Diese differenzierte sicht vermisse ich im Internet. Ich bin absoluter Till fanboy aber ich finde dieses Gedicht auch recht unnötig.
Man kann das durchaus kritisieren und scheiße finden aber die Diskussionen die auf Twitter und co gerade wieder entstehen sind oft genauso dumm wie das Gedicht selber.
Ich würde gerne verstehen, warum du diese Meinung vertrittst.
Sexuelle Gewalt ist – ob uns das gefällt oder nicht – ein Teil unserer Gesellschaft und sie verschwindet nicht einfach, nur weil man sie verbietet, egal ob nun im Alltag oder in der Kunst. Ich finde es wichtig, sich damit auseinander zusetzen. Die Kunst bietet uns viele Möglichkeiten abstrakte Handlungen und fremde Erfahrungen, die über neutrale, sachbezogene Berichte hinausgehen, zu beobachten und zu reflektieren. Gerade Personen, die selbst nie sexuelle Gewalt erlebt haben, können oft nur schwer nachvollziehen, was solche Verbrechen für ihre Opfer wirklich bedeuten. Kunst kann hier – möglicherweise - zum Verstehen beitragen.
Damit will ich nicht sagen, dass Kunst perse frei von Kritik ist – nur schlechte Künstler finden keinen Kritiker – und ich will auch nicht behaupten, dass solche Arbeiten leicht zu ertragen sind. Aber gerade in den neuen, andersartigen und manchmal erschreckenden Gefühlen und die, damit verbundenen persönlichen Erkenntnisse, die manche Kunstwerke in uns auslösen, liegt doch ihre eigentliche Berechtigung.
Man sieht ja wie sich damit ‘auseinander gesetzt’ wird, wer kritisch darüber reden will übertreibt und da Kunst ja alles darf, muss man nicht darüber reden.
Es zeigt mal wieder ganz gut, das das Thema zwar Alltag ist, sich damit auseinander zu setzte aber nicht.
Ja gut, das trifft nun spezielle auf das Gedicht gar nicht zu.
Was denn dann? Worum soll es denn sonst gehen?
Dann erkläre mir doch bitte warum gerade dieses Gedicht so ein Problem ist.
Welchen Unterschied macht das? Es ließen sich aber garantiert auch Bücher, Lieder oder Filme aus jüngerer Zeit finden die eine Vergewaltigung zum Thema haben. Ich hab jetzt nur die Ärzte genommen weils mir als erstes einfiel.
Ihr setzt euch doch gar nicht damit auseinander. Ihr sagt das Gedicht ist ein Skandal und das war’s. Ich bekomme keine Antwort auf meine Fragen. Du erzählst mir immer nur worum es nicht geht und was du nicht gesagt hast.
Bin voll bei dir nur sollte man sich damit meiner Meinung nach in anderer Form als in einem expliziten und fetischisierendem Gedicht aus der Täter Perspektive auseinander setzen.
Theoretisch kann das beschriebene auch einvernehmlich geschehen (wobei wir dann bei der alten MoinMoin-Frage wären, ist Sex im Schlaf eine Vergewaltigung, selbst wenn die andere Person davor gesagt hat, dass es ok für sie ist). Klingt aber ehrlich gesagt nicht so.
Dann wäre es ja erst recht kein Grund mehr um sich aufzuregen.
Naja, man muss schon viel guten Willen zugestehen, um das Gedicht auf diese Weise zu interpretieren.
Ich dachte für dich wäre das Werk neutral. Da nicht da steht wie die andere Person dazu steht, kann man nicht sagen das es eine Vergewaltigung ist,
Wie ich sch mal schrieb, das direkt Problem seh ich nicht. Drüber reden kann man trotzdem und hab ich oben schon geschrieben was mcih stört.
Wo sag ich das noch mal?
Scheint für dich aber als Antwort nicht zu gelten. Dann müsst du deine Frage ausarbeiten wenn dir die Antwort nicht reicht.
Solange es kein HipHop-Song ist und der Lindemann ja immer provoziert hat und auch immer provozieren wird, kann er es ja gerne weiter machen.
P.S. will damit nicht sagen, dass ich es befürworte oder Cool finde, dass in HipHop-Songs sexistische, misogyne und Vergewaltigungs-Verherrlichende Texte gibt. Wollte nur zeigen, dass einige (vor allem Twitter) einfach ihren Master in Doppelmoral gemacht haben.
Finde dieses Gedicht echt widerlich und kann echt nicht verstehen, dass einige Leute dieses Gedicht verteidigen können, welches klar Vergewaltigung romantisiert („schlaf gerne wenn du träumst weil du alles hier versäumst […] so soll das sein, so macht das Spaß“).
Ich mein, ich finde es nicht schlimm, wenn man Lindemann und Rammstein feiert, nur dieses Gedicht gutzuheißen ist schon meiner Meinung nach schwierig.
Wie ich immer sage: „Lieber Stramm Rein als Rammstein.“
Natürlich romantisiert der Täter seine Tat.
Und natürlich gehört Macho Attitüde, ich habe den dicksten, die meisten Weiber, zum Battlerap.
ach wenn es natürlich ist soll man einfach so weiter machen und soll es gar nichts mehr hinterfragen.
Kann man machen. Aber ohne Beleidigungen, oder sich selbst höher stellen funktioniert Batllerap halt nicht wirklich, oder?
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Gedicht, was einfach so steht und eigentlich gar keinen Kontext hat und einer Battlerap-Runde, wo beide Kontrahenten freiwillig diesen Kampf bestreiten wollen.
Da gibt es einen Kontext und der Grund ist auch gegeben. dennoch gibt es wenige Battlerap-Runden, wo bewusst gesagt wird, dass man diese und diese Person vergwaltigen wird etc.
Ich sehe bei beiden Sachen ein Kontext, eben bei dem Gedicht den von dem künstlerischen Werk von Till Lindemann, der oft die dunklen Seiten der Menschen aufgreift wie zB bei einem Lied über einen Kanibalen und dem der sich freiwillig essen lässt.
Weil es, offensichtlich, aus sicht des Täters geschrieben ist.
naja, willst du jetzt wirklich verlangen, dass jeder Leser/Leserin die Lebensgeschichte und Diskographie von Lindemann/Rammstein kennt?
Der Autor spielt in diesem Gedicht keine Rolle. Es wäre egal, wenn es Lindemann schreibt, oder Sarrazin, oder Martin Luther King oder Greta Thunberg.
Dieses Gedicht bleibt weiterhin widerlich und in meinen Augen problematisch.
liest man meiner Meinung nach nicht raus. Könnte auch sein, dass es eine Fantasie Lindemanns ist.
Ich verlange gar nichts, aber wenn man es falsch versteht, weil man den Kontext nicht rafft…
dann sag mir genau den kontext, weil ich es eben nicht gerafft habe.
Bitte komm mir aber nicht mit “Lindemann macht das immer so und wird es immer so machen”.
Das ist so wie wenn ein Fleischesser sagt “Menschen haben immer Fleisch gegessen und werden auch immer Fleisch essen.”
Der Kontext ist aber das vorangegangene Werk.
Er hat sich ja auch nicht fressen lassen, sondern ist in dem Text zu mein Teil nur in die Rolle geschlüpft.