Da stimme ich absolut zu. Sehe aber auch nicht, dass das hier passiert ist.
Und wenn es nur um die Semantikdiskussion ginge und das Thema mit ‚lass uns Sexismus durch Diskriminierung ersetzen und dann sind wir uns einig‘ erledigt wäre, wäre mir die Semantikdiskussion auch egal.
Oder sag doch mal als Mann, dass du eine Freundin hast, die mehr verdient und dass sie bei Urlauben und der Miete mehr zahlt, damit ihr den Urlaub machen könnt den sie will.
Das hat ein Bekannter mal auf Arbeit erzählt und was er da später mitbekam, was hinter seinem Rücken geredet wurde.
Da schlackern einem die Ohren.
Und das negative was gesagt wurde, konnte man leider auch ziemlich den Geschlechtern zuordnen.
von Seiten mancher Frauen kam eben, was das für ein Waschlappen ist und das ein Mann der nichmal seiner Frau was bieten
kann ja ein armseliges Würstchen sein muss (wohlgemerkt, das kam von Kolleginnen die ihn ja eigentlich kennen).
Von Seiten mancher Männer kam auch, dass sie sich wundern, dass so eine Frau, die auch noch gut aussieht,
mit so jemandem noch zusammen ist und wieso die sich nicht einen „richtige Mann“ sucht der auch „Provider“ sein kann.
Und das ist eben schon traurig, weil umgedreht hätten die meisten Leute wohl kein Problem damit, wenn der Mann der mehr verdient, sagt dass er den Großteil des Urlaubs zahlt, damit sie ein tolles Hotel haben.
Das ist eben teils auch etwas der Unterschied, dass Frauen, ausser von radikalen Feministinnen, nicht angegangen werden, wenn sie sich an „traditionelle Rollenbilder“ halten, wohingegen man als Mann eben sehr oft angegangen wird, wenn man eben nicht dem traditionellen Rollenbild entspricht.
Gefühlt ist in unserer Gesellschaft ja der einzige Ort wo man als Mann weinen darf, ja auch die Beerdigung von Familienangehörigen/Freunden oder Freudentränen bei der eigenen Hochzeit.
Ich kann allem zustimmen, was du schreibst. Ich möchte nur eines klarstellen: ich habe nirgends behauptet, dass sich innerhalb des Systems irgendetwas umgedreht hat. Ich habe lediglich der faktischen Falschbehauptung entgegentreten wollen, dass Sexismus gegenüber Männern nicht existiert. Dieser existiert sehr wohl, genauso wie er gegenüber Frauen existiert, wenngleich auch in anderen Ausprägungen. Das ist kein radikaler Gedanke, sondern basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Frau würde diesen Kolleginnen wahrscheinlich ins Gesicht lachen, da die bei ihren starken Männern betteln müssen oder knicken die ein, wenn Schatzi mit dem Hundeblick kommt?
Ganz ehrlich. Menschen, die ihr Maul sozerreißen, haben wahrscheinlich ganz andere Probleme hinter verschlossener Tür. Wenn da was rauskommt, versinkt man mit rotem Gesicht in den Boden.
Kann man nur immer hoffen, dass diese Menschen aus Liebe zusammen sind und Spaß haben und nicht nur als Zweckgemeinschaft interagieren und das Prinzip der einizige Lebensinhalt ist.
Bin ganz froh, dass es in meinem näheren Umfeld keinen Menschen interessiert, ob ich jetzt mehr oder weniger verdiene als meine Freundin. Und wenn der Grund für eine Beziehung bei anderen Menschen finanzieller Natur ist, dann tun die mir, ehrlich gesagt, eher leid.
Jetzt wäre es natürlich sehr kleinlich und redundant von mir, wenn ich weiterhin darauf bestehen würde, dass es einen Unterschied macht, ob man sagt, dass Sexismus genauso gegenüber Männern existiert oder Männer ebenfalls unter dem existierenden Sexismus in unserer Gesellschaft leiden, grade bzgl. der resultierenden Herangehensweise, diese Probleme aufzulösen.
Andererseits hat @Thaliena auch schon darauf hingewiesen, dass sich je nach Gebiet, eine andere Definition anbietet. Und ob jetzt von einem soziologischen Standpunkt aus eine Psychiaterin ihrem Patienten erklären sollte, dass seine Diskriminierungserfahungen nicht existieren… na gut.
Dann möchte ich abschließend nur noch darauf hinweisen, dass NaitomeaX relativ schnell die eigene Definition geklärt hatte und trotzdem ordentlich antifeministisch angefeindet wurde. Dem wiederum wollte ich entgegentreten.
Ich denke, ich habe das inzwischen mehr als deutlich gemacht, wie diese Ausprägungen zu betrachten sind. Es bleibt dennoch faktisch falsch zu sagen, dass Männer nicht von Sexismus betroffen seien. Das widerlegt die Wissenschaft.
Wer einen Fakt nach eigener Definition in dieser Art und verkürzt wiedergibt, darf sich nicht über Gegenwind wundern. Insbesondere, wenn man dann auch noch so auf Kritik reagiert. Vielleicht sollte man einfach mal an sich selbst arbeiten, wenn das wiederholt passiert. Mir kann man so etwas dann aber auch erklären, aber manche Personen möchten das halt nicht.
Ich kann tatsächlich diskutieren, und offensichtlich war ich auch nie weit von der Meinung anderer hier entfernt. Ich danke dir @anon83462476 für den angenehmen Austausch. Das können sich andere gerne mal abschauen, anstatt mich in PNs persönlich anzugreifen.
