Alter. Wieder eine Person kennengelernt, die ich lieber nicht kennengelernt hätte.
Mir gehts genauso.
Ich hab ja so die Ahnung, dass Frauen, die so ein konservatives, antifeministisches Narrativ bedienen, total wichtig für diese „Szene“ sind. Da können dann wiederum alle Dudes, alle Andrew Tates der Welt betonen „Seht her, wenn da sogar eine Frau die gleichen Dinge und Probleme benennt, dann haben wir ja recht mit unserem reaktionären Weltbild.“
Da gabs eh irgendwann eine Reportage über die Rolle der Frauen nach außen bei den Identitären bzw den „neuen Rechten“.
Zeigt für mich zum einen, dass es eben nicht ein reines Geschlechterding ist. Und ich frage mich wie bei der Mutter, die Tochter so krass in die andere Richtung abdriften konnte.
kommt halt auch drauf an, wie „radikal“ die Ansichten diesbezüglich der Mutter (Eltern) waren. Gibt ja zum Beispiel auch einige Pornodarstellerinnen, deren Eltern schwer christlich/katholisch waren, wie zB Crissy Moran (auch wenn bei ihr natürlich mehrere Faktoren mitspielten) oder auch Sasha Grey.
Naja, erstmal gilt da natürlich die Unschuldsvermutung
https://www.zeit.de/kultur/musik/2023-08/lizzo-saengerin-vorwuerfe-mobbing-dementi
Ist ein bis zwei Jahre für dich nicht ewig? Da haste doch das gleiche Problem wie mit Langzeitarbeitslosen, je länger du arbeitslos bist, desto schwerer fällt die (Re)Integration in den Arbeitsmarkt.
Gibt’s dazu denn überhaupt belastbare Statistiken, die so stark aufgeschlüsselt sind? Ich finde vom Statistischen Bundesamt nur eine Unterteiluing nach Migrationsstatus und Nicht-Migrationsstatus:
Das spricht von knapp 1.3 Mio Ausländern die Hartz IV oder Sozialhilfe empfangen in 2022. Und das nach der Fluchtwelle aus der Ukraine (nehme ich an, die war ja 2022).
Habe die Diskussion jetzt mal hierher verlagert, da mir kein passenderer Thread dazu eingefallen ist, kann gerne verschoben werden, wenn’s hier falsch ist
Den Feminismus gibt es übrigens eigentlich auch, um dieses Männerproblem anzugehen. Verstehen nur viele Männer und leider auch die ein oder andere Feministin nicht (vor allem die, die radikal sind und damit am Ende des Tages eigentlich keine Feministinnen mehr, vgl. TERFs, SERFs, Männerhasser etc.).
Ich find das Video ganz gut, aber hab so mein Problem mit der „Analyse“, was links so für Männer gemacht werde und was nicht. Sie hat zwar recht, dass die neue Rechte dem Mann rhetorisch abholt und das links schwieriger ist, aber die ganzen männerfeindlichen Beispieltweets da, die angeblich links seien, sind das ja schon allein aufgrund ihres Inhaltes nicht mehr (wer Männer-exkludierenden Feminismus betreibt, ist nicht links!). Jeder normale mittig-linke Mensch weiß, dass Männer Probleme haben. Die Zerschlagung des Patriarchats bspw. ist nicht die Befreiung der Frau, sondern die Befreiung aller Menschen, die darunter leiden - also auch Männer.
Die Neue Rechte hat es - das muss man auch sagen - deutlich leichter als progressive Strömungen. Alles, was Rechte tun müssen, ist Lügen verbreiten und falsche Versprechungen zu verkaufen, um Menschen abzuholen, während die andere Seite echte Lösungen haben will. Das ist deutlich schwerer umzusetzen und zu verkaufen. Heißt natürlich nicht, dass Linke sich da nicht auch massiv bessern können …
DIeses Männerproblem ist hochkomplex und ist inhärent verwoben mit dem, was der Feminismus eigentlich bekämpfen will (deswegen braucht es Feminismus).
Eine der gefährlichsten Subkulturen unserer Zeit, die schon mehrere schreckliche Amokläufe hervorgebracht hat, ist die incel-Bewegung. Und incels sind die extreme Form dessen, was aus diesem Männerproblem herauswachsen kann. Da muss dringend was getan werden, weil die incel-Bewegung extrem frauenfeindlich, antisemitisch und voller Nazis ist, die dort rekrutieren.
Was sind denn die konkreten Lösungen, die du jetzt Vorschlagen würdest? Oder die der Feminismus anbietet. Ja, es muss was getan werden. Aber was? Also mal ganz explizit, welche Gesetze sollten erlassen werden? Welche gesellschaftlichen Normen etabliert? Oder auch welche sprachlichen Veränderung müssen vorgenommen werden?
