Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Also ist dann jede Kaffeesorte, die den Ländernamen seiner Bohnen als Namen hat, rassistisch?

Rassistisch nicht, nein. Es fördert die Ausbeutung und rechtfertigt sie.

also sollte man keinen Handel mehr mit diesen Ländern betreiben?

Ich denke die nennung von Brasilien sollte reichen, um zu zeigen was das erreicht hat.

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Okay, die Ausbeutung Afrikas als billiger Ressourcenlieferant, ist für mich Teil des systematischen Rassismus, der in Europa tagtäglich gelebt wird. Und war auch ein Grund, warum ich die Bezeichnung als rassistisch ansehe.

@Herzer Puh, kommt halt drauf an, ob es als Länderbezeichnung verwendet wird, wo der Kaffee wirklich her kommt, und nicht einfach ein ganzer Kontinent (der sehr viel diverser ist) mit der Sorte gleichgesetzt wird.

Jetzt mal unabhängig von den Keksen find ich sowas auch mit vorsicht zu betrachten. Mit solchen Aussagen verbieten ja schon fast den öffentlichen Diskurs über problematische Sachen.

Mir ist eigentlich egal ob ein Keks oder was auch immer nun umbenannt wird, weil ein Unternehmen vielleicht irgendwelchen Vorwürfen vorbeugen möchte. Viel schlimmer finde ich aber jedes mal, was das manchen Leuten Anlass bringt in wähnung des Unterganges des Abendlandes Dinge von sich zu lassen und wie sehr sowas instrumentalisiert und emotionalisiert wird (damit meine ich nichts aus diesem Thread).

Ich kann auf jeden Fall verstehen und nachvollziehen warum du es so bezeichnest. Aber mir geht es nicht weit genug diese Ausbeutung als Rassistisch zu bezeichnen, weil die Ausbeutung viel mehr bedient.

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hmm

hmm

hmm

kommt der Kakao dafür auch wirklich aus Ghana? :face_with_raised_eyebrow:

also bei der letzten, die offensichtlich in Fair Trade (also Ausbeutung hoffentlich nicht stattfand) hergestellt wurde (und wo das offensichtlich eine Herkunftsbezeichnung ist wie „Tiroler Speck“) hätte ich keine Probleme.

Beim Bahlsen Produkt bzw. den anderen Produkten (wenn es andere Produkte sind) schwang das ganze echt nicht mit.

Der Kakao von Bahlsen kommt aber nicht allein aus Ghana oder anderen Ländern Afrikas. Auch wird nur in ein paar Ländern von Afrika Kakao abgebaut, es unterstütz das Bild das Afrika als eine homogenen Gruppe angesehen wird, was so einfach nicht stimmt.

Und wie hier Leute schon sagten, gibt es ja nicht mal die Kultur bestimmter Länder in Afrika wieder, da dort Kakao über Kolonie und Sklaverei in die Regionen gekommen ist.

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Naja, zumindest hier im Thread liegt das stark daran, dass viele Beispiele mit der Brechstange in Richtung Rassismus gebogen werden :man_shrugging:

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Ich frage mich was die Menschen Afrikas darüber denken. Aber ich glaube die sind zu sehr mit echten Problemen beschäftigt. Aber unser nächstes Ziel sollte Hawaii sein. Die Menschen Hawaiis haben lang genug unter „Pizza Hawaii“ und Co. gelitten! Die Ananas wurde durch Kolonialisierung auf Plantagen in Hawaii eingeführt. Toast Hawaii wurde in Deutschland und Pizza Hawaii in Kanada erfunden. Der Name ist somit kulturelle Aneignung! Damit darf Dr. Oetker nicht davonkommen!!!

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Unnötig.

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Perfektes Beispiel, warum gewisse Leute einfach nicht kapieren, was alles mit „Rassismus“ bzw. der Ausbeutung anderer Kulturen durch Europa/europäische Kolonien, zusammenhängen und ein Standardbeispiel dafür als Beispiel nehmen, dass eben diese ganzen Probleme aufzeigt, um es vermeintlich ins Lächerliche zu führen. (Und damit eigentlich genau zeigen, warum die Diskussion und Debatte darum so wichtig ist)

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Ich poste das lieber hier, weil das gar nichts mehr mit LGBTQIA+-Themen zu tun hat.

Ein Problem heute ist die Frage zwischen Cultural Appropiation (kulturelle Aneignung) und Cultural Appreciation (kulturelle Wertschätzung).

Dummes Beispiel: gab ein Bild im Internetbild, wo eine „offensichtlich“ westliche Person einen Kimono trug und ihr Appropiation/Aneignung vorgeworfen wurde. Witz: Sie war Japanerin und verschenkt die japanische Gesellschaft gerne Kimonos und fühlen sich geehrt, wenn nicht japanische Freund*innen die ihnen geschenkten Kimonos/von ihnen gekauften Kimonos tragen.

Solange diese vielleicht nicht gerade die Insignien der japanischen Kaiserfamilie tragen, die nur diese Familie tragen darf.

Ähnliche Geschichten gibt es auch um schottische Kilts, wo die schottische Gesellschaft sich durchaus freut, wenn Kilts getragen werden - wenn sie nicht gerade die Farben/Muster ihrer meistgeschätzten Heldenfiguren tragen.

Ich zum Beispiel hab eigentlich wenige Probleme damit, wenn Touristen ein Dirndl oder Lederhosen tragen, einfach weil sie am Oktoberfest feiern wollen - solange sie damit nicht andere Ideen (in unserer Gesellschaft gerne jene, die mit unserem dunkelsten Kapitel zu tun haben) propagieren. Als wären wir alle so dumm und unterstützten diesen Irrsinn noch immer (wenn wir es je getan haben).

Aber zurück zu dem, was ich eigentlich erwähnen wollte: Ghost in the Shell - die Realverfilmung.

Ich kann mich doch an Diskussionen mit Freunden erinnern, die nichts per se am Casting auszusetzen hatten, eben weil Major Kasuragi bereits im Manga (und eine wenig im Anime) einfach eine Blaupause für einen Menschen ist (es nicht mal klar ist, ob Major wirklich eine Frau war, bevor sie ihren Cyborg-Körper bekam). Und Scarlet Johansen passte einfach zum Charakter.

Man waren die böse, als die Realverfilmung offenbarte, dass sie die Tochter eine ehrwürdigen japanischen Familie sei - und sie verhält sich einfach absolut nicht so, sie verhält sich wie eine „typische weiße Frau“ sich in Asien verhält. Da fehlten halt viele kleine Dinge, die ihnen auffielen, aber die echt nicht zu dieser im Film verkauften Figur passten. Und die Macher*innen hätten nur einmal mit jemanden aus der Kultur reden müssen (bzw. denen zuhören sollen).

Was ich sagen will: der Unterschied zwischen Aneignung und Wertschätzung ist nicht einfach und sollten Personen, die danach fragen, nicht lächerlich gemacht werden, eher sollten wir sie unterstützen ihre Antwort zu finden.

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morgen

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Ich hoffe nie