Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Zur Einordnung vielleicht noch interessant, dass die Brasserie Lorraine ein sehr linker Laden ist in der u.a. jeden ersten Samstag im Monat ein Tinfa*-Only Abend stattfindet. Sprich kein Eintritt für weiße Männer, Identitätspolitik pur!
Also bevor einem jetzt der konservative Puls hochschnellt, vielleicht ist der Laden eh generell nichts für einen.

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Also hilft es mir, wenn ich reich bin. Dann ist es okay^^

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Sicherlich nicht von Weissen mit Dreads.

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Das war natürlich nur ein Beispiel aber auch hier in Deutschland gibts es sowohl Organisation (in Wuppertal z.B. Unity.Tal) die Aufklärung betrieben aber es gibt auch afro Shops und Salons die sowas anbieten. So wie ich es verstanden habe ist einfach wichtig Dinge/Ideen aus einer Kultur einfach herauszunehmen ohne den Kontext und die Leute dahinter zu ignorieren, vergessen oder sogar auszubeuten.

Unity.tal ist bei uns völlig kostenlos und super cool um neue Dinge zu lernen und zu erleben. Da gehts natürlich nicht nur um Afro Haar und die Geschichte/Kultur dahinter. Ist halt eine intersektionale antirassistische Vereinigung die zu allen möglichen Themen, Veranstaltungen und Workshops anbietet.

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Ich kann da wirklich nicht mitgehen bei den vorgebrachten Argumenten, was jetzt Aneignung sein soll und wann es ein respektvoller Umgang ist.
Ich mein es gibt natürlich immer eindeutige Beispiele, wo jemand respektlos handelt, bei Unternehmer_innen und berühmten Personen wird nochmal genauer hingeschaut.
Aber etwas aus einer anderen Kultur zu übernehmen, zu variieren, es mit der eigenen auszutauschen ist der Kern jeder modernen Kultur - selbst wenn Länder versuchen sich dagegen abzuschotten (DDR und Rock’n Roll).
Für mich klingt das sehr nach Reinhaltung der „verschiedenen“ Kulturen, das wollen doch die rechten Identitären, ein Europa der Völker oder sowas.

Anderes Beispiel aber…
Eine Freundin hat mal den Gedanken geäußert, ob es eigentlich ok wäre, dass ein trans Kumpel und ich ein paar Rap-Versuche unternommen haben. Ey wenn wir so anfangen, dann müssen wir die komplette Populärmusik in die Tonne treten. Dabei liegt hier im Pop/Rock/Rap-Beispiel noch nichtmal das Kriterium der Aneignung vor.
Der afroamerikanische Gospel/RnB/Blues ist eine kreative Vermengung von europäischer Kirchenmusik und afrikanischen Rhythmen.

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Habe auch mal einen Artikel gelesen indem Leute aus Mexiko beschrieben haben, dass sie persönlich kein Problem mit dem Stereotyp (sombrero, tortilla, Salsa) haben auch nicht wenn sich andere so verkleiden.

Was hingegen als scheiße beschrieben wurde ist die Darstellung von Mexiko als In Sepia getauchten Schauplatz von Drogen und Gewaltverbrechen.

Aber das zeigt einfach nur, dass das Thema einfach sehr komplex ist.

Denn auch ich habe Schwarze Bekannte und Freunde die ein Problem mit Dreads oder bestimmten Flechtfrisuren als Modetrend an Weißen haben.

Ich hab aber auch durch die Uni Schwarze Leute kennengelernt, die ihr Leben lang in komplett homogenen Schwarzen Communitys in unterscheiden Teilen Nordafrikas aufgewachsen sind und das Konzept von kultureller Aneignung nur schwer nachvollziehen können.

Alles sehr komplex und nichts davon ist mehr oder weniger valide als das andere.

Das Problem mit kutureller Aneignung beim Essen zeigen diese Videos ganz gut:

Es ist völlig ok, es regelmäßig zu essen, seinen Freunden davon zu erzählen, nachzukochen, etc. Aber mach bitte kein hip-exotisches Event für Social Media daraus.

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Nicht-weiße Cis-Männer sind da ebenfalls unerwünscht. Auch wenn sie schwul oder bisexuell sind.

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Stimmt.

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Ich finde es wie schon die ähnliche Geschichte bei Fridays for Future ziemlich lächerlich.

