Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

In erster Linie wird dadurch eine Separation herbeigeführt, die man eigentlich überwinden wollte.

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Woran machst du das fest, bzw. wie würdest du denn diese Form der Sozialisierung benennen und diese häufigen Reaktionen von Ablehnung, Unverständnis und Aggression einordnen?

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Ich versteh das ein wenig anders.

Meines Erachtens geht es nie darum, dass man als Weißer keine Kritik äußern kann oder die Meinung nichts/ weniger Wert ist.

Es geht mehr darum, andere Lebensrealitäten aktiv zuzulassen und Betroffenen zuzuhören und nicht alles sofort in Frage zu stellen, sondern sich erstmal versuchen darauf einzulassen.
Ich meine, da tu ich mir auch oft schwer, wenn ich z.B. “deutschland schwarz weiß” von Noah Sow lese, aber vielleicht ist gerade hier mal wichtig, dass man als Weißer Mensch nicht die Deutungshoheit hat (was etwas anderes ist, als keine Kritik anbringen zu dürfen).

Ich sehe darin auch keine “Separation” (@anon12989251).

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Eine weiße Person kann ja gerne in einer Diskussion über Polizeigewalt gegen PoC sagen, dass sie da selbst andere Erfahrungen gemacht hat. Nur ist es meiner Meinung nach für die Diskussion recht egal.

Wenn ich Schimmel im Keller hab hilft es mir auch nur bedingt wenn jemand erwähnt, dass dafür alle Dachziegel tip top sitzen.

Oder auch beim Thema Abtreibung können cis-Männer gerne mitreden im Endeffekt ist es aber egal weil sie selbst so eine Entscheidung über ihren eigenen Körper nicht treffen werden müssen.

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Scobel hat das auf seinen Youtube Kanal auch ganz gut erklärt

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@DoctorYoshi füllst du dich durch @anon88551675 rashBandicoot widerlegt?

Nein, wieso? Ich würde nun nicht sagen, dass die Meinung eines Weißen Menschen bei diesem Thema “egal” ist. Die Meinung eines Betroffenen wiegt nur schwerer.

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Verstehe ich ihn richtig? Alle Weißen seien Rassisten? Wtf!?

Ok dann mal anders gefragt wenn es z.B. um eine Analyse der Diskussionskultur im Forum geht.

Und eine Person seit Beginn dabei ist und in vielen Threads unterwegs ist, die andere ist selbst nicht im Forum und hat nur mal davon gehört.

Ich (GANZ PERSÖNLICH) finde, dass dann in der Analyse der Diskussionskultur des Forums die Person die mehr Kontakt mit dem Forum hatte einen höheren Stellenwert für die Analyse hat. Nicht weil die Meinung oder die Aussagen der Person generell und immer “wichtiger” sind sondern nur in diesem speziellen Fall.

Natürlich kann man dann die Dinge die die andere Person übers Forum gehört hat berücksichtigen aber vielleicht sollte man diese in ihrer Wichtigkeit nicht überbewerten.

Wenn es dann zu Problemlösung kommt bin ich ebenfalls der Meinung, dass man da erst mal auf Menschen hören sollte die selbst aktiv im Forum sind. Das bedeutet ebenfalls nicht, dass nicht eine super tolle Idee zur Problemlösung von außerhalb kommen kann aber es kann auch gut sein, dass die Idee vielleicht von außen super gut klingt aber die meisten die selbst im Forum aktiv sind die Probleme der Idee erkennen weil sie selbst die Strukturen und Dynamiken des Forums kennen.

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Ja aber nicht in dem Sinne, dass alle Menschen Hitler sind. Sondern, dass wir nun mal in einer rassistisch geprägten Gesellschaft leben und wir diese Rassismen internalisieren.

Du hast den wichtigen Absatz sogar schon zitiert:

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Sie.

Und ja. Damit meint sie nicht den Nazi, der Nachts Flüchtlingsunterkünfte anzündet. Es gibt halt noch mehrere Stufen davor. Dabei muss man kein aktiver Rassist sein. Es geht mehr um gelernte und unterbewusste Verhaltensweisen.

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Ich würde hier auch gar nicht von Wichtigkeit reden. Jede Meinung ist gleich wichtig. Allerdings ist nicht jede Meinung gleich fundiert und informiert. Und das ist dann der Punkt an dem man Meinungen eben Gewichten kann und muss.

Wenn ich mir überlege in welcher Farbe ich meine Wohnung streichen soll, dann kann ich meine Familie, meine Freunde, das Forum hier und random Leute auf der Straße fragen. Ich kann mir dann jede Meinung anhören und in meine Entscheidung einfließen lassen, aber sie sind unterschiedlich gewichtet vom random Typen der am wenigsten Gewicht hat weil er nichts über die Umstände weiß, über das Forum das etwas mehr gewichtet ist weil ein paar Leute hier mich wenigsten in gewisser Weise kennen bis zu Freunden/Familie die stark gewichtet sind weil sie mich und die Wohnung gut kennen. Und die „gewichtigste“ Meinung ist dann am Ende meine eigene da ich selbst mich am besten kenne und auch noch mit der Entscheidung leben muss.

