Es gibt denn, das etwas kommerzielle Ausgeschlachtet wird, die eigentlichen Künstler/Erfinder und ihre Gesellschaft aber davon Ausgeschlossen werden. Hier könnte man Sushi einordnen, viel Zutaten für Sushi werden aber aus/über Japan exportiert, Sushi ist in dem Sinne also keine Kulturelle Aneignung, auch das verändern von Sushi ist es nicht.
Dann gibt es Kulturelle Aneignung über das Tragen von Symbolen, Kleidung, Frisuren ect. Hier ist es so das die eigentlichen Angehörigen der Kultur für das Tragen dieser Dinge negative Reaktionen erfahren oder es ihnen gar verboten war/ist. Hier spielt Rassismus/Diskriminierung stark mit rein.
Besonders beim zweiten geht es darum ob man etwas nur weil man Kichererbsen püriert gleich Humus nennen darf. Selbst der Kritiker sagt ja, das er nicht dagegen hat, das man Hummus selbst macht, ihn in eigene Rezepte aufnimmt. Seine Kritik dreht sich darum wie sehr man Humus verändern darf und dann noch Hummus nennen sollte.
Kommt drauf an wie das passiert. Wenn du Bantu Knots tragst weil du Adele gesehen hast wie sie sich als „jamaikanerin“ auf einer Party verkleidet hat und dir denkst das ist mein nächster Party Look und die 54ig jährige Gisela im Goldenen Schnitt wird das schon für 45€ hinkriegen, dann ist das schon eher blöd.
Wenn du dir aber deine Haare von Bantus in Zimbabwe machen lässt, die Geschichte und das Leid dahinter kennst und sie auch weiterträgst ist das schon weniger problematisch.
Aber natürlich gibt es da keine klare Meinung auch nicht innerhalb von Schwarzen Communities.
Es gibt auch den gegen Begriff „kulturelle Wertschätzung“ der dann eher in Richtung zweiteres geht.
Aber zur ganzen Thematik gibts auch schon dutzende Talks und Erklärungen online wer wirklich interessiert ist ganz sich ganz kostenfrei online super informieren.
Als gebürtiger Halbitaliener kann ich dir sagen, dass ist die schlimmste Form von Pizza die es gibt jnd darf so eigentlich nicht genannt werden
Schlimmer ist nur bei uns in der Nähe ein Lieferdienst der Pizzen mit Currysauce und Ananas macht
Zur Einordnung vielleicht noch interessant, dass die Brasserie Lorraine ein sehr linker Laden ist in der u.a. jeden ersten Samstag im Monat ein Tinfa*-Only Abend stattfindet. Sprich kein Eintritt für weiße Männer, Identitätspolitik pur!
Also bevor einem jetzt der konservative Puls hochschnellt, vielleicht ist der Laden eh generell nichts für einen.
Das war natürlich nur ein Beispiel aber auch hier in Deutschland gibts es sowohl Organisation (in Wuppertal z.B. Unity.Tal) die Aufklärung betrieben aber es gibt auch afro Shops und Salons die sowas anbieten. So wie ich es verstanden habe ist einfach wichtig Dinge/Ideen aus einer Kultur einfach herauszunehmen ohne den Kontext und die Leute dahinter zu ignorieren, vergessen oder sogar auszubeuten.
Unity.tal ist bei uns völlig kostenlos und super cool um neue Dinge zu lernen und zu erleben. Da gehts natürlich nicht nur um Afro Haar und die Geschichte/Kultur dahinter. Ist halt eine intersektionale antirassistische Vereinigung die zu allen möglichen Themen, Veranstaltungen und Workshops anbietet.
Ich kann da wirklich nicht mitgehen bei den vorgebrachten Argumenten, was jetzt Aneignung sein soll und wann es ein respektvoller Umgang ist.
Ich mein es gibt natürlich immer eindeutige Beispiele, wo jemand respektlos handelt, bei Unternehmer_innen und berühmten Personen wird nochmal genauer hingeschaut.
Aber etwas aus einer anderen Kultur zu übernehmen, zu variieren, es mit der eigenen auszutauschen ist der Kern jeder modernen Kultur - selbst wenn Länder versuchen sich dagegen abzuschotten (DDR und Rock’n Roll).
Für mich klingt das sehr nach Reinhaltung der „verschiedenen“ Kulturen, das wollen doch die rechten Identitären, ein Europa der Völker oder sowas.
Anderes Beispiel aber…
Eine Freundin hat mal den Gedanken geäußert, ob es eigentlich ok wäre, dass ein trans Kumpel und ich ein paar Rap-Versuche unternommen haben. Ey wenn wir so anfangen, dann müssen wir die komplette Populärmusik in die Tonne treten. Dabei liegt hier im Pop/Rock/Rap-Beispiel noch nichtmal das Kriterium der Aneignung vor.
Der afroamerikanische Gospel/RnB/Blues ist eine kreative Vermengung von europäischer Kirchenmusik und afrikanischen Rhythmen.
Habe auch mal einen Artikel gelesen indem Leute aus Mexiko beschrieben haben, dass sie persönlich kein Problem mit dem Stereotyp (sombrero, tortilla, Salsa) haben auch nicht wenn sich andere so verkleiden.
Was hingegen als scheiße beschrieben wurde ist die Darstellung von Mexiko als In Sepia getauchten Schauplatz von Drogen und Gewaltverbrechen.
Aber das zeigt einfach nur, dass das Thema einfach sehr komplex ist.
Denn auch ich habe Schwarze Bekannte und Freunde die ein Problem mit Dreads oder bestimmten Flechtfrisuren als Modetrend an Weißen haben.
Ich hab aber auch durch die Uni Schwarze Leute kennengelernt, die ihr Leben lang in komplett homogenen Schwarzen Communitys in unterscheiden Teilen Nordafrikas aufgewachsen sind und das Konzept von kultureller Aneignung nur schwer nachvollziehen können.
Alles sehr komplex und nichts davon ist mehr oder weniger valide als das andere.
Das Problem mit kutureller Aneignung beim Essen zeigen diese Videos ganz gut:
Es ist völlig ok, es regelmäßig zu essen, seinen Freunden davon zu erzählen, nachzukochen, etc. Aber mach bitte kein hip-exotisches Event für Social Media daraus.