Das ist übrigens ein häufiges Problem, wenn ich diskutiere. Ich meine bestimmte Wörter (nicht unbedingt Fachbegriffe) oft minimal anders in einem Kontext als andere, einfach weil ich anders ticke. Und so kommt es zu vielen Reibungspunkten.
Ich finde da gibt es sogar noch deutlich stärkere Ausprägungen.
Ein sehr gutes Beispiel ist das WG-Casting. Wenn ich Bewerbungs-Mails lese und jemanden sehe, der einen ausländisch klingenden Namen hat und dann auch noch Grammatikfehler im Text hat, ordne ich den automatisch erstmal ein als jemand, der es wahrscheinlich nicht schafft. Ich bekomme das immer noch nicht abgeschaltet. Alles was ich tun kann, ist mir das aktiv bewusst zu machen, dass ich gerade rassistisch denke und den Typen trotzdem (oder gerade deswegen) einzuladen um ihn persönlich kennen zu lernen.
Ich weiß nicht ob ich dieses Schubladenken jemals aus meinem Kopf raus bekommen werde, ich befürchte nicht. Aber ich weiß, dass ich es auf keinen Fall schaffen kann, wenn ich einfach garnicht anerkenne, dass diese Denkweise ein Problem ist.
Also wegen des Namens versteh ich deine Bedenken, aber Sprache ist doch ein durchaus valides Argument, oder nicht? Nicht unbedingt stark und allein gültig, aber valide.
Absolut. Geht mir genau gleich. Und oft fällt es uns gar nicht auf, weil wir in 99% dessen was wir im Alltag sagen ziemlich sicher sein können, dass die andere Person das gleich meint wie ich. Die meisten Worte in unserer Sprache sind so klar definiert, dass eine einheitliche Definition zwischen zwei oder mehr Parteien eine Selbstverständlichkeit ist.
Und genau darum braucht es viel Aufwand und Arbeit daran zu denken, wenn man plötzlich in eine Diskussion kommt, wo die Definitionen weniger klar sind.
Ein Großteil versucht hier in diesem Thread sich diesen komplexen und schweren Themen sachlich und fundiert zu nähren. Ihr hat niemand irgendwen als Rassist bezeichnet oder eine bestimmte Aussage als unmoralisch oder dumm deklariert.
Wenn du die Auseinandersetzungen hier für moralisch und hysterisch hältst, warum versuchst du dann nicht fundiert deine Sichtweisen auszuformulieren, geschweige sachlich zu bleiben? Deine Form von Polemik bietet diesen Themen, die so schon sensibel und komplex sind, keinerlei Mehrwert.
Du findest den Kontext in diesem Thread, ab Kommentar 2214 Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III
Wenn man indirekt in die Ecke der Neonazis gestellt wird, weil man eine andere Ansicht hat und nicht auf der ultrakorrekten Empörungswelle mitschwimmt erübrigt sich jede weitere sinnvolle Diskussion, auch wenn es von ihm angeblich als Scherz gemeint war.
Ich habe mich übrigens nicht über Bref91 lustig gemacht.
Absolut. Das war ein äußerst softes Beispiel, um aufzuzeigen wo schon unscheinbare Ebenen anfangen kritisch zu werden.
Ok, aber siehst du das nicht als etwas unfair allen Beteiligten eines Threads gegenüber, wenn du mit einem Witz oder einem Sarkastischen Kommentar, der quasi eine Reaktion auf eine Diskussion in einem ANDEREN Thread ist, hier rein platzt?
Ich verstehe, dass dich solches Zeugs frustriert, und vielleicht ist dir in dem anderen Thread tatsächlich unrecht getan worden.
Aber wie sollen wir in diesen Forum wissen, was der Kontext für deinen Kommentar war, wenn er nicht mal aus diesem Thread stammt?
Und da Bref91 (die Person, welche durch ein Misverständniss von der Aussage „alle Weissen sind Rassisten“ auf dem falschen Fuss erwischt wurde) soweit ich das sehen kann nicht mal in diesem anderen Thread unterwegs war kann deine sarkastische Antwort von dir ihm gegenüber eigentlich nur zu mehr Verwirrung und destruktiven Diskussionen führen.
Komplett andere Sprache vielleicht, aber doch nicht einfache Grammatikfehler
Sicher war mein Post kein Glanzstück in Sachen Einstieg, daher wurde er auch gemeldet und gelöscht, wobei der Großteil der Leute in dem einen Thread eben auch in diesem hier aktiv sind und viele den Kontext wahrscheinlich verstanden haben.
