahme, dass Menschen vernunftbegabte Wesen seien, denn eine Begabung zur Vernunft zieht keine Moralbegabtheit nach sich. Im Naturzustand kann die einzig logische Handlung nur die sein, die dem Individuum nützt.

Ist das falsch?

so wie bspw. mit unseren heutigen westlich-zivilisatorischen werten und maßstäben auf - hmmm, ich weiß nicht - z.b. jäger- und sammler-kulturen zu schauen?

und wie sieht’s umgekehrt aus: mit werten und maßstäben von - hmm, sagen wir mal - vor über 2000 jahren die heutige westliche welt zu (be)urteilen?

Äh, nein deswegen wird ja gerade zwischen Kirche als Institution und dem Glauben unteschieden. Außedem habe ich noch niemanden gehört, der gesagt hat, dass die Aufklärung nur schlechtes gebracht hat.

Du warst doch derjenige, der damit angefangen hat, als er behauptete, das Grundgesetz würde auf den 10 Geboten basieren. Das ist doch genau die Verklärung die ich meine.

Aua. Die Reformation (und auch andere Gegebenheiten) führten zu Unruhen und Aufstände gegen den Adel, da viele die gesellschaftliche Ordnung, die aus Ständen mit unterschiedlichen Rechten bestand, nicht mehr für akzeptabel hielten. Nach den Bürgerkriegen in mehreren europäischen Ländern begann dann die Zeit der Aufklärung, in der wiederum es u.a. die reformierte Kirche gab, welche für die Gleichheit der Gläubigen stand.

Ich mache klar, dass die grundlegenden Gedanken des Christentums einen erheblichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung hatten. Natürlich gibt es da sowohl negative als auch positive Beispiele.

Ich würde sagen, dass beides Abschnitte einer seeehr langen Entwicklung sind.

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