Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1)

das setzt voraus, dass man dieses als maßstab nimmt, um die angemessene höhe des lohns zu bemessen, bzw. dass die proftmaximierung das maß aller dinge ist.
es spricht nichts dagegen, diese maßstäbe zu hinterfragen, neu zu bewerten und evtl neue maßstäbe anzulegen.

ist das aufwendig? ja, klar.
aber imo lohnenswert für alle und zukünftige generationen.

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Glaube ich nicht dran. Dass Problem an Systemrelevanten berufen ist, dass die keinen Hebel haben um Druck zu machen. Personal im Krankenhaus kann nicht streiken weil das Menschenleben kosten würde.

Ja, wir denken so. Die Leute, die das große Geld verteilen, aber nicht. Ich bin da echt pessimistisch.
Autobauer X baut und verkauft im Jahr Y Autos mehr. Ergo: gut für die Wirtschaft.
Pflegeberuf X erhält Rentnermenge Y im Jahr mehr als im Vorjahr. Ergo: schlecht für die Wirtschaft, weil mehr Rentenkosten.
Jetzt mal ganz simpel runtergebrochen. Aber am Ende läufts halt genau so.
Und was willste machen? Streiken?

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z.b. pflegekräfte dürfen durchaus streiken.
das problem ist die geringe organisation in solchen berufen, die auch vielfältige gründe hat (im verhältnis wenig vollzeitarbeitskräfte, geringe verweildauer im beruf, eher frauenberuf dadurch oft “babypausen” usw.)
und natürlich, dass im arbeitskampf auch emotionale erpressung erfolgt (man darf ja keine schutzbefohlenen und kollegInnen hängenlassen).

Aber auch keinen Politiker der das verhindern will :ugly:

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Sie dürfen. Aber sie können nicht. Sie können einfach nicht mal für ne Woche aufhören Menschen zu pflegen.

es geht nur über organisation, um lobbydruck zu erhöhen, ja auch streik und solidarität der geringverdiener, sozialen berufe und armen und schwachen der gesellschaft untereinander.
(aber lieber und einfacher wird dann halt nach unten getreten und ein neues feindbild aufgebaut, wie z.b. flüchtlinge)

Ich erinnere mich, dass im Jänner oder so es in Wien zu ner größeren Demo von Sozial- und Pflegerarbeitenden gekommen ist. Zumindest war der Bhf Wien Praterstern als ich dort war gesteckt voll mit Demonstrierenden.

zumindest keine, die von einem wesentlichen anteil der bevölkerung gewählt werden, ja.

Ich nehme jetzt einfach mal meine Berufsgruppe als Grundlage.
Ich arbeite in der stationären Jugendhilfe (aka Kinderheim). Hier kann man gar nicht streiken.
Wie auch? Die Kids ne Woche lang sich selbst überlassen? das klappt ja nicht mal 2h lang.
Wir haben jetzt mit dem Landratsamt ganze 5 Jahre über eine Lohnangleichung verhandelt (weil wir als privater Träger u.A. vom Land finanziert werden). 5 Jahre! Ich habe mit meinen mittlerweile 7 Jahren Betriebszugehörigkeit und Schichtzulage weniger raus, als andere in der Industrie als Einstiegsgehalt bekommen.

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ja, das ist scheisse.
deshalb ist organisation so wichtig, z.b. in gewerkschaften, um einen größeren hebel zu haben und/oder damit andere berufsgruppen für einen (mit-)streiken aus solidarität.
das passiert(e) ja auch schon, aber der organisationsgrad wird seit jahren/jahrzehnten geringer, das ist ein riesen problem (natürlich nur für arbeitnehmer).

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Die CDU profitiert gerade davon, dass sie auf eine akute neue Bedrohung regiert und das im Großen und Ganzen ganz ordentlich macht. Und natürlich von Merkel.

Bei der nächsten Bundestagswahl ist Merkel und dieser „Anpacken in der Krise“-Bonus weg. Dann geht es zum einen um die Ursachenforschung und vor allem die Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen, Arbeitslosigkeit, usw. Ich denke, dann wird die Systemfrage noch deutlich größer diskutiert werden als aktuell.

Auf das aktuell Umfragehoch der CDU würde ich deshalb nicht allzuviel geben.

Naja ich glaub das Thema wird uns noch bis mindestens Anfang 2021 aktiv beschäftigen und irgendwann danach geht ja auch schon der Wahlkampf los. Bin da leider nicht so optimistisch wie du.

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Meinetwegen darf die CDU weiter machen schlechter als Rot Grün damals machen sie es auch nicht.

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Aber dann ist es Lebensalltag und keine Ausnahmesituation mehr. Man wird sich daran gewöhnt haben und gleichzeitig wird immer offensichtlicher werden, dass das aktuelle System keine Lösungen für die neue Normalität hat.

Man darf nicht vergessen das in Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft nicht gestreikt wird/nicht gestreikt werden darf.
Das ganze befindet sich zur Zeit in der schwebe und die Regierung zeigt da nicht wirklich wille das Streikrecht der Arbeitnehmer durchzusetzen.

Sprich, streiken ist für viele in der Pflege gar nicht möglich. Auch hat man ein Teil an privaten Einrichtungen in den gut bezahlt wird, eben für eine Klientel die sich das Leisten kann.
Streiks treffen also nur die die eh nichts direkt entscheiden können.

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Sorry aber das ist eben ganz normales unterschiedliches Lohn und Lebenserhaltungskostenniveau in verschiedenen Ländern.

Wenn Deutsche nach Norwegen zum Arbeiten gehen, oder nach Schweden würdest du dich doch auch nicht aufregen, oder sagen "die Norweger lassen Deutsche kommen und für einen Hungerlohn von 3000 € Brutto arbeiten " (was für Norwegen echt wenig wäre)?

Die Polen kommen aus freien Stücken nach Deutschland und es ist ja auch nicht so, dass Deutschland den Lohn in Polen niedrig hällt, nur damit die nach Deutschland kommen.

Sobald der Wohlstand in Polen steigt und das Einkommen, müssen deutsche Bauern eben mehr zahlen oder schauen was sie machen.

Und deswegen muss ich das gut finden?

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Die Leute kommen übrigens gar nicht mehr aus Polen sondern aus der Ukraine weil die eben mittlerweile im eigenen Land genug verdienen. Daran kann man schon sehen dass sich das Problem langfristig von selbst lösen wird.

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Zum Glück sind ja Flüchtlinge eine unerschöpfliche Quelle…

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