Ich kenne Bref91 nicht, doch ich denke er hätte meinen Kommentar einordnen können.
Aber ich gebe dir Recht, den Post hätte ich mir auch sparen können, es ist nur einfach frustrierend wenn, man angeblich “scherzhaft” als Nazi hingestellt wird und das scheinbar vollkommen in Ordnung ist.
Aber da der besagte Post aus diesem Thread hier entfernt wurde, denke ich das sich jede weitere Diskussion damit erübrigt hat.
Mit Ignoranz habe ich nicht Rassismus gemeint, sondern die Art und Weise wie einige darauf reagieren, wenn ihnen gesagt wird, dass es sowas wie flächendeckende Diskriminierung von Personen gibt, allein aufgrund ihrer Hautfarbe, Ethnie oder Herkunft.
Richtig. Aber ich denke dabei ebensowenig an einen weißen Mann, sondern höchstens schemenhaft an ein menschliches Wesen ohne spezifische Attribute. Wenn überhaupt denke ich bei Wissenschaftler an einen weißen Laborkittel und Schutzbrille, aber nicht an den- oder diejenige, die sie trägt. Ich verbinde mit solchen Berufs/Tätigkeitsbeschreibungen keine exakte Personengruppe, sondern die Idee dahinter.
Sorry aber wenn du wie rechte schreibst und argumentierst, dann wundere dich doch nicht, dass die Leute dich für rechts halten.
Du kannst es halt auch einfach mal stehen lassen und versuchen ne normale Diskussion aufzubauen. Bringt doch sonst keinen weiter.
Ja hast recht mir geht aber nur dieses „ich armer typ würde als böser Nazi dargestellt“ (was nicht mal stimmt) auf die Nerven während die vorangegangene Diskussion vollkommen vergessen wird.
Er ist in einen Thread gegangen und hat Dinge geschrieben wie:
Er impliziert hier Post für Post, dass hier alle für Probleme die weiße Menschen betreffen blind seien. Immer schön passiv aggressiv anderen eine Agenda unterstellen.
Und dann kommt ein dummer Spruch zurück und schon ist er das Opfer welches sich doch nur für die Gerechtigkeit und Menschlichkeit einsetzen wollte.
ententest:
wenn etwas aussieht wie eine ente, watschelt wie eine ente, schwimmt wie eine ente und quakt wie eine ente, dann ist es wahrscheinlich auch eine ente.
Ich weiß, deine legendären „Scherze“… solange du nur ein „Scherz“ am Ende einfügst, kannst du praktisch alles schreiben, nicht wahr?
Wie hast du denn den Satz oder angeblichen Scherz gemeint, vielleicht verstehe ich ihn auch einfach falsch?
Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III (Teil 1) - #2483 von Marcey747 (Post Nr. 2242)
Aber ja, wer deine Ansichten und die von einigen anderen hier nicht teilt, der muß ein Nazi sein, stimmts?
Edit: Poste doch lieber den Link zum ganzen Thread, denn einige Zitate sind vollkommen aus dem Kontext gerissen.
Zum Verständnis der Definition von POC.
Ich selber habe den Begriff POC zuerst über kurze Videos auf 9gag oder YouTube in deren Titeln kennengelernt. Jedes mal nur die Abkürzung. Ich wusste am Anfang nicht mal wofür diese Abkürzung überhaupt stand, nur das in den Videos die ich sah immer schwarzhäutige Menschen zu sehen waren (aus aktuellen Anlässen warnen die halt vermehrt zu sehen).
Da hab ich für mich logischerweise, weil ich zu dem Zeitpunkt keine anderen Infos hatte, ausgeknobelt das POC = People Of Color also der neue/korrekte Begriff für schwarzhäutige Menschen ist.
Kurz danach kam mir das Kürzel POS immer häufiger unter die Augen, bei diesen Clips konnte ich keine äußerliche Gemeinsamkeit zwischen den in den Videos zu sehenden Menschen finden, lediglich Parallelen in deren Verhalten. Durch mein neu gewonnenes Wissen das POC=People Of Color bedeutet, versuchte ich mir lange Zeit zu erklären was POS bedeutet. Ich kam immer bis: People Of S…, aber nicht weiter. Bis ich mich geschlagen gab und es gegoogelt habe. Und siehe da POS = Piece Of Shit. Hat also gar nichts mit POC zu tun.
