Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Wow, nur noch 4 Monate kein Sex für Homosexuell die Blut spenden wollen statt 12 in Ö :clown_face:

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dazu zählen Schwule und Bisexuelle Männer, oder?

Allgemein mega dumm, dass man Schwule und Bisexuelle Männer immer noch als „Risikogruppe“ ansieht.

Ja und ja.

Eigentlich, laut Gesetz sind „nur“

Personen, die sich einem Risiko für eine Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere mit HIV und HBV, ausgesetzt haben

(§ 5 Abs. 1 Z 3 lit. s (Blutspenden) bzw. § 6 Abs. 3 Z 15 (Blutplasmaspenden) Blutspenderverordnung – BSV)

Das wird halt ausgelegt als

  • Männer, die Sex mit Männern hatten,
  • Personen die innerhalb der letzten 12 Monate Sex mit mehr als drei Sexualpartner_innen hatten,
  • Frauen, die Sex mit einem Mann hatten, der gleichgeschlechtlichen Sex hatte.

(https://www.roteskreuz.at/#faq-481)

Als „Grund“ für diese Diskriminierung wird ja immer das erhöhte Übertragungsrisiko bei Analsex genannt. Was ist aber eigentlich mit Frauen, die auf Analsex stehen? Dürfte ich spenden, wenn ich Sex mit einem Mann habe (gut, als trans Frau mitten in der Hormontherapie ist es eh fraglich, ob ich nicht aus anderen Gründen ausgeschlossen bin :poop:)?

Und der Witz an der Geschichte, dass Blut wird dennoch noch auf beides getestet :upside_down_face:

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Ich liebe ja die Begründung, dass homo- und bisexuelle Männer halt ihr Sexleben mehr ausleben und deswegen ein höheres Risiko da ist … Muss mal meine Väter fragen, mit wievielen Männern sie in den letzten 20 Jahren noch rumgemacht haben (sind inzwischen seit über 30 Jahren beinander).

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Mich würd ja interessieren, wie verbreitet dieses Vorurteil noch immer ist. :beanthinking:

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Ziemlich, würde ich mal behaupten.
Weiss zumindest aus eigener Erfahrung, dass das gerade bei der älteren Generation noch oft so gesehen wird.

Hierzu muss man aber natürlich sagen:
Die Tatsache, dass Homosexualität so lange als Tabu galt und in vielen Gesellschaften sogar gesetzlich verfolgt werden konnte hat halt schon dafür gesorgt, dass Homosexuelle ihre Sexualität historisch (also: im Westen, in den letzten Jahrhunderten) anders und in weniger festen Beziehungen ausgelebt haben als heterosexuelle Menschen.
Was keine Aussage gegen Homosexuelle sein sollte, denn wie gesagt war das ein Umstand der durch die Gesellschaft und nicht durch die Sexuelle Orientierung zustande kam.
Aber dass sich dadurch halt gewisse Vorurteile in der Bevölkerung festgefahren haben ist auch irgendwie logisch.

Sehr gute Meinung von Wolfgang Thierse zu Verrohung des gesellschaftlichen Diskurses durch Identitätspolitik.

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Welche Aussagen findest du sehr gut?

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TL:DR: ein weiterer Typ kommt nicht drauf klar, dass sich die Welt verändert, dass sich nicht mehr alles um ihn dreht und dass auch andere Lebensweisen und Realitäten, die bei dem „wir“ von dem Thierse spricht, nie mit gemeint waren, auf einmal auch mitdiskutieren und nicht mehr klein geredet werden wollen und stellt sich in eine vollkommen realitätsferne Opferrolle

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Fands ja witzig, dass er einen offenen Diskurs will, den es laut ihm ja scheinbar nicht mehr geben soll, und dann in den letzten Minuten eigentlich ausschließlich nur noch „Ich hab recht, die anderen nicht“ kommt. :smiley:meine Ansicht über die M-Straße ist richtig“, „Meine Ansicht über Blackfacing ist richtig.“

Ich meine, einem offenen Diskurs auf Augenhöhe sollte man immer führen wollen, aber ich hatte bei ihm nicht wirklich das Gefühl, das er das wirklich wollte.

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Es gibt heutzutage soo viel mehr und tiefgründigeren Diskurs über diese Themen als früher. Thierse kommt, wie viele andere, nur nicht drauf klar, dass er nicht mehr die Kontrolle und Deutungshoheit darüber hat und heult deshalb öffentlich rum.

In Wahrheit ist es einfach nur Bequemlichkeit, sich ernsthaft mit Themen auseinander zu setzen, die man bisher einfach ignorieren konnte.

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@DoctorYoshi

Wie steht ihr denn zu seiner Aussage, dass seine Meinung allein aufgrund der Tatsache, dass er weiß, ein Mann und heterosexuell ist, direkt zur Seite gelegt werden kann und sich nicht weiter damit befasst wird, ganz gleich welche Argumente vorgebracht wurden?

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Entgegen seiner Aussage wird sich doch mit seiner Argumentation beschäftigt. Er hat einen Kommentar in der FAZ geschrieben und ein Interview im DLF bekommen.
Und im Allgemeinen sollte schon jeder Mensch mit sinnvollen Argumenten gehört werden.

Aber ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn betroffene Gruppen, oder noch besser: verschiedene Personen betroffener Gruppen, im speziellen keinen Bock mehr haben, die immer gleichen Argumente von Leuten zu hören, die die Thematik überhaupt nicht betrifft.

Da reicht dann auch ein „Zur Kenntnis genommen.“.


Mal davon abgesehen, ob seine Aussagen überhaupt belegbar sind.

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Seine gesamte Haltung zum Thema in dem Interview zum Thema Identity Politics.

Wo sagt er denn, dass nur er recht hat in Bezug auf die von dir angesprochenen Themen?

Also ist Radikalisierung dann besser oder was für eine Alternative schlägst du vor?

Er spricht den Leuten die im widersprechen ab, richtige Argumente zu haben. Die hätten nur Gefühle. Er habe aber wissenschaftliche, kulturverteidigende Argumente.

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Damit fängts ja schon an. Wer definiert was radikal ist? Warum ist das Festhalten an den aktuellen Zuständen nicht „radikal“?

Neue, progressive Bewegungen und Meinungen als „radikal“ abzustempeln ist konservatives Framing in Reinform.

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