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Ja Wichtigkeit ist vielleicht wirklich der falsche Ausdruck. Gewichtung passt da wirklich besser.

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Wenn man akzeptiert, dass man in einer rassistischen Gesellschaft aufgewachsen ist und damit zwangsläufig selbst automatisch rassistische Denkweisen hat, ist das eigentlich garnichts worüber man sich empören muss.

Ja, wir alle haben diese Schranken im Kopf, das menschliche Gehirn denkt in Mustern, es ist für Menschen unmöglich nicht manchmal unfreiwillig rassistisch zu sein, oder zumindest zu denken. Erst recht nicht, wenn man nicht weiß, was überhaupt rassistisch ist. Dafür kann man nichts, solange man sich nicht aktiv weigert, dazu zu lernen.

Wahrscheinlich kann man sogar sagen, dass fast alle Menschen rassistisch denken, nicht nur Weiße.

Aber das gute ist. Der Mensch ist (theoretisch) in der Lage zu lernen und sich anschließend zu kontrollieren, um nicht jedem Impuls nachzugeben. Wenn man versteht, wie die Mechanismen von Rassismus funktionieren und wenn man bereit ist, sich zu selbst zu reflektieren, kann man diese Denkweisen auch nach und nach abbauen.

Es hilft ungemein, wenn man sein eigenes Weltbild einfach mal kurz zur Seite legt und stattdessen denen glaubt, die sich professionell mit Rassismus beschäftigen. Das kann man dann als Fundament nehmen und sich davon ausgehend selbst anhand der eigenen Erfahrungen eine Meinung bilden.

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In einer Diskussion ist jeder Beitrag, sofern es nicht nur eine einfache unhaltbare Aussage ist, gleichberechtigt.
In deinem Beispiel hätte der aktive automatisch mehr Belege (durch Erfahrung), die er aber in der Diskussion auch anbringen muss. Er darf nicht zu den anderen sagen, du mit deinen 5 Posts hast doch keine Ahnung, ich schreibe hier schon XY Jahre!
Wenn dieser Erfahrene nach XY Jahren der Meinung ist, dass er was besseres für diese Diskussion sei, dann ja, dann werte ich ihn ab, da er es bei anderen auch tut. Selbst dann, wenn ich inhaltlich voll auf seiner Linie wäre.
Die Qualität der Beiträge innerhalb einer Diskussion ergibt sich, für mich, nicht anhand der Erfahrung desjenigen, der sie tätet. Wäre es anders, könnte ich in 99,99% aller Diskussion keine Beiträge verfassen die vom ältesten/erfahrensten abweichen.

Ähnlich ist es bei der Diskussion hier. Es ist mir herzlich egal, wer hier welches Argument bringt. Das Argument muss stimmig sein. UND wenn meine Glaubwürdigkeit, um nichts anderes geht es hier, von meiner Hautfarbe abhängt, dann stimmt was nicht.
Das einzige, was da eine Ausnahme ist sind eben jene Erfahrungsberichte. Wenn mir ein Türke von erlebten Rassismus erzählt glaube ich ihm eher als einem weißen Deutschen. (Wenn die Rahmenbedingungen stimmen). Die zu ziehenden Konsequenzen jedoch werden da nicht höher gewertet. Und wir reden hier gerade ausschließlich über Konsequenzen.

Du bist also der Meinung dass die Meinung von jemandem der etwas erlebt hat und die von jemandem der nur davon gehört hat gleich fundiert sind?

Ok dann sehen wir das einfach anders. Ich habe ehrlich gesagt kein Interesse mehr dich vom Gegenteil zu überzeugen.

Nein, hab ich auch nicht gesagt. Ich sagte, dass die Meinung sich automatisch in ihrer Qualität an den entsprechenden Erfahrungsschatz anpasst. Die wirkliche Erfahrung beim Bewerten der Meinung also irrelevant ist, da sie in die Meinung schon eingeflossen ist.
Wobei statt Meinung eher Beitrag besser klingt, wenn wir in einer Diskussion sind.
So kann ein extrem Erfahrener eben miese Beiträge schreiben, während ein unerfahrener den Nagel auf den Kopf treffen kann. Egal ob er es dafür erlebt haben muss. Schlichte Meinungen sind sind alle gleichwertig aber für inhaltliche Diskussionen nahezu irrelevant.
Unter Meinung verstehe ich Aussagen, die nicht belegt werden.

Verstehe ich nicht. Ich sehe da einen Widerspruch in sich. Wenn die Erfahrung für die Qualität der Meinung wichtig ist, wie kann sie dann für die Bewertung der Meinung irrelevant sein? Wie soll ich eine Meinung sonst bewerten?

Es ist schlicht “Ignoranz”. Da braucht es kein “white” davor.

Das sehe ich auch so. Nur finde ich es kritisch, wenn dem “Weißen” das “Infragestellen” gänzlich in Abrede gestellt wird und praktisch alles Erzählte als wahr/richtig hingenommen werden soll, weil ein Nicht-Weißer es gesagt hat.
Und bestimmte Begriffe laden dazu ein, ein solches Framing zu setzen, bewusst oder unbewusst.