„one is an immutable characteristic and the other is just a bigoted belief“
Sehr gut ausgedrückt im Video und ein Punkt der mich immer wieder aufregt. Um den eigenen Hass zu begründen, wird zuerst behauptet, dass LGBTQIA* schlimm UND „freiwillig“ ist. Und dann wird der eigene Glaube als unveränderbar auf ein uraltes Buch begründet, das so ungenau geschrieben/übersetzt ist, dass man alles reinlesen kann.
Es ist den Personen also irgendwie klar, dass man andere nicht diskriminieren sollte aufgrund von „immutable characteristic“, sie verdrehen nur zweimal die Tatsachen und sehen sich wieder im Recht. Damit sie verstehen was „Cancel Culture“ ist, müssten beide dieser Überzeugungen fallen.
Analog bei FFF. Der Kampf gegen den Klimawandel ist dann für die Leugner plötzlich optional, das Wirtschaftssystem und Verbrennerautos sind aber unveränderbar.
Die Ablehnung von gut belegten Fakten ist immer wieder die Ursache.
Ich finde die Diskussion nicht sinnlos. Da hast du mich missverstanden.
Da wir die Diskussion hier auch schon hatten, bezüglich Transfrauen im Frauensport, hier ein interessantes Video dazu:
Ein wichtiger Punkt:
Mir ist durchaus bewusst, dass Vaush ein extrem kontroverser Charakter ist. Ich poste dieses Video nicht, weil ich finde, seine Position immer und überall ist etwas, was ich verteidigen würde und ich finde auch in diesem Video macht er Aussagen, welche ich nicht ganz in Ordnung finde.
ABER:
Das Video hat zwei ganz gute Dinge drin.
- Vaush geht in der zweiten Hälfte sehr auf den Wissenschaftlichen Hintergrund ein, was es mit Hormontherapie auf sich hat, was der „unfaire“ Vorteil von Transfrauen gegenüber Cisfrauen ist, wo er herkommt und wann er wie wichtig zu beachten ist. Er geht auf die Nuancen ein, die man in dieser Situation beachten sollte (zumindest wenn man allen Parteien gegenüber fair sein will…) und ich denke so wie er seine Meinung dazu abwickelt macht es durchaus Sinn.
- In den ersten 10 Minuten macht er einen sehr, sehr wichtigen Punkt: Wenn du versuchst zu argumentieren, warum Transfrauen nicht bei den Frauen im Sport mitmachen sollten, und von einer Position argumentieren willst, dass es dir um Fairness im Sport geht, dann tust du dir keinen Gefallen, wenn du anti-Trans-Sprache an deine Argumente anhängst. Du kannst sagen, dass du denkst, dass Transfrauen einen unfairen Vorteil haben könntest. Wenn du es aber formulierst mit: „Ich finde Männer, die so tun als seien sie Frauen haben im Frauensport einen unfairen Vorteil“ dann brauchst du transphobische Sprache und dann verlierst du relativ schnell das Gehör von allen Leuten, welche transfreundlich sind. Wenn deine Argumente sich wirklich um die Frage der Fairness drehen, und du denkst du kannst ein rationales, faktisches Argument machen, dann kannst du das machen, ohne Sprache zu benutzen, welche den Eindruck gibt, dass du gleichzeitig auch den Transmenschen aberkennst, die Geschlechtsidentität zu haben, welche sie sich selber zuschreiben.
Darum würde ich das Video auf jeden Fall empfehlen. Auch wenn, wie gesagt, Vaush (je nach eigener persönlichen Philosophie) gerne manchen Leuten vor den Kopf stösst. Was man vermutlich bereits am Titel des Videos sieht, wie mir gerade auffällt
klingt nach einem interessanten Video, danke. Muss ich mir nach Kino+ reinziehen.
Wow, nur noch 4 Monate kein Sex für Homosexuell die Blut spenden wollen statt 12 in Ö
dazu zählen Schwule und Bisexuelle Männer, oder?
Allgemein mega dumm, dass man Schwule und Bisexuelle Männer immer noch als „Risikogruppe“ ansieht.
Ja und ja.