Meine persönliche Erfahrung ist, dass Männerprobleme in Diskussionen oft nicht ernstgenommen werden, weil es andere, vielleicht auch größere Probleme in unserer Gesellschaft gibt. Ich konsumiere viele Medien, lese in unterschiedlichsten Foren, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das womit Männer zu kämpfen haben, eine ähnliche Repräsentanz bekommt, wie beispielsweise womit Minderheiten zu kämpfen haben.
Damit sage ich nicht, dass nicht über Minderheiten gesprochen werden sollte, das ist auch alles richtig so!
Ich kann es nur aus meiner persönlichen Sicht beschreiben, wenn ich Kommentare im Netz lese, oder verschiedene Videos sehe: am Ende werde ich nicht als Individuum wahrgenommen, sondern oft einfach in eine Schublade geworfen, weil ich ein Mann bin. Dann fallen oft so Schlagworte wie toxisch, maskulin, hetero-CIS, usw. Ich bin so privilegiert, ich sollte besser gar nichts sagen - so kommt das oftmals bei mir an. Ich sage mal wie es ist: das fühlt sich scheiße an, insbesondere weil ich Geschlecht, Herkunft, Religion, Sexualität usw. nie in den Fokus rücke, sondern jeden Menschen gleich behandle (zumindest ist das meine Maxime).
Das ist für mich auch kein links-rechts-Problem, sondern es geht hier einfach um einen respektvollen Umgang miteinander. Diesem archetypische Männerbild können viele einfach nicht gerecht werden, und natürlich führt das zu Frustration. Schaut euch an wie die Dating-Apps funktionieren, wie von der Norm abweichende Männer kaum eine Chance haben eine Frau kennenzulernen. Der demografische Wandel tut sein Übriges. Das ist auch nur ein Teil des Ganzen, schlimmer finde ich beispielsweise die hohen Suizidraten, wo ich leider selten wahrnehme, dass darüber ernsthaft diskutiert wird, wie wir das reduzieren können.
Wie man das alles löst? Der Feminismus scheint offensichtlich keine funktionierenden Lösungen zu haben, sonst wären wir gar nicht erst an diesem Punkt angelangt. Ich glaube, dass Männer sich abgeholt fühlen, wenn sie sich in ihren Problemen ernst genommen fühlen. Daraus darf aber nicht immer den Reflex zufolge haben, dass dadurch anderes klein geredet wird. Wenn Feminismus für alle da ist, dann sollte er auch so gelebt werden. Bei mir kommt das so ehrlicherweise nicht an.
Puh, naja … es ist ja nicht so, dass da nichts gemacht wird und im Video wird ja auch zumindest indirekt darauf eingegangen. SIe zeigt bspw. eine Headline in der davon die Rede ist, ob es woke sei, sich bei seinen männlichen Freunden auszuheulen. Und das wird ja schon seit einer Weile versucht, zu sagen: Toxische Männlichkeit muss angegangen werden. Es ist selbstverständlich gut und normal und richtig, dass man auch als Mann weinen darf. Das klingt bescheuert, aber ist doch immer noch irgendwie in der Gesellschaft verwurzelt, so ein absurdes Männerbild. Die Auflösung schädlicher Frauen- und Männerbilder sowie Geschlechterrollen ist meines Erachtens doch eines der Ziele von Feminismus. Wie geht man das an? Wie kann man gesellschaftlich es normalisieren, dass Männer gefälligst mehr zum Arzt gehen, sich nicht schämen, zur Therapie zu gehen … tja, bin ich Psychologe, Wissenschaftler, Politiker? Ich weiß es nicht. Was macht man da als normaler Dulli? Versuchen, eben keine absurden Männerbilder zu reproduzieren? Mentale Gesundheitsprobleme entstigmatisieren, die Aufklärung, Besprechung, Behandlung davon normalisieren (was ja bereits getan wird, viele Menschen sind heute schon offener, was das Thema angeht, vor allem jüngere)? Bessere / direktere und vor allem schnellere Angebote schaffen, um Menschen aus Löcher der Einsamkeit rauszuholen (das deutsche System in Bezug auf Therapie, mentale Probleme, Kliniken etc. ist eine ziemliche Katastrophe und gehört an vielen Stellen massiv reformiert - wie man sieht sind viele Sachen, die man da angehen könnte, auch wieder Dinge, die auch viele andere Menschengruppen betreffen und generell eine Verbesserung für alle Menschen brächten).
Auf gesetzlicher Ebene, keine Ahnung. Man kann ja keine toxische Männlichkeit verbieten oder Vorstellungen von der Hausfrau der 50ger-Jahre.