Da ich allerdings auch nicht auf dem laufenden war über die allgemeinen Rassismusdebatten, dachte ich das wären einfach nur Abkürzungen um bequemer vom Smartphone aus zu schreiben, so wie wir damals bei SMS um Zeichen zu sparen auch gemacht haben (Okay=Ok, Hab dich lieb=HDL und was es sonst noch so gab).
Dementsprechend war es für mich unheimlich schwierig hinter dieses ganze Konstrukt von POC und “Alte weiße Männer” zu steigen was sich ohne mein Wissen schon etabliert hatte, allerdings, wie ich jetzt feststelle, in einer Bubble von Personen die sich darüber schon länger austauschen und mit einem ganz anderen Grundwissen an die Sache rangehen können als ich selber.
Nun möchte ich mich auch an der Debatte beteiligen, weil das was ich von Rassismus weiß und mitbekomme entgegen meiner eignen Einstellung steht. Deshalb stößt es mir unheimlich auf wenn Phrasen kommen wie: “informier dich mal”, “lies ein Buch”, “deine rassistische Ausdrucksweise zeigt…”. Denn grundsätzlich will ich mich doch informieren, ich frage nach, ich möchte helfen das Problem zu beseitigen, also warum wird so viel dafür getan das ich mich nicht willkommen fühle in dieser Diskussion? (Das sind theoretische Gedankengänge die ich einfach in Textform niedergeschrieben habe).
Also an alle die es, bestimmt auch teilweise zu Recht, Leid sind immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten.
Beispiel:
Dein Vater schickt dich in jungen Jahren los ihm einen Imbusschlüssel zu besorgen, du hast keine Ahnung was das ist und kommst deshalb mit dem zurück was dir am ehesten dazu einfällt: Dem Schlüsselbund. Jetzt ist dein Vater sauer obwohl du doch nach bestem Wissen versucht hast zu helfen. Das soll nur verdeutlichen das es einfach immer Leute geben wird die einfach nicht so informiert sind wie ihr/man selber und das man diesen nachsichtig und hilfsbereit entgegen treten sollte, vor allem weil sie die Bereitschaft zeigen etwas ändern zu wollen bzw dabei mithelfen wollen.
Sorry for the long Post.
Nur genau da hängt es leider ganz oft und wenn ich nicht den Eindruck habe dass mein gegenüber die Bereitschaft zum ändern hat, hält sich meine Bereitschaft etwas zum 100. mal zu erklären ebenfalls in Grenzen.
Da hast du natürlich vollkommen Recht, ich habe keinerlei Interesse daran eure krude Ideologie anzunehmen. Dennoch hätte ich gerne verstanden, wie ihr denkt.
Meine oben gestellte Frage kam hauptsächlich aus der ehrlichen Verwunderung heraus, dass ihr kein Problem damit habt, offen diskriminierende, rassistische und sexistische Aussagen zu vertreten.
Ich würde dir wirklich empfehlen, Menschen stärker als Individuen wahrzunehmen und nicht nur als Vertreter von kollektiven Gruppen. Wenn du Rassismus gutheißt, nur weil er nicht deiner absurden Definition von “systemischen Rassismus” entspricht, spuckst du unter anderem allen Menschen ins Gesicht, die trotz, oder manchmal auch gerade wegen ihrer weißen Identität in unserer Gesellschaft benachteiligt sind oder wurden.
Wenn du dich ernsthaft informieren möchtest, probiers mit der Link-Sammlung von RBTV:
Zwei deutsche Bücher über Rassismus, die immer wieder genannt werden sind „Exit Racism“ von Tupoka Ogette (gibts auch kostenlos bei Spotify) und „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten" von Alice Hasters.
Mit letzterer gibt es auch einen langes Interview von der Zeit:
Den Podcast man sich auch garnicht komplett anhören, auf die wichtigsten Dinge wird schon am Anfang eingegangen.
Das ist oft einfach Frust, weil es viele gibt, denen man selbst nach stundenlanger Diskussion anmerkt, dass sie sich immernoch nicht die Informationsquellen angeschaut haben, die man ihnen empfohlen hatte.
Immer und immer wieder das gleiche zu erklären ist einfach ermüdend, vor allem wenn man weiß, dass von den genannten Autorinnen schon viel verständlicher und fundierter für alle frei verfügbar aufgeschrieben wurde.
Dass Leute, die sich ernsthaft interessieren, aber noch „neu“ sind, bei dieser Diskussion unter die Räder kommen, ist tatsächlich ziemlich ätzend und sollte nicht passieren. Ich weiß aber auch nicht wie man das besser hinbekommt…