Ich poste das lieber hier, weil das gar nichts mehr mit LGBTQIA+-Themen zu tun hat.
Ein Problem heute ist die Frage zwischen Cultural Appropiation (kulturelle Aneignung) und Cultural Appreciation (kulturelle Wertschätzung).
Dummes Beispiel: gab ein Bild im Internetbild, wo eine „offensichtlich“ westliche Person einen Kimono trug und ihr Appropiation/Aneignung vorgeworfen wurde. Witz: Sie war Japanerin und verschenkt die japanische Gesellschaft gerne Kimonos und fühlen sich geehrt, wenn nicht japanische Freund*innen die ihnen geschenkten Kimonos/von ihnen gekauften Kimonos tragen.
Solange diese vielleicht nicht gerade die Insignien der japanischen Kaiserfamilie tragen, die nur diese Familie tragen darf.
Ähnliche Geschichten gibt es auch um schottische Kilts, wo die schottische Gesellschaft sich durchaus freut, wenn Kilts getragen werden - wenn sie nicht gerade die Farben/Muster ihrer meistgeschätzten Heldenfiguren tragen.
Ich zum Beispiel hab eigentlich wenige Probleme damit, wenn Touristen ein Dirndl oder Lederhosen tragen, einfach weil sie am Oktoberfest feiern wollen - solange sie damit nicht andere Ideen (in unserer Gesellschaft gerne jene, die mit unserem dunkelsten Kapitel zu tun haben) propagieren. Als wären wir alle so dumm und unterstützten diesen Irrsinn noch immer (wenn wir es je getan haben).
Aber zurück zu dem, was ich eigentlich erwähnen wollte: Ghost in the Shell - die Realverfilmung.
Ich kann mich doch an Diskussionen mit Freunden erinnern, die nichts per se am Casting auszusetzen hatten, eben weil Major Kasuragi bereits im Manga (und eine wenig im Anime) einfach eine Blaupause für einen Menschen ist (es nicht mal klar ist, ob Major wirklich eine Frau war, bevor sie ihren Cyborg-Körper bekam). Und Scarlet Johansen passte einfach zum Charakter.
Man waren die böse, als die Realverfilmung offenbarte, dass sie die Tochter eine ehrwürdigen japanischen Familie sei - und sie verhält sich einfach absolut nicht so, sie verhält sich wie eine „typische weiße Frau“ sich in Asien verhält. Da fehlten halt viele kleine Dinge, die ihnen auffielen, aber die echt nicht zu dieser im Film verkauften Figur passten. Und die Macher*innen hätten nur einmal mit jemanden aus der Kultur reden müssen (bzw. denen zuhören sollen).
Was ich sagen will: der Unterschied zwischen Aneignung und Wertschätzung ist nicht einfach und sollten Personen, die danach fragen, nicht lächerlich gemacht werden, eher sollten wir sie unterstützen ihre Antwort zu finden.