Ich sehe an allen Punkten, die da erwähnt werden durchaus berechtigten Handlungsbedarf, aber…ich bin mir nicht sicher, ob ich den Ansatz sinnvoll finde, alles unter dem einen Label vereinen zu wollen. Ich befürchte, dass es dann schnell zu Prioritätsdiskussionen kommen könnte oder generellen Uneinigkeiten. Und das wiederum könnte sich nicht nachteilig auf die öffentliche Wahrnehmung auswirken.
Ich hatte da auch heute erst einen Artikel auf Zeit-online gelesen, wo es darum ging, dass sich wohl einige Feministinnen auch mit der Queeren-Bewegung nicht leicht tun (Artikel ist leider mittlerweile hinter ner Pay-Wall…).
Intersektionalität ist für mich passender als Humanismus
Intersektionaler Feminismus ist gerade in Abgrenzung zum „Alice Schwarzer Feminismus“ wichtig. Es lässt sich wesentlich einfacher argumentieren, dass alle Benachteiligungen beendet werden sollen, als halt nur die für die eigene/eine Gruppe. Man verliert damit natürlich auch Unterstützung von Konservativen, die nicht „gleich“ jeden als gleichwertig ansehen wollen, aber wie weit kommt man mit denen überhaupt? Man stelle sich nur mal vor Progressive Personen würden zusammenhalten.
Wenn der Begriff nicht dann besonders gescheitert wäre, als Rassentheorien und Sklavenhandel sich verbreiten konnten, von Weißen praktiziert wurde, Schwarze Menschen sowie IPoC massive Gewalt seit dieser Zeit erfahren hätten, Frauen und LBGTIQ* unterdrückt wurden (werden) und selbst Personen wie Kant und Hegel nicht an einer kritischen Selbstpositionierung gescheitert wären, indem sie die Rassentheorie nicht hinterfragten, dann wäre das vielleicht ein passender Begriff. Ist er aber nicht.
Feminismus entstand aus einer unterdrückten Position heraus und betreibt aktiv Kritik an systematischen Gegebenheiten. Humanismus ist eine nette „Idee“, ein Bildungsideal, was sich am Ende in gegensätzlichen Positionen ausdrücken kann.
Feminismus denkt Humanismus weiter, sogar den Humanismus Begriff bei Marx.
Hier noch eine schöne Ergänzung mit aktuellem Bezug:
Was ich so toll finde an der ganzen „Men in dress, oh my god!“ Hysterie ist:
Die gleichen Leute welche sagen: „Männer sind Männer! Das ist Biologisch festgelegt, durch das Y-Chromosom! Punkt!“ sind die gleichen Leute welche sagen: „Männer sollen keine solche Kleider tragen! Das ist nicht MÄNNLICH! MÄNNER haben sich anders anzuziehen!“
Die sollen sich jetzt mal entscheiden! Entweder sind Männer einfach durch das Y-Chromosom definiert, und dann ist es 100% egal, was sie anziehen… oder es gibt tatsächlich neben dem Biologischen „Mann“ noch das gesellschaftliche Konstrukt „Mann“, welches durch andere Dinge (wie Kleidung) gezeichnet ist.
Sie können nicht beides haben.
Damals war rosa auch noch ne Farbe die man oft Jungs angezogen hat. Ich finds immer lustig wenn Leute Dinge verteidigen weil sie meinen das wäre gottgegeben und schon immer so gewesen, aber manchmal muss man nur 2-3 Generationen zurück gehen und da war das schon wieder komplett anders.
Wäre es, hätte er keine Vergangenheit.
Und das scheint ihn wohl zu disqualifizieren, obwohl es genau das wäre als was ich mich bezeichnen wollen würde.
Bei einer traditionellen Taufe tragen Jungen häufig, ebenso wie Mädchen, ein schmuckes Taufkleid mit zarten Rüschen und effektvollem Tüll. Möchten Sie deutlich machen, dass es sich bei dem kleinen Täufling um einen Jungen handelt, bietet sich eine Variante mit einer dekorativen Schleife aus blauem Satin oder einer stilvollen Stickerei in zartem Hellblau an.
Nicht das einer denkt es könnte ein Mädchen sein und der Junge wird traumatisiert
Na und? Der Begriff Gender stammt von einem John Money, der einen 22 Monate alten Jungen kastrieren und die Eltern ihn wie ein Mädchen erziehen lassen hat, um damit seine These beweisen zu wollen, dass Geschlecht rein gesellschaftlich konstruiert sei. Der Junge hat den Eingriff übrigens wieder rückgängig machen lassen und sich später das Leben genommen. Mit dem Begriff hat trotzdem keiner ein Problem.