Da die Erfahrung ja in in den Beitrag einfließt, siehst du doch, wie gut er begründet ist.
Ich kann sagen: “Es gibt Rassimus, man kann ihn dort und dort und dort sehen.”
kommt auf der Gegenseite “Es gibt kein Rassismus.” Ist diese Meinung schlicht schlechter belegt oder ausgeführt.
Was nicht geht ist zu sagen: “Es gibt Rassismus, ich bin schwarz” und dann zu erwarten, dass das Schwarz-Sein für sich selbst spricht und seinen Beitrag irgendwie aufwertet.
Ja, das sehe ich auch kritisch und das passiert auch sicher zu oft. Weil das nicht das Ziel sein sollte. Ich sehe aber auch oft, dass diese Begriffe oftmals einfach wortwörtlich verstanden werden, obwohl man davon ausgehen kann, das der Diskussionspartner genau weiß, was eigentlich gemeint ist.
Allgemein bin ich eh dafür, diese Begriffsfragen in diesem Thread komplett zu verbieten. Da wird einfach was festgelegt und dann kann man über andere Themen reden.
(natürlich nicht ganz ernst gemeint… nicht ganz)
Einfach “Rassismus” mit “Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft und Ethnie” ersetzen, dann trifft es den allgemeinen Sprachgebrauch in Deutschland eher. Leider wird vieles einfach aus dem Amerikanischen direkt ins Deutsche übernommen, ohne es entsprechend anzupassen. Unter Rassismus versteht man hier landläufig etwas viel krasseres und deswegen ist deine Reaktion auch nachvollziehbar.
Sehe ich auch so. Ergänzend dazu: Es ist auch normal grundsätzlich Vorbehalte zu haben. Das sind ebenfalls Reflexe und an-erlernte Muster. Es ist einfach entscheidend sie jedes Mal aufs neue zu überprüfen und zu reflektieren.
Und was wenn von der Gegenseite kommt: „Es gibt keinen Rassismus weil ich nie welchen erlebt habe“?
Darum gehts doch auch gar nicht. Es geht doch einfach nur darum dass sich immer wieder Leute in das Thema einmischen obwohl sie einfach keine Ahnung davon haben. Und wenn der dann jemandem gegenüber steht der täglich Rassismus erlebt und beide mir erzählen was zu tun ist, dann gebe ich dem zweiten doch mehr Gewicht, einfach weil der eben weiß wovon er spricht.
Wenn ich dir jetzt zum Beispiel erzähle wie du deinen Job zu machen hast obwohl ich gar keine Ahnung davon habe und du das auch weißt, wirst du es doch trotzdem nicht machen nur weil ich so tu als hätte ich Ahnung.
Solche Kommentare sind in diesem Kontext leider nicht sehr hilfreich.
Das Problem, dass manche Leute “Alle Weissen sind Rassisten” hören, und sich sofort angegriffen fühlen, ist Etwas, das ungemein zu Misverständnissen führt.
Ja, unter GEWISSEN Definitionen von “Rassismus” sind alle Weissen hier “rassisten”, weil sie von einem System profitieren, welche ihnen intrinsisch Privilegien gibt.
Das heisst NICHT, dass alle Weissen denken, Weisse seien die “überlegene Rasse” oder irgend sowas. Es bezieht sich auf eine ganz spezifische Definition dieses Wortes, und ist mehr System-kritisch als eine Kritik an allen weissen Individuen.
Und wenn jemand (wie es Brelf91 hier offenbar passiert ist, da ist er nicht der Erste) sich dieser unterschiedlichen Definitionen nicht bewusst ist, dann kann man solche Aussagen (“Alle Weissen sind Rassisten”) sehr schnell sehr falsch verstehen.
Und dann helfen konstruktive Erklärungen mehr, als solche sarkastischen Kommentare. Ich bin bei deinem Kommentar zum Beispiel nicht einmal sicher, ob du dich über Brelf91’s Unwissenheit lustig machst (was ihm gegenüber unfair und nicht sehr produktiv wäre) oder ob du den Unterschied zwischen den Definitionen auch nicht kennst, und dich darum über die Aussage (“Alle Weissen sind Rassisten”) lustig machst.
