Es ist nicht nur Kern moderner Kultur, es ist der Kern der Menschheitsgeschichte, seit Anbeginn.
Wenn es da heute mal Extreme gibt, wo etwas gegen den ursprünglichen Sinn kommerziell ausgeschlachtet wird oder despektierlich genutzt wird, kann man das natürlich ansprechen und verurteilen, aber Rastas gehören in meinen Augen ganz sicher nicht dazu.
Und in anderen Augen schon. Sehe bei einer Meinungsverschiedenheit kein Problem.
Ja das ist ja auch ein Punkt der mit reinspielt. Der koloniale Gedanke „es war doch schon immer so, dass man sich genommen hat was man wollte und die Welt ist zu einem besseren Ort geworden“
Eine eurozentrische Sicht auf die Geschichte.
Kritik an kultureller Aneignung irgendwie auf „unfortschrittlich“ und Kunst und Kultur feindlich runter zu brechen bringt halt niemandem was.
Kolonialer und rassistischer Schaden wurde nun mal in der Geschichte angerichtet, Aufarbeitung ist nicht genügend passiert. Und Forderungen nach mehr Rücksicht mit dem Umgang der ehemals und teilweise immer noch ausgebeuteten Kulturen ist ja nicht falsches.
Übernehmen und variieren ist nicht das selbe wie „sich nehmen was man will“, das ist schon gewollt negativ gesehen.
Kulturen haben sich immer gegenseitig beeinflusst und Dinge anderer Kulturen übernommen, schon seit der Antike. Das war, denke ich, die Aussage.
Das ist kein Alleinstellungsmerkmal des „europäischen Kolonialismus“ weshalb dein erhobener Zeigefinger ein bisschen am Post von Ajantis vorbei geht.
Außerdem sehe ich nicht wo jemand was von „unfortschrittlich und Kunst und Kultur feindlich“ geschrieben hat.
Das ist ist halt die Konsequenz wenn, dass das eigene Argument für kulturelle Aneignung ist.
Da wir hier ja über kulturelle Aneignung sprechen geht es hier auch nicht um einfachen kulturellen Austausch (der auch in der Antike nicht so friedlich verlaufen ist, Sklavengesellschaft und Kriege).
Niemand kritisiert zwei jugendliche die in der Pause ihre Blini und ihre Lahmacun teilen.
Austausch ist eben kein
Sondern ein miteinander und wenn dir Leute von einer der beiden sagen, dass sich das hier nicht so sehr nach einem miteinander anfühlt, dann kann man doch darüber sprechen was falsch läuft.
Und darum geht es doch und nicht darum irgendeine Schein Diskussion zu gewinnen, wenn es am Ende trotzdem Menschen schlecht damit geht.
Da gerade vorher von Sushi, Pizza und Rock Musik die Rede war ging es genau um so was. Denn die Frage war ob bzw ab wann so etwas auch als kulturelle Aneignung gezählt wird.
Du hast dann wieder in die Kolonialismus Kerbe geschlagen.
Ja genau das ist eine Frage die sich dann viele stellen.
Wem geht es effektiv schlechter (im speziellen in Europa) wenn der Musiker aus dem obigen Beispiel Dreads trägt?
Und was hätten Leute effektiv davon wenn es ihm verboten werden würde (Verbot durch gesellschaftlichen Zwang)?
Diese ganze Diskussion der vermeintlichen Aneignung erübrigt sich doch schon allein deswegen, weil Dreadlocks nichts ist was exklusiv Schwarze getragen haben. Die gab es quer durch Kulturen und Länder. Einer der frühsten sind die Kelten. Und das war lange vor irgendeiner Kolonialgeschichte.
Und da gibts ja auch keine Demos gegen oder organisierte Aktionen.
Deswegen ist das für mich einfach Strohmann darüber reden zu müssen.
Manche Italiener oder Sushi Meister werden dir halt sagen, dass du da feste kotze produzierst aber sicher kein Sushi oder Pizza aber so what.
Aber bei anderen Themen gibt es nun mal unterschiedliche Ansichten. Und ich kann die meisten nachvollziehen.
Ich sehe aber irgendwie keinen Sinn darin zu versuchen hier irgendwie ein ultimatives Argument für die eigene Seite zu finden. So nach dem Motto „wenn du das sagst aber was ist dann mit Pizza Hawai hihi hoho da hab ich dich aber erwischt“
Ich kann voll verstehen, dass sich jemand Braids in die Haare geflochten lassen hat weil die Person es schön findet.
Ich kann aber auch verstehen wie jemand auf Grund dieser Frisur (die eng mit Rassifizierung der Hautfarbe verbunden ist) sehr viel Leid (Seien es ältere Verwandte die deswegen angespuckt, verprügelt, verschleppt etc. wurden oder eben man selbst, die Person in Schule ausgelacht wurde) ertragen musste und sich nun unwohl fühlt die eigene Kultur, welche so eng mit der eignen Identität, Geschichte und damit auch Leid verbunden ist, so losgelöst in der Mehrheitsgesellschaft zu sehen.
Mir gehts hier auch nicht darum irgendwen zu überzeugen. Leute hatten hier Verständnis und Wissenlücken gezeigt was die Grundlagen zum Thema betrifft also wollte ich mein gelerntes Wissen weitergeben. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch solche Argumente gibt es und auch diese verstehe ich. Deswegen sage ich ja die ganze Zeit, dass es hier auch keine vermeintlich richtige Antwort gibt.