Eigentlich, laut Gesetz sind „nur“
Personen, die sich einem Risiko für eine Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere mit HIV und HBV, ausgesetzt haben
Das wird halt ausgelegt als
- Männer, die Sex mit Männern hatten,
- Personen die innerhalb der letzten 12 Monate Sex mit mehr als drei Sexualpartner_innen hatten,
- Frauen, die Sex mit einem Mann hatten, der gleichgeschlechtlichen Sex hatte.
(https://www.roteskreuz.at/#faq-481)
Als „Grund“ für diese Diskriminierung wird ja immer das erhöhte Übertragungsrisiko bei Analsex genannt. Was ist aber eigentlich mit Frauen, die auf Analsex stehen? Dürfte ich spenden, wenn ich Sex mit einem Mann habe (gut, als trans Frau mitten in der Hormontherapie ist es eh fraglich, ob ich nicht aus anderen Gründen ausgeschlossen bin )?
Und der Witz an der Geschichte, dass Blut wird dennoch noch auf beides getestet
Ich liebe ja die Begründung, dass homo- und bisexuelle Männer halt ihr Sexleben mehr ausleben und deswegen ein höheres Risiko da ist … Muss mal meine Väter fragen, mit wievielen Männern sie in den letzten 20 Jahren noch rumgemacht haben (sind inzwischen seit über 30 Jahren beinander).
Mich würd ja interessieren, wie verbreitet dieses Vorurteil noch immer ist.
Ziemlich, würde ich mal behaupten.
Weiss zumindest aus eigener Erfahrung, dass das gerade bei der älteren Generation noch oft so gesehen wird.
Hierzu muss man aber natürlich sagen:
Die Tatsache, dass Homosexualität so lange als Tabu galt und in vielen Gesellschaften sogar gesetzlich verfolgt werden konnte hat halt schon dafür gesorgt, dass Homosexuelle ihre Sexualität historisch (also: im Westen, in den letzten Jahrhunderten) anders und in weniger festen Beziehungen ausgelebt haben als heterosexuelle Menschen.
Was keine Aussage gegen Homosexuelle sein sollte, denn wie gesagt war das ein Umstand der durch die Gesellschaft und nicht durch die Sexuelle Orientierung zustande kam.
Aber dass sich dadurch halt gewisse Vorurteile in der Bevölkerung festgefahren haben ist auch irgendwie logisch.
Sehr gute Meinung von Wolfgang Thierse zu Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses durch Identitätspolitik.
Welche Aussagen findest du sehr gut?
TL:DR: ein weiterer Typ kommt nicht drauf klar, dass sich die Welt verändert, dass sich nicht mehr alles um ihn dreht und dass auch andere Lebensweisen und Realitäten, die bei dem „wir“ von dem Thierse spricht, nie mit gemeint waren, auf einmal auch mitdiskutieren und nicht mehr klein geredet werden wollen und stellt sich in eine vollkommen realitätsferne Opferrolle
Fands ja witzig, dass er einen offenen Diskurs will, den es laut ihm ja scheinbar nicht mehr geben soll, und dann in den letzten Minuten eigentlich ausschließlich nur noch „Ich hab recht, die anderen nicht“ kommt. „meine Ansicht über die M-Straße ist richtig“, „Meine Ansicht über Blackfacing ist richtig.“
Ich meine, einem offenen Diskurs auf Augenhöhe sollte man immer führen wollen, aber ich hatte bei ihm nicht wirklich das Gefühl, das er das wirklich wollte.
Es gibt heutzutage soo viel mehr und tiefgründigeren Diskurs über diese Themen als früher. Thierse kommt, wie viele andere, nur nicht drauf klar, dass er nicht mehr die Kontrolle und Deutungshoheit darüber hat und heult deshalb öffentlich rum.
In Wahrheit ist es einfach nur Bequemlichkeit, sich ernsthaft mit Themen auseinander zu setzen, die man bisher einfach ignorieren konnte.
Wie steht ihr denn zu seiner Aussage, dass seine Meinung allein aufgrund der Tatsache, dass er weiß, ein Mann und heterosexuell ist, direkt zur Seite gelegt werden kann und sich nicht weiter damit befasst wird, ganz gleich welche Argumente vorgebracht wurden?