Aber unabhängig welche Variante wahr ist, diese Art Sarkasmus ist nicht sonderlich hilfreich in einem solchen Thread wo Misverständnisse und übermässig blanke Nerven eh leider schon zu häufig vorkommen.
Rassismus ist eben mehr als reine Ignoranz… es sind z.B. bestimmte Sehgewohnheiten, Narrative und Repräsentationen die bestimmte Annahmen geprägt haben, ohne das man sie ausreichend hinterfragt.
Ich sage z.B. Wissenschaftler, und woran du nicht denkst sind Schwarze Frauen. Oder eine Frau mit Kopftuch. Oder eine Intersexuelle androgyne Schwarze Person.
Das ist z.B. eine solche Form von Missrepesentation, die auf Sozialisierungen und Identitäten einwirken kann und für weiße Menschen besonders. Das ist nur ein Aspekt. Sie geht ja noch weiter in ihrer Analyse. - Ich finde das wurde von der Kritiker Seite zu eindimensional erfasst.
Ähnlich verhält es sich zu Konstrukten wie Held oder wie Arzt oder Politiker.
Besonders wenn man es nur als generisches Maskulinum formuliert, dass ja für alle gelten soll. Und dann kommt noch die historische Ebene hinzu und die strukturelle Ebene von Rassismus und die Gewalt. Das muss man alles mitdenken, wie wir unser eignes Bild auf unsere Umwelt zurückwerfen.
Oder eben einfach mal verstehen dass man nicht gleich ein Rassist ist wenn man etwas rassistisches tut oder sagt.
Oder einfach akzeptieren, dass es unterschiedliche Definitionen für einen Begriff gibt.
Nein, unter einer bestimmten Definition des Wortes “Rassist” oder “Rassismus” sind die meisten Menschen keine Rassisten oder nicht rassistisch. Unter anderen Definitionen sind wir aber fast alle rassistisch oder Rassisten oder haben rassistische Tendenzen. Und unter wieder anderen ist “Rassismus” nur etwas, was die dominante Ethnie in einer Gesellschaft ausüben können.
Der Kontext und die gebrauchte Definition ist hierbei wichtig, und die kann extrem varieren, je nach Kontext oder Sprecher/Autor. Und darüber kann man sprechen und auch mal nachfragen, welche Definition genau genutzt wurde.
Es gibt in der Sprache sowas wie eine “richtige Definition” nicht. Und wenn man über die Substanz eines Themas diskutieren will, dann hilft es nicht, wenn man darauf besteht, dass die Definitionen die man selber braucht die einzig “richtigen” sind. Das hilft dann auch nicht Viel.
Bei allen entsprechenden Beiträgen merkt man doch, wo es an Qualität mangelt. Bei deinem ersten Beispiel ist der Belegt lachhaft und nicht zwingend. Damit wird der andere Beitrag automatisch höher gewichtet, weil er einfach belegt ist.
Zu deinem zweiten Beispiel: Doch genau das Recht hat er. Es ist zwar etwas vermessen, aber wenn der Punkt stimmt, stimmt er eben. Wenn er nicht stimmt, kann ich ihn einfach widerlegen. SO gehe ich übrigens an alle neuen Jobs ran. Hinterfrage jeden Prozess, der nicht sofort einleuchtet und lerne dadurch was wie gemacht wird und was eigentlich objektiven Grund hat. Und so muss es auch sein, nach meinem Empfinden. Sonst ändert sich nichts.
Das ist übrigens ein häufiges Problem, wenn ich diskutiere. Ich meine bestimmte Wörter (nicht unbedingt Fachbegriffe) oft minimal anders in einem Kontext als andere, einfach weil ich anders ticke. Und so kommt es zu vielen Reibungspunkten.
Ich finde da gibt es sogar noch deutlich stärkere Ausprägungen.
Ein sehr gutes Beispiel ist das WG-Casting. Wenn ich Bewerbungs-Mails lese und jemanden sehe, der einen ausländisch klingenden Namen hat und dann auch noch Grammatikfehler im Text hat, ordne ich den automatisch erstmal ein als jemand, der es wahrscheinlich nicht schafft. Ich bekomme das immer noch nicht abgeschaltet. Alles was ich tun kann, ist mir das aktiv bewusst zu machen, dass ich gerade rassistisch denke und den Typen trotzdem (oder gerade deswegen) einzuladen um ihn persönlich kennen zu lernen.