Für mich habe ich einfach entschieden, dass es im Bezug auf bestimmte Kulturen nicht meine Entscheidung ist ob etwas kulturelle Aneignung ist oder nicht. Sowohl im positiven wie im negativen.
Rock bzw. Rock’n’Roll als Wurzel ist ein sehr gutes Bespiel wie Aneignung funktioniert und Gruppen darum kämpfen müssen als Miturheber anerkannt zu werden.
Ja, mir ist auch relativ egal, wenn Nicht-Weiße Anzüge tragen und damit meistens halt albern aussehen und wenn sie klassische Musik spielen meistens albern dabei klingen.
Auch wenn du es ins lächerliche ziehst, war von dem Gericht „Pizza“ im Allgemeinen die Rede sowie anderen Sachen. Die Diskussion gabs ja auch schon über schottische Kilts und ist meiner Meinung nach eine valide Diskussion.
Zur Erinnerung: die Diskussion startete mit der Diskriminierung eines weißen Mannes aufgrund seiner Frisur.
Leute haben diskutiert ab wann etwas als kulturelle Aneignung angesehen werden kann und du kommst dann an mit „aber der europäische Kolonialismus“, behauptest andere würden Kritik als „unfortschrittlich und Kunst und Kultur feindlich“ runter brechen oder Strohmanargumente aufbauen.
Das ist halt einfach and der Diskussion vorbei.
Ich habe das Gefühl für dich ist etwas nur kulturelle Aneignung wenn es jemanden passiert dessen Kultur von europäischem Kolonialismus betroffen ist. Das kannst du für dich gerne so sehen aber das ist nicht der Konsens dieses Threads.
Wieso losgelöst? Rasta-Locken + Musik passen zusammen. Wenn das kein Klamauk-Auftritt war (und selbst hier gäbe es Platz für Satire o.ä.), dann kann man das auch als Ehrerbietung ansehen. Toleranz ist keine Einbahnstraße.
Ne aber ich verstehe nicht warum man jetzt hier im Forum zynisch auf eine Aussage einer Yasmin Kuhnke auf Twitter „antworten“ muss. Das ist ja offensichtlich nur zum provozieren.
Kann verstehen wenn man sowas unter ihren Tweet haust wo sie die Möglichkeit hat zu antworten aber hier im Forum find ichs einfach peinlich.
Vor allem da ich mir sehr sicher bin, dass @Spique nicht so denkt und es hier einfach nur um Provokation geht.
geantwortet weil ich dachte oh da hat jemand vielleicht wirklich Interesse an dem Thema.
und
Hier drauf weil ich es eben wichtig finde, dass die Menschheit zwar schon immer darin besteht, dass etwas aus anderen Kulturen genommen wird es aber meiner Meinung nach für das Verständnis (nicht Zustimmung) von dem Konzept der kulturellen Aneignung wichtig ist, dass darunter Menschen auch sehr gelitten haben. Und für manche Menschen dies eben im Zusammenhang steht.
Ob man dem zustimmt ist ja was ganz anderes aber das ist nun mal die Ansicht von Leuten die gegen bestimmte Formen von kultureller Aneignung sind. Und das sollte man halt verstehen.
Aber mir tut es sehr Leid wenn ich dich dabei gestört habe über Dinge wie Pizza oder Sushi zu diskutieren, ich hatte nur das Gefühl, dass man das schnell bei Seite tun kann. Das tut mir Leid.
Und wir würden noch mehr darunter leiden, wenn es die kulturelle Aneignung nicht geben würde. Dann wäre unsere Gesellschaft noch toxischer für Minderheiten, als sie es jetzt schon ist.
Nur mal vorne Weg mir geht es gar nicht darum zu entscheiden ob das mit Lauwarm jetzt gut oder schlecht gelaufen ist.
Und die Kritik daran ist, dass Dreads eben nicht nur ein Look ist den man trägt wenn man Reggae macht oder hört und andersherum. Da steckt halt Geschichte hinter die so teilweise in den Hintergrund gerät.
Natürlich kann man sagen ja bei nordischen Stämmen gabs ja auch Dreads also ist doch alles ok. Naja vielleicht ja aber wahrscheinlich hat die Band nicht durch die erste Staffel Vikings oder ne Reise nach Norwegen Bock auf Dreads und Reggae bekommen.
Ich bin aber auch nicht dafür, dass irgendwelche erst Semester Lisas und Justusse dahingehen und ohne „betroffen“ zu sein Leute von der Bühne buhen. Vor allem weil eben dann Bild, Welt und jedes andere Schmutzblatt eine Woche lang ihre ganze Berichterstattung darauf fokussieren.
Das weiß ich nicht aber ja kann natürlich sein, dass im Log Run es mehr Vorteile als Nachteile hat und wir sagen ok wir ficken auf achtsamen Umgang und alle nehmen sich was sie brauchen. So kommt es natürlich auch dazu, dass bestimmte Kulturen, Bräuche und Sprachen aussterben.
Wenn ich bisher mit Leuten diskutiert habe, die gegen kulturelle Aneignung sind, dann ging es da auch niemals um kulturelle Abschottung. Es ging eigentlich immer um Wertschätzung, Anerkennung und Sichtbarkeit.
Aber ich hab langsam das Gefühl, dass ich mich hier sehr schlecht ausdrücke oder Leute mich bewusst falsch verstehen wollen