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Weiße Frauen dürfen? Spannend

Ich dachte eigentlich immer dass Kultur etwas ist das geteilt werden sollte…

Das kann ich aber sehr gut verstehen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn Deutsche als Bayern in Lederhosen dargestellt werden, die den ganzen Tag Bier trinken und Sauerkraut fressen. Aber wenn wir als Nazis gezeigt werden, die ganz Europa oder die Welt beherrschen wollen, wirds unschön.

Aber hat das was mit den Dingen an sich zu tun, oder eher weil das eine als positiv und das andere eben als schlimm gesehen werden? Ich glaube nämlich schon, denn inhaltlich ist natürlich beides verallgemeinert Quatsch.

Dann wäre also das Tragen von Dreadlocks, einfach, weil es einem gefällt und man nicht sagt, dass es einen Bezug zur ursprünglichen Bedeutung hat, okay?

Ja geteilt und nicht einfach rücksichtslos genommen und zu Mode und Food Trends degradiert. Während man in seiner Kindheit oder im Beruf für selbes Essen und Haare noch ausgegrenzt wurde.

Das sowieso.

Kannte selbst einen weißen Reggae Musiker, der hat das alles geatmet, ist jedesjahr mehrmals nach Jamaica, ist glaube ich auch deren Religion beigetreten wenn ich es richtig mitbekommen habe und hatte nur Wertschätzung für die Kultur und versucht das auch anderen hier zu vermitteln.

Fände ich zb sehr ungut wenn das ihm bei dem Event passiert wäre.

Nein, man soll sagen wo es herkommt und es eben nicht als frisch entdecke, coole neue Frisur verkaufen. Das passiert leider grade durch Influencer zu oft, und ist denke ich das Hauptproblem, was Betroffene an kultureller Aneignung stört.

Ab ab da bin ich raus. Selbst die Betroffenen haben unterschiedliche Meinungen, wo kultureller Austausch aufhört und Aneignung anfängt und da brauch ich als weißer Deutscher, der nie diskriminiert wurde, nicht mitdiskutieren.

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Ich habe da jetzt mehrmals drüber gelesen, aber ist das nicht genau das was Solidarisierung ausmacht? Wozu überhaupt solidarisieren, wenn keine Ungerechtigkeit vorliegt?

Am konkreten Beispiel: Inwiefern kann eine weiße Person mit Dreadlocks dazu beitragen, dass die Akzeptanz von Dreadlocks bei Schwarzen sinkt?

Und ganz davon ab, wo wird in unserer Gesellschaft Schwarzen das Tragen von Dreadlocks verwehrt, an denen es für Weiße ok ist?

Dieses Thema taucht in diesem Thread regelmäßig auf, aber es ist für mich jedes Mal aufs neue völlig unverständlich. Nicht weil ich nicht denke, dass Schwarze wegen bestimmter Frisuren diskriminiert wurden, denn das wurden sie definitiv, aber diese Schlussfolgerungen daraus sind für mich einfach völlig unlogisch.

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Was aber auch nur geht, wenn man es weiß. Wenn ich jetzt aber in einen Laden gehe, irgendein Kleidungsstück sehe, welches mir gefällt, welches aber in einer mir fremden Kultur irgendeine tiefere Bedeutung hat, die ich aber auch nicht kenne und mir es kaufe und anziehe. Begehe ich dann kulturelle Aneignung? Klar, der Verkäufer tut es, da er ja Geld damit verdient. Aber ich, der es einfach nur trägt, ohne jeden Hintergrund? Finde ich schwierig.

Sehe ich auch so. Nur ist es eben schwierig, weil man plötzlich in eine Situation wie diese Band kommen könnte, ohne dass man den Hauch einer Ahnung hat, wieso eigentlich. Darum finde ich das Thema trotzdem durchaus spannend.

Ich würde behaupten, dass grade auch dieses Ausloten, was noch als ein respektvoller Umgang miteinander zählen und was als respektlos verstanden werden kann, zum kulturellen Austausch auf Augenhöhe gehört und dass die Schwierigkeiten und die aufgeladene Hitzigkeit in den Debatte eher ein Hinweis auf vergangene Versäumnisse ist.
Vor kurzem war es noch sehr selbstverständlich, dass man sich einverleibt, was man möchte, bei gleichzeitig stattfindender Diskriminierung dieser Eigenheiten, da man als Teil der Mehrheit keine Repressalien zu befürchten hatte und Minderheiten Meinungen wenn überhaupt nur im Sinne der respectability politics stattfinden durfte.

Dass jetzt vermehrt kritische Stimmen ernst genommen werden und eine Rücksicht auch in die entgegengesetzte Richtung funktionieren kann, ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn in besonders linken Ecken mal über das Ziel hinausgeschossen wird.

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