Edit: Ich poste besser nicht, was ich so erhalte. Hier wird man wahlweise als Troll oder rechts beschimpft, wenn man nicht auf Linie ist.
Das spricht vollkommen für die Gegenseite, aber ok. Genau da setzt Feminismus doch an … diese ganzen Probleme abbauen. In dem Beitrag geht es in keinster Weise darum, dass es sexuelle Diskriminierung gegen Männer in einer solchen Weise wie gegen Frauen gebe, dass „Dieses Kleidungsstück der Frau ist sexistisch“ mit „aber die Männerkleidung!“ eine adäquate Reaktion darstellen könnte.
Können wir uns nicht einfach darauf einigen, das es Menschen gibt, die unterschiedliche Definitionen von Begrifflichkeiten nutzen, um das dann mit ihrem Begriff des Feminismus zu verbinden?
Hier geht es nicht nur darum dass verschiedene Definitionen benutzt werden aber wir alle im Endeffekt mehr oder weniger der selben Meinung sind. Es geht darum dass gewisse Definitionen problematisch sind. Und im Endeffekt muss man fragen warum man nicht einfach die simpelste und gängigste Definition von Sexismus nimmt; Diskriminierung auf Basis des Geschlechtes. Es ist simpel, es ist intuitiv, es inkludiert jeden. Es muss ja einen triftigen Grund geben um eine andere Definition zu benutzen, aber den sehe ich nicht. Ich sehe keine Vorteile darin eine Definition zu benutzen laut welcher es keinen Sexismus gegen Männer gibt, sondern nur Nachteile. Es gibt unnötige Diskussionen wie man hier sieht. Es erschwert Männer über Diskriminierung auf Basis ihres Geschlechtes zu reden. Viele Männer, aber auch einige Frauen, kehren dadurch dem Feminismus den Rücken oder schließen sich gar dem Anti-Feminismus an. Niemand profitiert davon, außer die Sexisten.
Dem würde ich nicht zustimmen, eben weil männliche Babys anders behandelt werden. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Das ist zwar nicht dieselbe Ausprägung des Sexismus wie bei Frauen, ich setze es aber auch gar nicht gleich.
Im Erwachsenenalter stimme ich dir dann eher zu*. Frauen sind dann strukturell benachteiligt, weil Männer aus den Folgen dieser Erziehung und unserer gesellschaftlichen Normen, dann oft Täter sind. Deswegen verfolge ich ja den Ansatz, dass man Frauen schützen muss, aber auch Männer eben auch die Unterstützung bekommen müssen, dass sie nicht in diese Rollenbilder hineinwachsen. Ist im Grunde für alle eine Win-Situation.
*Ich beziehe mich hier vor allem auf Gewalt.
Bei den gesellschaftlichen Rollenbildern sehe ich es dann doch anders, während ich das bei den Strukturen, in denen wir leben, den Mann dann wiederum klar im Vorteil sehe.
ich frag mich oft, wenn ich diese art der argumentation lese, ob das dann auch in die andere richtung gestattet wird:
also z.b. wenn ich sage: „diese aussage ist feministisch“, dann wird man aus trotz und abwehr in den feministischen extremismus getrieben. oder wenn man sagt: „die aussage ist aber sozial“, dann wird man aus trotz und abwehr in den sozialistischen extremismus getrieben.
und wie diese haltungsänderung dann genau von statten gehen soll, obwohl man vorher komplett offen und neutral oder sogar mit entgegengesetzter haltung unterwegs war.
oder ob das nur ein scheinargument ist, das dazu dient, sich selbst in die opferrolle zu begeben und das gegenüber in eine scheinbare moralisch verwerfliche täterrolle.
Wieso streicht man nicht einfach das „gegen Geschlecht X“ und sagt einfach „Es gibt strukturellen Sexismus“.
Denn das es den gibt streitet niemand ab. Und alle Geschlechter sind in (unterschiedlichen Auspräungen) davon betroffen. Dann müsste man sich auch nicht in solchen Diskussionen aufreiben, dass diskriminierte Männer auch aufgrund von Sexismus gegen Frauen diskriminiert werden und nicht aufgrund von Sexismus gegen Männern. Sondern könnte sich einfach darauf einigen, dass Diskriminierung aufgrund von Sexismus scheiße ist und bekämpft gehört.
Im Sexismus stecken ja sowohl konkrete Frauen als auch Männerbilder, die man eigentlich „bekämpfen“ sollte, bzw. die Abweichung von diesen Rollenbildern nicht mehr als Grund zur Diskriminierung zulassen sollte (also als Gesamtgesellschaft).
PS: Als offensichtlichster Fall von Sexismus „gegen Männer“ würde mir übrigens das ganze Thema Familienrecht / Sorgerecht, aber auch Arbeit in Pädagogischen Berufen einfallen.
Viele Menschen schauen suspekt auf männlicher Kindergärtner, Männer haben es oft schwerer in Sorgerechtsstreitigkeiten,
Schätzungen des Familiengerichtstages zufolge ist in etwa 95 Prozent der strittigen Fälle der Lebensmittelpunkt eines Kindes bei der Mutter zu verorten.
Wenn man unbedingt will, könnte man jetzt wieder das Argument umdrehen und sagen, dass darin eigentlich ein Sexismus gegenüber Frauen steckt, welcher diese viel Stärker in der Rolle des fürsorglichen Menschen sieht. Aber im Ergebnis ist es egal. Daher frage ich mich wirklich, warum man unbedingt spezifizieren muss, gegen wen sich Sexismus richtet, anstatt einfach Sexismus als solches als Problem zu sehen, was alle Geschlechter betrifft.