Privilegierte Positionen und Probleme schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Wenn ein weißer, heterosexueller cis Mann einsam ist, sich umbringen will und dafür dann im Internet ausgelacht wird und ihm nicht zugehört wird, dann ist das selbstverständlich ein Riesenproblem.
Das ist wie du sagst kein links-rechts-Problem an sich. Die Politik kommt da nur ins Spiel, weil das eine Pipeline sein kann und gerade die Neue Rechte sehr gut darin ist, Leute aufzufangen und ihnen Halt zu geben. Im extremsten Fall sind das eben Nazi-Strömungen in incel-Foren. Das zeigt ja auf, dass es keine guten Auffangnetze zu geben scheint. Die muss man schaffen.
Vielleicht weil es keine einfachen Lösungen gibt und selbst wenn, muss man ja erstmal die Gesellschaft überzeugen, dass dann auch umzusetzen.
Ich habe lediglich festgestellt, dass auch der Feminismus keine Lösung gefunden hat. Das ist nun einmal ein Fakt. Abgesehen davon habe ich mit meinen Ausführungen ausreichend zum Ausdruck gebracht, was zumindest ein Anfang wäre. Eine allgemeine Lösung habe auch ich nicht parat.
Ich glaube den Part hast du da aber eventuell etwas missverstanden. Sie nutzt das Beispiel, um zu zeigen, ja das ist ein Problem aber sie führt dann ja korrekterweise aus, dass Männer früher auch nicht weniger toxisch waren. Und da gab es diese Problem mit zum Beispiel der Einsamkeit nicht. Ich finde es ist auch viel zu kurz gedacht, so zu tun als würde sich alles mit „mehr Emotionen zeigen“ lösen. Vor allem, wenn man wie xsice es schon beschrieben hat, nicht ernstgenommen wird, wenn man mal über die eigenen Probleme redet.
Veraltete Rollenbilder abschaffen schön und gut. Nur ist das meistens nur ne sehr allgemeine Aussage ohne konkrete Handlungsempfehlung. Und vor allem gibt es ja kein neues positives Rollenbild, was an deren Stelle gesetzt wird. Heißt man hört nur ständig, wie man nicht sein soll und nicht wie man sein soll.
Mit der Aussage wäre ich etwas vorsichtiger. Ist ja nicht so, als hätte sich „der Feminismus“ (dens ja so als Singular gar nicht gibt) komplett durchgesetzt und würde über alles bestimmen.
Nein, den Part habe ich nicht falsch verstanden. Selbstverständlich liegt die „neue Einsamkeit“ etc. auch an dem, was im Video sonst noch vorkommt: Social Media und so weiter. Und ich habe auch mit keinem Wort gesagt, dass „mehr Emotionen zeigen“ die Lösung wäre.
Natürlich ist „veraltete Rollenbilder abschaffen“ eine allgemeine Aussage, die keine Lösung anbietet, aber was willst du denn von mir? Das ich jetzt eine Lösung parat habe, wie man Rollenbilder zerschmettert, die es seit Jahrtausenden gibt? Außerdem stand in meinem Text eben mehr als „Emotionen zeigen“. Den ganze Part mit den mentalen Problemen überlesen oder was? Eine Entstigmatisierung und Normalisierung von Therapie mentaler Probleme hat rein gar nichts mit „Emotionen zeigen“ als Lösungsansatz zu tun. Diese Entstigmatisierung könnte bspw. auch bewirken, dass man sich schneller Familienmitgliedern oder Freunden öffnet, die dann intervenieren können.
Ja gut, dann nochmal die Frage: Was ist denn die Lösung des Feminismus? Oder eines der Feminismen (falls das der korrekte Plural wäre)?
Es gibt ein gesellschaftliches Problem, welches der Feminismus lösen möchte. Wenn es noch existiert, dann wird es dieser Bewegung (wie anderen auch) wohl nicht gelungen sein, dieses Problem zu lösen. Das ist eine einfache logische Schlussfolgerung, für die ich jetzt kritisiert werde. Dann zeig mir doch, dass ich in dieser Annahme falsch liege.
Lösungsvorschlag: sehr viel Sichtbarkeit dafür schaffen, aufzeigen, dass das Zurückhalten von Emotionen durchaus zu psychischen Erkrankungen, Abhängigkeiten und Drogenkonsum, sowie im schlimmsten Fall zu Suizid führen können. Diese Rollenbilder bricht man doch nur auf, wenn man damit regelmäßig konfrontiert wird. Ich habe aus meiner persönlichen Perspektive nicht das Gefühl, dass das eine solche Aufmerksamkeit erhält, um an dieses Ziel zu kommen.