Ich weiß nicht ob ich dieses Schubladenken jemals aus meinem Kopf raus bekommen werde, ich befürchte nicht. Aber ich weiß, dass ich es auf keinen Fall schaffen kann, wenn ich einfach garnicht anerkenne, dass diese Denkweise ein Problem ist.
Also wegen des Namens versteh ich deine Bedenken, aber Sprache ist doch ein durchaus valides Argument, oder nicht? Nicht unbedingt stark und allein gültig, aber valide.
Absolut. Geht mir genau gleich. Und oft fällt es uns gar nicht auf, weil wir in 99% dessen was wir im Alltag sagen ziemlich sicher sein können, dass die andere Person das gleich meint wie ich. Die meisten Worte in unserer Sprache sind so klar definiert, dass eine einheitliche Definition zwischen zwei oder mehr Parteien eine Selbstverständlichkeit ist.
Und genau darum braucht es viel Aufwand und Arbeit daran zu denken, wenn man plötzlich in eine Diskussion kommt, wo die Definitionen weniger klar sind.
Ein Großteil versucht hier in diesem Thread sich diesen komplexen und schweren Themen sachlich und fundiert zu nähren. Ihr hat niemand irgendwen als Rassist bezeichnet oder eine bestimmte Aussage als unmoralisch oder dumm deklariert.
Wenn du die Auseinandersetzungen hier für moralisch und hysterisch hältst, warum versuchst du dann nicht fundiert deine Sichtweisen auszuformulieren, geschweige sachlich zu bleiben? Deine Form von Polemik bietet diesen Themen, die so schon sensibel und komplex sind, keinerlei Mehrwert.
Du findest den Kontext in diesem Thread, ab Kommentar 2214 Gespräche zu Nachrichten und News aus der Welt III
Wenn man indirekt in die Ecke der Neonazis gestellt wird, weil man eine andere Ansicht hat und nicht auf der ultrakorrekten Empörungswelle mitschwimmt erübrigt sich jede weitere sinnvolle Diskussion, auch wenn es von ihm angeblich als Scherz gemeint war.
Ich habe mich übrigens nicht über Bref91 lustig gemacht.
Absolut. Das war ein äußerst softes Beispiel, um aufzuzeigen wo schon unscheinbare Ebenen anfangen kritisch zu werden.
Ok, aber siehst du das nicht als etwas unfair allen Beteiligten eines Threads gegenüber, wenn du mit einem Witz oder einem Sarkastischen Kommentar, der quasi eine Reaktion auf eine Diskussion in einem ANDEREN Thread ist, hier rein platzt?
Ich verstehe, dass dich solches Zeugs frustriert, und vielleicht ist dir in dem anderen Thread tatsächlich unrecht getan worden.
Aber wie sollen wir in diesen Forum wissen, was der Kontext für deinen Kommentar war, wenn er nicht mal aus diesem Thread stammt?
Und da Bref91 (die Person, welche durch ein Misverständniss von der Aussage „alle Weissen sind Rassisten“ auf dem falschen Fuss erwischt wurde) soweit ich das sehen kann nicht mal in diesem anderen Thread unterwegs war kann deine sarkastische Antwort von dir ihm gegenüber eigentlich nur zu mehr Verwirrung und destruktiven Diskussionen führen.
Komplett andere Sprache vielleicht, aber doch nicht einfache Grammatikfehler
Sicher war mein Post kein Glanzstück in Sachen Einstieg, daher wurde er auch gemeldet und gelöscht, wobei der Großteil der Leute in dem einen Thread eben auch in diesem hier aktiv sind und viele den Kontext wahrscheinlich verstanden haben.
Ich kenne Bref91 nicht, doch ich denke er hätte meinen Kommentar einordnen können.
Aber ich gebe dir Recht, den Post hätte ich mir auch sparen können, es ist nur einfach frustrierend wenn, man angeblich “scherzhaft” als Nazi hingestellt wird und das scheinbar vollkommen in Ordnung ist.
Aber da der besagte Post aus diesem Thread hier entfernt wurde, denke ich das sich jede weitere Diskussion damit erübrigt hat.